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Digital Politik

Sigmundsgewiss

Wenn Freud heute auf Express.de ginge, was würde er da wohl denken?

Neue Umfragen: Vorsprung von Schwarz-Geld schmilzt zusammen. Hamburg/Berlin - Wenige Tage vor der Bundestagswahl hat Schwarz-Gelb seinen lange Zeit komfortablen Vorsprung eingebüßt.

Eingesandt von Manfred H.

Nachtrag, 14:52 Uhr: Express.de hat die Überschrift auf “Schwarz-Gelb” geändert.

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Digital

Im Westen nichts Neues

Ende November machte ich mich zum ersten Mal über DerWesten, das töfte neue Onlineportal der WAZ-Gruppe lustig.

Damals schrieb ich:

Seit ungefähr drei Wochen wird im Bochumer Feed ein Beitrag spazieren geführt, der immer da ist, auch wenn alle anderen Meldungen wechseln. Die Überschrift lautet:

Demenz: Noch vergesslich oder schon dement?

Diese Überschrift verschwand wenige Tage später aus dem Feed mit Nachrichten aus Bochum. Aber sie fand einen würdigen Nachfolger, der jetzt seit über fünf Wochen dabei ist, egal welche anderen Meldungen rundherum stehen:

Demenz - dieses Thema füllte die Cafeteria

“Bitte nicht wiederwählen!”, hieße es in der ZDF-Hitparade, “irgendwie passend”, über DerWesten.

Nachtrag, 6. Januar: Gerade erst festgestellt: Auch der Dinslakener Feed hat seine eigene Karteileiche:

Zu früh gefreut

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Politik

Maulwurf bei der CDU

“Ich sei, gewährt mir die Bitte, in Eurem Bunde die Mitte!”
(Friedrich Schiller, “Die Bürgschaft”, 1. unveröffentlichte Fassung)

CDU. Die Mitte.
Screenshot: cdu.de

Obiges Logo hat die CDU groß auf der Bühne ihres Parteitags in Hannover montiert. Bitte beachten Sie den kurzen schwarzen Bogen und den sehr viel längeren roten Bogen in der Mitte, daneben den Schriftzug “Die Mitte”.

Fällt denen denn nicht mal auf, dass die einem Sozi-Grafiker aufgesessen sind?

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Leben

Das Österreich der Mitte

Ich hab mit meinem besten Freund gechattet, der gerade in China ist. Der Abschied sah so aus:

er: 88
ich: höhö
er: wie, höhö
er: ?
ich: 88?
er: bye bye
er: 8 in chinesisch ist ba
ich: Ah. Dachte “Heil Hitler”.
er: baba
er: byebye
er: jaja.
ich: Ah, wie die Österreicher.
ich: Also nicht wegen Hitler sondern wegen Baba

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Digital

Desperate Housewife

Kaum ist Eva Herman beim NDR rausgeflogen, macht sich die mediale Häme überall breit. Obwohl verbale Entgleisungen der Auslöser der ganzen Geschichte waren, scheuen sich diverse Kommentarwichsmaschinen nicht, den anrufenden Pressevertretern noch weiteren Schmonz in ihre Blöcke zu diktieren, wo ein einfaches “Ich habe den Rauswurf von Frau Herman mit Erleichterung/Wohlwollen/stiller Freude zur Kenntnis genommen und möchte die weitere Analyse gern den beteiligten Parteien und Arbeitsrechtlern überlassen”, auch getan hätte.

Gemeiner sind nur noch die Bildredaktionen der Online-Medien:

Eva Herman (links) und Britney Spears (rechts) bei “Spiegel Online”
Screenshot: “Spiegel Online”

Ich hatte schon beinahe einen Herzstillstand erlitten, als ich feststellte, dass die halbnackte blonde Frau bei “Spiegel Online” nicht Eva Herman war, sondern Britney Spears. Allerdings dürfte inzwischen für beide Damen das große Billy-Wilder-Zitat gelten, wonach eine Karriere am Besten in einem Wort zusammengefasst werden könne: “Vorbei!”

Es geht aber noch besser/böser, denn es gibt ja noch “Bild.de”. Oder glauben Sie wirklich, diese äußerst unglückliche Kombination von Foto und Bildunterschrift, die pubertäres Gekicher anzieht wie sonst nur Jahrestage TV-Dokumentationen, sei ein Produkt des Zufalls?

Eva Herman bereut ihren Fehltritt bei “Bild.de”
Screenshot: “Bild.de”

Nachtrag 20:09 Uhr: Okay, ich bin offenbar der Einzige, der das “Bild”-Foto irgendwie lustig oder zweideutig fand. Vielleicht sollte ich doch mal darüber nachdenken, erwachsen zu werden.

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Leben

Eisen- und Haushaltswaren

Ich hoffe doch, ich trete niemandem zu nahe, wenn ich schreibe, dass die Lektüre von Pressemitteilungen der Polizei Bremen bisher nicht zu meinen Hobbies gehörte, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass die Ereignisse in der Hansestadt für mich als Bochumer (und wir haben immerhin Toto & Harry) unterhaltsam sein könnten.

Ich habe mich geirrt:

POL-HB: Nr: 0447 – Polizei sprengte alle Ketten

Bremen (ots) – –
Ort: Bremen, Fliederstraße
Zeit: 26. Juli 2007, 10.50 Uhr

Die ” fesselnden Momente des Lebens” erlebte gestern Morgen eine 23-jährige Bremerin, und das gleich über mehrere Stunden. Die junge Frau bat die Polizei über Notruf um Hilfe, da sie derzeit ans Bett gefesselt sei. Als die Beamten bei der vermeintlich hilflosen Frau eintrafen, war die Erleichterung bei der 23-Jährigen groß. Nach einer Party am Vorabend, die sich durch den großzügigen Ausschank alkoholischer Getränke offenbar recht kurzweilig gestaltete, übermannte die letzten Gäste dann auch noch der Übermut. Bevor sie die Örtlichkeit verließen, ketteten sie die Gastgeberin einvernehmlich mit einem Paar Handschellen an den Bettpfosten und verschwanden feixend in den grauen Morgen. Nach ein paar Stunden Schlaf wollte sich die junge Frau befreien, stellte dann aber konsterniert fest, dass nicht das mit rotem Plüsch versehene Paar Handfesseln benutzt wurde, welches sich per Hand öffnen lässt. Vielmehr kam eine Neuerwerbung des dort offensichtlich zu den Haushaltswaren zählenden Armschmucks zum Einsatz. Für dieses Paar fehlte jedoch der Schlüssel, so dass die handwerklichen Fähigkeiten der Polizeibeamten gefordert waren. Mit einem Bolzenschneider wurde die Kette durchtrennt, und mit einem Draht konnten die Fesseln aufgeschlossen werden. Ohne den weiteren Verlauf der recht unterhaltsamen Party genauer zu hinterfragen, verließen die Beamten diskret den Ort des Geschehens.

[via “Spiegel Online”]