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Deutschlands führende Nacktrichten-Portale

Frü­her galt es unter pro­mi­nen­ten Frau­en als der letz­te Ret­tungs­an­ker, sich (halb-)nackt für irgend­wel­che Her­ren­ma­ga­zi­ne ablich­ten zu las­sen, um noch ein biss­chen Geld und Auf­merk­sam­keit ein­zu­strei­chen.

Heu­te sind die Frau­en nicht mehr pro­mi­nent und sie ste­hen am Anfang, nicht am Ende einer Kar­rie­re, wenn sie sich aus­zie­hen. Aller­dings hat es den Anschein, als wür­den nicht pri­mär sie von sol­chen Fotos pro­fi­tie­ren, son­dern das jewei­li­ge Maga­zin, dass sich – wie bereits erwähnt – über jede Men­ge kos­ten­lo­ser Wer­bung freu­en kann:

 Topmodel in der FHM - Tessa: „Guter Sex kann kurz sein“
(express.de)

Heidis Topmodel Tessa zeigt die Brüste - Oberzicke Tessa strippt vor einer Kamera und erscheint in der aktuellen Ausgabe des Männermagazins FHM.
(hna.de)

GNTM: Topzicke Tessa zeigt sich hüllenlos. Die Topmodel-Kandidatin Tessa zeigt Ihren Traumkörper und verrät pikante Details aus ihrem Liebesleben. Die Bilder!
(oe24.at)

Weitaus niveauvoller, aber nicht minder heiß, sind die Unterwäschebilder, die Tessa im Männermagazin FHM zeigen.
(„Schwä­bi­sche Zei­tung“)

Und dann sind da natür­lich noch die übli­chen Trash-Por­ta­le:

Die Enthüllung der Tessa: Nachrichten, 06.03.2009, DerWesten. Tessa macht ernst: lange vor dem Ende der vierten Staffel von "Germany´s next Topmodel" hat sie ihr Cover-Shooting hinter sich gebracht.
(derwesten.de)

Topmodel-Zicke sexy in der FHM: Heidi, guck mal, das ist deine Tessa! Was die Model-Mama wohl zu diesen Bildern sagt? Topmodel-Kandidatin Tessa Bergmeier (19) – immer wieder für eine Überraschung gut! Ihr jüngster Coup: ein FHM-Shooting im Puff! Tessa lasziv in sexy Dessous, Tessa wie sie ihr eigenes Spiegelbild anschmachtet.
(Bild.de)

Tessa Bergmeier in einem Männermagazin
Da wird Heidi aber Augen machen. Düsseldorf (RPO). Was wäre
(„RP Online“)

Las­sen Sie sich von dem Wort „Män­ner­ma­ga­zin“ übri­gens nicht irri­tie­ren: „RP Online“ ver­rät den Namen des Maga­zins natür­lich noch und ver­linkt auch dar­auf. Und auf die eige­ne, dies­mal nur zehn­tei­li­ge Bil­der­ga­le­rie zum The­ma.

Ich habe die Leu­te von derwesten.de, die ihre sieb­zehn­tei­li­ge Klick­stre­cke via twit­ter ange­prie­sen hat­ten, gefragt, ob es eigent­lich ein Gesetz gebe, dass einen zur Bericht­erstat­tung über aktu­el­le FHM-Titel­bil­der ver­pflich­tet.

Die über­ra­schen­de Ant­wort:

@coffeeandtv Nein, kein Gesetz. Aliens vom Planeten Zargon sind in der Redaktion gelandet und zwingen uns mit vorgehaltener Laserwaffe dazu.

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Killing time on Valentine’s

Ich mag mich da irren, aber ich glau­be, so inten­siv wie in die­sem Jahr ist der Valen­tins­tag noch nie bewor­ben wor­den.

In den letz­ten Wochen kamen täg­lich meist meh­re­re News­let­ter an (kei­ner davon von Blu­men­händ­lern), die zum Geden­ken eines im 3. Jahr­hun­dert ermor­de­ten Bischofs auf­rie­fen. Am Bes­ten kön­ne man dies, so der Tenor, indem man die gera­de dar­ben­de Wirt­schaft unter­stüt­ze.

Die Luft­han­sa woll­te mich nach Paris schi­cken, CD wow emp­fahl CDs „für sie“ (Leo­na Lewis, Rihan­na, Lily Allen) und „für ihn“ (Seal, The Clash, Jonas Brot­hers) und Apple schlug allen Erns­tes vor, man sol­le seine[r/m] Liebs­ten doch einen iPod mit Gra­vur schen­ken – ein­fach mal so, Mit­ten im Jahr. Und dass man zum Valen­tins­tag neue Unter­wä­sche ver­schenkt, weil die von Weih­nach­ten schon drei Mal aus­ge­zo­gen wur­de, ist ja eh klar.

Für alle, denen der Valen­tins­tag bzw. die kom­mer­zi­el­le Aus­schlach­tung des­sel­ben auch so rich­tig auf die Ner­ven geht, und vor allem für alle, die kei­nen Namen haben, den sie in einen iPod gra­vie­ren las­sen könn­ten, hier der Song des Tages:

[Direkt­link]

Sie hören Dirk Darm­staed­ter, den frü­he­ren Sän­ger der Jere­my Days, mit sei­nem Pro­jekt Me And Cas­si­ty und sei­nem … Nicht-Hit „Num­ber One Sin­gle“ aus dem Jahr 2002.

Und nach dem Video wis­sen wir auch, woher Barack Oba­ma das mit dem „Hope“ hat …

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Digital

The news of FHM

Wel­chen Nach­rich­ten­wert hat es eigent­lich, wenn sich leid­lich bekann­te Blon­di­nen für ein Her­ren­ma­ga­zin aus­zie­hen und die­ses Maga­zin dazu eine kur­ze Pres­se­mit­tei­lung raus­haut?

Wie’s scheint einen ziem­lich hohen:

Aufnahmen für ein Männermagazin: Sarah Connor in erotischen Posen
(„RP Online“)


Sarah Connor: "Ich liebe meine Brüste"
(„Focus Online“)

Popsängerin Sarah Connor: "Ich liebe meine Brüste und meinen Körper"
(Bild.de)


Hier Beginnt der Inhalt: Die schüchterne "Anna" - ganz sexy in der FHM
(„tz online“)

Sexy Foto:
Jeanette Biedermann gar nicht bieder, Mann
(express.de)

Jeanette Biedermann - Sexy vs Schüchtern!
(viva.tv)

Prominente:
Jeanette Biedermann zeigt, dass sie nicht schüchtern ist
(„Der Wes­ten“)

Fotoshooting: Jeanette Biedermann zeigt sich gar nicht bieder
(„Ber­li­ner Mor­gen­post“)

Die schöne Jeanette Biedermann: Warum muss diese Frau nach der Liebe suchen?
(„RP Online“)

Sie findet ihren Körper schön: Jeanette Biedermann räkelt sich in Dessous
(„RP Online“)

Jasmin Schornberg: So schön kann Kanufahren sein
(„RP Online“)

PS: Und für die Bie­der­mann-Namens­wit­ze gehört Ihr gehau­en!

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Musik

Alte Männer, halbnackte Frauen und viel Musik

The Kil­lers ver­öf­fent­li­chen nächs­te Woche ihre Rari­tä­ten-Samm­lung „Saw­dust“, auf der Bonus­tracks, B‑Seiten und Com­pi­la­ti­on-Bei­trä­ge gelan­det sind, die man als Hard­core-Fan viel­leicht größ­ten­teils schon hat, die aber so ver­sam­melt trotz­dem was schö­nes sind.

Als Sin­gle wur­de der neue Song „Tran­qui­li­ze“ aus­ge­kop­pelt, des­sen Video man sich jetzt bei You­Tube anschau­en kann. Oder gleich hier:

Der alte Mann, der da so haar­scharf an Bran­don Flowers‘ Stim­me vor­bei­sägt, ist übri­gens Lou Reed.

[via visions.de]

* * *

Die char­man­te, süße, $begeistertes_​Adjektiv Lily Allen tritt in die Fuß­stap­fen von Kate Moss und Mag­gie Gyl­len­haal und posiert für die Edel-Unter­wä­sche-Mar­ke Agent Pro­vo­ca­teur.

[via nme.com]

* * *

CT das radio, jenes Bochu­mer Cam­pus­ra­dio, bei dem ich mei­ne Radio­kar­rie­re gestar­tet und auch been­det habe, fei­ert die­ser Tage sei­nen zehn­ten Geburts­tag. Das ältes­te Cam­pus­ra­dio in NRW schmeißt des­halb eine Geburts­tags­par­ty, bei der Six Nati­on Sta­te, The Bishops und *tat­aaa* die Kili­ans auf­tre­ten wer­den.

Am Sams­tag, 10. Novem­ber 2007
Ab 20:30 Uhr
In der Men­sa der Ruhr-Uni Bochum
Der Ein­tritt ist frei!!!!!!1

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Gesellschaft Leben

Nimm mich, holdes Marzipan

Werbeplakat am Union Square, San Francisco, CA (November 2006)

Es ist wie­der soweit: In den Super­märk­ten ste­hen Leb­ku­chen, Spe­ku­la­ti­us und Mar­zi­pan­kar­tof­feln zur Abho­lung bereit und die Men­schen ste­hen davor und sagen: „Guck mal, Heinz, es gibt schon wie­der Weih­nachts­ge­bäck!

Das wirft die Fra­ge auf, wo die­se Men­schen die letz­ten drei Wochen Ein­kau­fen waren, denn Weih­nachts­ge­bäck gibt es bereits seit Ende August wie­der zu kau­fen. Ich habe schon meh­re­re Pake­te Leb­ku­chen­her­zen, ‑ster­ne und ‑bre­zeln gekauft und die­se mit Freu­den ver­speist. Das Wet­ter passt, mir schmeckt das Zeugs ein­fach und ich habe als (noch) frei­er Bür­ger wenig Lust, mir von plan­wirt­schaft­lich ope­rie­ren­den Back­wa­ren­kon­zer­nen vor­schrei­ben zu las­sen, wann ich wel­che Art Gebäck ver­zeh­ren möch­te. Außer­dem gehe ich durch früh­zei­ti­gen Ver­zehr sicher, dass mir Prin­ten, Domi­no­stei­ne und Pfef­fer­nüs­se spä­tes­tens zu Niko­laus zum Hal­se raus­hän­gen und ich mich in der eigent­li­chen Weih­nachts­zeit voll und ganz auf den Ver­zehr fet­ter Bra­ten, dicker Klö­ße und haus­ge­mach­ter Apfel­kom­pöt­te kon­zen­trie­ren kann.

Da sich der Erst­ver­kaufs­tag der Weih­nachts­ge­bä­cke in den letz­ten Jah­ren nur mini­mal nach vor­ne ver­scho­ben haben dürf­te, besteht indes kein Grund, in die­sem Jahr wie­der Kolum­nen und Edi­to­ria­le mit dem Hin­weis zu fül­len, dass es ja schon im Sep­tem­ber Leb­ku­chen und Stol­len zu kau­fen gäbe und ob das nicht etwas früh sei. Die­ses The­ma ist so aus­ge­lutscht wie die Toma­ten­saft­glos­se der Neun­zi­ger Jah­re. Wenn Ihr irgend­was Wit­zi­ges „aus dem Leben“ ver­ar­bei­ten wollt, müsst Ihr wohl oder übel mal Eure Schreib­stu­ben ver­las­sen, lie­be Kol­le­gen, und mal eine Vier­tel­stun­de real life aus­che­cken. Super­markt­kas­sen sind da z.B. eine töf­te Inspi­ra­ti­ons­quel­le – aber bit­te nicht dar­über schrei­ben, dass man immer in der lang­sa­me­ren Schlan­ge steht!

Was mich am vor­weih­nacht­li­chen Geschäfts­ge­ba­ren irri­tiert, ist etwas völ­lig ande­res: Letz­tes Jahr fiel mir erst­mals auf, dass diver­se Mode­ket­ten und Ver­sand­häu­ser, aber auch Kaf­fee­rös­ter, etwa ab Novem­ber die Innen­städ­te mit leicht­be­klei­de­ten Frau­en zupla­ka­tier­ten. Auf rie­si­gen Pla­kat­wän­den und in Schau­fens­tern wur­de die Sor­te Damen­un­ter­wä­sche ange­prie­sen, die eigent­lich nur schreit „Hal­lo Schatz, sieh mal, ich hab mich hübsch gemacht und jetzt nimm mich, hol­der Recke!“ Mir war zuvor nie auf­ge­fal­len, dass Weih­nach­ten ein der­art pla­ka­tiv ange­gan­ge­nes Sex-Spek­ta­kel sein könn­te – auch wenn das erklä­ren wür­de, war­um so vie­le Freun­de von mir im Sep­tem­ber Geburts­tag haben.

Die­se Jahr, jeden­falls, schmü­cken die Push-Up-BHs, Hemd­chen, Hös­chen, Tan­gas, Hot Pants und Kor­sa­gen schon im Sep­tem­ber die Schau­fens­ter völ­lig seriö­ser Beklei­dungs­ge­schäf­te und wer sagt, das sei sexis­tisch, hat natür­lich völ­lig Recht: Über­all nur halb­nack­te Frau­en und nir­gends wer­den Pro­duk­te für den Herrn ange­bo­ten, der sich hübsch machen will.