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„Spiegel oder Bild“ – Das Spiel

Irgend­wie bin ich heu­te in Spiel­lau­ne und des­halb eröff­ne ich hier­mit das Quiz „Spie­gel oder Bild“.

Die fol­gen­den Über­schrif­ten stam­men ent­we­der von „Spie­gel Online“ oder von „Bild.de“ und es ist an Ihnen, die Über­schrif­ten rich­tig zuzu­ord­nen:

  • 1. „Pisa-Stu­die: War­um gewin­nen immer die Fin­nen?“
  • 2. „Bäcker rast mit erdros­sel­ter Freun­din in den Tod“
  • 3. „Lot­to-Tou­ris­mus: Polen, Hol­län­der und Dänen grei­fen nach dem Jack­pot“
  • 4. „Nach Erkennt­nis­sen der US-Geheim­diens­te: Iran hat Atom­waf­fen-Pro­gramm gestoppt“
  • 5. „J‑Los Baby­bauch: Schwan­ge­re Göt­tin in Weiß“
  • 6. „Kate Moss: Busen-Schmu­sen in der Son­ne“
  • 7. „Jop­ie Heesters wird heu­te 104: 10 Din­ge, die ich noch erle­ben möch­te“
  • 8. „Zufalls­fund: Römi­scher Super­kle­ber ent­deckt“
  • 9. „Glücks­spie­ler mit Pech: Ein­mal Lot­to-Mil­lio­när und zurück“
  • 10. „Min­dest­lohn gilt nicht für ihn: 4,73 Mil­lio­nen für Post-Chef Zum­win­kel“
  • 11. „Mas­sen­ent­las­sung bei Pin: Sprin­gers Not­aus­stieg aus dem Brief­ge­schäft“

Bit­te schrei­ben Sie Ihre Ver­mu­tun­gen in die Kom­men­ta­re.
Zu gewin­nen gibt es erst mal nichts (ich muss das Buch, das ich signiert ver­lo­sen woll­te, erst noch schrei­ben), aber Nach­gu­cken wäre trotz­dem irgend­wie unmo­ra­lisch.

Die Auf­lö­sung kommt heu­te Abend.

Update 6. Dezem­ber: Hier ist die Auf­lö­sung.

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Musik Digital

Brains N‘ Blödsinns

Es ist ja nicht so, dass Feh­ler nur „Bild“ oder „Spie­gel Online“ unter­lau­fen und immer gleich wahn­sin­nig schlimm sein müs­sen. Manch­mal pas­sie­ren sie auch Musik­jour­na­lis­ten, die Pres­se­mit­tei­lun­gen blind ver­trau­en und zu faul sind, in der Wiki­pe­dia nach­zu­schau­en. Ich wer­de zum Bei­spiel nie ohne Nach­zu­schla­gen den Namen des Bright-Eyes-Sän­gers kor­rekt schrei­ben kön­nen, aber des­halb guck ich ja auch immer wie­der nach. „Brain Out­sour­cing“ nennt man das, glau­be ich.

So begann ich ges­tern einen Ein­trag, in dem ich mich über den „visions.de-Newsflash“ von Diens­tag Abend lus­tig machen woll­te. Dar­in hieß es, Sebas­ti­an Bach, der Ex-Sän­ger von Skid Row, wer­de am Frei­tag sein neu­es Solo­al­bum „Angel Down“ ver­öf­fent­li­chen und auf dem Album wer­de Axl Rose auf drei Lie­dern zu hören sein.

Bis dahin war ja alles rich­tig, aber dann stand da:

Das Beson­de­re dar­an: Es sind die ers­ten Auf­nah­men, die seit 13 Jah­ren von Axl Rose ver­öf­fent­licht wer­den.

Die­ser Satz ist natür­lich falsch, war aber kom­plett aus der Pres­se­mit­tei­lung der Pro­mo-Agen­tur raus­ko­piert. Von daher woll­te ich die armen Online-Prak­ti­kan­ten bei visions.de jetzt auch nicht aus­schimp­fen.

Heu­te leg­ten sie aber einen neu­en „News­flash“ vor, in dem es plötz­lich hieß:

Der Guns N’Ro­ses-Front­mann ist dabei zum ers­ten Mal seit dem Jahr 1997 auf einer Auf­nah­me zu hören.

Jetzt woll­te ich doch mal wider­spre­chen, denn natür­lich erschien 1999 „Oh My God“, der ers­te (und bis heu­te ein­zi­ge) neue Guns‑N‘-Roses-Song, der nach „Use Your Illu­si­on“ ver­öf­fent­licht wur­de.1 Und das ist weder drei­zehn noch zehn, son­dern acht Jah­re her.

Aber dann fiel mir auf: Der Blöd­sinn war wie­der nur kopiert – von bild.de. Die haben näm­lich ein exklu­si­ves Pre­lis­tening zu „Angel Down“ und über­schrei­ben das so:

bild.de: “Hören Sie exklusiv in die neuen Songs von Axl Rose rein!”

Es folgt noch ein mit­tel­lan­ger Text, der sich vor allem bei­na­he aus­schließ­lich um Axl Rose dreht und unter ande­rem fol­gen­des behaup­tet:

Erst 1997 mel­de­te er sich mit einem Song zum Schwar­zen­eg­ger-Film „End of Days“ zurück, anschlie­ßend mach­te er sich an die Arbeit zum Album „Chi­ne­se Demo­cra­cy“.

Das ist natür­lich ziem­li­cher Unfug, denn „End Of Days“ lief 1999 an und Rose arbei­tet unge­fähr seit 1994 an dem Album.

Die Auf­nah­men zum Sebas­ti­an-Bach-Album haben nicht lan­ge gedau­ert. Ein gutes oder ein schlech­tes Omen?

Wohl vor allem ein Omen dafür, dass es schnel­ler geht, bei drei Songs mit­zu­sin­gen (und davon einen mit­zu­schrei­ben), als im Allein­gang ein epo­cha­les Meis­ter­werk schaf­fen zu wol­len.

War­um erwar­te ich über­haupt, dass in einem bild.de-Artikel sinn­vol­le Sachen über Rock­bands drin­ste­hen? Guns N‘ Roses schei­nen ja mitt­ler­wei­le so exo­tisch und ver­ges­sen, dass man nicht mal von einem Musik­ma­ga­zin Fach­kennt­nis­se erwar­ten kann.

1 Auf „The Spa­ghet­ti Inci­dent?“ waren ja aus­schließ­lich Cover­ver­sio­nen, die zäh­len nicht als „neue Songs“ und sind auch schon 14 Jah­re alt.

Nach­trag 20:02 Uhr: Damit hät­te ich nun wirk­lich nicht gerech­net:

Update 15:35 Uhr: Der Guns N’Ro­ses-Front­mann ist dabei natür­lich nicht zum ers­ten Mal seit dem Jahr 1997 auf einer Auf­nah­me zu hören, wie Bild dort fälsch­lich schreibt, son­dern seit 1999, als er den Song „Oh My God“ für den „End Of Days“-Soundtrack bei­steu­er­te. Dar­auf mach­te uns das Blog Cof­fee And TV auf­merk­sam und erin­nert uns dar­an, dass Feh­ler über­alls pas­sie­ren und man der Bild-Zei­tung wirk­lich nie trau­en darf.

(visions.de)

All­machts­phan­ta­sien! Haha­ha­ha­ha!

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It’s Raining Stupid Men

I’ll tell you one thing: Men are bas­tards.
After about ten minu­tes I wan­ted to cut off my own penis with a kit­chen kni­fe.

(Nick Horn­by – About A Boy)

Okay, mal ehr­lich, Mädels: Wie vie­le von Euch haben damals geheult, als raus­kam, dass Ste­phen Gate­ly von Boy­zo­ne schwul ist? Und Eloy de Jong von Caught In The Act auch? Und die bei­den zusam­men waren?

Man muss schon etwas absei­ti­ge Ver­glei­che bemü­hen, um sich zu ver­ge­gen­wär­ti­gen, was da gera­de mit den deut­schen Medi­en los ist: Anne Will hat sich geoutet hat­te ihr Coming-Out, sie hat eine Lebens­ge­fähr­tin, sie ist – huh­uhu – les­bisch.

Nun soll­te man mei­nen, dass das The­ma Homo­se­xua­li­tät im Jahr 2007 eigent­lich so all­täg­lich ist, dass nicht gleich sämt­li­che Jour­na­lis­ten des Lan­des hyper­ven­ti­lie­rend auf ihre Tas­ta­tu­ren sprin­gen. Dem ist offen­bar nicht so. Wenn Anne Will als erklär­te Sym­pa­thie­trä­ge­rin dazu bei­tra­gen kann, dass das The­ma all­täg­li­cher wird, ist das natür­lich zu begrü­ßen, so wie über­haupt grund­sätz­lich zu begrü­ßen ist, wenn Men­schen glück­lich sind.

Ich weiß nicht, was Anne Will und Miri­am Meckel dazu brach­te, aus­ge­rech­net jetzt der „Bild am Sonn­tag“ zu bestä­ti­gen, was eh jeder, der es wis­sen woll­te, schon län­ger wuss­te. Ich möch­te es eigent­lich auch gar nicht wis­sen, denn ich könn­te mir vor­stel­len, dass die „muti­ge Lie­bes-Beich­te“ nicht so hun­dert­pro­zen­tig eine freie Ent­schei­dung der bei­den war.

Die „Bild am Sonn­tag“ jeden­falls schrieb noch:

Anne Will und Miri­am Meckel – ein Power-Paar. Zwei erfolg­rei­che, klu­ge und schö­ne Frau­en, die viel Wert dar­auf legen, ihr Pri­vat­le­ben zu schüt­zen, auch wenn sie bei­de in der Öffent­lich­keit bekannt sind. Sie wol­len kein Getu­schel und kei­ne Auf­re­gung um ihre les­bi­sche Lie­be.

Dabei waren die „Los Les­bos Wochos“ längst eröff­net. Wie genau es „Bild“ mit dem schüt­zens­wer­ten Pri­vat­le­ben nimmt, haben wir im BILD­blog ges­tern schon nach­ge­zeich­net, und auch heu­te ver­brei­tet die Zei­tung jede Men­ge Getu­schel und Auf­re­gung. Was aber brach­te auch die ver­meint­lich seriö­sen Medi­en dazu, in einem Aus­maß über die „Lie­bes­sen­sa­ti­on“ zu berich­ten, das – zumin­dest gefühlt – alles in den Schat­ten stellt, was man dort nor­ma­ler­wei­se so an Klatsch fin­det?

Nun, ich glau­be, die Erklä­rung ist eben­so nahe­lie­gend wie beun­ru­hi­gend: In den meis­ten Redak­tio­nen sit­zen Män­ner und die füh­len sich in ihrer Männ­lich­keit gekränkt, wenn eine gut aus­se­hen­de Frau kei­ner­lei sexu­el­les Inter­es­se an ihnen hat. Nie­mand könn­te das bes­ser in Wor­te fas­sen als Franz Josef Wag­ner:

Lie­be Anne Will,

als Mann kom­men­tie­re ich Ihr Outing nicht spon­tan mit … „Das ist gut so!“

Als Ihr treu­er Bild­schirm-Flirter bin ich natür­lich nicht begeis­tert, dass Sie bezau­bern­de Frau eine Fata Mor­ga­na sind, eine Sin­nes­täu­schung.

Hun­der­te, Tau­sen­de Male stel­le ich mir ein Ren­dez­vous mit Ihnen vor. Und plötz­lich – bums bzw. BamS, Sie sind les­bisch.

Und dann ist da noch die­se Stra­ßen­um­fra­ge, die bild.de gemacht hat. Da gibt es dann wirk­lich Män­ner, die ent­we­der kei­ne Ahnung haben, dass sie sich gera­de gehö­rig zum Affen machen, oder es auch noch ernst mei­nen, wenn sie Sät­ze sagen wie:

„Scha­de eigent­lich, ich hät­te sie ger­ne auch genom­men.“

Ich kann und will mir nicht vor­stel­len, dass Män­ner sich tat­säch­lich die „Tages­the­men“ ange­se­hen haben, weil sie dar­über nach­dach­ten, wie die Frau, die da gera­de irgend­wel­che Hun­gers­nö­te und Ter­ror­an­schlä­ge anmo­de­rier­te, wohl so „im Bett“ sei. Ande­rer­seits ist das Medi­en­in­ter­es­se wohl wirk­lich kaum noch anders zu erklä­ren als mit gekränk­ter Eitel­keit.

Das aber wirft noch eine Fra­ge auf: Kann eine Frau, die dum­mer­wei­se gut aus­sieht und nicht les­bisch ist, einem offen­bar der­art schwanz­ge­steu­er­ten Mob über­haupt ent­kom­men?

Und ich hat­te mir schon Sor­gen gemacht, dass es irgend­wie kin­disch wäre, jedes Mal für fünf Minu­ten ent­täuscht zu sein, wenn Nata­lie Port­man mal wie­der einen neu­en Freund anschleppt …

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Rundfunk Digital

Neues aus der Anstalt

Es gibt The­men, mit denen will ich mich aus Rück­sicht auf mei­ne eige­ne Gesund­heit gar nicht mehr beschäf­ti­gen.

Lesen Sie also selbst zwei Mel­dun­gen über den öffent­lich-recht­li­chen Qua­li­täts­jour­na­lis­mus und des­sen Geld­ein­trei­ber:

Zum einen einen Arti­kel aus der „Bild“-Zeitung. Die­ser ist natür­lich mit beson­de­rer Vor­sicht zu genie­ßen, aber der geschil­der­te Fall hät­te auch über­all sonst ste­hen kön­nen und lässt – auch wenn er natür­lich auf­ge­bauscht wird – tief bli­cken.

Der ande­re Text steht bei Finblog.de und ist ein beein­dru­cken­des Bei­spiel dafür, wie weit man gehen kann, um unab­hän­gi­ge Bericht­erstat­tung und freie Mei­nungs­äu­ße­rung zu … äh: ver­tei­di­gen?

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Digital

Desperate Housewife

Kaum ist Eva Her­man beim NDR raus­ge­flo­gen, macht sich die media­le Häme über­all breit. Obwohl ver­ba­le Ent­glei­sun­gen der Aus­lö­ser der gan­zen Geschich­te waren, scheu­en sich diver­se Kom­men­tar­wichs­ma­schi­nen nicht, den anru­fen­den Pres­se­ver­tre­tern noch wei­te­ren Schmonz in ihre Blö­cke zu dik­tie­ren, wo ein ein­fa­ches „Ich habe den Raus­wurf von Frau Her­man mit Erleichterung/​Wohlwollen/​stiller Freu­de zur Kennt­nis genom­men und möch­te die wei­te­re Ana­ly­se gern den betei­lig­ten Par­tei­en und Arbeits­recht­lern über­las­sen“, auch getan hät­te.

Gemei­ner sind nur noch die Bild­re­dak­tio­nen der Online-Medi­en:

Eva Herman (links) und Britney Spears (rechts) bei “Spiegel Online”
Screen­shot: „Spie­gel Online“

Ich hat­te schon bei­na­he einen Herz­still­stand erlit­ten, als ich fest­stell­te, dass die halb­nack­te blon­de Frau bei „Spie­gel Online“ nicht Eva Her­man war, son­dern Brit­ney Spears. Aller­dings dürf­te inzwi­schen für bei­de Damen das gro­ße Bil­ly-Wil­der-Zitat gel­ten, wonach eine Kar­rie­re am Bes­ten in einem Wort zusam­men­ge­fasst wer­den kön­ne: „Vor­bei!“

Es geht aber noch besser/​böser, denn es gibt ja noch „Bild.de“. Oder glau­ben Sie wirk­lich, die­se äußerst unglück­li­che Kom­bi­na­ti­on von Foto und Bild­un­ter­schrift, die puber­tä­res Geki­cher anzieht wie sonst nur Jah­res­ta­ge TV-Doku­men­ta­tio­nen, sei ein Pro­dukt des Zufalls?

Eva Herman bereut ihren Fehltritt bei “Bild.de”
Screen­shot: „Bild.de“

Nach­trag 20:09 Uhr: Okay, ich bin offen­bar der Ein­zi­ge, der das „Bild“-Foto irgend­wie lus­tig oder zwei­deu­tig fand. Viel­leicht soll­te ich doch mal dar­über nach­den­ken, erwach­sen zu wer­den.

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Hilfe! (Ambulant oder stationär)

Es ist beun­ru­hi­gend, ja gera­de­zu skan­da­lös, was da seit ges­tern durch die deut­sche Medi­en­land­schaft geis­tert: Der Medi­zi­ni­sche Dienst der Spit­zen­ver­bän­de der Kran­ken­kas­sen (MDS) ver­öf­fent­lich­te ges­tern sei­nen Prüf­be­richt zur Qua­li­tät in der ambu­lan­ten und sta­tio­nä­ren Pfle­ge. Noch bevor das Papier offi­zi­ell vor­ge­stellt wur­de, hat­te die „Bild“-Zeitung eine gro­ße Titel­ge­schich­te zu dem The­ma gebracht, die jetzt nicht so hun­der­pro­zen­tig exakt war, um es mal vor­sich­tig aus­zu­drü­cken.

Was folg­te, zeig­te mal wie­der, dass Jour­na­lis­ten einer dpa-geti­cker­ten „Bild“-Schlagzeile mehr ver­trau­en als ihrer eige­nen Lese­kom­pe­tenz, denn statt auch nur mal nach­zu­gu­cken, ob die Behaup­tun­gen von „Bild“ rich­tig sind, schrie­ben sie die­se mun­ter ab.

Oft krei­sen die Berich­te um die Behaup­tung von „Bild“, jeder drit­te Pati­ent bekom­me nicht genug zu essen oder zu trin­ken.

„Spie­gel Online“ schreibt ab:

Der aktu­el­le Prüf­be­richt des Medi­zi­ni­schen Diens­tes der Spit­zen­ver­bän­de der Kran­ken­kas­sen (MDS) offen­bart einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufol­ge skan­da­lö­se Zustän­de bei ambu­lan­ten Pfle­ge­diens­ten und in deut­schen Pfle­ge­hei­men. Dem­nach bekommt nach die­sem Bericht jeder drit­te Pfle­ge­fall (Hei­me: 34,4 Pro­zent; ambu­lan­te Pfle­ge: 29,6 Pro­zent) nicht genug zu essen und zu trin­ken.

Auch die „Süd­deut­sche Zei­tung“ beruft sich lie­ber auf „Bild“ statt auf den Bericht selbst:

Jeder drit­te Pfle­ge­fall bekom­me nicht genug zu Essen und zu Trin­ken, schreibt die Bild-Zei­tung unter Beru­fung auf den Bericht. In Hei­men sei­en es 34,4 Pro­zent der Fäl­le, bei der ambu­lan­ten Pfle­ge 29,6 Pro­zent.

Die­ses Spiel über Ban­de ist immer­hin ein biss­chen weni­ger irre­füh­rend als das, was tagesschau.de behaup­tet:

Dem­nach bekommt offen­bar jede drit­te zu pfle­gen­de Per­son nicht genug Essen und Trin­ken.

Und der Voll­stän­dig­keit hal­ber auch noch n‑tv.de:

Etwa jeder drit­te Pfle­ge­be­dürf­ti­ge bekom­me nicht genug zu essen und zu trin­ken.

Nun mag es eini­ger­ma­ßen ver­ständ­lich erschei­nen, dass kein Jour­na­list mal eben 212 Sei­ten voll Daten und Fak­ten durch­ar­bei­ten will. Muss er aber gar nicht, denn eine schlich­te Suche nach dem Wort „Ernäh­rung“ im PDF-Doku­ment hät­te zum Bei­spiel auf Sei­te 48 ver­wie­sen, wo es heißt:

Die fest­ge­stell­ten Män­geln bei der Ernäh­rung und Flüs­sig­keits­ver­sor­gung sind nicht unbe­dingt gleich­be­deu­tend mit einer bereits ein­ge­tre­te­nen Unter­ernäh­rung oder einer Dehy­drat­a­ti­on.

Auf Sei­te 66 steht:

Bei 65,6 % der im 1. HJ 2006 in die Prü­fung ein­ge­zo­ge­nen Bewoh­ner lagen bei der Ernäh­rung und Flüs­sig­keits­ver­sor­gung kei­ne Qua­li­täts­pro­ble­me vor. Bei 34,4 % der Per­so­nen wur­den Män­gel fest­ge­stellt. Auch hier sind die­se Män­gel nicht unbe­dingt gleich­be­deu­tend mit einer ein­ge­tre­te­nen Unter­ernäh­rung oder einer Dehy­drat­a­ti­on.

Immer­hin heute.de hat es irgend­wie geschafft, die Tat­sa­chen rich­tig aus dem Bericht abzu­pin­nen:

Der Bericht weist nach wie vor Män­gel bei der Ernäh­rung und Flüs­sig­keits­ver­sor­gung der Pfle­ge­be­dürf­ti­gen aus. Bei etwa jedem drit­ten Fall (Hei­me: 34,4 Pro­zent; ambu­lan­te Pfle­ge: 29,6 Pro­zent) stell­ten die Prü­fer Defi­zi­te fest. Sie kri­ti­sier­ten etwa unzu­rei­chen­de Gewichts­kon­trol­len oder eine feh­len­de Ermitt­lung des Ener­gie­be­darfs der Bewoh­ner. Dies bedeu­te aber nicht unbe­dingt, dass die Betrof­fe­nen jeweils unter­ver­sorgt oder man­gel­haft ernährt sei­en, hieß es.

Im Ver­gleich zum letz­ten Bericht, der das 2. Halb­jahr 2003 erfass­te, hat sich die Qua­li­tät der Pfle­ge auf bei­na­he jedem Gebiet ver­bes­sert, wenn auch mit­un­ter nur ganz leicht.
„Bild“ wür­dig­te die­sen Sach­ver­halt mit vier Wor­ten:

Geän­dert hat sich wenig.

Das mag bei einer ent­spre­chen­den Aus­le­gung des Wor­tes „wenig“ ja sogar noch rich­tig sein, bei Heri­bert Prantls Kom­men­tar in der heu­ti­gen „Süd­deut­schen Zei­tung“ wur­de dar­aus aber schon ein:

Seit Jah­ren hat sich nichts ver­bes­sert – doch nie­mand reagiert.

(Dass Prantl 34,4 bzw. 29,6 % für „Fast die Hälf­te der Men­schen in den unter­such­ten Pfle­ge­hei­men“ hält, die auch noch „Hun­ger und Durst“ „lei­det“, schlägt dann dem Fass die Kro­ne ins Gesicht.)

Dabei hät­te man nur das Vor­wort lesen müs­sen, um von der Ver­bes­se­rung der Situa­ti­on zu erfah­ren:

Die Pfle­ge­ein­rich­tun­gen haben in den zurück­lie­gen­den drei Jah­ren erkenn­ba­re Anstren­gun­gen unter­nom­men, um die Pfle­ge­qua­li­tät in den Pfle­ge­ein­rich­tun­gen wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Bei vie­len Qua­li­täts­kri­te­ri­en las­sen sich Ver­bes­se­run­gen nach­wei­sen. Ein Teil die­ser Ent­wick­lun­gen ist auch auf die Wir­kung der Arbeit des MDK zurück­zu­füh­ren. Der Bericht zeigt aber auch, dass die Pfle­ge nach wie vor ein Qua­li­täts­pro­blem hat, aus dem sich ein erheb­li­cher Opti­mie­rungs­be­darf in den ambu­lan­ten Pfle­ge­diens­ten und sta­tio­nä­ren Pfle­ge­ein­rich­tun­gen ergibt.

„Spie­gel Online“ schaff­te es immer­hin, einen zwei­ten Arti­kel hin­ter­her­zu­schie­ben, wo man unter der Über­schrift „Pfle­ge ver­bes­sert – Pro­ble­me blei­ben“ fol­gen­des lesen kann:

„Die Pfle­ge-Schan­de“, titelt die „Bild“-Zeitung heu­te und pran­gert die skan­da­lö­sen Miss­stän­de in deut­schen Alten­hei­men an. Die Prü­fer der Kran­ken­kas­sen sind über­rascht: Denn seit ihrem letz­ten Bericht hat sich die Lage fast über­all ver­bes­sert – auch wenn die Pro­ble­me blei­ben.

Lei­der ist die­se par­ti­el­le Rich­tig­stel­lung im ers­ten Arti­kel, wo „Spie­gel Online“ noch mun­ter den „Bild“-Blödsinn zitiert, nicht ver­linkt.

Regel­recht reflek­tiert wirkt da schon der Arti­kel bei „RP Online“:

Der jüngs­te Prüf­be­richt des Medi­zi­ni­schen Diens­tes zei­ge, dass es in den ver­gan­ge­nen Jah­ren bei allen wich­ti­gen Ver­sor­gungs­kri­te­ri­en Ver­bes­se­run­gen gege­ben habe, wenn auch auf nied­ri­gem Niveau. „Die Pfle­ge hat nach wie vor ein Qua­li­täts­pro­blem“, räum­te Ger­del­mann ein. […] Dies bedeu­te aber nicht, dass es einen „Pfle­ge­skan­dal“ gebe.

Und so haben wir seit ges­tern zwei Skan­da­le in Deutsch­land: Die von der „Bild“-Zeitung aus­ge­ru­fe­ne „Pfle­ge­schan­de“, bei der genau genom­men natür­lich jeder Fall von unzu­rei­chen­der Behand­lung schreck­lich und skan­da­lös ist, und die kaum wahr­ge­nom­me­ne, lei­der auch kaum noch über­ra­schen­de Tat­sa­che, dass die Ver­fech­ter des Qua­li­täts­jour­na­lis­mus lie­ber schnell irgend­was wei­ter­plap­pern, als nur mal für zehn Minu­ten selbst zu recher­chie­ren.

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Leben Unterwegs

Been there, done that

Fünf Arten, wie man nicht zum Ter­min bei sei­nem Anwalt erschei­nen soll­te:

  • Ver­spä­tet (Deut­sche Bahn)
  • Klamm („Leich­te Schau­er“)
  • Außer Atem (Spon­ta­ne Mit­tel­stre­cken­läu­fe)
  • Ver­schwitzt (Spon­ta­ne Mit­tel­stre­cken­läu­fe)
  • Unfri­siert (All of the abo­ve)

Wenigs­tens hat­te ich unter­wegs noch Gele­gen­heit, vom Zug aus die heu­te bekann­tes­te Piz­ze­ria Deutsch­lands zu sehen.

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Vor-„Bild“

Vor zwei Mona­ten hat­te ich mal in einem Neben­satz fal­len las­sen, dass sich „Bild“ und „Rhei­ni­sche Post“ nicht mehr groß inhalt­lich unter­schei­den, seit die „RP“ einen Chef­re­dak­teur (Sven Gös­mann) und einen Online-Chef (Oli­ver Eckert) hat, die bei­de zuvor bei „Bild“ aktiv waren. Ich hat­te mich längst damit abge­fun­den, dass die „RP“ die etwas klein­for­ma­ti­ge­re, dicke­re (und teu­re­re) Rhein­land-Aus­ga­be von „Bild“ ist. Jetzt muss­te ich aber fest­stel­len: Ver­giss die „Rhei­ni­sche Post“, sie sind über­all!

Heu­te steht in „Bild“ und bei „Bild.de“:

Brötchen-Millionär Heiner Kamps spricht in BILD: Darum ging ich nicht zu Gülcans Hochzeit

Der Arti­kel ist übri­gens eini­ger­ma­ßen amü­sant. Wel­cher Sohn möch­te von sei­nem Vater drei Tage nach der (ers­ten) Hoch­zeit nicht einen Satz wie die­sen hören lesen?

„Aber ich den­ke, dass Sebas­ti­an durch die­se Erfah­run­gen schlau­er gewor­den ist. Das wird er bestimmt nicht wie­der machen.“

Dar­um soll es aber gar nicht gehen. Auch nicht um den grund­sätz­li­chen Nach­rich­ten­wert die­ser Mel­dung (Stich­wort „Som­mer­loch“). Aber viel­leicht dar­um:

Gülcan-Hochzeit: Jetzt spricht Heiner Kamps

Der Arti­kel bei „RP Online“ ist eigent­lich nur eine leicht gekürz­te Ver­si­on des „Bild“-Artikels mit ein biss­chen mehr indi­rek­ter Rede. Damit ist man aber nicht allei­ne: Die Zita­te von Hei­ner Kamps gin­gen über die Agen­tu­ren und tauch­ten anschlie­ßend bei „die-news.de“, „Focus Online“, „europolitan.de“ und (natür­lich) „Spie­gel Online“ auf. Und auch die nächs­te „Bild“-Meldung tickert gera­de mun­ter durchs Land:

Ex-Terroristin Mohnhaupt will Namen ändern

Es ist ja schon mal eine Wei­ter­ent­wick­lung, dass „Bild“ inzwi­schen „Ex-Ter­ro­ris­tin“ schreibt. Die Mel­dung dazu ist übri­gens denk­bar unspek­ta­ku­lär und geht so (unge­kürzt):

Karls­ru­he – Die im März nach 24 Jah­ren Haft auf Bewäh­rung ent­las­se­ne Ex-RAF-Ter­ro­ris­tin Bri­git­te Mohn­haupt (58, Foto) will eine neue Iden­ti­tät:

Nach BILD-Infor­ma­tio­nen aus Jus­tiz­krei­sen hat sie eine Namens­än­de­rung bean­tragt.

Mohn­haupt, die von der Bewäh­rungs­hil­fe­or­ga­ni­sa­ti­on „Neu­start“ betreut wird, lebt im Süden Deutsch­lands.

Und soll dort eine Anstel­lung in einer Auto­tei­le­fa­brik erhal­ten haben. (koc)

Und was macht „RP Online“?

Nach Entlassung aus der Haft: Neue Identität für Ex-Terroristin Mohnhaupt?

Immer­hin: Hier wird das ver­meint­li­che „Bild“-Fakt in der Über­schrift hin­ter­fragt. Was sagt der Text?

Ham­burg (RPO). Im März wur­de die ehe­ma­li­ge RAF-Ter­ro­ris­tin Bri­git­te Mohn­haupt nach 24 Jah­ren aus der Haft ent­las­sen. Einem Medi­en­be­richt zufol­ge hat sie nun eine Namens­än­de­rung bean­tragt, um ein neu­es Leben begin­nen zu kön­nen.

Mohn­haupt, die von der Bewäh­rungs­hil­fe­or­ga­ni­sa­ti­on „Neu­start“ betreut wer­de, lebe im süd­deut­schen Raum und habe dort eine Anstel­lung in einer Auto­tei­le­fa­brik erhal­ten, berich­tet die „Bild“-Zeitung.

„Schrei­be wört­li­che in indi­rek­te Rede um“, hieß die Auf­ga­ben­stel­lung in Deutsch-Klas­sen­ar­bei­ten der ach­ten Klas­se. Heu­te nennt man das wohl „Qua­li­täts­jour­na­lis­mus“

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Totes Pferd gefunden

Mil­lio­nen von Men­schen lesen jeden Tag die „Bild“-Zeitung, dar­un­ter vie­le Medi­en­schaf­fen­de und Jour­na­lis­ten. Man­che lachen sich danach ins Fäust­chen und wer­fen die Zei­tung weg – und ande­re set­zen sich danach hin und schrei­ben los.

Ich hab mich dar­an gewöhnt, dass die „Rhei­ni­sche Post“ bzw. „RP Online“ seit eini­ger Zeit wie schwarz-gel­be (die Zei­tungs­far­ben, nicht die Poli­tik) Aus­ga­ben von „Bild“ und „bild.de“ wir­ken – es könn­te damit zusam­men­hän­gen, dass Chef­re­dak­teur Sven Gös­mann und Online-Chef Oli­ver Eckert von der Elbe an den Rhein gewech­selt waren. Zuletzt sah man am Sams­tag, wie das geht: „ARD-Wet­ter­fee ras­tet im TV aus!“ vs. „Vor lau­fen­der Kame­ra: Wet­ter­fee Clau­dia Klei­nert ras­tet aus“.

Dass aber aus­ge­rech­net die von mir hoch­ge­schätz­te (und abon­nier­te) „Süd­deut­sche Zei­tung“ auf ihrer Inter­net­sei­te auch „Bild“-Inhalte recy­celt, ist für mich – mil­de aus­ge­drückt – ein Schock.

Zur Erin­ne­rung: Letz­te Woche hat­te „Bild“ eine angeb­li­che Ex-Freun­din des TV-Komi­kers Oli­ver Pocher samt Fotos aus­ge­gra­ben und kurz dar­auf Pochers aktu­el­le Freun­din samt Fotos vor­ge­stellt. Das ist ja schon unin­ter­es­sant genug, aber sueddeutsche.de nutzt die­se Geschich­te als Auf­hän­ger für etwas, was wir „Desas­ter“ „Offen­ba­rungs­eid“ „Bil­der­stre­cke“ nen­nen wol­len.

Auf elf Ein­zel­sei­ten han­gelt sich die Autorin Michae­la Förs­ter von Pocher und den Damen über Ste­fan Raab, Harald Schmidt und Her­bert Feu­er­stein wie­der zu Pocher zurück und dann noch ein­mal zu Schmidt. Der Text ist banal und dient nur der Betex­t­ung von Fotos, die haupt­säch­lich Oli­ver Pocher zei­gen. Dabei schreckt sie auch vor der neu­es­ten Unsit­te des Online­jour­na­lis­mus nicht zurück und lässt den Text ger­ne auch mal mit­ten im …

… Satz umbre­chen. Das ist in sprach­li­cher und ästhe­ti­scher Hin­sicht min­des­tens unschön und führt neben­bei auch noch schnell zu miss­lun­ge­nen Bild­un­ter­zei­len:

… und diese Riege handhabt die Trennung von Beruf und Privatleben anders.

(Screen­shot: sueddeutsche.de)

Wenn das die „hoch­wer­ti­gen Por­ta­le und Nach­rich­ten im Inter­net“ sei­en sol­len, gegen die Blogs angeb­lich kei­ne Chan­ce haben, dann möch­te ich unter kei­nen Umstän­den min­der­wer­ti­ge Por­ta­le zu Gesicht bekom­men.

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Franz Josef Wagner schaut in den Abgrund

Franz Josef Wag­ner ist ja dafür bekannt, dass er mit­un­ter recht inter­es­san­te Gedan­ken­gän­ge hat und sich nicht scheut, die­se den Mil­lio­nen Lesern der „Bild“-Zeitung auch mit­zu­tei­len. Man kann ihn wegen sei­ner Brie­fe für völ­lig durch­ge­knallt hal­ten oder für bril­lant. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, was ich von ihm hal­ten soll und lese sei­ne Kolum­nen auch zu sel­ten, um mir ein fina­les Urteil zu erlau­ben. Des­we­gen habe ich auch erst gera­de via Spie­gel­fech­ter mit­be­kom­men, was Wag­ner ges­tern für einen Brief an die Bun­des­kanz­le­rin geschrie­ben hat, der in den fol­gen­den Sät­zen … äh: gip­felt.

Lie­be Ange­la Mer­kel, schreibt die Welt­pres­se Sie so hoch oder sind Sie wirk­lich so hoch auf dem Gip­fel Ihres Lebens?

Mir wür­de schwin­de­lig wer­den auf die­sem Gip­fel. Wenn ich in den Abgrund schaue.

Die gan­ze Pro­sa in 116 Wör­tern gibt’s hier – und nächs­tes Jahr ver­mut­lich im Deutsch-Zen­tral­ab­itur.

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Seifenoper

Seit Kha­led al-Mas­ri in der ver­gan­ge­nen Woche einen Brand in einem Groß­markt leg­te, berich­tet die Bild-„Zeitung“ in beun­ru­hi­gen­der und het­ze­ri­scher Art und Wei­se über ihn (s.a. BILD­blog).

Der neu­es­te „Bild“-Artikel zum The­ma ruft mal wie­der nach einer gan­zen Men­ge nega­tiv behaf­te­ter Adjek­ti­ve und der Fra­ge, war­um man dies­mal eine Kam­pa­gne gegen einen wehr­lo­sen Mann fährt, der schon lan­ge am Boden liegt – und nicht, wie sonst üblich, gegen Schau­spie­le­rin­nen, Poli­ti­ker und Fuß­ball­trai­ner. (Nicht, dass das bes­ser wäre, aber Demon­ta­ge macht doch eigent­lich nur „Spaß“, wenn das Opfer über eine gewis­se Fall­hö­he ver­fügt, oder?)

Eines aber kann man „Bild“ nicht vor­wer­fen: dass sie ihre Arti­kel nicht bis ins kleins­te Detail recher­chiert hät­ten.

Er kauft drei blaue Kanis­ter für je 5,69 Euro, betankt sie, bezahlt und rauscht um 3.58 Uhr davon.

Der Rest des Arti­kels legt zwar den Ver­dacht nahe, dass aus­schließ­lich kleins­te Details recher­chiert und ande­re Sachen ein wenig außer Acht gelas­sen wur­den, die­ser Satz aber qua­li­fi­ziert die zustän­di­gen Autoren für das Gol­de­ne Sei­fen­stück.

Das „Gol­de­ne Sei­fen­stück“ lei­tet sei­nen Namen aus einem „Spiegel“-Artikel über den 11. Sep­tem­ber 2001 ab, in dem aus­ge­führt wur­de, dass sich Moham­med Atta viel­leicht mit einem 28,3 Gramm schwe­ren Stück Sei­fe gewa­schen habe, bevor er zum Flug­ha­fen fuhr, um ein Flug­zeug zu ent­füh­ren und ins World Trade Cen­ter zu steu­ern (nach­zu­le­sen auch in die­sem Buch). Es wird seit­dem in unre­gel­mä­ßi­gen Abstän­den für beson­ders detail­lier­te, aber völ­lig sinn­lo­se Recher­che­tä­tig­kei­ten von Jour­na­lis­ten ver­lie­hen. Von mir.