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Musik Digital

Von der Muse geleckt

In den Abend­stun­den des 27. Sep­tem­ber 2009 zwei­fel­te ich am Kon­zept der Demo­kra­tie. Ich fuhr mit dem Zug durch die Land­schaft, aber weder der wun­der­schö­ne Son­nen­un­ter­gang noch die wei­ten Wie­sen und Fel­der konn­ten dar­über hin­weg­täu­schen, dass Deutsch­land von einem Moment auf den ande­ren häss­lich gewor­den war. Das Volk hat­te eine schwarz-gel­be Koali­ti­on gewählt – bzw. wie Die­ter Nuhr sag­te: „Die CDU hat nicht gewon­nen, sie ist nur übrig geblie­ben!“

Als ich heu­te die Aus­wer­tung unse­rer Leser­wahl auf­rief, fühl­te ich mich ähn­lich.

Ich mei­ne: Muse?! Wirk­lich?! Muse?!

War­um nicht gleich Nickel­back oder Revol­ver­held? Das wäre wenigs­tens auf­rich­tig schlecht gewe­sen.

Aber nun gut: Über Geschmack soll man nicht strei­ten, da hat halt ein Teil der Leser­schaft ein­fach kei­nen. Egal.

Mit dem Rest kann ich im Gro­ßen und Gan­zen ganz gut leben, also dür­fen Sie die Lis­ten jetzt auch sehen.

Und zwar hier.

Die Gewin­ner unse­rer Ver­lo­sun­gen wur­den schon benach­rich­tigt.

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Politik

Be My Kandidat

Ursprüng­lich hat­te ich vor­ge­habt, ein Cas­ting für den deut­schen Grand-Prix-Act 2009 zu star­ten. Aber sowas gab es ja schon mal …

Statt­des­sen ruft Cof­fee And TV hier­mit den Wett­be­werb

be my Kandidat

aus, bei dem Sie (ja: Sie) sich bewer­ben kön­nen, um Kan­di­dat für das Amt des Bun­des­prä­si­den­ten zu wer­den.

Vor­aus­set­zun­gen:

  • Sie sind vor dem 23. Mai 1969 gebo­ren.
  • Sie sind deut­scher Staats­bür­ger.
  • Sie besit­zen das Wahl­recht zum deut­schen Bun­des­tag.
  • Sie pas­sen zumin­dest grob in eine der bei­den Kate­go­rien „Mann“ oder „Frau“.
  • Sie wären im Fal­le Ihrer Wahl bereit, für min­des­tens fünf Jah­re auf die Aus­übung Ihres Beru­fes und mög­li­cher Ämter zu ver­zich­ten.
  • Sie ver­spre­chen, im Fal­le Ihrer Wahl Sgt.-Pepper-Fantasieuniformen als neue Dienst­klei­dung für Poli­zei und Bun­des­wehr vor­zu­schla­gen.

Ihre unver­bind­li­che Bewer­bung kön­nen Sie mit einem Kom­men­tar kund­tun, ich kon­tak­tie­re Sie dann unter der von Ihnen ange­ge­be­nen E‑Mail-Adres­se.

Nach einer ers­ten Sich­tung der Bewer­ber ver­an­stal­ten wir hier im Blog ein gro­ßes Cas­ting, bei dem der bes­te Kan­di­dat ermit­telt wird. Es wird einen läh­men­den Vor­wahl­kampf wie in den USA geben und am Ende müs­sen wir noch ein Mit­glied der Bun­des­ver­samm­lung fin­den, das unse­ren Kan­di­da­ten im nächs­ten Jahr auch zur Wahl vor­schlägt.

Zu gewin­nen gibt es hier nichts, die Wahl durch die Bun­des­ver­samm­lung ist noch weni­ger garan­tiert als der Vor­schlag zur Wahl.

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Rundfunk Politik

Florida Lady

3.595 Stim­men beträgt im vor­läu­fi­gen amt­li­chen End­ergeb­nis die Dif­fe­renz zwi­schen der CDU und der SPD in Hes­sen. Das ist weni­ger als die 6.027 Stim­men, die die SPD bei der Bun­des­tags­wahl 2002 vor der CDU/​CSU lag, aber bedeu­tend mehr als die 537 Stim­men Unter­schied zwi­schen Geor­ge W. Bush und Al Gore in Flo­ri­da (bei mehr als dop­pelt so vie­len abge­ge­be­nen Stim­men).

Ähn­lich span­nend wie damals in Flo­ri­da war es auch heu­te Abend. In der ARD bewies Infra­test dimap mal wie­der, dass man teu­re Wahl­um­fra­gen auch wun­der­bar durch wür­feln­de Affen erset­zen könn­te, denn am Ende waren alle wich­ti­gen Details anders als pro­gnos­ti­ziert: Um 18 Uhr lag die SPD bei 37,5%, die CDU bei 35,7%, Die Lin­ke wäre drau­ßen geblie­ben. Roland Koch wird sich also mor­gen trotz her­ber Ver­lus­te rüh­men kön­nen, man habe ihn zu früh abge­schrie­ben.

Ähn­lich wie damals in Flo­ri­da gab es offen­bar erheb­li­che Pro­ble­me und Unre­gel­mä­ßig­kei­ten mit Wahl­com­pu­tern, die der Cha­os Com­pu­ter Club in einer Pres­se­mit­tei­lung zusam­men­ge­fasst hat. Und in den Qua­li­täts­me­di­en fin­det sich dazu (anders als in Blogs) kein Wort.

Nach­trag 13:52 Uhr: Die Rhein-Main-Zei­tung hat einen Arti­kel zum The­ma online.

Nach­trag 20:14 Uhr: Eine Mel­dung zum The­ma hat’s sogar auf „Bild.de“ geschafft.

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Politik

Analog ist besser

Wie­so die Wahl­er­geb­nis­se, die wir heu­te Abend aus Hes­sen hören wer­den, wohl allen­falls unter Vor­be­halt zu genie­ßen sind, ent­neh­men Sie bit­te die­sem Bei­trag.

[via Twit­ter]

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Digital Politik

n‑tv ruft Neuwahlen aus

“Bei den Neuwahlen hofft die Opposition auf eine Chance.”

Screen­shot: n‑tv.de

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Politik

Biegen und Brechen

NRW wird seit zwei Jah­ren von einer schwarz-gel­ben Lan­des­re­gie­rung regiert, die es bin­nen kür­zes­ter Zeit geschafft hat, dass sich die Bevöl­ke­rung die zuletzt ver­hass­te rot-grü­ne Vor­gän­ger­re­gie­rung zurück­wünscht. Wer nach dem Macht­wech­sel geglaubt hat­te, es kön­ne ja eigent­lich nur noch bes­ser wer­den, wur­de nega­tiv über­rascht. Redet man mit Men­schen, die ein biss­chen Ein­blick in das Inne­re die­ser Lan­des­re­gie­rung haben, möch­te man das Land danach so schnell als mög­lich ver­las­sen: Vom Minis­te­ri­al­rat bis zum Minis­ter schei­nen alle min­des­tens unfä­hig (aber wie und wo soll­ten die in 100 Jah­ren SPD-Regie­rung auch Erfah­rung sam­meln?) und von Minis­ter­prä­si­dent Jür­gen Rütt­gers heißt es, er sei selbst zum Vor­le­sen vor­ge­schrie­be­ner Reden nicht zu gebrau­chen.

Aber was ist schon eine desas­trö­se Bil­dungs- oder Bau­po­li­tik gegen äußerst frag­wür­di­ge (und unter­ir­disch schlecht ver­schlei­er­te) Tak­tie­re­rei­en?

Die „WAZ“ mel­det heu­te, die Lan­des­re­gie­rung wol­le die Kom­mu­nal­wahl 2009, die für den sel­ben Tag wie die Bun­des­tags­wahl vor­ge­se­hen war, ver­schie­ben:

Nach Infor­ma­tio­nen der WAZ haben die Gene­ral­se­kre­tä­re von CDU und FDP den Ver­ant­wort­li­chen im NRW-Innen­mi­nis­te­ri­um aber bereits dik­tiert, dass „aus poli­ti­schen Erwä­gun­gen“ eine Kopp­lung von Kom­mu­nal- und Bun­des­tags­wahl uner­wünscht sei.

Mei­nungs­for­scher rech­nen bei einer Dop­pel­wahl mit einer deut­lich höhe­ren Wahl­be­tei­li­gung, weil sie vor allem vie­le der wahl­mü­de gewor­de­nen SPD-Anhän­ger zurück an die Urnen holt. Das gute Abschnei­den von CDU und FDP bei der Kom­mu­nal­wahl 2004 wur­de auch mit der im Ver­gleich zur Bun­des­tags­wahl 2005 dra­ma­tisch nied­ri­ge­ren Betei­li­gung (54,4% Komm./ 81,3% Bund) erklärt.

Noch­mal: Die Gene­ral­se­kre­tä­re von CDU und FDP wol­len kei­ne gemein­sa­me Kom­mu­nal- und Bun­des­tags­wahl, weil dann mehr SPD-Anhän­ger zur Bun­des­tags­wahl gehen könn­ten und gleich­zei­tig ihrer Par­tei auch bei der Kom­mu­nal­wahl ihre Stim­me geben könn­ten. Und das soll das Innen­mi­nis­te­ri­um jetzt regeln.

Es geht aber nicht nur um die­ses leicht frag­wür­di­ge poli­ti­sche Tak­tie­ren, es geht auch knall­hart um etwa 42 Mil­lio­nen Euro, die zwei ent­kop­pel­te Wah­len mehr kos­ten wür­den. Von dem zusätz­li­chen Auf­wand für Wahl­hel­fer und Wahl­kämp­fer mal ganz zu schwei­gen.

[via Pott­blog]

Nach­trag 21. August: Auch heu­te berich­tet die „WAZ“ wie­der über das The­ma und lässt u.a. Oppo­si­ti­ons­po­li­ti­ker zu Wort kom­men, die die Idee natur­ge­mäß nicht so doll fin­den. Auch der WDR hat unter Beru­fung auf die „WAZ“ groß dar­über berich­tet, ein biss­chen klei­ner die „Ruhr Nach­rich­ten“, der „Köl­ner Stadt-Anzei­ger“, die „West­deut­sche Zei­tung“, die „Köl­ni­sche Rund­schau“ und das „West­fa­len-Blatt“.

Noch irgend­wel­che grö­ße­ren NRW-Medi­en ohne Fahr­schein? Ja: „Express“, „Bild“ und die „Rhei­ni­sche Post“.

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Politik

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …

CSU-Gene­ral­se­kre­tär Mar­kus Söder hat Bun­des­prä­si­dent Horst Köh­ler ange­droht, im Fal­le einer Begna­di­gung Chris­ti­an Klars eine zwei­te Amts­zeit zu ver­wei­gern.

Mag irgend­je­mand wet­ten, wie Söders Gegen­vor­schlag lau­ten könn­te?