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Musik Gesellschaft

Bist Du noch wach? — 4. Sind wir schon nach Corona?

Zurück aus der kur­zen Som­mer­pau­se wid­men sich Sue und Lukas wie­der den ele­men­ta­ren Fra­gen des Lebens: Wie schenkt man, ohne Feh­ler zu machen? Wer wird Bundeskanzler*in? Ist Coro­na end­lich vor­bei?

Außer­dem spre­chen die bei­den über die Wech­sel­wir­kung von Musik und Lie­bes­kum­mer und dar­über, wie man einer mid­life cri­sis begeg­net. Außer­dem kommt über­ra­schend viel Laven­del vor.

Wenn Ihr uns schrei­ben wollt (zum Bei­spiel, weil Ihr eige­ne Fra­gen habt), könnt Ihr das unter bistdunochwach@coffeeandtv.de tun!

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Rundfunk Politik

Florida Lady

3.595 Stim­men beträgt im vor­läu­fi­gen amt­li­chen End­ergeb­nis die Dif­fe­renz zwi­schen der CDU und der SPD in Hes­sen. Das ist weni­ger als die 6.027 Stim­men, die die SPD bei der Bun­des­tags­wahl 2002 vor der CDU/​CSU lag, aber bedeu­tend mehr als die 537 Stim­men Unter­schied zwi­schen Geor­ge W. Bush und Al Gore in Flo­ri­da (bei mehr als dop­pelt so vie­len abge­ge­be­nen Stim­men).

Ähn­lich span­nend wie damals in Flo­ri­da war es auch heu­te Abend. In der ARD bewies Infra­test dimap mal wie­der, dass man teu­re Wahl­um­fra­gen auch wun­der­bar durch wür­feln­de Affen erset­zen könn­te, denn am Ende waren alle wich­ti­gen Details anders als pro­gnos­ti­ziert: Um 18 Uhr lag die SPD bei 37,5%, die CDU bei 35,7%, Die Lin­ke wäre drau­ßen geblie­ben. Roland Koch wird sich also mor­gen trotz her­ber Ver­lus­te rüh­men kön­nen, man habe ihn zu früh abge­schrie­ben.

Ähn­lich wie damals in Flo­ri­da gab es offen­bar erheb­li­che Pro­ble­me und Unre­gel­mä­ßig­kei­ten mit Wahl­com­pu­tern, die der Cha­os Com­pu­ter Club in einer Pres­se­mit­tei­lung zusam­men­ge­fasst hat. Und in den Qua­li­täts­me­di­en fin­det sich dazu (anders als in Blogs) kein Wort.

Nach­trag 13:52 Uhr: Die Rhein-Main-Zei­tung hat einen Arti­kel zum The­ma online.

Nach­trag 20:14 Uhr: Eine Mel­dung zum The­ma hat’s sogar auf „Bild.de“ geschafft.

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Die Normalität des Bösen

Udo Vet­ter hat im Law­blog eine sehr inter­es­san­te MP3 ver­linkt. Zu hören ist Ange­la Mer­kel bei ihrem gest­ri­gen Auf­tritt in der Stadt­hal­le Osna­brück, wo sie den nie­der­säch­si­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Chris­ti­an Wulff im Wahl­kampf unter­stütz­te.

Die­ser gut ein­mi­nü­ti­ge Aus­schnitt ist bemer­kens­wert – sprach­lich wie inhalt­lich. Und des­halb gehen wir die wesent­li­chen Stel­len mal gemein­sam durch.

Sie wer­den sich erin­nern, die Älte­ren unter Ihnen, wie vie­le Schlach­ten wir schon geschla­gen haben.

War­um aus­ge­rech­net Frau­en immer so eine mar­tia­li­sche Spra­che an den Tag legen müs­sen, habe ich mich schon bei Eva Her­man gefragt. Aber das ist hier nur ein unwich­ti­ges Detail …

Heu­te hät­ten wir weder die liba­ne­si­schen Kof­fer­bom­ber gefun­den, noch hät­ten wir die Schlä­ge­rei­en des alten Man­nes in der U‑Bahn in Mün­chen so schnell auf­klä­ren kön­nen, und heu­te fin­det jeder Video­über­wa­chung auf gro­ßen Plät­zen, öffent­li­chen Plät­zen ganz nor­mal.

Mit den „Kof­fer­bom­bern“, die auch von seriö­sen Medi­en nur unter Auf­bie­tung von Anfüh­rungs­zei­chen so genannt wer­den, war es so: Der ers­te Ver­däch­ti­ge wur­de nach Hin­wei­sen des liba­ne­si­schen Geheim­diens­tes fest­ge­nom­men, der zwei­te stell­te sich im Liba­non selbst. Und die bei­den jun­gen Män­ner, die in Mün­chen einen Rent­ner zusam­men­ge­schla­gen haben (Ist die For­mu­lie­rung „die Schlä­ge­rei­en des alten Man­nes“ nicht irgend­wie drol­lig?) wur­den mit­hil­fe eines kurz zuvor gestoh­le­nen Mobil­te­le­fons über­führt.

Auch die Behaup­tung, „jeder“ fän­de die Video­über­wa­chung „nor­mal“, hal­te ich für sehr gewagt – Frau Mer­kel aber bekannt­lich nicht.

Wenn es die Uni­on nicht gewe­sen wäre, die dafür gekämpft hät­te, dass das not­wen­dig ist, hät­ten wir heu­te noch kei­ne Video­über­wa­chung.

Es mag eine leich­te Unsi­cher­heit in der frei­en Rede sein, aber fin­den Sie es nicht auch irgend­wie merk­wür­dig, dass die Uni­on dafür „kämpft“, dass etwas „not­wen­dig“ ist? Ent­we­der etwas ist not­wen­dig, oder es ist es nicht.

Wir wer­den nicht zulas­sen, dass tech­nisch man­ches mög­lich ist, aber der Staat es nicht nutzt, dafür aber die Ver­bre­cher und Täter und Ter­ro­ris­ten es nut­zen, das ist nicht unser Staat, der Staat muss hier hart sein.

„Tech­nisch mög­lich“ sind auch die Fol­ter mit Elek­tro­schocks, die geziel­te Tötung von Ver­däch­ti­gen oder ande­re, gegen die UN-Anti­fol­ter­kon­ven­ti­on ver­sto­ßen­de Maß­nah­men. Will der Staat die zukünf­tig auch nut­zen?

Wie weit will „der Staat“ (Wer soll das über­haupt sein? Sie? Ich? Mer­kel­schäub­le­zy­pries?) beim Wett­rüs­ten mit den bösen Jungs gehen? „Die machen das, also machen wir das auch“, hal­te ich für eine sehr gefähr­li­che Argu­men­ta­ti­on, mit der man den Boden des Rechts­staats schon nach kur­zer Zeit ver­lässt.

Und: Wer sind „die Ver­bre­cher und Täter und Ter­ro­ris­ten“? Ab dem Ver­dacht zu wel­cher Straf­tat will Frau Mer­kel da wel­che tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten aus­rei­zen? Wirk­lich erst ab Ter­ro­ris­mus, oder viel­leicht doch schon bei Laden­dieb­stahl? Sicher doch auch gegen Kin­der­por­no­gra­phie, nicht? Da war die Staats­an­walt­schaft doch erst kürz­lich so mega-erfolg­reich.

Frau Mer­kels Ansich­ten sind beun­ru­hi­gend, ihre Spra­che ver­rä­te­risch.

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Die volkstümliche Schlägerparade

Bis vor drei Wochen gab es in Deutsch­land aus­schließ­lich net­te, klu­ge Jugend­li­che, die zwar viel­leicht ab und zu mal Amok­läu­fe an ihren Schu­len plan­ten, aber das waren ja die Kil­ler­spie­le schuld. Seit Ende Dezem­ber reicht es nicht, dass die Jugend­li­chen in der U‑Bahn nicht mehr für älte­re Mit­men­schen auf­ste­hen, sie tre­ten die­se jetzt auch noch zusam­men. Plötz­lich gibt es in Deutsch­land Jugend­ge­walt – so viel, dass die „Bild“-„Zeitung“ ihr eine eige­ne Serie (Teil 1, Teil 2, Teil 3, …) wid­met. Bei „Bild“ sind aller­dings immer die Aus­län­der schuld.

Mit dem The­ma Jugend­kri­mi­na­li­tät ist es wie mit jedem The­ma, das jah­re­lang tot­ge­schwie­gen wur­de: Plötz­lich ist es aus hei­te­rem Wahl­kampf-Him­mel in den Medi­en und alle haben ganz töf­te Erklä­run­gen dafür und Mit­tel dage­gen. In die­sem kon­kre­ten Fall füh­ren sich die Poli­ti­ker auf wie Eltern, die ihre Kin­der die gan­ze Zeit ver­nach­läs­sigt haben und dann plötz­lich, als sie die nicht mehr ganz so lie­ben Klei­nen auf der Poli­zei­wa­che abho­len muss­ten, „War­um tust Du uns das an?“ brül­len und dem Blag erst­mal eine lan­gen. Nur, dass „Ver­nach­läs­si­gung“ in der Poli­tik eben nicht „kei­ne gemein­sa­men Aus­flü­ge in den Zoo“ und „das Kind allei­ne vor dem RTL-II-Nacht­pro­gramm hocken las­sen“ heißt, son­dern „Zuschüs­se für die Jugend­ar­beit strei­chen“ und „desas­trö­ses­te Bil­dungs­po­li­tik betrei­ben“.

Ich hal­te wenig von Gene­ra­tio­nen-Eti­ket­tie­rung, ein gemein­sa­mer Geburts­jahr­gang sagt zunächst ein­mal gar nichts aus. Auch wenn Phil­ipp Lahm und ich im Abstand von sechs Wochen auf die Welt gekom­men und wir bei­de mit „Duck Tales“, Kin­der-Cola und „Kevin allein zuhaus“ auf­ge­wach­sen sind, wäre der sym­pa­thi­sche klei­ne Natio­nal­spie­ler doch nicht unbe­dingt unter den ers­ten ein­hun­dert Leu­ten, die mir ein­fie­len, wenn ich mir ähn­li­che Per­so­nen auf­sa­gen soll­te. ((Mei­ne Fuß­bal­ler­kar­rie­re ende­te zum Bei­spiel nach einem ein­ma­li­gen Pro­be­trai­ning in der D‑Jugend.)) Es gibt in jeder Alters­grup­pe (und bei jeder Pass­far­be, Eth­ni­zi­tät, sexu­el­len Ori­en­tie­rung, Kör­per­form, Haar­län­ge und Schuh­grö­ße) sym­pa­thi­sche Per­so­nen und Arsch­lö­cher. Mög­li­cher­wei­se war zum Bei­spiel die Chan­ce, in einer Stu­den­ten-WG an Mit­be­woh­ner zu gera­ten, die sich nicht an den Putz­plan hal­ten und ihre Bröt­chen­krü­mel nicht aus dem Spül­stein ent­fer­nen, vor vier­zig Jah­ren bedeu­tend höher als heu­te, und auch wenn Schlun­zig­keit kein Gewalt­ver­bre­chen ist, so ist doch bei­des sehr unschön für die Betrof­fe­nen.

Doch ich schwei­fe ab: Das Kri­mi­no­lo­gi­sches For­schungs­in­sti­tut Nie­der­sach­sen e.V. mit sei­nem viel­zi­tier­ten und fast zu Tode inter­view­ten Direk­tor Prof. Dr. Chris­ti­an Pfeif­fer hat im ver­gan­ge­nen Jahr eine Stu­die zum The­ma „Gewalt­tä­tig­keit bei deut­schen und nicht­deut­schen Jugend­li­chen“ ver­öf­fent­licht.

Auf Sei­te 4 gibt es einen recht schlüs­sig erschei­nen­den Erklä­rungs­ver­such, war­um gera­de bestimm­te Bevöl­ke­rungs­grup­pen eher zu Gewalt nei­gen als ande­re:

Beson­de­re Rele­vanz für eine erhöh­te Gewalt­tä­tig­keit von Nicht­deut­schen scheint aktu­el­len Stu­di­en zufol­ge bestimm­ten, mit Gewalt asso­zi­ier­ten Männ­lich­keits­vor­stel­lun­gen zuzu­kom­men. Die­sen hän­gen in ers­ter Linie tür­ki­sche, aber auch rus­si­sche Jugend­li­che an (vgl. Enzmann/​Brettfeld/​Wetzels 2004, Strasser/​Zdun 2005). Die Männ­lich­keits­vor­stel­lun­gen resul­tie­ren aus einem Ehr­kon­zept, das sich unter spe­zi­fi­schen gesell­schaft­li­chen Bedin­gun­gen her­aus­ge­bil­det hat. […] Der Mann als Fami­li­en­vor­stand muss Stär­ke demons­trie­ren, um even­tu­el­le Angrei­fer bereits im Vor­hin­ein abzu­schre­cken.

Lai­en­haft ver­stan­den und über­spitzt gesagt: Eva Her­mans Ruf nach der Rück­kehr ins Patri­ar­chat wür­de auf lan­ge Sicht dazu füh­ren, dass wir wie­der mehr prü­geln­de Jungs hät­ten, weil die archai­schen Männ­lich­keits­bil­dern anhän­gen und den dicken Lar­ry mar­kie­ren wür­den. Oder anders: In Ober­bay­ern wer­den nur des­halb kei­ne Leu­te in U‑Bahnen zusam­men­ge­schla­gen, weil es dort kei­ne U‑Bahnen gibt.

Noch span­nen­der ist aber wohl der auf Sei­te 5 aus­ge­führ­te Ansatz, wonach der ver­meint­lich hohe Anteil an kri­mi­nel­len Aus­län­dern auch ein Wahr­neh­mungs­pro­blem ist:

Die eti­ket­tie­rungs­theo­re­ti­sche Erklä­rung sieht den Grund für eine höhe­re Kri­mi­na­li­täts­be­las­tung dabei nicht allein auf Sei­ten der Migran­ten, son­dern sie bezieht das Ver­hal­ten der Ein­hei­mi­schen mit ein. So konn­te u.a. gezeigt wer­den, dass die Kri­mi­na­li­sie­rungs­wahr­schein­lich­keit (d.h. die Regis­trie­rung als Tat­ver­däch­ti­ger) bei Aus­län­dern im Ver­gleich zu den Deut­schen dop­pelt bis drei­mal so hoch ist (Albrecht 2001; Mansel/​Albrecht 2003). Zudem exis­tie­ren Befun­de, die bele­gen, dass straf­fäl­lig gewor­de­ne Aus­län­der einer zuneh­mend här­te­ren Sank­ti­ons­pra­xis aus­ge­setzt sind (vgl. Pfeif­fer et al. 2005, S. 77ff). Abwei­chung, so die dar­aus ableit­ba­re The­se, ist nicht nur des­halb unter den eth­ni­schen Min­der­hei­ten ver­brei­te­ter, weil die­se tat­säch­lich öfter ein ent­spre­chen­des Ver­hal­ten zei­gen, son­dern weil die auto­chtho­ne Bevöl­ke­rung bzw. ihre Straf­ver­fol­gungs­or­ga­ne die Abwei­chung von Migran­ten anders wahr­nimmt und auf sie beson­ders sen­si­bel reagiert.

Und wer ein­mal im Gefäng­nis sitzt, lernt dort die fal­schen Leu­te ken­nen, fin­det kei­nen Job mehr und befin­det sich mit­ten­drin in einer Abwärts­spi­ra­le. Der „kri­mi­nel­le Aus­län­der“ ist also zum Teil eine selbst erfül­len­de Pro­phe­zei­hung: Wie oft liest man in der Pres­se von jun­gen Tür­ken, Grie­chen oder Alba­nern, die gewalt­tä­tig gewor­den sind, und wie sel­ten von jun­gen Deut­schen? Bei Deut­schen lässt man in Deutsch­land die Staats­bür­ger­schaft ein­fach weg und der Leser nimmt die Natio­na­li­tät nur wahr, wenn es sich Aus­län­der han­delt. Die Situa­ti­on ist ver­gleich­bar mit den schlecht gepark­ten Autos auf dem Sei­ten­strei­fen, die Sie auch nur wahr­neh­men, wenn eine Frau aus­steigt.

Als ich vor andert­halb Jah­ren für drei Mona­te in San Fran­cis­co weil­te (wo ich mich übri­gens stets sehr sicher fühl­te – auch, weil ich kei­ne loka­len Zei­tun­gen las), wur­de ich eines Tages auf dem Fuß­weg in die Innen­stadt von einem jun­gen Mann ange­rem­pelt. Es war nicht son­der­lich bru­tal, der Mann woll­te nur offen­bar genau dort lang gehen, wo ich stand. So etwas pas­siert einem in deut­schen Fuß­gän­ger­zo­nen nahe­zu täg­lich. Der jun­ge Mann aber war von schwar­zer Haut­far­be und aus dem Fern­se­hen glau­ben wir zu wis­sen: Schwar­ze bege­hen viel mehr Ver­bre­chen als Wei­ße. Ich als auf­ge­schlos­se­ner, ratio­na­ler Mensch muss­te mein Hirn zwin­gen, die­sen Vor­fall nicht als sym­pto­ma­tisch abzu­tun: Nach gröbs­ten sta­tis­ti­schen Schät­zun­gen wur­de ich im Jahr 2006 etwa 42 Mal ange­rem­pelt. In 95% der Fäl­le waren es unfreund­li­che Rent­ner in grau­en Stoff­ja­cken, her­ri­sche Frau­en mit mür­ri­schem Gesichts­aus­druck und dicke unge­zo­ge­ne Kin­der in Deutsch­land. Aber das war All­tag – und in die­sem einen Fall pass­te der Remp­ler auf­grund sei­ner Haut­far­be in ein dif­fu­ses Täter­pro­fil, dass ich im Hin­ter­kopf hat­te. Ich war von mir selbst scho­ckiert.

In San Fran­cis­co wur­de ich noch ein wei­te­res Mal ange­rem­pelt: Als ich an Hal­lo­ween auf der Stra­ße stand, lief eine Grup­pe Jugend­li­cher an mir vor­bei. Jeder ein­zel­ne ver­pass­te mir einen Schul­ter­check, bis ich schließ­lich auf den Geh­weg flog. ((Ich beein­druck­te die Fest­ge­mein­de, indem ich bei dem Sturz kei­nen ein­zi­gen Trop­fen Bier aus mei­ner Dose ver­schüt­te­te. Es war das ers­te und ein­zi­ge Mal in mei­nem Leben, dass ich mich als Deut­scher fühl­te.)) Ihre genaue Eth­ni­zi­tät konn­te ich nicht erken­nen, aber schwarz waren sie nicht. Mei­ne ame­ri­ka­ni­schen Freun­de waren ent­setzt und ver­si­cher­ten mir teils am Ran­de der Trä­nen, dass so etwas in die­ser Gegend sonst nie vor­kä­me. Ich sag­te, ich sei in Dins­la­ken auf­ge­wach­sen, da sei man schlim­me­res gewohnt.

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Die Vergangenheit der Musikindustrie

Die wenigs­ten Jugend­li­chen, die heu­te Musik hören (und das sind laut neu­es­ten Umfra­gen 98% der Euro­pä­er), wer­den wis­sen, wel­ches Jubi­lä­um die­ser Tage began­gen wird: Vor 25 Jah­ren schloss Sony­Uni­ver­sal, die letz­te Plat­ten­fir­ma der Welt, ihre Pfor­ten. Ein Rück­blick.

Es war ein wich­ti­ger Tag für Deutsch­land, als der Bun­des­tag der Musik­in­dus­trie im Jahr 2009 das Recht ein­räum­te, soge­nann­te „Ter­ror­ko­pie­rer“ (die Älte­ren wer­den sich viel­leicht auch noch an den archai­schen Begriff „Raub­ko­pie­rer“ erin­nern) selbst zu ver­fol­gen und bestra­fen. Als unmit­tel­ba­re Fol­ge muss­ten neue Gefäng­nis­se gebaut wer­den, da die alten staat­li­chen Zucht­häu­ser dem Ansturm neu­er Insas­sen nicht Herr wer­den konn­ten. Dies war die Geburts­stun­de der Pri­so­nia AG, dem Kon­sor­ti­um von Bau- und Musik­in­dus­trie und heu­te wich­tigs­tem Unter­neh­men im EuAX. Die Wie­der­ein­füh­rung der Todes­stra­fe schei­ter­te im Jahr dar­auf nur am Veto von Bun­des­prä­si­dent Fischer – die gro­ße Koali­ti­on aus FDP, Links­par­tei und Grü­nen hat­te das Gesetz gegen die Stim­men der Pira­ten­par­tei, damals ein­zi­ge Oppo­si­ti­ons­par­tei im Bun­des­tag, ver­ab­schie­det.

Im Jahr 2011 fuhr der frisch fusio­nier­te Major War­ne­rE­MI den höchs­ten Gewinn ein, den je ein Unter­hal­tungs­kon­zern erwirt­schaf­tet hat­te. Kri­ti­ker wie­sen schon damals dar­auf hin, dass dies vor allem auf die völ­li­ge Abschaf­fung von Steu­ern für die Musik­in­dus­trie und die Tat­sa­che zurück­zu­füh­ren sei, dass die soge­nann­ten „Klin­gel­tö­ne“, klei­ne Musik­frag­men­te auf den damals so belieb­ten „Mobil­te­le­fo­nen“, für jede Wie­der­ga­be extra bezahlt wer­den muss­ten – eine Pra­xis, die War­ne­rE­MI zwei Jah­re spä­ter auch für sei­ne MP5-Datei­en ein­führ­te.

Die Anzei­chen für einen Stim­mungs­um­schwung ver­dich­te­ten sich, wur­den aber von den Unter­neh­men igno­riert: Der erfolg­reichs­te Solo-Künst­ler jener Tage, Jus­tin Tim­ber­la­ke, ver­öf­fent­lich­te sei­ne Alben ab 2010 aus­schließ­lich als kos­ten­lo­se Down­loads im Inter­net und als Delu­xe-Vinyl-Ver­sio­nen im „Apple Retro Store“. Heu­te fast ver­ges­se­ne Musi­ker wie Madon­na, Rob­bie Wil­liams oder die Band Cold­play folg­ten sei­nem Vor­bild. Hohn und Spott gab es in allen Medi­en für den dama­li­gen CEO von War­ne­rE­MI, als der in einem Inter­view mit dem Blog „FAZ.net“ hat­te zuge­ben müs­sen, die Beat­les nicht zu ken­nen.

Die­se öffent­li­che Häme führ­te zu einem umfas­sen­den Pres­se­boy­kott der Musik­kon­zer­ne. Renom­mier­te Musik­ma­ga­zi­ne in Deutsch­land und der gan­zen Welt muss­ten schlie­ßen, Musik­jour­na­lis­ten, die nicht wie die Redak­teu­re des deut­schen „Rol­ling Stone“ direkt in Ren­te – wie man es damals nann­te – gehen konn­ten, grün­de­ten eine Bür­ger­rechts­be­we­gung, die schnell ver­bo­ten wur­de. Die Lun­te aber war ent­facht.

Im Herbst 2012 kün­dig­te Prof. Die­ter Gor­ny, damals Vor­sit­zen­der der „Kon­sum-Agen­tur für Run­de Ton­trä­ger, Elek­tri­sche Lie­der und Licht­spie­le“ (K.A.R.T.E.L.L.), sei­ne Kanz­ler­kan­di­da­tur an, wor­über der dama­li­ge Bun­des­kanz­ler Gui­do Wes­ter­wel­le alles ande­re als erfreut war. Er setz­te neue Kom­mis­sio­nen für Medi­en- und Kul­tur­in­dus­trie ein und kün­dig­te eine mög­li­che Zer­schla­gung der Musik­kon­zer­ne an. Die­se fusio­nier­ten dar­auf­hin in einer „freund­li­chen feind­li­chen Über­nah­me“ am Euro­päi­schen Kar­tell­amt vor­bei zum Kon­zern Sony­Uni­ver­sal­EMI und droh­ten mit einer Abwan­de­rung in die Mon­go­lei und damit dem Ver­lust der rest­li­chen 300 Arbeits­plät­ze.

Aber weder Kanz­ler Wes­ter­wel­le noch das deut­sche Volk lie­ßen sich erpres­sen: Zum 1. Janu­ar 2013 muss­te MTVi­va den Sen­de­be­trieb ein­stel­len. Die neu­ge­grün­de­te Bun­des­me­di­en­auf­sicht unter Füh­rung des par­tei­lo­sen Ste­fan Nig­ge­mei­er hat­te dem Fern­seh­sen­der, der als soge­nann­ter Musik­ka­nal galt, die Sen­de­li­zenz ent­zo­gen, da die­ser weni­ger als die gesetz­lich gefor­der­ten drei Musik­vi­de­os täg­lich gespielt hat­te. Die Cas­ting­show „Euro­pa sucht den Super­star“ erwies sich für Sony­Uni­ver­sal­EMI als über­ra­schen­der Mega-Flop, der Wert des Unter­neh­mens brach um ein Drit­tel ein, das „EMI“ ver­schwand aus dem Namen.

Im Ber­li­ner Unter­grund grün­de­te sich die Deut­sche (heu­te: Euro­päi­sche) Musi­can­ten­gil­de. Deren heu­ti­ger Ehren­vor­sit­zen­de Thees Uhl­mann erin­nert sich: „Es war ja damals schon so, dass die klei­nen Bands ihr Geld aus­schließ­lich über Kon­zer­te machen konn­ten, die ja dann auch noch ver­bo­ten wer­den soll­ten. Erst haben wir unse­re CDs ja selbst raus­ge­bracht, aber als die Musik­kon­zer­ne dann die Her­stel­lung von CDs außer­halb ihrer Fabri­ken unter Stra­fe stel­len lie­ßen, muss­ten wir auf Kas­set­ten aus­wei­chen.“ Heu­te kaum vor­stell­bar: Das Magnet­band galt damals als so gut wie aus­ge­stor­ben, nur die klei­ne Manu­fak­tur „Tele­fun­ken“ pro­du­zier­te über­haupt noch Abspiel­ge­rä­te, die ent­spre­chend heiß begehrt waren.

Am 29. Novem­ber 2013, heu­te vor 25 Jah­ren, war es dann soweit: Der Volks­zorn ent­lud sich vor der Sony­Uni­ver­sal-Zen­tra­le am Ber­li­ner Reichs­tags­ufer. Das Medi­en­ma­ga­zin „Cof­fee & TV“ hat­te kurz zuvor auf­ge­deckt, dass die Musik­in­dus­trie jah­re­lang hoch­ran­gi­ge Mit­ar­bei­ter gedeckt hat­te, die durch „Ter­ror­ko­pie­ren“ auf­ge­fal­len waren. Wäh­rend der nor­ma­le Bür­ger für sol­che Ver­bre­chen bis zu sechs Jah­re ins Gefäng­nis muss­te, waren die Mana­ger und Pro­mo­ter straf­frei aus­ge­gan­gen. Als nun die Mut­ter des drei­jäh­ri­gen Tim­mie zu einem hal­ben Jahr Arbeits­dienst ver­ur­teilt wer­den soll­te, weil sie ihrem Sohn ein Schlaf­lied vor­ge­sun­gen hat­te, ohne die dafür fäl­li­gen Lizenz­ge­büh­ren von 1.800 Euro zah­len zu kön­nen, zogen die Bür­ger mit Fackeln und selbst gebas­tel­ten Gal­gen zum „Die­ter-Boh­len-Haus“ am Spree­bo­gen.

Das Gebäu­de brann­te bis auf die Grund­mau­ern nie­der, dann zog der Mob unter den Augen von Feu­er­wehr und Poli­zei wei­ter zur Zen­tra­le der „GEMA“ am Kur­fürs­ten­damm (der heu­ti­gen Toyo­ta-Allee). Wie durch ein Wun­der wur­de an die­sem Tag nie­mand ernst­lich ver­letzt. Die meis­ten Füh­rer der Musik­in­dus­trie konn­ten ins nord­ko­rea­ni­sche Exil flie­hen, den „klei­nen Fischen“ wur­de Straf­frei­heit zuge­si­chert, wenn sie ein Berufs­ver­bot akzep­tier­ten und einer drei­jäh­ri­gen The­ra­pie zustimm­ten.

Drei Tage spä­ter fand im Ber­li­ner Tier­gar­ten ein gro­ßes Kon­zert statt, die ers­te öffent­li­che Musik­auf­füh­rung in Euro­pa seit vier Jah­ren. Die Kili­ans, heu­te Rock­le­gen­den, damals noch jun­ge Män­ner, spiel­ten vor zwei Mil­lio­nen Zuhö­rern, wäh­rend die Bil­der von gestürz­ten Die­ter-Gor­ny-Sta­tu­en um die Welt gin­gen.

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Feigheit ist keine Nachricht

Wir müs­sen noch­mal auf die Erklä­rung der 26 SPD-Abge­ord­ne­ten zu spre­chen kom­men, in der die­se ihre ver­fas­sungs­recht­li­chen Beden­ken gegen­über dem Gesetz zur Vor­rats­da­ten­spei­che­rung aus­drück­ten, dann aber erklär­ten, die­sem trotz­dem zuzu­stim­men.

Nicht nur ix und Dr. Dean fra­gen sich, war­um es das The­ma eigent­lich über­haupt nicht in die Medi­en geschafft hat. Der Sache woll­te ich dann doch mal auf den Grund gehen.

Ich schrieb also eini­ge E‑Mails und rief in Redak­tio­nen an, wo man mich bat, wei­te­re E‑Mails zu schi­cken. Eine wirk­li­che Ant­wort habe ich bis­her nur vom ZDF bekom­men, wobei das eigent­lich auch kei­ne Ant­wort auf mei­ne Fra­ge war:

Da an die­sem Tag auch der Son­der­er­mitt­ler des Euro­pa­rats Dick Mar­ty sei­nen Bericht vor­stell­te, habe man die­sem Ansatz den Vor­zug gege­ben gegen­über einer eher inlands­ori­en­tier­ten Bericht­erstat­tung.

Offen­bar war die Erklä­rung der Abge­ord­ne­ten des­halb nir­gend­wo The­ma gewe­sen, weil außer den Redak­teu­ren bei heise.de nie­mand in das Pro­to­koll der ent­spre­chen­den Bun­des­tags­sit­zung geguckt hat­te. Die 26 Abge­ord­ne­ten hat­ten es also nicht nur geschafft, einem Gesetz zuzu­stim­men, dass sie selbst für ver­fas­sungs­wid­rig hiel­ten, sie hat­ten es auch noch fer­tig gebracht, dies in einer öffent­li­chen Erklä­rung zuzu­ge­ben, die nie eine brei­te­re Öffent­lich­keit erreicht hat (oder errei­chen soll­te). Dafür muss­ten sie nur eine Erklä­rung nach § 31 der Geschäfts­ord­nung des Deut­schen Bun­des­ta­ges abge­ben:

§ 31 Erklä­rung zur Abstim­mung

(1) Nach Schluß der Aus­spra­che kann jedes Mit­glied des Bun­des­ta­ges zur abschlie­ßen­den Abstim­mung eine münd­li­che Erklä­rung, die nicht län­ger als fünf Minu­ten dau­ern darf, oder eine kur­ze schrift­li­che Erklä­rung abge­ben, die in das Ple­nar­pro­to­koll auf­zu­neh­men ist. Der Prä­si­dent erteilt das Wort zu einer Erklä­rung in der Regel vor der Abstim­mung.

Damit ent­las­tet man sein Gewis­sen und kann hin­ter­her, wenn das Gesetzt kas­siert wur­de und mal wie­der alle auf der Bun­des­re­gie­rung rum­ha­cken, freund­lich lächelnd Anla­ge 4 her­vor­ho­len und „Wir ham’s ja schon immer gesagt“ mur­meln.

Eine ande­re Mög­lich­keit, dass die Öffent­lich­keit von der Erklä­rung erfah­ren hät­te, wäre natür­lich der Pran­ger der Oppo­si­ti­on gewe­sen. Also rief ich mal bei den drei Oppo­si­ti­ons­par­tei­en im Deut­schen Bun­des­tag an und frag­te, war­um man die­se Vor­la­ge aus Tei­len der SPD-Frak­ti­on denn nicht für eine öffent­li­che Bloß­stel­lung der 26 Abge­ord­ne­ten genutzt habe.

Bei der FDP hat­te man bis zu mei­nem Anruf noch nichts von der Erklä­rung gehört, war aber sehr inter­es­siert und sag­te mir, man wol­le „über Hand­lungs­mög­lich­kei­ten nach­den­ken“. Viel­leicht höre ich von denen also noch was.

Mark Sei­bert, Refe­rent im Büro des Die-Lin­ke-Abge­ord­ne­ten Jan Kor­te, nann­te die Erklä­rung eine „poli­ti­sche Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit“, die dem ohne­hin umstrit­te­nen Gesetz „die Kro­ne auf­ge­setzt“ habe. Aller­dings sei zu dem kon­kre­ten Fall im Moment nichts geplant, da „kein neu­er Nach­rich­ten­wert“ vor­han­den sei. Die Lin­ke und beson­ders Jan Kor­te sei­en aber in ver­schie­de­nen Initia­ti­ven gegen die Vor­rats­da­ten­spei­che­rung orga­ni­siert und plan­ten wei­te­re Aktio­nen.

Auch bis zu Bünd­nis 90/​Die Grü­nen war der Inhalt von Anla­ge 4 noch nicht ganz durch­ge­drun­gen. Wolf­gang Wie­land, Spre­cher für Inne­re Sicher­heit der grü­nen Frak­ti­on, ließ mir aber nur weni­ge Stun­den nach mei­nem Anruf eine schrift­li­che Stel­lung­nah­me zukom­men, die ich (schon wegen ihrer Exklu­si­vi­tät) ger­ne wie­der­ge­be:

Dass man für ein Gesetz stimmt, weil man die Inhal­te über­zeu­gend fin­det, ist der Nor­mal­fall. Dass es weni­ge Geset­ze gibt, bei denen man als Abge­ord­ne­ter nicht auch eini­ge Aspek­te ver­zicht­bar gefun­den hät­te, gehört eben­falls dazu. Wer aber für ein Gesetz stimmt und dar­auf ver­traut, dass sei­ne unge­lieb­ten Tei­le sowie­so bald vom Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt kas­siert wer­den, der ver­sucht, aus einem Dilem­ma eine win-win-Situa­ti­on zu machen.

Tat­sa­che ist: Die Logik hin­ter der jüngst beschlos­se­nen Vor­rats­da­ten­spei­che­rung stellt Sicher­heit über Frei­heit. Tat­sa­che ist auch, dass sie sowohl euro­pa­recht­lich wie grund­ge­setz­lich auf wacke­li­gen Bei­nen steht. Das erken­nen die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen von der SPD ja auch, aber sie han­deln nicht danach. Das ist ent­täu­schend, denn es ist Auf­ga­be des Gesetz­ge­bers, ver­fas­sungs­recht­li­che Beden­ken von vorn­her­ein aus­zu­räu­men und ent­spre­chen­de Geset­ze zu ver­ab­schie­den. Das Mot­to „Koali­ti­ons­frie­den wah­ren, Idea­le zitier­fä­hig ins Pro­to­koll schrei­ben, Karls­ru­he das Auf­räu­men über­las­sen“ darf nicht die Hand­lungs­ma­xi­me für Abge­ord­ne­te sein.

Für uns Blog­ger heißt das, dass wir einer­seits zwar ganz nah an den The­men sind, der Sprung die­ser The­men in die sog. „eta­blier­ten Medi­en“ und in eine brei­te­re Öffent­lich­keit aber ande­rer­seits noch über­haupt nicht funk­tio­niert.

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Licht aus, Spott an

Wie kann man heut­zu­ta­ge in Deutsch­land eigent­lich noch wirk­lich pro­vo­zie­ren? In Zei­ten, in denen schon jeder und alles mit irgend­wel­chen Nazi-Sachen ver­gli­chen wur­de, muss man sich was neu­es ein­fal­len las­sen: den Kohl-Ver­gleich.

Erfun­den hat ihn Bun­des­tags­vi­ze­prä­si­dent Wolf­gang Thier­se in der „Leip­zi­ger Volks­zei­tung“. Zumin­dest zitiert die­se ihn wie folgt:

Mün­te­fe­ring geht, weil ihm Pri­va­tes in einer ent­schei­den­den Lebens­pha­se wich­ti­ger als alles ande­re ist. Ein Ein­schnitt?

Es ist eine unpo­li­ti­sche Ent­schei­dung, dass Franz Mün­te­fe­ring sei­ne Frau in der letz­ten Pha­se ihres Lebens direkt beglei­ten will. Sei­ne Frau im Dun­keln in Lud­wigs­ha­fen sit­zen zu las­sen, wie es Hel­mut Kohl gemacht hat, ist kein Ide­al. Ohne dass das ver­gleich­bar wäre. Die Poli­tik ist nicht das Aller­wich­tigs­te. Man soll­te sich in sol­chen Pha­sen das Recht neh­men, auch ein­mal still zu hal­ten. Es ist nicht so, dass man ein Schwäch­ling ist, wenn man nicht immer sofort in die­sen unmensch­li­chen Ent­schei­dungs­druck ver­fällt.

Zitat: lvz-online.de

Zur Erin­ne­rung: Han­ne­lo­re Kohl, die Frau von Ex-Bun­des­kanz­ler Hel­mut Kohl, litt schon wäh­rend des­sen Amts­zeit an einer schwe­ren Licht­all­er­gie, die sie zuletzt dazu zwang, in einem völ­lig abge­dun­kel­ten Haus zu leben, und nahm sich im Juli 2001 das Leben (vgl. dazu auch die­ses geschmack­vol­le „Spiegel“-Titelbild).

So, wie Thier­se von der „Leip­zi­ger Volks­zei­tung“ zitiert wird, wäre das natür­lich eine etwas unglück­li­che, viel­leicht auch schlicht­weg geschmack­lo­se Äuße­rung. Thier­se sah sei­ne Aus­füh­run­gen zunächst ein­mal als „falsch und ver­kürzt“ wie­der­ge­ge­ben und schrieb dem Alt­kanz­ler einen per­sön­li­chen Brief, in dem er bedau­er­te, dass „ein fal­scher Ein­druck ent­stan­den sei“. (Man beach­te dabei den alten PR-Trick und bedaue­re nicht sei­ne Äuße­run­gen, son­dern den Ein­druck, der durch sie ent­stan­den sein könn­te.)

Unter­des­sen schrien Poli­ti­ker aller Par­tei­en schon Zeter und Mor­dio und ver­such­ten, die Num­mer zu einem Rie­sen­skan­dal hoch­zu­ju­beln, in des­sen Wind­schat­ten die heu­ti­ge Diä­ten­er­hö­hung medi­al unter­ge­hen könn­te.

Wer ver­ste­hen will, wie Poli­tik und Medi­en heut­zu­ta­ge funk­tio­nie­ren, muss nur die­sen Arti­kel bei n‑tv.de lesen:

„Die Äuße­run­gen von Herrn Thier­se sind für mich mensch­lich zutiefst unver­ständ­lich. Sie gren­zen für mich an Nie­der­tracht“, sag­te Mer­kel der „Bild“.

[…]

Uni­ons-Frak­ti­ons­chef Vol­ker Kau­der (CDU) sprach von einem „Tief­punkt im Umgang“ unter Kol­le­gen. CSU-Lan­des­grup­pen­chef Peter Ram­sau­er sag­te, ein Bedau­ern rei­che „hin­ten und vor­ne nicht“. „Das ist des Deut­schen Bun­des­tags nicht wür­dig. FDP-Chef Gui­do Wes­ter­wel­le hat recht, wenn er sagt, er kann sich durch einen sol­chen Vize­prä­si­den­ten nicht reprä­sen­tiert füh­len.“ Wes­ter­wel­le sprach im „Köl­ner Stadt-Anzei­ger“ von „unter­ir­di­schen“ Äuße­run­gen.

Sie sehen schon: Die reden alle über­ein­an­der und mit der Pres­se, aber in kei­nem Fall mit­ein­an­der – und das Volk sitzt dane­ben wie das Kind geschie­de­ner Eltern, die nur noch über ihre Anwäl­te mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren.

Im „Bild“-Artikel kom­men noch ein paar wei­te­re Hoch­ka­rä­ter zu Wort:

Hes­sens Minis­ter­prä­si­dent Roland Koch (CDU) empört: „Schä­big und geschmack­los!“ Jun­ge-Uni­on-Chef Phil­ipp Miß­fel­der: „Par­tei­chef Kurt Beck muss Thier­se sofort zur Ord­nung rufen.“

Und weil die Luft lang­sam dünn wur­de, schal­te­te Thier­se einen Gang höher und ent­schul­dig­te sich heu­te mor­gen per Brief „in aller Form“ bei Hel­mut Kohl. Rich­ti­ger noch: Er bat um Ent­schul­di­gung, was ja heut­zu­ta­ge auch eine sprach­li­che Sel­ten­heit ist.

Wie reagiert eigent­lich Kohl auf den Brief sei­nes alten Freun­des und das gan­ze Thea­ter drum her­um? Mit der ihm übli­chen staats­män­ni­schen Grö­ße und Gelas­sen­heit:

„Ich neh­me die­se Ent­schul­di­gung an. Zum Vor­gang selbst will ich sonst nichts sagen.“

Ich weiß schon, war­um der Mann auf ewig „mein“ Kanz­ler blei­ben wird.

Nach­trag 17. Novem­ber: Gera­de erst fest­ge­stellt, dass die­se ers­te öffent­li­che Erwäh­nung des Namens Hel­mut Kohl seit Mona­ten zufäl­li­ger­wei­se mit der Prä­sen­ta­ti­on des drit­ten Bands von Kohls Auto­bio­gra­fie zusam­men­fiel …

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Digital Politik

n‑tv ruft Neuwahlen aus

“Bei den Neuwahlen hofft die Opposition auf eine Chance.”

Screen­shot: n‑tv.de

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Größter Nazi-Vergleich aller Zeiten

Es ist alles her­ge­rich­tet: Es ist der 9. Novem­ber, im Bun­des­tag spre­chen sie über Auto­bah­nen, nach­her wird die Regie­rungs­ko­ali­ti­on das Grund­ge­setz ver­ra­ten und was macht Wolf­gang Schäub­le?

Was macht Wolf­gang Schäub­le?

Innen­mi­nis­ter Schäub­le pro­vo­zier­te mal wie­der, dies­mal mit einem Hit­ler-Ver­gleich. „Wir hat­ten den ‚größ­ten Feld­herrn aller Zei­ten‘, den GröFaZ, und jetzt kommt die größ­te Ver­fas­sungs­be­schwer­de aller Zei­ten“, asso­zi­ier­te er am Mitt­woch­abend vor Jour­na­lis­ten und Rich­tern in Karls­ru­he.

[taz, via Indis­kre­ti­on Ehren­sa­che]

Was soll man da noch sagen?

Viel­leicht „Schäub­le, zurück­tre­ten!“ rufen. Oder direkt aus­wan­dern.

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Biegen und Brechen

NRW wird seit zwei Jah­ren von einer schwarz-gel­ben Lan­des­re­gie­rung regiert, die es bin­nen kür­zes­ter Zeit geschafft hat, dass sich die Bevöl­ke­rung die zuletzt ver­hass­te rot-grü­ne Vor­gän­ger­re­gie­rung zurück­wünscht. Wer nach dem Macht­wech­sel geglaubt hat­te, es kön­ne ja eigent­lich nur noch bes­ser wer­den, wur­de nega­tiv über­rascht. Redet man mit Men­schen, die ein biss­chen Ein­blick in das Inne­re die­ser Lan­des­re­gie­rung haben, möch­te man das Land danach so schnell als mög­lich ver­las­sen: Vom Minis­te­ri­al­rat bis zum Minis­ter schei­nen alle min­des­tens unfä­hig (aber wie und wo soll­ten die in 100 Jah­ren SPD-Regie­rung auch Erfah­rung sam­meln?) und von Minis­ter­prä­si­dent Jür­gen Rütt­gers heißt es, er sei selbst zum Vor­le­sen vor­ge­schrie­be­ner Reden nicht zu gebrau­chen.

Aber was ist schon eine desas­trö­se Bil­dungs- oder Bau­po­li­tik gegen äußerst frag­wür­di­ge (und unter­ir­disch schlecht ver­schlei­er­te) Tak­tie­re­rei­en?

Die „WAZ“ mel­det heu­te, die Lan­des­re­gie­rung wol­le die Kom­mu­nal­wahl 2009, die für den sel­ben Tag wie die Bun­des­tags­wahl vor­ge­se­hen war, ver­schie­ben:

Nach Infor­ma­tio­nen der WAZ haben die Gene­ral­se­kre­tä­re von CDU und FDP den Ver­ant­wort­li­chen im NRW-Innen­mi­nis­te­ri­um aber bereits dik­tiert, dass „aus poli­ti­schen Erwä­gun­gen“ eine Kopp­lung von Kom­mu­nal- und Bun­des­tags­wahl uner­wünscht sei.

Mei­nungs­for­scher rech­nen bei einer Dop­pel­wahl mit einer deut­lich höhe­ren Wahl­be­tei­li­gung, weil sie vor allem vie­le der wahl­mü­de gewor­de­nen SPD-Anhän­ger zurück an die Urnen holt. Das gute Abschnei­den von CDU und FDP bei der Kom­mu­nal­wahl 2004 wur­de auch mit der im Ver­gleich zur Bun­des­tags­wahl 2005 dra­ma­tisch nied­ri­ge­ren Betei­li­gung (54,4% Komm./ 81,3% Bund) erklärt.

Noch­mal: Die Gene­ral­se­kre­tä­re von CDU und FDP wol­len kei­ne gemein­sa­me Kom­mu­nal- und Bun­des­tags­wahl, weil dann mehr SPD-Anhän­ger zur Bun­des­tags­wahl gehen könn­ten und gleich­zei­tig ihrer Par­tei auch bei der Kom­mu­nal­wahl ihre Stim­me geben könn­ten. Und das soll das Innen­mi­nis­te­ri­um jetzt regeln.

Es geht aber nicht nur um die­ses leicht frag­wür­di­ge poli­ti­sche Tak­tie­ren, es geht auch knall­hart um etwa 42 Mil­lio­nen Euro, die zwei ent­kop­pel­te Wah­len mehr kos­ten wür­den. Von dem zusätz­li­chen Auf­wand für Wahl­hel­fer und Wahl­kämp­fer mal ganz zu schwei­gen.

[via Pott­blog]

Nach­trag 21. August: Auch heu­te berich­tet die „WAZ“ wie­der über das The­ma und lässt u.a. Oppo­si­ti­ons­po­li­ti­ker zu Wort kom­men, die die Idee natur­ge­mäß nicht so doll fin­den. Auch der WDR hat unter Beru­fung auf die „WAZ“ groß dar­über berich­tet, ein biss­chen klei­ner die „Ruhr Nach­rich­ten“, der „Köl­ner Stadt-Anzei­ger“, die „West­deut­sche Zei­tung“, die „Köl­ni­sche Rund­schau“ und das „West­fa­len-Blatt“.

Noch irgend­wel­che grö­ße­ren NRW-Medi­en ohne Fahr­schein? Ja: „Express“, „Bild“ und die „Rhei­ni­sche Post“.

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Digital Gesellschaft

Auf nach Nordkorea!

Ken­nen Sie die Fir­ma Cal­lac­ti­ve? Cal­lac­ti­ve ist eine Ende­mol-Toch­ter, die Anruf­spiel­shows pro­du­ziert, die nachts im Fern­se­hen lau­fen.

Ich hät­te (wie vie­le ande­re ver­mut­lich auch) nie im Leben von Cal­lac­ti­ve gehört bzw. mir die­sen Fir­men­na­men nie gemerkt, wenn Cal­lac­ti­ve nicht den Betrei­ber des kri­ti­schen Web­fo­rums call-in-tv.de vor Gericht zitiert und es damit auch in ein Main­stream-Medi­um wie „Spie­gel Online“ geschafft hät­te. Oder wenn Cal­lac­ti­ve nicht Ste­fan Nig­ge­mei­er, einen der meist­ge­le­se­nen deut­schen Blog­ger, abge­mahnt hät­te (für Kom­men­ta­re, die Leser abge­ge­ben hat­ten), was dann sogar dem öster­rei­chi­schen „Stan­dard“ eine kur­ze Mel­dung wert war.

Als ahnungs­lo­ser, nai­ver Zuschau­er (des Gesche­hens, nicht der Sen­dun­gen) sit­ze ich vor sol­chen Mel­dun­gen und fra­ge mich, ob man es im Umfeld von Cal­lac­ti­ve wirk­lich für klü­ger hält, im Kon­text der Pro­zes­se von renom­mier­ten Medi­en als „der umstrit­te­ne Gewinn­spie­le­ver­an­stal­ter Cal­lac­ti­ve“ bezeich­net zu wer­den, als die Kri­tik der Web­kom­men­ta­to­ren (auch wenn die­se mit­un­ter etwas über­spitzt for­mu­liert sein mag) ein­fach zu igno­rie­ren. Immer­hin dürf­ten call-in-tv.de und das Blog von Ste­fan Nig­ge­mei­er (durch­schnitt­lich 5.000 Besu­cher täg­lich) deut­lich weni­ger Leser haben als die Anrufsen­dun­gen Zuschau­er und die Schnitt­men­ge bei­der Ziel­grup­pen dürf­te ver­schwin­dend gering sein.

Jeden­falls: Cal­lac­ti­ve hat Ste­fan Nig­ge­mei­er ein wei­te­res Mal abge­mahnt – wie­der geht es um einen Leser­kom­men­tar:

Es geht um einen Kom­men­tar, den ein Nut­zer am ver­gan­ge­nen Sonn­tag um 3.37 Uhr früh unter die­sem Ein­trag abge­ge­ben hat. Ich habe die­sen Kom­men­tar unmit­tel­bar, nach­dem ich ihn gese­hen habe, gelöscht: Das war am Sonn­tag um 11.06 Uhr.

Zunächst ein­mal fällt auf, dass man Ste­fans Blog bei Cal­lac­ti­ve offen­bar mit Argus­au­gen beob­ach­tet – wem sonst wäre ein mit­ten in der Nacht geschrie­be­ner und am Sonn­tag­vor­mit­tag gelösch­ter Kom­men­tar zu einem Blog­ein­trag, der zuvor wäh­rend Ste­fans Urlaub und mei­nes Blog­sit­tings zehn Tage lang für Kom­men­ta­re gesperrt gewe­sen war, auf­ge­fal­len?

Dann fällt auf, dass da offen­bar end­lich Klar­heit geschaf­fen wer­den soll auf dem Gebiet der immer noch recht schwam­mi­gen Foren­haf­tung. Eine Klar­heit, die Ste­fan so sieht:

Hät­te Cal­lac­ti­ve mit die­sem Vor­ge­hen Erfolg, wäre das mei­ner Mei­nung nach das Ende der offe­nen Dis­kus­si­on in Foren und Blogs, in den Leser­kom­men­ta­ren von Online-Medi­en und im Inter­net über­haupt. Selbst Bei­trä­ge, die unmit­tel­bar nach ihrem Erschei­nen vom Sei­ten­be­trei­ber gelöscht wer­den, könn­ten dann kos­ten­pflich­ti­ge Abmah­nun­gen nach sich zie­hen; sämt­li­che Kom­men­ta­re müss­ten vor ihrer Ver­öf­fent­li­chung über­prüft wer­den.

Man möch­te hin­zu­fü­gen: Und selbst, wenn der Betrei­ber eines Forums oder Blogs alle Kom­men­ta­re vor der Ver­öf­fent­li­chung über­prü­fen und nur die ihm unbe­denk­lich erschei­nen­den frei­schal­ten wür­de, könn­te er hin­ter­her immer noch belangt wer­den, falls sich irgend­ei­ne abwe­gi­ge Inter­pre­ta­ti­on des Geschrie­be­nen fin­den und vor Gericht durch­drü­cken lie­ße.

Mit die­ser Angst müss­ten aber nicht nur Blog­ger leben, auch die Kom­men­tar- und Dis­kus­si­ons­funk­tio­nen nam­haf­ter Online-Medi­en wie „Spie­gel Online“, „sueddeutsche.de“ oder „FAZ.net“ könn­ten allen­falls noch mit einem enor­men Per­so­nal­auf­wand auf­recht­erhal­ten wer­den. Bewer­tungs­por­ta­le wie Ciao, Qype, ja: selbst Ama­zon müss­ten stän­dig in Sor­ge sein über das, was ihre User und Kun­den da an (gewünscht sub­jek­ti­ven) Ein­trä­gen ver­fas­sen.

Mit ande­ren Wor­ten: Es gin­ge schnell nicht mehr „nur“ um Mei­nungs- oder Pres­se­frei­heit, es gin­ge auch ganz knall­hart um wirt­schaft­li­che Aspek­te, denn kein Unter­neh­men begibt sich bereit­wil­lig auf juris­ti­sche Minen­fel­der. Es geht, lie­be Poli­ti­ker, auf lan­ge Sicht um Steu­er­gel­der, das Brut­to­in­lands­pro­dukt und – *tat­aaaa* – Arbeits­plät­ze. Deutsch­land könn­te irgend­wann wie Nord­ko­rea sein, nur ohne Kim Yong-Il. Das will sicher nie­mand, auch nicht die Poli­ti­ker, die jeden Tag aufs Neue zu bewei­sen ver­su­chen, dass sie von den sog. neu­en Medi­en nicht den Hauch einer Ahnung haben.

Um vom Abs­trak­ten wie­der zum Kon­kre­ten zu kom­men: Cal­lac­ti­ve dürf­te es mit der jüngs­ten Akti­on gelun­gen sein, das Blogo­sphä­ren-The­ma die­ser Tage zu wer­den: Bei Spree­blick, einem der ande­ren viel­ge­le­se­nen Blogs in Deutsch­land, ist man The­ma, aber auch hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Eigent­lich ist es nur eine Fra­ge der Zeit, bis auch die „klas­si­schen“ Medi­en das The­ma für sich ent­de­cken.

In eini­gen Blogs sind inzwi­schen sogar Kom­men­ta­to­ren auf­ge­taucht, die sich „Cal­lac­ti­ve“ nen­nen und den angeb­li­chen Satz, um den sich dies­mal alles dreht, zitie­ren (er wur­de inzwi­schen von den Blog-Betrei­bern unkennt­lich gemacht). Soll­te die­ser Kom­men­tar echt sein (was Cal­lac­ti­ve gegen­über dem Blog­ger Valen­tin Toma­schek zu bestä­tigt haben scheint), wäre das höchst inter­es­sant: Ers­tens wäre es recht offen­sicht­lich, dass Cal­lac­ti­ve das Inter­net sehr genau auf mög­li­che Erwäh­nun­gen des Fir­men­na­mens über­wacht (was natür­lich ihr gutes Recht ist), und zwei­tens hät­te Cal­lac­ti­ve den Satz, den zuvor nie­mand kann­te und des­sen wei­te­re Ver­brei­tung man mit der Abmah­nung an Ste­fan ver­hin­dern woll­te, damit laut­stark in die Welt getra­gen. Außer­dem ver­weist der Kom­men­tar auf den ein­zi­gen halb­wegs Nig­ge­mei­er-kri­ti­schen Blog­ein­trag zum The­ma bei F!XMBR, was wie­der­um Chris von F!XMBR dazu brach­te, sich von der loben­den Erwäh­nung sei­nes Blogs in den ver­meint­li­chen Cal­lac­ti­ve-Kom­men­ta­ren zu distan­zie­ren.

Es könn­te inter­es­sant sein, sich heu­te Abend doch mal Cal­lac­ti­ve-Sen­dun­gen (auf Viva, Nick und Come­dy Cen­tral) anzu­se­hen …

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Alternative Karriereplanung

Wenn das mit dem Alpha-Blog­ger nix wird, kann ich immer noch als Pro­phet anfan­gen:

5. Mai: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …

11. August: Stoi­ber als Staats­ober­haupt?