Kategorien
Musik

Song des Tages: The Upper Room – All Over This Town

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Zum ersten Mal gehört: Ich weiß es nicht mehr ganz genau, vermute aber, dass wir damals bei CT das radio mit dieser Single bemustert wurden. Da der Song auf meiner Songs-des-Jahres-CD von 2006 ist (auf Platz 3) und ich mir das Album im Herbst 2006 gekauft habe, nehme ich stark an, dass es im Jahr 2006 war.

Wer musiziert da? Laut Wikipedia ein Quartett aus Brighton, das sich kurz nach Veröffentlichung des Debütalbums aufgelöst hat. (Das Album ist übrigens ziemlich mittelmäßig, mit einigen Songs, die so unfassbar cheesy sind, dass Pur sich dafür schämen würden.)

Warum gefällt mir das? Natürlich ist das schon sehr schlichter, schablonenhafter Britpop. Aber der Beat und der Refrain drücken bei mir die richtigen Knöpfe und so mag ich das Lied auch nach acht Jahren noch.

[Alle Songs des Tages]

Kategorien
Rundfunk

Programmhinweis: Tacheles

Die früheren Kollegen von CT das radio haben neue Redaktionsräume (inkl. hochmodernem Newsroom) bezogen und haben trotz kleiner technischer Schwierigkeiten sehr ernsthaft vor, heute Nachmittag wieder live auf Sendung zu gehen.

Aus irgendwelchen Gründen hielten sie es für eine gute Idee, mich an diesem Tage einzuladen und so werde ich heute ab 20 Uhr in der Sendung “Tacheles” zu Gast sein und über BILDblog, Medien und Bochum (oder so ähnlich) reden. Mit etwas Glück wird man uns außerhalb des Studios auch hören können — zum Beispiel per Webstream.

Tacheles
am Mittwoch, den 1. Dezember 2010
um 20 Uhr
auf CT das radio

Kategorien
Rundfunk

Redaktionsräume gesucht

Ruhr-Uni Bochum

An der Ruhr-Uni Bochum wird so langsam aber sicher die dringend notwendige Sanierung in Angriff genommen. Das ist gut, hat aber einen kleinen bis mittelgroßen Nachteil: Mein früherer Heimatsender CT das radio wird dadurch … äh: obdachlos.

Jetzt ist die derzeitige Mannschaft des Campusradios auf der Suche nach einer neuen Bleibe, die – so nehme ich an – in Uninähe liegen und wenig bis nichts kosten sollte. Und da dachte ich, vielleicht haben Sie ja eine Idee.

Das ambitionierte Immobiliengroßprojekt in Innenstadtnähe ist ja noch lange nicht fertig.

Für Vorschläge sind die Kollegen dankbar und es gibt sogar etwas zu gewinnen.

Kategorien
Digital Leben

Hang On To Your IQ

Als ich bei CT das radio anfing, gab es eine feste Regel: Pro Nachrichtenblock wurde eine Weltnachricht, eine Deutschlandnachricht, eine aus NRW/Ruhrgebiet und eine aus dem Hochschulwesen benötigt. Hochschulnachrichten begannen meist mit der Formulierung “Forscher der Ruhr-Universität haben herausgefunden …” und endete nicht selten mit schlafenden Hörern. ((Mutmaßlich, für eine Media-Analyse fehlte das Geld.)) Manchmal auch mit schlafenden Nachrichtensprechern.

Irgendwann wurden die gelangweilt abgelesenen Mitteilungen der Uni-Pressestellen zum Hormonhaushalt von Karpfen und zur Anziehungskraft weit entfernter Planeten in ein eigenes Programmsegment verfrachtet, dessen Bumper ((Fachbegriff für “Eine gut gelaunte Stimme ruft den Namen der Rubrik, dann läuft jene Hintergrundmusik, die die verrückten Radiomenschen ‘Bett’ nennen …”)) den Hörern deutlich macht, dass sie jetzt gefahrlos zwei Minuten auf Klo gehen können, ohne ihren aktuellen Lieblingssong zu verpassen. Aber was will man tun? Hochschulnachrichten gehören halt zum Sendeauftrag von Campusradios …

Medien gehen kaum weniger lieblos mit den Entdeckungen und Erkenntnissen großer Forscher um: Wissenschaftliche Inhalte sind nur dann spannend, wenn “wir” ((Also Sie, ich und Kai Diekmann — das ganze deutsche Volk halt.)) mal wieder Nobelpreis “sind” oder sich zu knackigen Schlagzeilen im “Panorama”-Ressort bürsten lassen.

In den letzten Wochen also in etwa so:

Studie: Niedriger IQ schlecht fürs Herz

Herz-Kreislauf-Erkrankung durch niedrigen IQ - Gesundheitszustand vom IQ abhängig

Areale im Gehirn - Wo die Intelligenz sitzt

Und wenn man Ursache und Wirkung vertauscht, kommt schon mal so etwas heraus:

Die neuesten Erkenntnisse sind auch wieder beruhigend:

Intelligenz und Evolution - Konservative haben geringeren IQ

Satoshi Kanazawa von der London School of Economics and Political Science will eine ganze Menge herausgefunden haben:

In the current study, Kanazawa argues that humans are evolutionarily designed to be conservative, caring mostly about their family and friends, and being liberal, caring about an indefinite number of genetically unrelated strangers they never meet or interact with, is evolutionarily novel. So more intelligent children may be more likely to grow up to be liberals.

Mehr noch:

“Humans are evolutionarily designed to be paranoid, and they believe in God because they are paranoid,” says Kanazawa. […] “So, more intelligent children are more likely to grow up to go against their natural evolutionary tendency to believe in God, and they become atheists.”

Und schließlich:

And the theory predicts that more intelligent men are more likely to value sexual exclusivity than less intelligent men, but general intelligence makes no difference for women’s value on sexual exclusivity.

All diese Erkenntnisse ((Ein höherer IQ führt zu mehr Progressivität, weniger Religiosität und höherer Monogamie.)) gerinnen bei den Online-Medien des Axel-Springer-Verlags schließlich zu Schlagzeilen wie diesen:

Britischer Forscher behauptet: Fremdgeher haben einen niedrigeren IQ!

Sex-Studie: Fremdgeher haben niedrigen IQ

Hmmmm. Was könnte wohl passieren, wenn es die Meldung bis nach Österreich schafft?

Untreue Männer sind dümmer

Ob die im Volksmund weit verbreitete These, wonach Dumm besser ficke, auch für Männer gilt, steht leider nicht im Artikel.

Wäre aber doch ein schöner Ausgleich, denn:

Wer einen niedrigen IQ hat, stirbt früher

Mit Dank auch an Peter B., Lukas S. und noir

Kategorien
Musik

Die Kilians-Festspiele 2009 sind eröffnet

Kilians beim Haldern Pop 2008.

Das großartigste Urteil, das ich je über die Kilians gehört oder gelesen habe, ist dieses hier:

Das ist die langweiligste aufgesetzte Langeweile die ich seit langem gesehen UND gehört habe.

Immerhin passt das Video in seiner aufgestylten roughness, die die angeschraubte Wehmut dieser jammerlappigen Luschen unterstreicht zur Seierigkeit des Songs.
Trotzdem: Why?
Niemand wird gezwungen, Musik zu machen und es gibt viele Wege, die schmerzhafte Abwesenheit von Persönlichkeit, Charisma und Talent zu kompensieren.
Macht doch was mit Holz oder im sozialen Bereich oder betrinkt euch. Habt Sex, bloggt, wechselt mal den Stadtbezirk oder den Arzt oder, der Songtitel legt es nah: geht nach Hause!

Diese Worte entstammen einem Kommentar von Tanja Haeusler bei Spreeblick und obwohl ich mich ihr natürlich nicht anschließen kann, finde ich diesen kleinen Ausbruch sehr sympathisch. Allein schon, weil Tanja die Band offenbar einfach so doof fand und sie nicht den Umweg über Dinslaken, Thees Uhlmann oder die Strokes gehen musste.

Ich kann mich in keiner Weise objektiv über die Kilians äußern: Ich verehre die Band länger, als ich mit ihren Mitgliedern befreundet bin, ich war schon mal mit auf Tour und ich habe darüberhinaus auch noch die Bandinfo zum neuen Album geschrieben. (Es ist übrigens eine sehr interessante Erfahrung, eigene Formulierungen plötzlich in den Meldungen irgendwelcher Musikmagazine zu lesen.)

Gestern Vormittag habe ich die neue Single “Said And Done” zum ersten Mal im Radio gehört (natürlich auf CT das radio), gestern Nachmittag war dann Videopremiere (sowas findet mittlerweile im Internet statt) und jetzt ist das Video auch schon offiziell bei YouTube online:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Ja, das ist durchaus poppiger geworden. Klingt wie die kleine, niedliche Schwester von “When Will I Ever Get Home”. Mich erinnert der Song auch ein wenig an die Shout Out Louds, Starsailor und Feeder. Auch das Video ist noch eine Spur opulenter ausgefallen als die bisherigen — Occident-Bassist Benjamin Klimczak fühlte sich glatt an den Clip zu “November Rain” erinnert, was mich allerdings ein bisschen ratlos zurücklässt.

Versuchen wir es trotzdem für einen Moment mit der Objektivität: Ja, das ist ein toller Song, der auch bei jeder anderen Band toll gewesen wäre. Und nach allem, was ich bisher vom neuen Album gehört habe (natürlich unter den üblichen Sicherheitsvorkehrungen und Strafandrohungen), bin ich mir sicher: da wird auch einiges gehen.

Charts? Warum nicht? Am 27. März erscheint die Single, am 3. April das Album “They Are Calling Your Name”.

Kategorien
Musik

The Cure Killers

Heute hatte ich einen dieser Momente, von denen ich schon dachte, ich würde sie gar nicht mehr erleben: So einen, wo man einen Song zum ersten Mal im Radio hört und “Wow! Was zum Henker ist das?” denkt. So geschehen vorhin nach dem Duschen auf CT das radio.

Erst dachte ich, die Killers hätten einen mir unbekannten Cure-Song gecovert, ohne dass ich davon etwas mitbekommen hätte. Nach ein bisschen Internetrecherche war ich schlauer: der Sänger klang nur zu 99% wie Brandon Flowers, er heißt aber Brian Fallon. Und seine Band The Gaslight Anthem.

Der Song, der mich so gekickt hat, heißt “Old White Lincoln” und geht so:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

[Direktlink]

Kategorien
Rundfunk Leben

Kirmescontent

Irgendwie kamen mir die Motive, mit denen die 573. Cranger Kirmes beworben wird, so seltsam vertraut vor:

Werbemotiv der Cranger Kirmes

Werbemotiv der Cranger Kirmes

Ich wusste dann auch recht schnell wieder, woher:

iPod-Werbeplakat

Woher mir die Cranger Kirmes bekannt vorkam, wusste ich freilich sofort:

[audio:http://www.coffeeandtv.de/wp-content/uploads/2008/07/kirmeskoenig.mp3]

Aus der “Frühschicht” auf CT das radio am 10. August 2005. Es lachen die Kollegin Cordula Pütz und ich.

Kategorien
Musik Leben

In Bochum riecht der Frühling nach Bratwurstbude

Ich habe heute (also gestern) Frühjahrsputz gemacht. Mein Zimmer hatte in ohrenbetäubender Lautstärke, schriller Stimmlage und in den hässlichsten Dialekten der mir bekannten Sprachen danach geschrien. Durch eine geschickte, mir immer noch nicht vollständig verständliche Umschichtung ist es mir gelungen, die Bücher so im Regal zu verteilen, dass die allermeisten von ihnen aufrecht stehen – die seit anderthalb Jahren vorherrschende Stapelung war schon lange nicht mehr haltbar gewesen. Außerdem habe ich die DVD-Sammlung aus dem Bücherregal unter den DVD-Player verfrachtet und die dort lagernden Bücher lieber ins Regal gestellt.

Nebenbei habe ich den Kühlschrank unserer WG abgetaut. Dies hatte man (ich) zuletzt vor zwei Jahren gemacht und wenn mir jemand erzählen will, das ewige Eis bilde sich rapide zurück, dann soll dieser jemand mal einen Blick in unsere Badewanne werfen, wo die letzten Eisschollen gerade Richtung Abfluss treiben. Nochmal werde ich diese Arbeit in dieser Küche hoffentlich nicht machen müssen – der Kühlschrank meiner dann Ex-Mitbewohner wird also nach meinen Berechnungen im September 2011 von einem Eispanzer aufgesprengt werden. Haushaltstipp am Rande: Wenn man das Eiswürfelfach vor der Wiederinbetriebnahme mit Spüli einreibt, soll das angeblich einer schnellen Eisbildung entgegenwirken.

Diese Hausarbeiten verrichtete ich bei geöffnetem Fenster. Auch wenn es heute nicht so warm war wie gestern ((Was mir angedenk der Zwischenlagerung diverser Lebensmittel auf dem Balkon ziemlich entgegen kam.)), lag ein Hauch von Frühling in der Luft. In Bochum riecht der Frühling übrigens, wie ich gestern bei einer kleinen Fotosafari feststellen durfte, nach Bratwurstbude. Ebenfalls verrichtete ich die Arbeiten zum Klang verschiedener Popmusiken. Zwar hatte mich WDR 5 am Morgen in der Küche noch recht passend mit einer Reportage über Haushaltsgeräte für Männer und Frauen unterhalten, aber für den workout wollte ich lieber auf Bekanntes zurückgreifen, dessen Text ich einfach selbst weiter singen könnte, wenn der Staubsauger mal wieder die PC-Boxen übertönte.

Dabei fiel mir zum wiederholten Male auf, wie viele CDs sich in meinem Regal befinden, die ich selten bis nie gehört habe. Besonders das Jahr als Musikchef von CT das radio hat sich erheblich auf meine Sammlung ausgewirkt: Da kamen jede Woche etwa 10 Kilogramm Tonträger ((Was extrem wenig ist, verglichen zum Beispiel mit dem, was man als A&R eines Plattenlabels täglich von der Poststelle abholen muss.)) in der Redaktion an, die unter den Musikredakteuren aufgeteilt werden wollten. Das sendereigene Archiv war kurz nach dem Erscheinen des Strokes-Debüts an seine Grenzen gestoßen.

In diese CDs wurde jeweils kurz reingehört ((Außer in die, die in Folie eingeschweißt waren.)), dann durfte der Redakteur mit dem entsprechenden Schwerpunkt sie einstecken und damit machen, was er wollte: In der eigenen Sendung spielen, eine Rezension drüber schreiben, sie auf einem mannshohen Stapel auf (besser noch: neben) dem eigenen Schreibtisch einstauben lassen. Ich habe wirklich viele CDs gespielt, aber eben meist genau ein Lied, in das ich kurz vor der Sendung reingehört hatte. Bei vielen Künstlern hätte ich schon am Tag darauf nicht mehr sagen können, wie sie geklungen hatten. Dann wanderten die CDs ins Regal, wo sie sich mit den Andenken an eine fünfjährige Rezensententätigkeit für “Plattentests Online” und den selbst gekauften Tonträgern erst auf drei, dann auf vier, dann auf fünf “Bennos” verteilten. ((Die drei Bennos waren noch inklusive Singles gewesen, inzwischen warten Singles und EPs in einer unrühmlichen Kiste auf den nächsten Umzug.))

Verkaufen darf man die Promo-CDs nicht, dann kommen die Plattenfirmen vorbei und hacken einem die Finger ab (oder schlimmeres). Das will aber natürlich eh niemand, denn am Ausmaß der Plattensammlung eines Mannes erkennt man seine Unlust, die Wände mit etwas anderem als CD-Regalen (und Konzertplakaten und Setlisten) verschönern zu wollen. ((Man muss nur darauf achten, dass einem solche Sachen wie Nickelback, Within Temptation oder Revolverheld gar nicht erst ins Haus kommen.)) So kommt es, dass ich Dutzende CDs im Regal habe, von denen ich nicht weiß, wie sie klingen. Sogar solche, die ich im 2nd-Hand-Laden oder auf dem Ramschtisch bei “Saturn” selbst gekauft habe, weil ich dachte, diese oder jene CD müsste man doch mal unbedingt im Regal haben (“We Can’t Dance” von Genesis wäre um ein Haar die erste CD geworden, die ich mir doppelt gekauft hätte ((Also versehentlich doppelt gekauft. Absichtlich doppelt gekauft zwecks Special Edition oder Neuauflage habe ich schon ein paar.))). Und genau solche CDs habe ich heute und in den letzten Tagen einmal verstärkt eingelegt und mich gefreut, was ich doch für tolle Musik im Regal stehen habe.

Kategorien
Rundfunk Radio

Wenn Campusradios ihre Tage haben

Am Samstag wurde CT das radio, das älteste Campusradio Nordrhein-Westfalens, zehn Jahre alt. Gefeiert wurde mit einer endlosen (ca. 16 Stunden dauernden) Live-Sendung mit beinahe allen High- und Lowlights der Sendergeschichte, mit einer großen Party im Mensafoyer und mit einem offiziellen Teil, dem Campus-Radio-Tag1 der Landesanstalt für Medien NRW (LfM).

Letzteres war eine Art Konferenz, auf der sich Campusradio-Macher aus ganz Deutschland treffen und austauschen sollten. Ich war als ehemaliger Mitarbeiter und Chefredakteur von CT zum ersten Mal bei einer solchen Veranstaltung und mein Interesse an einer Wiederholung schwand mit jeder Minute der “Workshop” genannten Podiumsdiskussionen. Ein wenig erinnerten die “Panels”, also die Menschen, die da vorne zum Diskutieren saßen, nämlich ein bisschen an das, was die Kollegen so immer von den Treffen hauptberuflicher Journalisten berichten.

Nein, das war jetzt ungerecht. Aber es gibt schon Parallelen: Wie in den großen Sendeanstalten und Zeitungsredaktionen, so gibt es auch bei den Campusradios Leute, die mit viel Herzblut und Energie (und in den meisten Fällen auch noch ohne Bezahlung) am Programm arbeiten, und Leute, die sich hinstellen und schön daherreden.

Leider (oder glücklicherweise) boten die einzelnen “Workshops” keine Möglichkeiten zu Diskussionen, geschweige denn zu kontroversen. Zwar glaube ich nicht, dass auch nur einer der Diskutanten angefangen hätte, Internetmedien als “Müll” oder “Scheißhäuser” zu bezeichnen (für solche Ausfälle wären sie wohl auch nicht alt oder verbittert genug), aber irgendwas spannendes hätte durchaus mal passieren können.

In der Diskussionsrunde “Personalmanagement im Campus-Radio” (s.a. das Liveblog von Dominik Osterholt bei Radio Q) ging es um die in der Tat brisante Frage, wie man in Zeiten verschulter Studiengänge und Studiengebühren überhaupt noch Mitarbeiter mit Tagesfreizeit finden könne. Nur Antworten gab es leider keine. “Wieder mal”, muss man sagen, denn das Thema ist natürlich mindestens ebenso alt wie die Bachelor-/Master-Studiengänge.

Echte Lösungsvorschläge hätte ich auch keine, aber die Frage, warum man als Mitglied einer Fachschaft (und manche Studiengänge haben fast so viele Fachschafts-Mitglieder wie Studenten) die Studiengebühren erlassen kriegt, nicht aber als Mitarbeiter eines Campusradios, das die Uni ja auch weit nach außen hin repräsentiert. Vielleicht stellt die ja noch mal jemand seiner Uni-Verwaltung.

Erfreulich hingegen ist, dass sich viele Radios im Moment nicht über fehlende Mitarbeiter beklagen. In Bochum kann man sein Radio-Praktikum aber zum Beispiel für die credit points des Bachelor-Studiums anrechnen lassen – wie viele Praktikanten hinterher weitermachen, lässt sich nie vorhersagen. Wolfgang Sabisch vom Münchener Ausbildungsradio M94.5 sagte deshalb den interessanten Satz, man müsse sich von dem Gedanken verabschieden, dass man als Campus- oder Ausbildungsradio immer eine gleichbleibende Qualität liefern könne. Ich sehe das durchaus ähnlich, hätte ihm aber noch deutlicher zugestimmt, wenn er statt Qualität von Quantität gesprochen hätte. Denn das Schöne an Campusradios (zumindest in NRW) ist ja, dass man nur zu zwei Stunden Liveprogramm pro Werktag verpflichtet ist und man nicht wie öffentlich-rechtliche oder Privatsender gezwungen ist, seine Musikschleife immer wieder mit schlechten Beiträgen oder nervigen Gewinnspielen zu unterbrechen.

Um die Programminhalte ging es dann im nächsten Workshop (s.a. das Radio-Q-Liveblog), genauer: um neue Programmideen. Das hatte dem Kollegen von Radio Hertz aus Bielefeld leider niemand gesagt, so dass der erst einmal zehn Minuten seine Person und die allgemeine Programmstruktur seines Senders vorstellte. Als in seiner Powerpoint-Präsentation dann die Schrift ins Bild zu fliegen begann, musste ich den Saal verlassen, um mich an der frischen Luft zu beruhigen.

Zuvor hatte ich aber immerhin noch zwei interessante Sendekonzepte kennenlernen dürfen: das Auslandsmagazin “Hin & Weg” von Radio Sirup aus Siegen und die englischsprachige “Miller & Johnson Show” beim CampusRadio Bonn. Denn auch das ist ja das Schöne an Campusradios: Man kann ohne Quotendruck und Gremien-Terror neue Ideen ausprobieren. Hinterher enden ja eh alle Moderatoren bei Einslive und Das Ding.

Interessant und sogar unterhaltsam wurde es erst in der letzten Diskussionsrunde. Das interessante war das Thema “Campusradios auf dem Weg von der analogen in die digitale Welt” (Liveblog), das unterhaltsame war unter anderem die Moderation von Radio-Q-Urgestein Daniel Fiene. Während das “Impulsreferat” von Matthias Felling die Idee des “digitalen” noch sehr weit fasste (Digitalradio, Internet, Podcasts, mobile Endgeräte), ging es anschließend leider fast nur noch um das Thema Digitalradio, von dem alle immer wieder betonten, dass das noch Zukunftsmusik sei. Vom Dachverband CampusRadios NRW (angesichts der Tatsache, dass dort nicht alle Campusradios NRWs vertreten sind, sollte man vielleicht besser von einem “Vordachverband” sprechen) gab es noch zu hören, dass es ihn seit zwei Jahren gibt, was sich im Wesentlichen mit meinen Erfahrungen in diesem Verein deckte. Denn so gut und wichtig die Idee ist, eine gemeinsame Vertretung zu haben: Die Idee, mehrere unabhängige Sender irgendwie kooperieren zu lassen, äußert sich auf einer höheren Ebene ja vor allem durch Gremien-Terror.

So endete der Campus-Radio-Tag (sieht das Wort nicht herrlich albern aus mit den ganzen Bindestrichen?) leider ohne einen nennenswerten Erkenntnisgewinn für mich. Noch vor dem Gespräch mit NRW-“Innovationsminister” Andreas Pinkwart, der Verleihung des Campusradio-Preises und dem gemeinsamen Abendessen verließ ich die Veranstaltung. Ich musste unbedingt Bayern München verlieren sehen.

P.S.: Ich danke Schandmaennchen.de für die Inspiration für die Überschrift.

Kategorien
Musik

Alte Männer, halbnackte Frauen und viel Musik

The Killers veröffentlichen nächste Woche ihre Raritäten-Sammlung “Sawdust”, auf der Bonustracks, B-Seiten und Compilation-Beiträge gelandet sind, die man als Hardcore-Fan vielleicht größtenteils schon hat, die aber so versammelt trotzdem was schönes sind.

Als Single wurde der neue Song “Tranquilize” ausgekoppelt, dessen Video man sich jetzt bei YouTube anschauen kann. Oder gleich hier:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Der alte Mann, der da so haarscharf an Brandon Flowers’ Stimme vorbeisägt, ist übrigens Lou Reed.

[via visions.de]

* * *

Die charmante, süße, $begeistertes_Adjektiv Lily Allen tritt in die Fußstapfen von Kate Moss und Maggie Gyllenhaal und posiert für die Edel-Unterwäsche-Marke Agent Provocateur.

[via nme.com]

* * *

CT das radio, jenes Bochumer Campusradio, bei dem ich meine Radiokarriere gestartet und auch beendet habe, feiert dieser Tage seinen zehnten Geburtstag. Das älteste Campusradio in NRW schmeißt deshalb eine Geburtstagsparty, bei der Six Nation State, The Bishops und *tataaa* die Kilians auftreten werden.

Am Samstag, 10. November 2007
Ab 20:30 Uhr
In der Mensa der Ruhr-Uni Bochum
Der Eintritt ist frei!!!!!!1

Kategorien
Radio Musik Rundfunk

Programmhinweis

Morgen (Donnerstag, 26. Juli) werde ich noch einmal an meine alte Wirkungsstätte zurückkehren und die Sendung “Rockaway Beach” bei CT das radio moderieren.
Es wird eine einstündige Vorschau auf das Haldern Pop Festival, das vom 2. bis zum 4. August wieder am schönen Niederrhein stattfindet, und ich werde hauptsächlich Künstler spielen, die dieses Jahr in Haldern am Start sind, und Anekdoten aus den vergangenen Jahren erzählen.

Rockaway Beach
am 26. Juli 2007
um 21 Uhr
auf CT das radio (Webstream gibt’s hier)