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Unterwegs

Zeelandcontent

Westkapelle

Strand bei Domburg

Dünen bei Domburg

Zumin­dest ich wäre dann schon mal wie­der da

Erwar­ten Sie aber nicht zu viel: Drei Tage ohne Inter­net, deut­sche Medi­en und Poli­tik sind ein Segen und ich tue mich sehr schwer damit, mich die­sem Irr­sinn über­haupt wie­der aus­zu­set­zen. Momen­tan ver­tre­te ich den Stand­punkt, dass die­ser gan­ze Fort­schritt ein Feh­ler war und wir lie­ber alle in wind­schie­fen Häu­sern hin­ter Dei­chen leben und Tul­pen züch­ten soll­ten.

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Digital

Zensurlaub

Betriebsferien vom 18. bis zum 21. Juni

Die Kom­men­tar­funk­ti­on wird in guter alter sueddeutsche.de-Manier von Don­ners­tag­abend bis Mon­tag früh deak­ti­viert sein.

Gehen Sie so lan­ge doch mal an die fri­sche Luft, tref­fen Sie sich mit ech­ten Men­schen oder lesen Sie ein­fach mal ein Buch!

Alter­na­tiv kön­nen Sie sich natür­lich auch für die nächs­ten drei­ein­halb Tage angu­cken, wie Thees Uhl­mann und Simon den Har­tog „Human“ von den Kil­lers spie­len:

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Digital

Das machen die doch extra!

Erin­nern Sie sich an die­sen Ein­trag hier im Blog?

Wenn Brücken ihre Tage haben Von Coffee & TV am Freitag, 22. Mai 2009 0:01 Heute ist ein sogenannter Brückentag. Und bevor es jemand anderes macht, dachten wir uns, wir präsentieren Ihnen einfach die schönsten Brückenfotos aus unserem Archiv:

Nun, das mit dem „bevor“ hat ja noch geklappt – aber bei der Anzahl der Bil­der haben sie uns schlicht geschla­gen:

Die schönsten Brücken der Welt (20-teilige Bildergalerie)

Einen kon­kre­ten Anlass für die Klick­stre­cke und den ein­lei­ten­den Arti­kel bei „RP Online“ kann ich übri­gens nicht erken­nen. Außer natür­lich …

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Digital

Auswärtsspiel: Sprechen in Münster

Hörsaal 6

Ver­gan­ge­ne Woche war ich in Müns­ter, um auf dem Sym­po­si­um Oeco­no­mic­um jun­gen Wirt­schafts­wis­sen­schaft­lern etwas zum The­ma Blogs zu erzäh­len.

Wie es mir dort gefal­len hat und was ich von die­ser Ver­an­stal­tung mit­ge­nom­men habe, steht in mei­nem Gast­bei­trag, den ich fürs SOM Blog ver­fasst habe.

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Musik Digital

Hörst Du, sie spielen unser Lied

Zum sieb­ten Geburts­tag sei­nes eige­nen Blogs uiuiuiuiuiuiui.de hat Manu­el ein Lied über füh­ren­de deutsch­spra­chi­ge Blogs impro­vi­siert. Trotz­dem fin­det auch die­ses hier Erwäh­nung:

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Ein Blog ist ein Blog ist ein Blog from Manu­el Wolff on Vimeo.

[Lied­text und mehr Hin­ter­grün­de gibt’s hier]

Für einen Moment hat­te ich übri­gens gedacht, es han­de­le sich um das ers­te Lied, in dem der Orts­na­me Dins­la­ken fällt – aber das stimmt natür­lich nicht.

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Digital

„fast surreal-abgeschmackt“

Die gru­se­li­gen Details der Mord­nacht, beim ers­ten Pro­zess noch Schlag­zei­len­fut­ter, schie­nen dies­mal fast sur­re­al-abge­schmackt: die Bil­der von Spec­tors Burg­vil­la, deko­riert in pseu­do-baro­ckem Mega-Kitsch, die prall­vol­le Waf­fen­kam­mer neben dem Schlaf­zim­mer, das Etui mit den „Hal­lo Wach“-Pillen und Via­gra.

Der Schuld­spruch im Pro­zess gegen Phil Spec­tor soll­te Anlass genug sein, noch ein­mal auf einen Klas­si­ker im Cof­fee-And-TV-Archiv zu ver­wei­sen und Sie auch heu­te wie­der zum gemüt­li­chen Gerichts­re­por­ta­gen-Sauf­spiel (ein Schnaps für jedes Adjek­tiv) ein­zu­la­den:

„Bleich wie Moz­za­rel­la-Käse“

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Rundfunk Digital

Nicht zynisch werden

Ich habe heu­te zwei Tex­te für mein Blog bei freitag.de geschrie­ben: Einen ges­tern begon­ne­nen über die Nicht­exis­tenz des Musik­fern­se­hens in Deutsch­land und einen aktu­el­len über die media­le Unsterb­lich­keit von Mör­dern.

Bizar­rer­wei­se tref­fen sich bei­de Inhal­te jetzt auf der ande­ren Sei­te wie­der, denn MTV und Viva haben sich (wie schon am 11. Sep­tem­ber 2001) ent­schlos­sen, ihr Trash-Pro­gramm aus­zu­set­zen und bis auf wei­te­res Musik­vi­de­os zu sen­den, die der Stim­mung ange­mes­sen sind.

Es fällt schwer, da nicht zynisch zu wer­den.

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Digital

Kelvin & Hops

Man kann über „RP Online“, Deutsch­lands füh­ren­des Regio­nal­zei­tungs-Por­tal, län­ge­re Tex­te schrei­ben, wie es Dani­el Bouhs für die „taz“ getan hat.

Aber im Prin­zip lässt sich die gan­ze Klick­schin­de­rei, die Bou­le­vard-Sucht und die gan­ze Scheiß­egal-Hal­tung auch noch knap­per zusam­men­fas­sen:

CK-Werbespot zu sexy für US-Fernsehen. Foto: Screenshot Calvin Klein. Kelvin Klein hat schon öfter mit seinen Werbespots Staub aufgewirbelt.

Aber weil sich „RP Online“-Chefredakteur Rai­ner Kur­le­mann im „taz“-Artikel beklagt, „Hein­ser und Nig­ge­mei­er wür­den sich ‚an eini­gen, weni­gen Fäl­len‘ abar­bei­ten, die ‚Leis­tun­gen‘ aber nicht wür­di­gen“, wür­di­ge ich hier ger­ne mal wie­der eine Leis­tung und emp­feh­le Ihnen die Kolum­ne „About a Boy“, die mein frü­he­rer plattentests.de-Kollege Sebas­ti­an Dal­kow­ski für „RP Online“ schreibt.

Nach­trag, 7. Febru­ar: „RP Online“ hat Cal­vin Kleins Vor­na­men inzwi­schen kor­ri­giert. (Das hebt sie auch von ande­ren Por­ta­len ab.)

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Digital

Change

Ach­tung: Noch mal erhöh­te Selbst­re­fe­ren­tia­li­tät!

Vie­len Dank für die vie­len Kom­men­ta­re, E‑Mails und sons­ti­gen Nach­rich­ten, die Sie mir in mei­ner klei­nen Sinn­kri­se haben zukom­men las­sen.

Mir war durch­aus klar, dass das nach extrem ekli­gem fishing for com­pli­ments aus­se­hen könn­te und wür­de, aber eigent­lich ging es mir pri­mär um den Arti­kel von Paul Carr und dar­um, anders wahr­ge­nom­men zu wer­den als man wahr­ge­nom­men wer­den will. (Anders wahr­ge­nom­men als man ist wird man eh.)

Mir ist auch klar, dass man auf schö­ne, klei­ne Video­clips und Link­tipps meis­tens nicht kom­men­tiert, ein­fach, weil es nichts zu sagen gibt. Eini­ge Leu­te haben heu­te zum ers­ten Mal hier kom­men­tiert und das freut mich sehr, denn die­ses klei­ne Blog soll ja auch eine Begeg­nungs­stät­te … Oh, Ver­zei­hung, der Pfle­ger kommt und sagt, ich sol­le mei­ne Tablet­ten neh­men.

Jeden­falls klan­gen im Gro­ßen und Gan­zen zwei Sachen an:

1. Oba­ma nervt lang­sam
Ja, das geht mir ähn­lich. Ich habe lang­sam Angst, dass das hier ein Fach­blog für Oba­ma-Ver­wei­se wird. Um das abzu­wen­den, habe ich ein­fach ein Fach­blog für Oba­ma-Ver­wei­se auf­ge­macht: noyoucant.wordpress.com.

Es beinhal­tet alle bis­he­ri­gen Ein­trä­ge (die hier auch erhal­ten blei­ben) und bereits einen neu­en Bei­trag.

2. War­um „Sie“?
Nun, ich war der Mei­nung, dass es höf­li­cher wäre. Ich bin mitt­ler­wei­le in einem Alter, wo man nicht mehr zusam­men­zuckt, son­dern sich freut, wenn man von Schü­lern gesiezt wird.

Aber hier ist Web 2.0, da gel­ten ande­re Regeln und Berufs­ju­gend­li­che wie Die­ter Gor­ny sind weit weg.

Des­we­gen stel­le ich ger­ne die Fra­ge, die auch „Bild“ (wer sonst?) schon gestellt hat:

Wol­len wir uns alle duzen?

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Digital Gesellschaft

You don’t know me at all

Ach­tung: Erhöh­te Selbst­re­fe­ren­tia­li­tät!

Ich weiß weder, wer Micha­el Arring­ton, noch, was Tech­crunch ist.1 Aber dass er bei dem/​der/​dem DLD in Mün­chen2 ange­spuckt wur­de, das habe sogar ich mit­be­kom­men.

Jeder Mensch weiß, dass man sowas nicht macht, und der­je­ni­ge, der es getan hat, wird sich hof­fent­lich eine ordent­li­che Ohr­fei­ge von sei­ner Mama ein­han­deln, wenn sie dahin­ter kommt. Ande­rer­seits hat er ver­mut­lich sowie­so genug Pro­ble­me.

Paul Carr, von dem ich eben­falls nicht weiß, wer er ist und was er sonst so schreibt, hat für den Online-Auf­tritt des „Guar­di­an“ einen sehr lesens­wer­ten Arti­kel geschrie­ben, in dem er sei­ne eige­nen Erfah­run­gen auf dem/​der/​dem DLD und bei ähn­li­chen Ereig­nis­sen beschreibt. Wie die Leu­te auf ihn zukom­men und ihn für irgend­wel­che Gehäs­sig­kei­ten loben, die er mal geschrie­ben oder get­wit­tert hat, und ihn fra­gen, ob er die­se Ver­an­stal­tung und jene Per­son mor­gen auch wie­der öffent­lich schlach­ten wür­de.

Und obwohl mir die­se Welt – wie oben oft genug ange­merkt – fremd ist, kamen mir Carrs Schil­de­run­gen selt­sam ver­traut vor.

Wenn ich hier mal etwas vor­stel­le, was mir wirk­lich gefällt, fal­len die Reak­tio­nen beschei­den aus: ein Kom­men­tar oder gar kei­ner. Wenn ich mich ein biss­chen über Sym­bol­fo­tos von dpa lus­tig mache, gibt’s deut­lich mehr.

Natür­lich habe ich in den letz­ten drei Wochen jede Men­ge schwach­sin­ni­ger Oba­ma-Anbie­de­run­gen auf­ge­schrie­ben. Zum einen, weil ich ein­mal damit ange­fan­gen hat­te und ich alle Bei­spie­le auf die eine oder ande­re Art bemer­kens­wert fand, zum ande­ren, weil unse­re Leser mich mit Ein­sen­dun­gen über­häuft haben. Als ich die Post­kar­te in mei­nem Brief­kas­ten fand, war ich glei­cher­ma­ßen belus­tigt von der idio­ti­schen Kar­te und gerührt von der Ges­te, dass ein mir unbe­kann­ter Mensch mir sowas ein­fach wei­ter­ge­lei­tet hat.

Ich habe schon ernst­haft über­legt, ob ich über Blog-Bei­trä­ge wie die zum dpa-Sym­bol­bild oder den gan­zen Oba­mas viel­leicht „Ach­tung, irrele­vant!“ schrei­ben soll­te, damit ja nie­mand glaubt, dahin­ter ste­cke mehr als mein schlich­ter Wunsch, das kurz auf­zu­schrei­ben.

Wir haben Cof­fee And TV vor fast zwei Jah­ren als Grup­pen­blog gestar­tet,3 in dem es um alles gehen soll­te, was uns inter­es­siert. Ich woll­te Musik, Fil­me und Bücher, die mir gefal­len, mit mög­li­chen Lesern tei­len und vor Sachen war­nen, die mir per­sön­lich nicht so gefal­len. Dass das The­ma Medi­en immer mehr Platz ein­nahm, lag dar­an, dass ich mich immer stär­ker damit beschäf­tigt habe und mir vie­le Din­ge auf­ge­fal­len sind, die mich mit­un­ter empört haben4 oder die ich erwäh­nens­wert fand, weil sie lus­tig, merk­wür­dig oder auch ein­fach nur gut waren. Dass es mehr Platz braucht, wenn man über bizar­re Stil­le-Post-Spiel­chen und Unge­reimt­hei­ten bei der Recher­che schreibt, als wenn man eben einen guten Text emp­feh­len will,5 liegt wohl in der Natur der Sache.

Natür­lich ist es etwas hin­der­lich, dass hier im Blog kur­ze Quatsch-Bei­trä­ge und län­ge­re Gedan­ken­gän­ge, die mir wich­tig sind, völ­lig gleich­be­rech­tigt über­ein­an­der ste­hen. Hier gibt es kei­ne Auf­ma­cher und kei­ne „Kurz notiert“-Spalte und das mag ich eigent­lich auch. Ich ver­traue dar­auf, dass die Leser mer­ken, was mir wich­tig ist und was nicht, und ich bin mir sicher, dass das bei den meis­ten auch ganz gut gelingt.

Als ich am Mon­tag die Mel­dung der „Ber­li­ner Zei­tung“ zum Atom­müll­la­ger Asse ver­link­te und mit dem spon­ta­nen Gedan­ken, der mir beim Hören der Mel­dung gekom­men war, anrei­cher­te, dach­te ich, dass die dras­ti­schen Wor­te, die ich hier im Blog sonst nie benut­ze, für sich spre­chen und mei­ner Resi­gna­ti­on gegen­über unse­rer Bun­des­re­gie­rung Aus­druck ver­lei­hen wür­den. Statt­des­sen erfuhr ich aus den Kom­men­ta­ren,6 dass die­ses Blog „von sinn­lo­ser Pole­mik, Hoch­nä­sig­keit, pseu­do-poli­ti­schen Anma­ßun­gen und Klug­schei­ße­rei“ lebe.

Da frag­te ich mich schon: Mache ich auf Sie wirk­lich den Ein­druck eines arro­gan­ten, bla­sier­ten Men­schen, der nie weiß, wor­über er schreibt und sowie­so nur aus­tei­len will?

Falls ja, wür­de ich näm­lich sofort auf­hö­ren mit die­sem Blog.

  1. Und Sie sind bit­te so anstän­dig und schrei­ben jetzt nicht alle „Das ist doch … !“ []
  2. Da weiß ich auch nicht so ganz, was das ist aber das ist auch uner­heb­lich. []
  3. Und es ist immer noch eines, auch wenn die Autoren weni­ger gewor­den sind und ich am häu­figs­ten schrei­be. []
  4. Wobei ich von nie­man­dem erwar­te, dass er mei­ne Empö­rung tei­len muss. []
  5. Beach­ten Sie dazu die Rubrik „Lese­tipps“ in der rech­ten Spal­te die­ses Blogs. []
  6. Natür­lich von einem anony­men Kom­men­ta­tor. []
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Digital

Kein Programmhinweis: Aufguss 2008

Kurz nach­dem wir Sie, lie­be Leser, im Dezem­ber zur Wahl gebe­ten hat­ten, bekam ich eine mit­tel­schwe­re Panik­at­ta­cke: In den ers­ten 20 Stun­den stimm­ten mehr Men­schen ab als bei der gesam­ten Vor­jah­res­wahl. In S‑Bahnen und auf Fuß­bö­den mach­te ich mich an die Aus­wer­tung und sah mich schon die Weih­nachts­fei­er­ta­ge vor den Excel-Tabel­len ver­brin­gen.

So weit kam es nicht: Nach dem anfäng­li­chen Buzz ebb­te der Andrang auf ein bequem bear­beit­ba­res Maß ab. Auf die Zahl von 102 gül­ti­gen Stimm­zet­teln sind wir alle sehr stolz und dan­ken Ihnen herz­lich für die Teil­nah­me.

Lei­der nicht gezählt wer­den konn­te die­ser Wahl­zet­tel:

Nun aber noch kurz zu einer trau­ri­gen Nach­richt:

Wir hat­ten uns das so schön aus­ge­malt: Es soll­te eine rau­schen­de, lang­at­mi­ge Gala wer­den, vol­ler bemüht wit­zi­ger Ein­spie­ler und abge­le­se­ner Mode­ra­ti­ons­tex­te, über­tra­gen bei Mogu­lus. Aber dann wur­de ein Teil des Teams krank und ein ande­rer (ich) hat­te kei­ne Abend­gar­de­ro­be zur Hand.

Aber wenn schon die fei­er­li­che Ver­lei­hung der „Gol­de­nen Kame­ra“ in die­sem Jahr aus­fällt, kön­nen auch wir gut auf jeg­li­ches Brim­bo­ri­um ver­zich­ten und die Gewin­ner der gro­ßen Cof­fee-And-TV-Leser­wahl ein­fach in Form end­lo­ser Zah­len­ko­lon­nen ver­kün­den.

Und zwar hier.

Die Gewin­ner unse­rer Ver­lo­sun­gen wer­den in den nächs­ten Tagen benach­rich­tigt.

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Uschi Blum macht Lokalredakteure schwach

Hape Ker­ke­lings neue Komö­die „Ein Mann, ein Fjord“ läuft am 21. Janu­ar um 20:15 Uhr im ZDF. Für den Film hat der Komi­ker ein alte Rol­le reak­ti­viert, die auch schon in „Kein Par­don“ zu sehen war: die der Schla­ger­sän­ge­rin Uschi Blum.

Weil man das eben heut­zu­ta­ge so macht, bekam Uschi Blum eine Art Viral­kam­pa­gne spen­diert. Das ist zwar bei einem kos­tü­mier­ten Pro­mi­nen­ten ein wenig albern, aber mit eige­nem MySpace-Pro­fil, offi­zi­el­ler und Agen­tur-Web­site (vor dem Ankli­cken die Laut­spre­cher run­ter­dre­hen!) durch­aus auf­wen­dig und mit … äh: Lie­be zum Detail gemacht.

Natür­lich hat man auch an eine fik­ti­ve Bio­gra­phie gedacht und die besagt, dass Uschi Blum als Hil­de­gard Ster­c­zinski in Dins­la­ken gebo­ren wur­de, sie 1978 4. bei der Wahl zur „Miss Dins­la­ken“ war und sie eini­ge Jah­re das Hun­de-Nagel­stu­dio „Uschi’s Pföt­chen-Salon“ in der Din­kel­gas­se in Dins­la­ken betrieb.

Nun ist es offen gestan­den nur so mit­tel­ab­surd, ein Schla­ger­stern­chen aus­ge­rech­net aus Dins­la­ken kom­men zu las­sen, wenn doch schon der König des Pop­schla­gers dort zuhau­se ist. Aber als inof­fi­zi­el­ler Stadt­blog­ger Dins­la­kens habe ich natür­lich trotz­dem ver­sucht, über sein Manage­ment Kon­takt mit Hape Ker­ke­ling auf­zu­neh­men. Dass der im Moment flei­ßig Pro­mo macht und nicht auf die Anfra­gen jedes Feld‑, Wald- und Wie­sen­blog­gers reagiert, kann ich durch­aus ver­ste­hen. Offen­bar ist es aber auch den Kol­le­gen in der Lokal­re­dak­ti­on der „Rhei­ni­schen Post“ (für die ich frü­her geschrie­ben habe) nicht gelun­gen, eige­ne O‑Töne des belieb­ten Komi­kers zu bekom­men, wes­we­gen man dort den Helb­sei­ter, der wohl unbe­dingt in die Sams­tags­aus­ga­be soll­te, irgend­wie anders fül­len muss.

Sie kön­nen den Arti­kel ger­ne selbst mit der offi­zi­el­len „Bio­gra­phie“ und den wei­te­ren Pro­mo­tex­ten ver­glei­chen, ich hab Ihnen aber die wich­tigs­te Eigen­krea­ti­on des Autors hier mal kurz rüber­ko­piert:

Die [Inter­net­sei­te] von Uschi ist der Ham­mer.

Nun ist es viel­leicht etwas ande­res, ob man eine (fik­ti­ve) Künst­ler­bio­gra­phie in wei­ten Tei­len für einen redak­tio­nel­len Text über­nimmt, oder ein­fach Wer­be­tex­te für Unter­neh­men abschreibt (wie „RP Online“ das ja schon mal macht).

Trotz­dem hat der Arti­kel aus der „Rhei­ni­schen Post“ in mei­nen Augen wenig mit Jour­na­lis­mus zu tun. Sein Autor Ralf Schrei­ner ver­säumt es, auch nur ein Mal auf die Pres­se­info hin­zu­wei­sen. Nach einer Ein­lei­tung, in der Ker­ke­lings Ver­klei­dung erklärt, folgt über sechs Absät­ze der leicht modi­fi­zier­te Pro­mo­text. Sowas kann man machen, wenn man Kon­zer­te von Berg­ar­bei­ter­chö­ren oder Nach­wuchs­bands ankün­di­gen will – aber nicht, wenn man aus eige­nem Antrieb ein gro­ßes Por­trät für die Sams­tags­aus­ga­be schreibt.

Die „Neue Rhein Zei­tung“, das ande­re Blatt mit Dins­la­ke­ner Lokal­re­dak­ti­on, hat am Sams­tag eben­falls einen gro­ßen Arti­kel über Uschi Blum gebracht – der aller­dings im Super-Duper-Online­por­tal Der Wes­ten nicht zu fin­den ist. Dort steht im Wesent­li­chen das Sel­be drin (Dins­la­ken, „Miss Dins­la­ken“, „Uschi’s Pföt­chen-Salon“), aber wesent­lich kür­zer und sogar anmo­de­riert:

Außer­dem hat Uschi im Inter­net ihren lesens­wer­ten Lebens­lauf ver­öf­fent­licht. Dar­aus:

Auch dass die „NRZ“ bei der Kon­takt­auf­nah­me mit Ker­ke­ling geschei­tert ist, erfährt der Leser. Ver­packt in einen Info­kas­ten, der zumin­dest eine nähe­re Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Gegen­stand nahe­legt:

Warum ausgerechnet Dinslaken? Im vergangenen Jahr ließen ein Ehepaar, das sich mit einem anderen aus Dinslaken ein Hotelzimmer teilen musste und dafür Rabatt bekam (Cartoon "Hippenstocks Strategen", Süddeutsche Zeitung), ein weiterer Cartoon und eine Äußerung von Roger Willemsen die Frage aufkommen: Warum ausgerechnet Dinslaken? Hat Dinslaken einen lustigen Klang? Steht Dinslaken für etwas Besonderes? Für das Nirgendwo? Das Kleinstädtische? Das Geheimnisvolle? Oder für das Ende der Welt? Zumindest Hape Kerkeling konnte es uns nicht beantworten. Er sei bis Ende 2010 zu ausgebucht, um derartigen Anfragen nachzukommen, teilte sein Büro mit.

Ich glau­be, ich soll­te mich bei Roger Wil­lem­sen ent­schul­di­gen

Mit Dank auch an Micha­el M. für den Hin­weis und an mei­ne Mut­ter für den Scan!