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Literatur

Wet we can

Nach­ah­mung sei die ehr­lichs­te Form der Bewun­de­rung, soll Antoine de Saint-Exu­pery ein­mal gesagt haben. Im Zwei­fels­fal­le war es Max Goldt, der ent­geg­ne­te, die ehr­lichs­te Form der Bewun­de­rung sei immer noch Bewun­de­rung. Nach­ah­mung hin­ge­gen (zumin­dest die all­zu offen­sicht­li­che) – das bean­spru­che ich jetzt ein­fach mal für mich, falls sich kein Wider­spruch regt -, ist die ehr­lichs­te Form aus­zu­drü­cken, dass man selbst weder Ideen noch das Geld für das Koks hat­te, um die­se zu evo­zie­ren.

Man kann das seit Mona­ten an den drei Wör­tern „Yes“, „We“ und „Can“ able­sen (wobei man mei­nes Erach­tens für Ideen wie die­se hier zumin­dest in der Ver­gan­gen­heit mal eini­ge Kilo­gramm Koks kon­su­miert haben muss, mit voll funk­ti­ons­tüch­ti­gen Denk­or­ga­nen ist das ja nicht mehr zu erklä­ren). Und der Barack Oba­ma der deutsch­spra­chi­gen Lite­ra­tur heißt „Feucht­ge­bie­te“.

Buchcover Feuchtgebiete
Roche, Char­lot­te: Feucht­ge­bie­te; Köln 2008.

Fol­gen­de Buch­co­ver lie­fen mir gera­de bei einem flüch­ti­gen Streif­zug über den Weg:

Buchcover Trockensümpfe
Halbleib, Susan­ne (Hsgb.): Tro­cken­sümp­fe – Lau­ter befrie­di­gen­de Geschich­ten; Frankfurt/​Main 2008.

Buchcover Fleckenteufel
Strunk, Heinz: Fle­cken­teu­fel; Rein­bek 2009.

Buchcover Trockenzonen
Roch, Charles: Tro­cken­zo­nen – Wenn Män­ner auf­hö­ren sich zu waschen; Ham­burg 2009.

Vor allem für die letzt­ge­nann­te Albern­heit soll­te sich der Carlsen-Ver­lag schä­men. Das Tra­di­ti­ons­haus hat immer­hin auch den gan­zen Vam­pir-Tand von Ste­phe­nie Mey­er im Ange­bot – und da hät­te sich doch eine Fusi­on gut gemacht. „Bis(s) zur Scham­gren­ze“ viel­leicht. Oder direkt „Blut“. Aber der Titel war schon weg. Ste­phen King, Sie ahn­ten es bereits.

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Digital Fernsehen

Aufguss 2008 – Coffee And TV lässt wählen

Bur­da hat den (oder das) Bam­bi, Eins Live die Kro­ne – und Cof­fee And TV hat den Auf­guss, bei dem wir unge­fähr zwei­ein­halb Sekun­den über­legt haben, ihn den „gol­de­nen Auf­guss“ zu nen­nen. Aber das fan­den wir zu doof.

Aufguss 2008 - Coffee And TV lässt wählen

Nach dem über­ra­gen­den Erfolg im Vor­jahr haben Sie auch die­ses Jahr wie­der die Gele­gen­heit, in 20 Kate­go­rien die bes­ten Irgend­was­se des zurück­lie­gen­den Kalen­der­jah­res zu bestim­men – Songs und Alben sogar in Hornby’schen Top-Five-Lis­ten. Vor­her muss ich aber noch kurz den Frank Elst­ner geben und die Spiel­re­geln erläu­tern:

Jeder Leser darf ein­mal abstim­men. Über­le­gen Sie sich also vor­her gut, wen und was Sie zu wäh­len geden­ken.

Die Kate­go­rien soll­ten eigent­lich selbst­er­klä­rend sein. Die Bezeich­nung “… des Jah­res” legt nahe, dass es sich bei Ihrer Wahl um Ver­öf­fent­li­chung und Ereig­nis­se han­deln soll­te, die zwi­schen dem 1. Janu­ar und dem 31. Dezem­ber 2008 statt­ge­fun­den haben. Dabei sind wir so toll­kühn und beschrän­ken das nicht auf den deut­schen Markt. Bei Büchern und Fil­men, die in Deutsch­land erschie­nen sind, soll­te trotz­dem der deut­sche Titel notiert wer­den, bei hier­zu­lan­de unver­öf­fent­lich­ten Kul­tur­pro­duk­ten der jewei­li­ge Ori­gi­nal­ti­tel (bei den Alben, Songs, Vide­os und Büchern bit­te stets nach dem Mus­ter „$Künst­ler – $Titel“). Wir wer­den sehen, wo das endet …

Obwohl eine elek­tro­ni­sche Aus­wer­tung eigent­lich fest ange­dacht war, haben wir das natür­lich so lan­ge vor uns her­ge­scho­ben, dass ich mich jetzt wie­der per Hand und Papier um die Ergeb­nis­se küm­mern muss. Ich weiß: selbst schuld. Trotz­dem bit­te ich um Ver­ständ­nis, falls die Aus­wer­tung etwas dau­ern soll­te. Irgend­wann muss ich schließ­lich auch noch schla­fen.

Zu gewin­nen gibt es auch was:

  • Das Grand Hotel van Cleef stif­tet drei (jawohl: drei) GHvC-Fan­pa­ke­te. Die­se bestehen jeweils aus einer Sin­gle einer GHvC-Band und einem T‑Shirt vom Fest van Cleef 2008. Die T‑Shirts wie­der­um gibt es je ein­mal in den Grö­ßen M, L und Girlie‑M.
  • Die Pro­mo­ti­on-Werft stif­tet ein CD-Paket bestehend aus „Soft Power“ von Gon­za­les, „Litt­le Drea­mer“ von Beth Row­ley und „Love, War And The Ghost Of Whitey Ford“ von Ever­last.
  • fernsehlexikon.de stif­tet das Buch „Zapp! – Merk­wür­dig­kei­ten aus der Fern­seh­welt“ von Micha­el Reufsteck und Ste­fan Nig­ge­mei­er.
  • Cof­fee And TV selbst stellt wie­der ein Mix­tape mit den bes­ten Songs des Jah­res zusam­men. Nicht nur für Kas­set­ten­mäd­chen!
Gewinne, Gewinne, Gewinne

Wenn Sie am Ende der Abstim­mung Ihre Kon­takt­da­ten ange­ben, wer­den Sie auch gefragt, wel­chen Preis Sie ger­ne gewin­nen wür­den. Für jeden Gewinn wird ein­zeln gelost. Soll­ten sich für einen Preis gar kei­ne Inter­es­sen­ten fin­den, wird er unter den ver­blie­be­nen Per­so­nen ver­lost.

Damit hät­ten wir’s dann glaub ich auch. Wenn Sie mir jetzt unauf­fäl­lig fol­gen wür­den …

Zur Abstim­mung
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Literatur Politik

Präsidialer Buchclub

Gut, dass ich in Deutsch­land gebo­ren wur­de, denn so kann ich nie als US-Prä­si­dent kan­di­die­ren. Denn selbst wenn ich Par­tei­in­ter­ne Gra­ben­kämp­fe und Fern­seh­de­bat­ten über­stün­de und wider Erwar­ten genug Geld für mei­ne Kam­pa­gne gesam­melt bekä­me, an einer Stel­le wür­de ich furi­os schei­tern: bei der Nen­nung mei­ner Lieb­lings­bü­cher.

Denn was sagt es über mich als Men­schen aus, wenn ich in die­sem Zusam­men­hang „Per Anhal­ter durch die Gala­xis“ von Dou­glas Adams, „High Fide­li­ty“ von Nick Horn­by und „Gegen den Strich“ von Jor­is-Karl Huys­mans nen­ne? Eben: Dass ich ein sozio­pa­thi­scher Nerd bin, dem sei­ne CD-Samm­lung wich­ti­ger ist als alles ande­re. Die ein­zi­gen Stim­men, die ich bekä­me, kämen aus Staats­ge­fäng­nis­sen, Plat­ten- und Rol­len­spiel­lä­den.

Ich könn­te natür­lich auch ein biss­chen mogeln bei mei­ner Lis­te, so wie es angeb­lich alle tun und wie es mut­maß­lich auch John McCain und Barack Oba­ma getan haben. Die nann­ten näm­lich „For Whom the Bell Tolls“ von Ernest Heming­way, „Im Wes­ten nichts Neu­es“ von Erich Maria Remar­que und „The Histo­ry of the Decli­ne and Fall of the Roman Empire“ von Edward Gib­bon (McCain) bzw. „Song of Solo­mon“ von Toni Mor­ri­son, „Moby-Dick“ von Her­man Mel­ville und der Essay „Self-Reli­ance“ von Ralph Wal­do Emer­son (Oba­ma).

Ich habe von all die­sen Büchern nur „Im Wes­ten nichts Neu­es“ gele­sen und weiß so unge­fähr, was bei Heming­way und Mel­ville pas­siert, von daher kann ich zu den lite­ra­ri­schen Favo­ri­ten der Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten wenig sagen – aber dafür gibt es ja den „San Fran­cis­co Chro­nic­le“, der eine Rei­he von Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­lern, Schrift­stel­lern und sons­ti­gen Exper­ten befragt hat. Sie erklä­ren unter ande­rem, dass es ein wenig über­ra­sche, dass McCain gleich zwei Anti-Kriegs­ro­ma­ne nen­ne, es im Gegen­satz dazu aber ziem­lich nahe­lie­gend sei, dass Oba­ma das Buch von Toni Mor­ri­son mag, in dem sich ein jun­ger, schwar­zer Mann auf die Suche nach sei­ner Iden­ti­tät begibt.

Wo sie schon mal dabei sind, geben die glei­chen Leu­te auch noch Tipps, was der zukünf­ti­ge Prä­si­dent unbe­dingt lesen soll­te. Und da ist viel­leicht auch was für Leser dabei, die nie US-Prä­si­dent wer­den woll­ten.

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Meine Ruhr-Uni (Teil 3)

Die letz­ten zehn Tage habe ich mit Fil­men, Schnei­den, Freun­de tref­fen und Fami­lie besu­chen zuge­bracht (und in all der Zeit die neue Tom­te-Plat­te bis­her genau ein­mal hören kön­nen). Wäh­rend­des­sen hat mich die Welt­ge­schich­te rechts über­holt und vor­wurfs­voll eine Welt­wirt­schafts­kri­se, ein Fern­seh­preis-Skan­däl­chen, ein Fuß­ball-Skan­däl­chen und einen toten öster­rei­chi­schen Poli­ti­ker (also einen wei­te­ren) auf mei­nem Schreib­tisch abge­la­den. Ich aber sage: „Ach, ver­zieh Dich, Welt­ge­schich­te, über Dich wer­den noch genug ande­re schrei­ben!“

Statt­des­sen wid­me ich mich noch ein­mal mei­ner Ruhr-Uni, genau­er: dem drit­ten Teil der Serie „Mei­ne Ruhr-Uni“ (s.a. Teil 1 und Teil 2). Heu­te geht’s da hin, wo ich ohne Quatsch am Abend nur ungern unter­wegs wäre – und in die Uni-Biblio­thek, die immer so schön nach Kind­heit riecht.

Das alles in den letz­ten vier­ein­halb Minu­ten von „Mei­ne Ruhr-Uni“:

[Direkt­link]

Natür­lich wie­der mit Dank an Kame­ra­kind Fabi­an!

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Kultur

Tagewerk

Klas­si­ker oder kei­ne Klas­si­ker? Spie­gel-Best­sel­ler­lis­te oder doch lie­ber im Buch­la­den stö­bern? Eigent­lich ganz egal – die Haupt­sa­che ist doch: Bücher sol­len Freu­de machen und einen auf irgend­ei­ne Wei­se berei­chern.

Des­halb hier mein Buch­tipp für den Som­mer!

„Alle Tage“ von Teré­zia Mora

Nun, der Titel ver­rät – eigent­lich gar nichts, es wirft eher mehr Fra­gen auf. Auch das Cover ist außer tau­ben­grau nicht wirk­lich hilf­reich. Nein. Man muss sich schon selbst auf Ent­de­ckungs­rei­se bege­ben um her­aus­zu­fin­den war­um „Alle Tage“ so heißt, wie es heißt.

Man braucht aber ein wenig Geduld damit, um sich an einen ganz wun­der­bar neu­en und fil­mi­schen Schreib­stil zu gewöh­nen. Kur­ze Sät­ze. Bil­der und Emo­tio­nen pras­seln auf den Leser nie­der. Ver­wir­rend, mäan­dern­de Pas­sa­gen, selt­sa­me Geschich­ten und merk­wür­di­ge Men­schen kreu­zen den Weg. Ein klein wenig David Lynch hier und da. Aber man wird belohnt, belohnt mit einem Gefühl von Zufrie­den­heit. Man hät­te es schon viel frü­her lesen sol­len. Wirk­lich!

Es gab in mei­ner bis­he­ri­gen Leser­kar­rie­re kein Buch das einen schö­ne­ren und melo­di­sche­ren Anfang hat­te als die­ses, kön­nen Bücher melo­di­sche Anfän­ge über­haupt haben? Well… lest hier und urteilt selbst:

„Nen­nen wir die Zeit jetzt, nen­nen wir den Ort hier. Beschrei­ben wir bei­des wie folgt…“

Der Prot­ago­nist mit dem melo­di­schen Namen Abel Nema wird eines Tages, in einem Hin­ter­hof in einer Stadt die im Osten des Lan­des steht, tot auf­ge­fun­den. Nicht nur tot, son­dern kopf­über hän­gend von einem Gelän­der, ein wenig Fle­der­maus-like. Geüb­te Kri­mi­na­lis­ten oder sol­che die Kri­mis eher im Fern­sehn ver­fol­gen oder auch lesen, fra­gen sich natür­lich gleich. Wer wars? Und war­um? Und wie?

Nun, geklärt wird alles. Es ist aber mit­nich­ten ein Kri­mi im her­kömm­li­chen Sin­ne. Es ist über­haupt kein Kri­mi. Denn es gibt kei­nen Ermitt­ler oder einen Mord aus Lei­den­schaft oder graue Mafio­si oder Hin­ter­män­ner. Nein.

Der Ermitt­ler, nen­nen wir ihn Ent­de­cker von Abels Welt, ist der Leser selbst.

Man ent­deckt also die­sen Abel Nema und auch das er ein Genie ist. Er stammt aus dem Osten der Welt, aller­dings kann nicht mehr zurück, denn dort herrscht Krieg. Er lernt Spra­chen wie ande­re das Lau­fen, am Ende sind es zehn. Er fin­det eine Frau mit Namen Mer­ce­des und begibt sich mit ihr in eine Schein­ehe. Sein ein­zi­ger Freund ist Omar, Mer­ce­des‘ Sohn.

Doch Abel Nema fin­det kei­ne Ruhe, denn die Sehn­sucht ist immer stär­ker als er, sie lässt ihn nicht los und bringt ihn immer wei­ter weg und wie­der zurück. Bis es zu Ende ist. Auf sei­nem Weg begeg­net er vie­len Men­schen und man­che keh­ren immer mal wie­der zurück. Doch was man immer spürt, ist die Ein­sam­keit die Abel Nema ver­spürt, ob er gera­de in Beglei­tung ist oder in einem Zug sitzt, oder in einem Park.

Doch das soll jetzt nicht nach Depres­si­on klin­gen oder nach Dau­er­me­lan­cho­lie. Nein. Es ist eher eine Geschich­te die dem Leser eine Welt, jen­seits unse­rer zeigt, die es gibt und in der Geschich­ten wie Abels pas­sie­ren kön­nen. Bücher, die einem einen Mensch beschrei­ben, der so ganz ander ist als die Prot­ago­nis­ten, die wir toll fin­den. Es ist eher der Anti-Prot­ago­nist, den man gern hat und man weiß nicht so genau war­um.

Noch schnell was zur Autorin: Teré­zia Mora, ist in Ungarn gebo­ren und stu­dier­te Hun­ga­ro­lo­gie und Thea­ter­wis­sen­schaf­ten in Ber­lin. Arbei­tet heu­te als Schrift­stel­le­rin und Dra­ma­ti­ke­rin.

Noch schnell was zum Buch: Mit 10 Ören ist man dabei. Gibt es im Han­del, seit kur­zem auch auf Eng­lisch – dort heißt es „Day in Day out“. Und natür­lich als Hör­buch für ein paar mehr Öre.

Was war euer schöns­ter Buch­an­fang? Kennt ihr das Buch schon?  Habt ihr Buch­tipps? Immer her damit!

Auf wie­der­le­sen, eure Nischen-Anni­ka! Schö­nen Som­mer =)

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Literatur Kultur

Nischenkultur

Nischen. Klin­gen so nach Eck­sitz­bank im Rei­hen­haus, oder?

In Nischen fin­den sich jedoch aller­hand Sachen wie­der, ver­ges­se­ne Cent Stü­cke, wich­ti­ge Zet­tel auf denen noch wich­ti­ge­re Din­ge notiert sind, Keks-Krü­mel oder die letz­ten Pani­ni-ein­kle­be-Bil­der der WM. Doch Nischen kön­nen auch wah­re Fund­gru­ben sein.

Nun, genau für die­se Fund­gru­ben wur­de ich gefragt, zu schrei­ben. Ich soll was über Kunst, Kul­tur und Lite­ra­tur schrei­ben, die man so im Netz oder auf der Stras­se oder beim stö­bern im Regal fin­det.

Also sowas wie ein Fund­gru­ben­spür­hund oder so?

Nun, mit der Kunst und der Kul­tur ist das ja so eine Sache. Was der eine mag, fin­det der ande­re dane­ben, und umge­kehrt. In der Kunst ist das meis­te näm­lich alles Inter­pre­ta­ti­ons­sa­che.

Well, um es dem Leser und auch mir ein wenig ein­fa­cher zu machen, fan­gen wir ein­fach am Anfang an – und am Anfang der Kunst war der Gedan­ke – die Inspi­ra­ti­on. Das ist sozu­sa­gen das wich­tigs­te für krea­ti­ve Pro­zes­se im All­ge­mei­nen und das ent­ste­hen von Kunst über­haupt!

Inspi­ra­ti­on lässt sich „Künst­ler-sei-Dank“ in vie­len Berei­chen fin­den, eigent­lich unter jedem Stein wenn man so will. Sei es das Graf­fi­ti an der Haus­wand gegen­über, alte Kind­heits­hel­den oder eben doch Künst­ler über die man irgend­wo gestol­pert ist.

Eine Künst­le­rin über die ich die­ses Jahr gestol­pert bin, hat ihre gan­ze eige­ne Art Inspi­ra­ti­on zu wecken. In meh­re­ren, wirk­lich bezau­bern­den Bücher, auf ihre­re Web­site oder auch dem Bild­por­tal Flickr hält sie ihre Kunst fest. Sie heißt – Keri Smith.

Die kana­di­sche Künst­le­rin hat ihre Anfän­ge als Illus­tra­to­rin gesam­melt und arbei­tet heu­te für vie­le renom­mier­te Ver­la­ge und Agen­tu­ren. Vor allem aber arbei­tet Sie als akti­ve Künst­le­rin. Sie selbst, bezeich­net sich als Gue­ril­la Artist.

Was Keri Smith so beson­ders macht, ist ihr Ver­ständ­nis von Kunst und die Art und Wei­se mit der sie nicht nur ihre Kunst­wer­ke her­stellt, son­dern auch Kunst zugäng­lich für ande­re macht und anregt selbst krea­tiv zu sein! Do Art!

Des­halb ist ihr Buch/​Journal „Wreck This Jour­nal“ ein klei­nes Geschenk an jeden, der mit Büchern alles das anstel­len möch­te, was es mög­lichst krea­tiv kaputt macht. Es ist gar nicht so ein­fach die Auf­ga­ben zu erfül­len, weil das Buch fast zu scha­de ist um es zu zer­stö­ren – aber genau das ist der Punkt!

So schön wie jetzt sieht es bald nicht mehr aus. Nach dem man Löcher durch die Sei­ten gebohrt hat, eine Sei­te beer­digt, die Sti­cker von Früch­ten dar­in gesam­melt, mit Essens­res­ten drin rum­ge­saut und mit dem Buch geduscht hat – wird es wohl dop­pelt so groß sein und nicht mehr so schön im Regal aus­se­hen.

Ist nicht schlimm, ist ja alles für die Kunst und für die Inspi­ra­ti­on sel­ber noch mehr sol­che Sachen zu erfin­den.

Wreck This Journal (Foto: Annika Krüger) Wreck This Journal (Foto: Annika Krüger)

Soviel zur ers­ten erkun­de­ten Nische. Auf Wie­der­le­sen, Ihr Fund­gru­ben­spür­hund!!!

Keri Smith – Wreck This Jour­nal
Pen­gu­in Books
12,95 $ (ca. 7 €)

www.wreckthisjournal.com

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Digital Fernsehen

Aufguss 2007: Die Auswertung

Mit­te Dezem­ber, also noch vor Ende des Jah­res, aber weit nach den meis­ten ande­ren Maga­zi­nen, hat­te ich zur Leser­wahl geru­fen. Immer­hin 36 Leu­te haben teil­ge­nom­men, was ich für den Anfang schon mal ganz ordent­lich fin­de. Die Gewin­ner der Ver­lo­sung wer­den in Kür­ze gelost und benach­rich­tigt wur­den inzwi­schen gelost und benach­rich­tigt.

Nach­dem ich mich erst ein­mal in Excel ver­tieft und mir einen Plan gemacht hat­te ((Wen es wirk­lich inter­es­siert: Bei den Alben und Songs, wo jeder bis zu fünf Favo­ri­ten benen­nen durf­te, erfolg­te die Aus­wer­tung wie folgt: Für die Nr. 1 gab es fünf Punk­te, für Nr. 2 vier, usw.
Bei Punkt­gleich­heit ent­schied bei den Alben zunächst der höhe­re Durch­schnitts­wert (man­che Künst­ler kön­nen 10 Punk­te mit zwei Nen­nun­gen erhal­ten, ande­re mit fünf), anschlie­ßend der höchs­te Ein­zel­wert („ein­mal fünf Punk­te und ein­mal einer“ schlägt „zwei­mal drei Punk­te“). Waren auch die gleich, tei­len sich zwei Alben einen Platz.
Bei den Songs war das zwei­te Kri­te­ri­um dann nicht der höhe­re Durch­schnitts­wert, son­dern die Häu­fig­keit der Nen­nung. Ich den­ke, das ist bei einer Aus­wahl von zehn, zwölf Songs pro Album fai­rer, weil sich so ein bes­se­rer Trend able­sen lässt, bin aber für Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge offen.)), war die Aus­wer­tung auch gar nicht mehr so schwie­rig. Aller­dings ist die Streu­ung bei 36 Teil­neh­mern und frei­er Aus­wahl natür­lich mit­un­ter ein wenig hoch, wes­we­gen es in man­chen Kate­go­rien gar kei­nen kla­ren Sie­ger gibt.

Aber sehen Sie sich die fol­gen­den Zah­len­kol­lo­nen am Bes­ten selbst an:

Album des Jah­res
1. Bloc Par­ty – A Weekend In The City (4,5%)
2. Arca­de Fire – Neon Bible (4,31%)
3. Radio­head – In Rain­bows (4,12%)
4. Maxï­mo Park – Our Earth­ly Plea­su­res (3,53%)
5. Die Fan­tas­ti­schen Vier – For­ni­ka (3,14%)
6. Toco­tro­nic – Kapi­tu­la­ti­on (2,75%)
7. Kili­ans – Kill The Kili­ans (2,75%)
8. Feist – The Remin­der (2,16%)
9. Wir sind Hel­den – Sound­so (2,16%)
10. Jamie T – Panic Pre­ven­ti­on (1,96%)
11. Jus­ti­ce – † (1,96%)
12. Kate Nash – Made Of Bricks (1,96%)
13. Beat­steaks – Lim­bo Mes­siah (1,76%)
14. Die Ärz­te – Jazz Ist Anders (1,76%)
15. The Fratel­lis – Cos­tel­lo Music /​ The Good, The Bad & The Queen – The Good, The Bad & The Queen (je 1,57%)
16. Inter­pol – Our Love To Admi­re /​ PJ Har­vey – White Chalk (je 1,37%)
17. Foo Figh­ters – Echo­es, Silence, Pati­ence And Grace (1,37%)
18. Kai­ser Chiefs – Yours Tru­ly, Angry Mob /​ Okker­vil River – The Stage Names (je 1,18%)
19. Mika – Life In Car­toon Moti­on (1,18%)
20. Arc­tic Mon­keys – Favou­ri­te Worst Night­ma­re (1,17%)

Song des Jah­res
1. Kai­ser Chiefs – Ruby (3,34%)
2. Die Ärz­te – Jun­ge (2,95%)
3. Kili­ans – When Will I Ever Get Home (2,55%)
4. Band Of Hor­ses – Is The­re A Ghost (1,77%)
5. Wir Sind Hel­den – The Geek (Shall Inhe­rit) (1,57%)
6. Foo Figh­ters – The Pre­ten­der /​ Maxï­mo Park – Books From Boxes /​ Razor­light – Ame­ri­ca (je 1,57%)
7. Inter­pol – The Hein­rich Maneu­ver /​ Shout Out Louds – Tonight I Have To Lea­ve It (je 1,38%)
8. Kate Nash – Foun­da­ti­ons /​ Mika – Grace Kel­ly (je 1,38%)
9. Jamie T. – Calm Down Dea­rest /​ Toco­tro­nic – Kapi­tu­la­ti­on (je 1,18%)
10. Arca­de Fire – No Cars Go /​ Ryan Adams – Good­night Rose (je 1,18%)

Band des Jah­res
1. Kili­ans (12,12%)
2. Beat­steaks (9,09%)
3. Arca­de Fire /​ Bloc Par­ty (je 6,06%)
4. Ani­mal Coll­ec­ti­ve /​ Arc­tic Mon­keys /​ Axxis /​ Bas­ta /​ Beg­in­ner /​ Cloud Cult /​ Die Ärz­te /​ Die Fan­tas­ti­schen Vier /​ Edi­tors /​ Good Shoes /​ Ike Reil­ly Ass­as­si­na­ti­on /​ Maxï­mo Park /​ Muse /​ Radio­head /​ Rot Front Ber­lin /​ Tegan And Sara /​ The Coral /​ The Good, The Bad & The Queen /​ The Natio­nal /​ The Red­walls /​ Toco­tro­nic /​ Tra­vis (je 3,03%)

Solo­künst­le­rin des Jah­res
1. Kate Nash (21,88%)
2. Amy Wine­house (12,5%)
3. Feist /​ Nel­ly Fur­ta­do (je 9,38%)
4. PJ Har­vey (6,25%)
5. Anna Tern­heim /​ Anne­ke van Gies­ber­gen /​ Beth Hart /​ Brit­ta Pers­son /​ Eilen Jewell /​ Emi­ly Hay­nes /​ Joan­na News­om /​ Kylie Mino­gue /​ Maria Mena /​ Rihan­na /​ Rói­sín Mur­phy /​ Rose Kemp /​ St. Vin­cent (je 3,13%)

Solo­künst­ler des Jah­res
1. Jack Peña­te /​ James Blunt /​ Jan Delay /​ Mika /​ Ryan Adams (je 5,88%)
2. Albert Ham­mond, Jr. /​ Ben Har­per /​ Bernd Bege­mann /​ Bill Cal­la­han /​ Black Fran­cis /​ Chris­ti­an Venus /​ Dami­en Rice /​ Deven­dra Ban­hart /​ Devin Town­send /​ Hagen Rether /​ Heinz Strunk /​ Her­bert Grö­ne­mey­er /​ Jamie T /​ Jason Isbell /​ Joe Bona­mas­sa /​ José Gon­zá­les /​ Marc Cohn /​ Patrick Wolf /​ Paul McCart­ney /​ Peter­Licht /​ Pohl­mann /​ Prinz Pi /​ Sage Fran­cis /​ Thees Uhl­mann (je 2,94%)

Liveact des Jah­res
1. Arca­de Fire /​ Beat­steaks /​ Bloc Par­ty (je 6,06%)
2. 2Raumwohnung /​ Amii­na /​ Ani­mal Coll­ec­ti­ve /​ Bas­ta /​ Deich­kind /​ Die Fan­tas­ti­schen Vier /​ Edi­tors /​ Ele­ment Of Crime /​ Fet­tes Brot /​ Inter­pol /​ Jan Delay /​ Kai­ser Chiefs /​ Mala­ju­be /​ Muse /​ Nine Inch Nails /​ Patrick Wolf /​ Pel­le Carl­berg /​ Queens Of The Stone Age /​ See­ed /​ Shawn Col­vin /​ Sub­way To Sal­ly /​ Take That /​ The Hives /​ The Hoid Ste­ady /​ The Kil­lers /​ The Pipet­tes /​ Tra­vis (je 3,03%)

New­co­mer des Jah­res
1. Kili­ans (34,38%)
2. Mika (9,38%)
3. Jus­ti­ce (6,25%)
4. Angry Teng /​ Bishi /​ Die Türen /​ Goo­se /​ Ha Ha Ton­ka /​ Jonas Gold­baum /​ Kate Nash /​ Lucky Soul /​ Marc Cohn /​ Mark Med­lock /​ Roger Cice­ro /​ Rose Kemp /​ The Nobody’s Faults /​ Tim­ba­land /​ Toni Kroos /​ Vox­t­rot (je 3,13%)

Musik­vi­deo des Jah­res
1. Bloc Par­ty – The Pray­er /​ Feist – 1234 /​ Kili­ans – Enforce Yours­elf /​ Tra­vis – Clo­ser (je 8,7%)
2. Beat­steaks – Cut Off The Top /​ Die Ärz­te – Jun­ge /​ Die Fan­tas­ti­schen Vier – Ern­ten was wir säen /​ Hel­lo­ween – As Long As I Fall /​ Jus­ti­ce – D.A.N.C.E. /​ Kate Nash – Foun­da­ti­ons /​ Muff Pot­ter – Foto­au­to­mat /​ Pink – Dear Mr. Pre­si­dent /​ Sigur Rós – Glo­so­li /​ Sport­freun­de Stil­ler – (Tu nur das) Was dein Herz dir sagt /​ The Hives feat. Tim­ba­land – Throw It On Me /​ The Kil­lers – Don’t Shoot Me San­ta /​ Toco­tro­nic – Kapi­tu­la­ti­on /​ Tokio Hotel – Through The Mon­so­on /​ Tra­vis – Sel­fi­sh Jean (je 1,35%)

Film des Jah­res
1. The Simpsons – Der Film (11,43%)
2. Auf der ande­ren Sei­te /​ Death Pro­of /​ Der Stern­wan­de­rer /​ Har­ry Pot­ter 5 /​ The Pres­ti­ge (je 5,71%)
3. 2 Tage Paris /​ Der letz­te König von Schott­land /​ Die Bourne-Ver­schwö­rung /​ Ein per­fek­ter Platz /​ Fluch der Kari­bik 3 /​ Hot Fuzz /​ Immer nie am Meer /​ Inland Empire /​ Lucky Num­ber Sle­vin /​ Nach 7 Tagen aus­ge­flit­tert /​ Ope­ra­ti­on King­dom /​ Pans Laby­rinth /​ Rata­touille /​ Schwar­ze Scha­fe /​ The Sci­ence Of Sleep /​ Shoot ‚Em Up /​ Shop­pen /​ Suns­hi­ne /​ Wer frü­her stirbt ist län­ger tot /​ Zodiac (je 2,86%)

Bes­te Fern­seh­se­rie
1. The Simpsons (14,71%)
2. Scrubs (11,76%)
3. Dr. House /​ Heroes /​ Pri­son Break (je 5,89%)
4. Batt­le­star Galac­ti­ca /​ Bos­ton Legal /​ Cali­for­ni­ca­ti­on /​ Chuck /​ Dex­ter /​ Dis­neys Kuz­cos Königs­klas­se /​ Dr. Psycho /​ Fami­ly Guy /​ Grey’s Ana­to­my /​ Life On Mars /​ Lost /​ Nip/​Tuck /​ Pri­va­te Prac­ti­ce /​ Six Feet Under /​ The IT Crowd /​ The Office (US) /​ Tür­kisch für Anfän­ger /​ Weeds /​ West Wing (je 2,94%)

Bes­te Fern­seh­sen­dung
1. Hart aber Fair /​ Schmidt & Pocher ((Natür­lich möch­te ich in kei­ner Wei­se die Urteils­fä­hig­keit mei­ner Leser anzwei­feln, aber: „Schmidt & Pocher“????ß)) /​ Sport­schau (je 7,41%)
2. …und bas­ta /​ 30 Jah­re Rock­pa­last /​ Akte /​ Das per­fek­te Din­ner /​ Ditt­sche /​ Euro­vi­si­on Song Con­test /​ Germany’s Next Top­mo­del /​ Heu­te /​ Karam­bo­la­ge /​ Krö­mer /​ Kul­tur­Zeit /​ Nano /​ Neu­es aus der Anstalt /​ Poly­lux /​ Schlag den Raab /​ Stras­sen­stars /​ Switch Rel­oa­ded /​ The Dai­ly Show /​ Was liest Du…? /​ Will­kom­men Öster­reich /​ Zapp (je 3,7%)

Bes­tes Blog
1. coffeeandtv.de (20%)
2. stefan-niggemeier.de/blog (17,14%)
3. bildblog.de (11,43%)
4. bestatterweblog.de (8,57%)
5. fernsehlexikon.de (5,71%)
6. agitpopblog.org /​ blog.zooplus.de /​ boingboing.com /​ claer-web.blogspot.com /​ fdog.org /​ gluehwein.junkies.ws /​ hauptstadtblog.de /​ iaas.uni-bremen.de/sprachblog /​ myblog.de/musikexpress /​ neuerdings.com /​ spiegelfechter.com /​ txt.twoday.net /​ usaerklaert.wordpress.com (je 2,86%)

Bes­te Web­site
1. last.fm (20%)
2. google.com /​ plattentests.de /​ twitter.com /​ wikipedia.org (je 6,67%)
3. 4chan.org /​ cicero.de /​ de.poneyvallee.com /​ fingers-welt.de /​ forum-fleischhaus.de /​ wdrmaus.de/spielen/mausspiele /​ insidekino.de /​ jayisgames.com /​ kingisdead-design.de /​ madsenmusik.de /​ myspace.com /​ popmatters.com /​ spiegel.de /​ studivz.net /​ sueddeutsche.de /​ thekilians-anhaenger.de (je 3,33%)

Bes­te Zeit­schrift
1. 11 Freun­de (13,33%)
2. Neon /​ Visi­ons (je 10%)
3. Galo­re /​ Musik­ex­press (je 6,67%)
4. brand eins /​ Chip Foto /​ Cice­ro /​ Der Spie­gel /​ Die Zeit /​ Dum­my /​ GeoEpo­che /​ Hom­mage /​ MAD Maga­zi­ne (US) /​ Mys­elf /​ NZZ Folio /​ Rapun­zel /​ Rol­ling Stone /​ TV Neu /​ Zeit Cam­pus /​ Zeit Wis­sen (je 3,33%)

Buch des Jah­res
1. Kha­led Hoss­ei­ni – Dra­chen­läu­fer /​ Tom­my Jaud – Mil­lio­när (je 6,67%)
2. Arnd Zeig­ler – Gewin­nen ist nicht wich­tig … /​ Farin Urlaub – Unter­wegs in Indi­en und Bhu­tan /​ Frank Schät­zing – Nach­rich­ten aus einem unbe­kann­ten Uni­ver­sum. Eine Zeit­rei­se durch die Mee­re /​ Franz Kaf­ka – Die Erzäh­lun­gen /​ Fried­rich Dür­ren­matt – Der Auf­trag /​ Geor­ge R.R. Mar­tin – A Feast For Crows /​ Gor­don Dah­l­quist – Die Glas­bü­cher der Traum­fres­ser /​ J. K. Row­ling – Har­ry Pot­ter 7 /​ Jef­fery Dea­ver – The Slee­ping Doll /​ John Dickie – Cosa Nos­t­ra /​ Jules Ver­ne – Zwan­zig­tau­send Mei­len unter dem Meer /​ Julia Franck – Die Mit­tags­frau /​ Kaz Coo­ke – Ach Du dickes Ei /​ Law­rence Wright – The Loo­ming Tower /​ Mar­kus Kav­ka – Elek­tri­sche Zahn­bürs­ten /​ Mat­thi­as Poli­ti­cky – Herr der Hör­ner /​ Nagel – Wo die wil­den Maden gra­ben /​ Phil­lip Roth – Exit Ghost /​ Rocko Scha­mo­ni – Risi­ko des Ruhms (Director’s Cut) /​ Straf­ge­setz­buch /​ Tad Wil­liams – Shadow­m­arch /​ Ter­ry Prat­chett – Klonk! /​ Ter­ry Prat­chett – Win­ters­mith /​ The ILC – The Gate­way to the Quan­tum Uni­ver­se /​ Vol­ker Strü­bing – Ein Zie­gel­stein für Dör­te /​ Wal­ter Moers – Der Schreck­sen­meis­ter (je 3,33%)

Per­son des Jah­res
1. Mei­ne Mama/​Frau/​Freundin/​Tochter/​Buchverkäuferin/​Mein bes­ter Freund (26,09%)
2. Anne Will (8,7%)
3. Al Gore /​ Doris Les­sing /​ Flo­ri­an Hen­ckel von Don­ners­marck /​ Franck Ribé­ry /​ Fritz Oster­may­er /​ Gün­ther Wall­raff /​ Hape Ker­ke­ling /​ Harald Schmidt /​ Hei­ner Brand /​ Hugo Cha­vez /​ Ich /​ Kylie Mino­gue /​ Ste­fan Nig­ge­mei­er /​ Ste­phen Col­bert /​ Suf­jan Ste­vens (je 3,5%)

Depp des Jah­res
1. Wolf­gang Schäub­le (17,86%)
2. Eva Her­man (14,29%)
3. Roland Koch (10,71%) ((Da hat sich Herr Koch aber rich­tig Mühe gege­ben und an den letz­ten Tagen noch alles raus­ge­holt mit sei­ner Stamm­tisch­rhe­to­rik.))
4. Brit­ney Spears (7,14%)
5. Bono Vox /​ Bri­git­te Zypries /​ David Has­sel­hof /​ Der Dieb von Tim Pritl­oves Note­book /​ Der Sän­ger von Maxi­mo Park /​ Det­lef D! Soest /​ Gün­ther Oet­tin­ger /​ Jan Ull­rich /​ Mat­thi­as Matus­sek /​ Paris Hil­ton /​ Ronald Pofalla /​ Ste­fan Raab /​ Ulli Hoe­neß /​ wohl ich (je 3,57%)

Wort des Jah­res
1. Klimadebatte/​Klimaschutz/​Klimawandel/​Weltklima (14,81%) ((Ähn­li­che Wor­te wur­den zusam­men­ge­fasst, damit das Ergeb­nis etwas aus­sa­ge­kräf­ti­ger wird.))
2. Prokrastination/​Prokrastinieren (11,11%)
3. aus­ge­rech­net /​ Fes­ti­val /​ gran­di­os /​ GröFaz /​ impak­tie­ren /​ Indie /​ Kapi­tu­la­ti­on /​ klar /​ läuft /​ Lok­füh­rer­streik /​ Nicht­rau­cher­schutz /​ pho­to­shop­pen /​ Pil­gern /​ Red­un­danz­angst /​ schnaf­tig /​ Tages­licht­taug­lich /​ Vor­rats­da­ten­spei­che­rung /​ Wah /​ Wan­der­bau­stel­le /​ Wii (je 3,7%)

Unwort des Jah­res
1. Klimakatastrophe/​Klimawandel (14,81%) ((Ähn­li­che Wor­te wur­den auch hier zusam­men­ge­fasst, damit das Ergeb­nis etwas aus­sa­ge­kräf­ti­ger wird.))
2. Abs­trak­te Gefährdungslage/​Gefährder (7,41%)
3. Auto­bahn /​ Bun­destro­ja­ner /​ Dro­gen­ent­zugs­kli­nik /​ Exzel­lenz /​ Gen­tri­fi­zie­rung /​ Gut­mensch /​ Hoch­zeit /​ Indie /​ Kli­ma /​ Klo­ni /​ Knut /​ Medi­en­mo­gul /​ Migra­ti­ons­hin­ter­grund /​ Min­dest­lohn /​ Mul­ti­mo­da­li­tät /​ Online­durch­su­chung /​ Ost­punk­te­ma­fia /​ Second Life /​ Stuff /​ Vor­rats­da­ten­spei­che­rung /​ Web 2.0 (je 3,7%)

Und jetzt will ich Dis­kus­sio­nen hören!

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Fernsehen Digital

Aufguss 2007 – Die Coffee-And-TV-Leserwahl

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wer eigent­lich immer mit Schein­wer­fern hin­ter gro­ßen Ereig­nis­sen geht, damit die ihre Schat­ten vor­aus­wer­fen kön­nen?

Nein? Oh, scha­de.

Jeden­falls: Das Jahr neigt sich dem Ende und über­all wer­den Elf-Monats-Rück­bli­cke aus­ge­strahlt, pein­li­che „Award-Zere­mo­nien“ abge­hal­ten und Leser, Zuschau­er oder Hörer zum Zurück­bli­cken auf­ge­ru­fen. Da will Cof­fee And TV natür­lich nicht hin­ten anste­hen:

Aufguss 2007 - Die Coffee-And-TV-Leserwahl

Sie haben gleich die Gele­gen­heit, in 19 Kate­go­rien die bes­ten Irgend­was­se des Jah­res 2007 zu bestim­men – Songs und Alben sogar in Hornby’schen Top-Five-Lis­ten. Vor­her muss ich aber noch kurz den Frank Elst­ner geben und die Spiel­re­geln erläu­tern:

Jeder Leser darf ein­mal abstim­men. Über­le­gen Sie sich also vor­her gut, wen und was Sie zu wäh­len geden­ken.

Die Kate­go­rien soll­ten eigent­lich selbst­er­klä­rend sein. Die Bezeich­nung „… des Jah­res“ legt nahe, dass es sich bei Ihrer Wahl um Ver­öf­fent­li­chung und Ereig­nis­se han­deln soll­te, die zwi­schen dem 1. Janu­ar und dem 31. Dezem­ber 2007 statt­ge­fun­den haben. Dabei bin ich mal so toll­kühn und beschrän­ke das nicht auf den deut­schen Markt. Bei Büchern und Fil­men, die in Deutsch­land erschie­nen sind, soll­te trotz­dem der deut­sche Titel notiert wer­den, bei hier­zu­lan­de unver­öf­fent­lich­ten Kul­tur­pro­duk­ten der jewei­li­ge Ori­gi­nal­ti­tel. Wir wer­den sehen, wo das endet …

Da ich zu faul war, mich um eine elek­tro­ni­sche Aus­wer­tung zu küm­mern, muss ich die Ergeb­nis­se per Hand und Papier zäh­len. Ich hof­fe auf ein biss­chen Mit­leid und bit­te um Ver­ständ­nis, falls die Aus­wer­tung bei über­wäl­ti­gen­der Teil­nah­me etwas dau­ern soll­te. Irgend­wann muss ich schließ­lich auch noch schla­fen.

[Nach­trag 23:56 Uhr: Nach­dem ich gera­de mit der Aus­wer­tung begon­nen habe, möch­te ich Sie bit­ten, der Ein­fach­heit, Über­sicht­lich­keit und Bequem­lich­keit hal­ber bei den Alben, Songs, Vide­os und Büchern nach dem Prin­zip „$Künst­ler – $Titel“ zu ver­fah­ren. Vie­len Dank!]

Zu gewin­nen gibt es auch was:

1. Prei­se

GHvC-Fanpaket

Je ein Grand-Hotel-van-Cleef-Fan­pa­ket, bestehend aus einem Fest-van-Cleef-Shirt und den Sin­gles „Ich sang die gan­ze Zeit von Dir“ (Tom­te), „Baby Melan­cho­lie“ (Han­sen Band) und „Dei­che“ (kett­car). Ein­mal für Damen (Gir­lie-Shirt in M) und ein­mal für Her­ren (T‑Shirt in M).

Die­se Prei­se wur­den freund­li­cher­wei­se vom Grand Hotel van Cleef zur Ver­fü­gung gestellt.

2. Preis
Eine Kas­set­ten­mäd­chen­kas­set­te mit den bes­ten Songs 2007. Zusam­men­ge­stellt vom legen­därs­ten Kas­set­ten­mäd­chen­kas­set­ten­kom­pi­lie­rer, den das Dins­la­ke­ner Theo­dor-Heuss-Gym­na­si­um je gese­hen hat.

3. Preis
Die streng limi­tier­te Sin­gle „Young Boy“ von Occi­dent.

Ich glau­be, jetzt sind alle Klar­hei­ten besei­tigt und Sie kön­nen zur Tat schrei­ten:

I now decla­re this bazaar open!

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Literatur

Ist das Lesen nicht schön?

In einem Anfall nur gerin­ger Selbst­über­schät­zung dach­te ich ein­mal „Was Elke Hei­den­reich kann, kann ich schon lan­ge“, schnapp­te mir die Video­ka­me­ra und erzähl­te die­ser, wel­che Bücher man denn mei­ne Mei­nung nach zu Weih­nach­ten ver­schen­ken sol­le.

Her­aus­ge­kom­men ist unun­ter­bro­che­nes Gesab­bel, das man auch gut als bil­der­lo­sen Pod­cast hät­te fabri­zie­ren kön­nen, aber ich woll­te ja unbe­dingt ein Video draus machen.

Bit­te sehr, hier ist es:


Link: sevenload.com

Anders als Elke Hei­den­reich brau­che ich aber nur 16 Minu­ten. Das heißt, ich rede dop­pelt so schnell.

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Musik Kultur

Ohne Ecken und Kanten

Ich mag Musik, wirk­lich. Ich mag Musik so sehr, dass ich jedes Jahr ein Hei­den­geld für Ton­trä­ger und Kon­zer­te aus­ge­be. Ger­ne wür­de ich den Musi­kern das Geld, das sie mei­ner Mei­nung nach dafür ver­dient haben, dass sie schö­ne wie trau­ri­ge Momen­te mei­nes Lebens unter­ma­len, selbst in die Hand drü­cken. Aber zwi­schen die Musi­ker und mich hat irgend­je­mand die Musik­in­dus­trie gesetzt.

Die Musik­in­dus­trie mag die Men­schen, von denen sie ihr Geld bekommt und die man anders­wo „Kun­den“ nennt, nicht so sehr. Sie kri­mi­na­li­siert sie, sie will sie aus­spio­nie­ren und sie will ihre Woh­nun­gen ver­schan­deln.

CD-Hülle (hinten), merkwürdiges Teil (vorne)

Im ver­gan­ge­nen Jahr kamen EMI und Uni­ver­sal in Euro­pa auf die absur­de Idee, Ton­trä­ger nicht mehr wie bis­her in die­sen ecki­gen Plas­tik­hül­len, den soge­nann­ten Jewel Cases, aus­zu­lie­fern, son­dern dafür Hül­len mit abge­run­de­ten Ecken zu neh­men, die Super Jewel Boxes. Die­se sol­len angeb­lich sta­bi­ler sein, haben aber den Nach­teil, dass man nicht ver­nünf­tig an das Book­let her­an­kommt, dass man die Hül­len nicht so leicht erset­zen kann, wenn sie doch mal kaputt gehen, und dass sie vor allem ziem­lich däm­lich aus­se­hen.

Im Regal wird die durch­ge­hen­de Kan­te, die alle neben­ein­an­der ste­hen­den CD-Hül­len sonst bil­de­ten, plötz­lich unschön unter­bro­chen von den neu­en Hül­len, die mit ihren Run­dun­gen aus­se­hen wie Kin­der­spiel­zeug für Drei­jäh­ri­ge.

Das war mir bis­her alles rela­tiv egal, denn bei CD Wow kann man die inter­na­tio­na­len Ver­sio­nen der CDs kau­fen. Zu Zei­ten des soge­nann­ten Kopier­schut­zes, der auf mei­nen Gerä­ten immer ein Abspiel­schutz war, bekam man dort ech­te CDs, die man sogar hören konn­te, spä­ter dann wei­ter­hin CDs in ecki­gen Hül­len. „Bekam“, denn heu­te kam die ers­te Lie­fe­rung von CD Wow mit run­den Ecken.

Oasis 1997 (eckig, hinten), Rihanna 2007 (abgerundet, vorne)

Wo Sie grad „Don’t judge a book by its cover“ sagen: Auch auf dem Buch­markt gibt es schlech­te Nach­rich­ten. Nach­dem man uns jah­re­lang mit extrem edlen, mat­ten Taschen­buch­co­vern beglückt hat­te, schwen­ken nun die ers­ten Ver­la­ge wie­der zu den extrem bil­lig aus­se­hen­den, Fin­ger­ab­druck­freund­li­chen Ein­bän­den in Hoch­glanz­op­tik zurück.

In was für einer Welt leben wir eigent­lich, wo schon die Mit­ar­bei­ter der Kul­tur­in­dus­trie jed­we­des ästhe­ti­sches Gespür ver­mis­sen lassen?????ß

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Literatur Digital

Weder Lennon noch Heino: Interview mit Volker Strübing

Auf mei­ner Dienst­rei­se nach Ber­lin habe ich mich auch zu einem Inter­view mit Vol­ker Strü­bing getrof­fen. Es war ein sehr net­tes Gespräch mit dem Schrift­stel­ler und Schöp­fer von „Kloß & Spin­ne“ und dar­aus wäre sicher auch ein hüb­sches, klei­nes Video gewor­den, wenn …

Volker Strübing und Lukas Heinser sitzen auf einem Sofa (v.r.n.l.)

Ja, wenn die Video­ka­me­ra nicht zu weit von uns und zu nah an der The­ke vom RAW-Tem­pel gestan­den hät­te, an der gera­de das gesam­te Fla­schen­la­ger durch­ge­schüt­telt wur­de. Ohne Vor­kennt­nis­se hät­te man also kein Wort ver­stan­den, wes­we­gen ich gezwun­gen war, das gan­ze Gespräch abzu­tip­pen. Auch wenn jetzt der schö­ne Ber­li­ner Ton­fall in Vol­kers Stim­me fehlt, den­ke ich, dass es sich gelohnt hat:

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Literatur

Buchstabensuppe

Public Library, New York, NY

Mor­gen geht die Frank­fur­ter Buch­mes­se wie­der los, was man schon dar­an merkt, dass die Son­der­bei­la­gen der gro­ßen Zei­tun­gen so dick sind wie die Sams­tags­aus­ga­ben der klei­nen Zei­tun­gen. Die Kul­tur­jour­na­lis­ten der Fern­seh­an­stal­ten haben ihre obsku­ren Sitz­mö­bel, auf denen sie nam­haf­te Schrift­stel­ler und Susan­ne Fröh­lich zu befra­gen geden­ken, sicher längst in Stel­lung gebracht. An den Publi­kums­ta­gen wer­den sich unend­lich lan­ge Schlan­gen bil­den und für ein paar Tage ste­hen auch mal die­je­ni­gen im Mit­tel­punkt, an denen man in der Fuß­gän­ger­zo­ne ein­fach vor­bei­ge­hen wür­de: die Autoren.

Schon stellt sich wie­der die Fra­ge, wer das denn bit­te­schön alles lesen sol­le. Die Ant­wort ist ein­fach, zumin­dest wenn es nach Pierre Bayard geht: nie­mand. Der fran­zö­si­sche Lite­ra­tur­pro­fes­sor hat ein Buch geschrie­ben, das es sich zu lesen lohnt: „Wie man über Bücher spricht, die man nicht gele­sen hat“. Der Titel ist etwas sper­rig, hat aber ande­rer­seits den Vor­teil, ziem­lich genau zusam­men­zu­fas­sen, wor­um es in dem Buch geht.

Ich glau­be ja sowie­so, dass die wenigs­ten Bücher, die gekauft wer­den, auch gele­sen wer­den. Das gilt ins­be­son­de­re für Best­sel­ler. Und ganz beson­ders für die Bücher von Bas­ti­an Sick. Bayard plä­diert des­halb für einen ent­spann­te­ren Umgang mit nicht gele­se­nen Büchern: Ob auf Cock­tail­par­ties oder in der Uni­ver­si­tät, über­all wird man in Gesprä­che über Bücher ver­wi­ckelt, die man oft genug nicht gele­sen hat. Da jeder aber ande­re Infor­ma­tio­nen aus einer Lek­tü­re mit­neh­me und man vie­les, das man gele­sen habe, eh wie­der ver­ges­se, hält Bayard es für rela­tiv egal, ob man das dis­ku­tier­te Buch über­haupt gele­sen hat oder nicht. Im Gegen­teil: Beson­ders ange­reg­te Gesprä­che fin­den sei­nes Erach­tens nicht sel­ten zwi­schen Per­so­nen statt, die den Gesprächs­ge­gen­stand bei­de nicht ken­nen.

Anhand von unter­halt­sa­men Anek­do­ten aus ver­schie­de­nen Roma­nen, von denen Bayard in den Fuß­no­ten meist zugibt, sie selbst nicht gele­sen zu haben, erstellt er eine Art „Geschich­te des Nicht­le­sens“ und gibt so zumin­dest indi­rekt Tipps, wie man auch ahnungs­los bestehen kann. Er ermu­tigt sei­ne Leser aber auch dazu, offen zu ihren Bil­dungs­lü­cken zu ste­hen.

Als Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­ler müss­te man die­ses Buch eigent­lich has­sen: Zum einen deckt es bru­tal auf, dass wir die wenigs­ten Bücher, über die wir spre­chen und schrei­ben, über­haupt (voll­stän­dig) gele­sen haben, zum ande­ren ermu­tigt es auch noch Ande­re zum glei­chen Ver­hal­ten. Ande­rer­seits: Was spricht dage­gen, sich mit­hil­fe von Sparks­no­tes oder der Wiki­pe­dia einen Über­blick über Bücher zu ver­schaf­fen, die man eh nie lesen wird? Man erlaubt sich ja auch Urtei­le über Fil­me, von denen man nur den Trai­ler gese­hen hat, oder beur­teilt ein Album nach sei­ner Sin­gle.

Las­sen Sie es mich also so aus­drü­cken: Die Lek­tü­re von Bayards Buch lohnt in jedem Fal­le (die vie­ler ande­rer Bücher im Übri­gen auch). Es spricht wenig dage­gen, in Gesprä­chen über Bücher, die man nicht gele­sen hat, hef­tig zu nicken und die zwei Infor­ma­tio­nen, die man dar­über kennt, ein­zu­streu­en. Viel­leicht ist das Gespräch ja so erhel­lend, dass man das Buch hin­ter­her doch noch liest. Wohl soll­te man aber bes­ser nicht von sich aus das Gespräch auf Bücher len­ken, von denen man kei­ne Ahnung hat. Das könn­te doch schnell pein­lich wer­den.