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Musik Rundfunk

Swim for the music that saves you

In der von mir hoch­ver­ehr­ten „Dai­ly Show“ mit Jon Ste­wart sind Musik­gäs­te eher eine Sel­ten­heit. Wenn ich nie­man­den ver­drängt habe, gab es in den drei Jah­ren, die ich die Show jetzt sehe, genau zwei Musi­kacts: Cold­play und Bruce Springsteen.

Ohne Andrew McMa­hon zu nahe tre­ten zu wol­len: Sei­ne Band Jack’s Man­ne­quin gehört eher nicht in die Rei­he die­ser Sta­di­on­fül­len­den Super­stars. Um so über­ra­schen­der und schö­ner, dass er in der letz­ten Show vor der ein­wö­chi­gen Thanks­gi­ving-Pau­se zu Gast sein durf­te, um zwei Songs aus sei­nem (sehr, sehr guten) aktu­el­len Album „The Glass Pas­sen­ger“ (s.a. Lis­ten­pa­nik 07/​09) vor­zu­stel­len.

Bei „Swim“ hat er gegen­über der Album­ver­si­on mal eben die kom­plet­te Phra­sie­rung geän­dert, aber wer beim Satz­ge­sang kei­ne Gän­se­haut bekommt, ist mut­maß­lich schon län­ger tot:

The Dai­ly Show With Jon Ste­wart Mon – Thurs 11p /​ 10c
Jack’s Man­ne­quin – Swim
www.thedailyshow.com
Dai­ly Show
Full Epi­so­des
Poli­ti­cal Humor Health Care Cri­sis

„The Reso­lu­ti­on“ wur­de im Fern­se­hen abge­würgt, ist im Inter­net aber erfreu­li­cher­wei­se in vol­ler Län­ge zu hören (und sehen):

The Dai­ly Show With Jon Ste­wart Mon – Thurs 11p /​ 10c
Exclu­si­ve – Jack’s Man­ne­quin – The Reso­lu­ti­on
www.thedailyshow.com
Dai­ly Show
Full Epi­so­des
Poli­ti­cal Humor Health Care Cri­sis
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Politik Gesellschaft

Ein Esszimmertisch aus ganz besonderem Holz

Mög­li­cher­wei­se haben Sie das Video schon gese­hen, in dem der demo­kra­ti­sche Abge­ord­ne­te Bar­ney Frank bei einem Town Com­mit­tee mee­ting in Dart­mouth, Mas­sa­chu­setts eine jun­ge Fra­ge­stel­le­rin rhe­to­risch voll­endet abbü­gelt, die ihm und Barack Oba­ma Nazi-Poli­tik vor­wirft.

Alter­na­tiv hät­te die „Dai­ly Show“ hier für Sie auch noch mal die schöns­ten Stel­len:

The Dai­ly Show With Jon Ste­wart Mon – Thurs 11p /​ 10c
Bar­ney Frank’s Town Hall Snaps
www.thedailyshow.com
Dai­ly Show
Full Epi­so­des
Poli­ti­cal Humor Health­ca­re Pro­tests

Was Sie viel­leicht nicht mit­be­kom­men haben: Die Fra­ge­stel­le­rin berief sich auf Lyn­don LaRou­che und hat­te die­ses sym­pa­thi­sche Pos­ter dabei, das man sich auf der Web­site des „Poli­ti­cal Action Com­mit­tee“ des LaRou­che-Clans her­un­ter­la­den kann:

I've changed - Barack Obama mit Hitler-Bärtchen

Sie erin­nern sich: Die merk­wür­di­gen Ver­ei­ni­gun­gen rund um Lyn­don LaRou­che und sei­ne Frau Hel­ga Zepp-LaRou­che waren hier im Blog ja schon mehr­fach The­ma.

Wäh­rend der deut­sche Able­ger „Bür­ger­rechts­be­we­gung Soli­da­ri­tät“ (BüSo) vor allem durch unfrei­wil­li­ge Komik und mys­te­riö­se Todes­fäl­le auf­fällt, tritt die Polit­sek­te in den USA weit weni­ger sub­til auf.

[via The Washing­ton Inde­pen­dent]

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Rundfunk

Coffee On TV

Falls Sie dach­ten, eine Anzei­ge, die wie redak­tio­nel­ler Inhalt aus­sieht (oder anders­rum), sei der end­gül­ti­ge Aus­ver­kauf des Jour­na­lis­mus: Die Ame­ri­ka­ner sind da wie immer sehr viel wei­ter.

The Dai­ly Show With Jon Ste­wart Mon – Thurs 11p /​ 10c
Cor­po­ra­te Syn­er­Joe
thedailyshow.com
Dai­ly Show
Full Epi­so­des
Poli­ti­cal Humor Eco­no­mic Cri­sis
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Digital

Die wöchentliche Sendung

Ich wün­sche mir ja schon län­ger ein deut­sches Äqui­va­lent zur „Dai­ly Show“. Eine Sen­dung also, in der aktu­el­le Nach­rich­ten humor­voll kom­men­tiert wer­den und wo man viel­leicht auch noch ein biss­chen was lernt.

Die Behaup­tung, ein sol­ches Äqui­va­lent gefun­den zu haben, wäre irre­füh­rend: Die „Dai­ly Show“ läuft vier Mal in der Woche eine hal­be Stun­de, hat ein gro­ßes Autoren­team und etwa zwei Mil­lio­nen Zuschau­er.

„Das Nach­rich­ten“ läuft ein­mal in der Woche um die sechs Minu­ten auf You­Tube, hat (wenn ich das rich­tig sehe) zwei Autoren und die Zuschau­er­zah­len der ein­zel­nen Fol­gen lie­gen (noch) im drei­stel­li­gen Bereich.

Hin­ter „Das Nach­rich­ten“ ste­cken ONKeL fISCH, bekannt gewor­den durch sehr alber­ne, aber wie ich fin­de auch oft sehr gute Come­dy bei Eins Live und im WDR Fern­se­hen. Und die kom­men­tie­ren jetzt seit eini­gen Wochen die Mel­dun­gen der Woche und machen das mei­nes Erach­tens gar nicht schlecht:

[Direkt­link]

Es ist – um das noch mal zu sagen – etwas ande­res als die „Dai­ly Show“, aber ich fin­de sowohl die Idee als auch die Umset­zung sehr gelun­gen und habe herz­lich gelacht.

Den Gedan­ken, wel­cher Fern­seh­sen­der das wohl über­neh­men könn­te, habe ich übri­gens wie­der ver­wor­fen: Es braucht kei­nen Fern­seh­sen­der, es steht ja eh schon online.

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Der letzte Strohhalm könnte blühen

Blühende Strohhalme (Symbolfoto: Lukas Heinser)

In der letz­ten tages­ak­tu­el­len Fern­seh­sen­dung, die ich mir noch anse­he, der „Dai­ly Show“, war am Mon­tag der Jour­na­list Wal­ter Isaac­son zu Gast, um über die Zukunft des Jour­na­lis­mus zu spre­chen:

Im Wesent­li­chen hat er dabei (das war ja der Auf­hän­ger sei­nes Auf­tritts) sei­ne Titel­sto­ry aus dem aktu­el­len „Time“-Magazine para­phra­siert: Ein Jour­na­lis­mus, der sich nur auf Wer­be­kun­den ver­las­se, ver­lie­re ers­tens sei­ne Bin­dung zum Rezi­pi­en­ten und kön­ne zwei­tens in Kri­sen­zei­ten (so wie … jetzt) schnell ganz ohne Geld daste­hen, so Isaac­son.

Aber er hat ja schon eine Idee:

So I am hoping that this year will see the dawn of a bold, old idea that will pro­vi­de yet ano­ther opti­on that some news orga­niza­ti­ons might choo­se: get­ting paid by users for the ser­vices they pro­vi­de and the jour­na­lism they pro­du­ce.

Das klingt in Zei­ten, in denen eine zuneh­men­de Zahl von Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten ihre Archi­ve kos­ten­los ins Inter­net stellt und Goog­le das Sei­ne dazu bei­trägt, zunächst ein­mal völ­lig ana­chro­nis­tisch.

Isaac­son manö­vriert sich dann auch etwas in argu­men­ta­ti­ven Treib­sand, wenn er ange­sichts einer blü­hen­den Open-Source-Sze­ne aus­ge­rech­net Bei­spie­le wie die­ses anführt:

For exam­p­le, when Bill Gates noti­ced in 1976 that hob­by­ists were free­ly sha­ring Alta­ir BASIC, a code he and his col­le­agues had writ­ten, he sent an open let­ter to mem­bers of the Home­brew Com­pu­ter Club tel­ling them to stop. „One thing you do is pre­vent good soft­ware from being writ­ten,“ he rai­led. „Who can afford to do pro­fes­sio­nal work for not­hing?“

Ande­rer­seits weiß auch ich – bei aller Sym­pa­thie für Open Source, Musik-Ver­schen­ken und ähn­li­chem -, dass wir alle irgend­wie Geld ver­die­nen müs­sen. Auch ich wür­de ger­ne irgend­wann mal eine Fami­lie ernäh­ren kön­nen.

Und so kommt Isaac­son zu einem Schluss, dem ich mir eigent­lich nur anschlie­ßen kann:

We need some­thing like digi­tal coins or an E‑ZPass digi­tal wal­let — a one-click sys­tem with a real­ly simp­le inter­face that will per­mit impul­se purcha­ses of a news­pa­per, maga­zi­ne, artic­le, blog or video for a pen­ny, nickel, dime or wha­te­ver the crea­tor choo­ses to char­ge.

Isaac­son denkt dabei an lächer­lich erschei­nen­de Prei­se (5 Cent pro Arti­kel, 10 Cent für eine Tages­aus­ga­be, 2 Dol­lar für einen Monat), die sich aber sicher schnell ordent­lich sum­mie­ren wür­den.

iTu­nes und der App­s­to­re fürs iPho­ne bewei­sen, dass Men­schen durch­aus bereit sind, Geld für Pro­duk­te zu zah­len – es muss nur ganz ein­fach funk­tio­nie­ren. Als Bezah­lung für jour­na­lis­ti­sche Arbeit (dann aber bit­te gute!) wären soge­nann­te Micro­pay­ment-Sys­te­me durch­aus denk­bar. Man müss­te nur erst­mal eines (er)finden, das ein­fach funk­tio­niert und uni­ver­sell ein­setz­bar ist.

Die nächs­ten Schrit­te wären klar: Wenn jeder Geld zah­len und emp­fan­gen könn­te, könn­ten Nach­wuchs­bands vir­tu­el­le Hüte auf ihrer MySpace-Sei­te auf­stel­len, wir könn­ten Blog­gern ein paar Cent zuste­cken, wenn uns ihre Arti­kel gefal­len haben, oder dem Foto­gra­fen unse­res Desk­top-Hin­ter­grund­bil­des eine klei­ne finan­zi­el­le Auf­merk­sam­keit zukom­men las­sen.

Und wir könn­ten noch wei­ter gehen: Statt Rund­funk­ge­büh­ren über eine kaf­ka­es­ke Behör­de ein­zie­hen zu las­sen, könn­ten sich die öffent­lich-recht­li­chen Sen­der direkt ent­loh­nen las­sen. Nie­mand, den es nicht inter­es­siert, müss­te noch die viel­zi­tier­ten Volks­mu­sik-Sen­dun­gen sub­ven­tio­nie­ren. Das Geld könn­te direkt in die ein­zel­nen Redak­tio­nen flie­ßen und mein Geld wür­de zu null Pro­zent in Eins-Live-Come­dy gesteckt, aber an die Macher des „Zeit­zei­chens“ gehen.

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Rundfunk Fernsehen

„This whole thing is a joke!“

[Direkt­link]

Mal davon ab, dass wir in Deutsch­land weder einen Richard Lewis, noch eine „Dai­ly Show“ haben: Kön­nen Sie sich vor­stel­len, was in der deut­schen Bou­le­vard­pres­se los wäre, wenn ein Come­di­an in einer Talk­show dem Gast­ge­ber der­art das Wort abschnit­te, über sei­nen Penis sprä­che und sich so über eini­ge Poli­ti­ker echauf­fier­te?

Die Zei­tun­gen könn­ten eine Woche von die­sem „Skan­dal“ leben.

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Rundfunk Politik

„Outrageous double standards“

Falls Sie eine lus­ti­ge Fern­seh­sen­dung über Poli­ti­ker oder Medi­en machen wol­len: Sie müs­sen sich gar kei­ne Fri­su­ren­wit­ze aus­den­ken oder tau­send Mal irgend­ein alber­nes Video abspie­len. Es reicht völ­lig, wenn Sie ein gut sor­tier­tes Archiv haben:

[Direkt­link]

Die Fra­ge ist nur, ob das am Ende eigent­lich noch zum Lachen ist.

Und wenn Sie jetzt sagen: „Ja, so sind­se halt, die Amis, aber so beklopp­te Leu­te haben wir hier ja nicht“, dann sage ich: „Na ja. So sicher wäre ich mir da nicht …“

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Politik

Und ein Haken für Juli …

Gleich drei Ver­glei­che zum Preis von einem lie­fert die Büso-Che­fin, Ang­lo-hol­län­di­sche-Ver­schwö­rungs-Geg­ne­rin und Atom­strom­ak­ti­vis­tin Hel­ga Zepp-LaRou­che in ihrem aktu­el­len Kom­men­tar zu Barack Oba­mas Deutsch­land-Besuch. Der Füh­rer ist selbst­ver­ständ­lich mit dabei:

Das wirk­lich erschre­cken­de aber war nicht Oba­mas Rede, die inhalt­lich nichts brach­te, was er nicht schon vor­her gesagt hät­te, von eini­gen Bezü­gen auf die Luft­brü­cke ein­mal abge­se­hen, wor­auf jeder pro­fes­sio­nel­le Reden­schrei­ber kom­men muß­te. Viel beun­ru­hi­gen­der ist, daß die deut­schen Mas­sen anschei­nend nichts aus der Geschich­te gelernt haben, und bei bom­bas­tisch auf­ge­zo­ge­nen Mas­sen­ver­samm­lun­gen offen­sicht­lich eine fata­le Nei­gung haben, in Manien zu ver­fal­len. Dabei scheint es egal zu sein, ob es Hit­ler in Nürn­berg, Gor­by auf Deutsch­land­rei­se, der Dalai Lama oder eben jetzt das Souf­flé Oba­ma ist.

Auf eine etwas ande­re Art wit­zig (und zuge­ge­be­ner­ma­ßen näher an mei­nem Humor) ist da der Kom­men­tar von Jon Ste­wart in der „Dai­ly Show“:

[Direkt­oba­ma]

Eine unvoll­stän­di­ge Lis­te der schöns­ten Nazi-Ver­glei­che seit 1945 fin­den Sie nach wie vor hier.

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Fernsehen Musik Rundfunk

Nichts geht verloren

Zum drit­ten Mal in der Geschich­te der „Dai­ly Show“ gab es ges­tern einen Musik­gast: Cold­play, „the num­ber one in this coun­try and most likely every coun­try“.

Und wenn man Cold­play schon mal da hat, lässt man sie natür­lich gleich zwei Mal spie­len.

„42“:

„Lost“:

Das Gan­ze gibt mir übri­gens Gele­gen­heit, end­lich mal auf den „Full Epi­so­de Play­er“ hin­zu­wei­sen, den thedailyshow.com seit eini­gen Wochen anbie­tet. Wer braucht da noch Fern­se­hen? In Deutsch­land?

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Politik

Bananenrepublik Deutschland

Ich hat­te ja schon das eine oder ande­re Mal geschrie­ben, dass ich mir ein deut­sches Äqui­va­lent zur „Dai­ly Show“ wün­sche. Im Moment bräuch­te man dafür noch nicht mal Autoren, man müss­te nur die Zei­tung auf­schla­gen:

In den letz­ten drei Wochen hat die SPD gefühl­te ein­hun­dert Mal ihre Plä­ne für Hes­sen geän­dert – „regie­ren“, „nicht regie­ren“, „regie­ren“, „nicht regie­ren“ – ganz so, als sei Homer Simpson plötz­lich zum Bun­des­vor­sit­zen­den der Par­tei ernannt wor­den (er hät­te bes­se­re Umfra­ge­wer­te als Kurt Beck, so viel ist klar). Im Umgang mit der Abge­ord­ne­ten Dag­mar Metz­ger bewie­sen die Sozis noch kurz, dass ihnen Par­tei­dis­zi­plin wich­ti­ger ist als Moral und Kon­se­quenz, dann gab Peer Stein­brück die Bun­des­tags­wahl 2009 ver­lo­ren. Das wird vor allem Gui­do Wes­ter­wel­le gefreut haben, der gera­de erst die CDU kri­ti­siert und zu Pro­to­koll gege­ben hat­te, er kön­ne sich inzwi­schen doch eine Zusam­men­ar­beit mit SPD und/​oder Grü­nen vor­stel­len. Roland Koch, der einen der schlimms­ten Wahl­kämp­fe der Nach-Strauß-Ära geführt hat­te, war­te­te ein­fach so lan­ge, bis sich der poli­ti­sche Geg­ner ganz von allein zer­legt hat­te, dann deu­te­te er an, selbst auf das Amt des Minis­ter­prä­si­den­ten ver­zich­ten zu wol­len.

Unter­des­sen ver­ur­sach­ten ver­schie­de­ne Gewerk­schaf­ten (allen vor­an die GDL) alle paar Tage ein mit­tel­schwe­res bis gro­ßes Cha­os und sorg­ten damit für ein gro­ßes Hal­lo in der Bevöl­ke­rung, die sich eh schon hin­ter der Lin­ken ver­sam­melt hat­te, um nach 17 Jah­ren end­lich mal wie­der so was ähn­li­ches wie Sozia­lis­mus nach Deutsch­land zurück­zu­ho­len. Am liebs­ten hät­ten die haupt­be­ruf­li­chen „Die da oben“-Beschimpfer (auch Wäh­ler genannt) wahr­schein­lich eine gro­ße Koali­ti­on aus Lin­ker und FDP, die einen Wie­der­auf­bau des Sozi­al­staats bei gleich­zei­ti­ger Abschaf­fung aller Steu­ern durch­setzt. Wer Kanz­ler wür­de, wäre dabei egal, denn von Ange­la Mer­kel hat man in den letz­ten Wochen ja auch nichts gehört.

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Digital

Klickbefehl (7)

In Sachen Nokia läuft gera­de ein Fass über. Und die Ver­ant­wort­li­chen in der Poli­tik – allen vor­an der Minis­ter­prä­si­dent Rütt­gers – täten gut dar­an, jetzt kein Öl mehr ins Feu­er zu gie­ßen.

Nach der Ankün­di­gung von Nokia, das Werk in Bochum dicht zu machen, über­bie­ten sich die Poli­ti­ker in Popu­lis­mus. Dju­re von „blog.50hz.de“ tritt einen Schritt zurück und nennt das Ver­hal­ten von Nokia „kon­se­quent“.

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Wäh­rend hier­zu­lan­de Niko­tin­freun­de unter dem Knei­pen-Rauch­ver­bot äch­zen, grei­fen kali­for­ni­sche Behör­den rich­tig hart durch. Die Klein­stadt Cala­ba­sas sol­len in Zukunft qualm­frei sein – auch in den eige­nen vier Wän­den.

„Spie­gel Online“ berich­tet über das geplan­te Rauch­ver­bot in Miet­woh­nun­gen in Cala­ba­sas, CA („LA Dai­ly News“ zum sel­ben The­ma).

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Heu­te ban­ge ich um das Leben jedes Opas, der in der Tram die Augen rollt, wenn eine Cli­que 15-Jäh­ri­ger die Belast­bar­keit der Schei­ben mit Schlag­rin­gen tes­tet. Das Ent­rüs­tungs­po­ten­ti­al älte­rer Men­schen wird ja immer mehr zum Sicher­heits­ri­si­ko im öffent­li­chen Raum. Ich grei­fe dann sofort ein und ver­wick­le den sich in Rage den­ken­den Mitt­sieb­zi­ger in ein Gespräch über Stauf­fen­berg, die Wehr­macht oder die Seg­nun­gen von Essen auf Rädern.

Dani­el Haas hat bei „Spie­gel Online“ eine wun­der­ba­re … ja, was eigent­lich: Pole­mik, Sati­re? Er hat jeden­falls einen wun­der­ba­ren Text über die aktu­ell her­auf­be­schwo­re­nen Gefah­ren in U‑Bahnen ver­fasst.

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„Rie­chen Sie die U‑Bahn?“, fra­ge ich. Wir stei­gen ein, fah­ren durch die Pro­blem­vier­tel Ber­lins. Drei Betrun­ke­ne stei­gen zu, sie haben Bier­fla­schen in den Hän­den. Ich habe kei­nen Augen­kon­takt mit den Bier­trin­kern. Frau Zypries auch nicht. Wir spre­chen über die Archi­tek­tur der Groß­städ­te, die auch Gewalt aus­löst, über Hoch­häu­ser.

Gon­zo-Jour­na­lis­mus bei „Bild.de“: Franz Josef Wag­ner und Bri­git­te Zypries fah­ren U‑Bahn. Mit Video!

Pas­send dazu: „In zehn ein­fa­chen Schrit­ten: Schrei­ben wie Franz Josef Wag­ner“ bei medienlese.com

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When histo­ry was writ­ten, the final page will say …

Auch deut­sche Poli­ti­ker sagen mit­un­ter merk­wür­di­ge Din­ge. Aber nie­mand ist so merk­wür­dig wie Geor­ge W. Bush – und nie­mand nimmt das bes­ser aus­ein­an­der als die eine „Dai­ly Show“.

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„Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ wirkt eigent­lich ver­gleichs­wei­se unge­fähr­lich gegen­über „Big Brot­her“ oder vie­len Talk­shows und Doku-Soaps, weil die Teil­neh­mer kei­ne nai­ven Lai­en sind, son­dern Pro­fis, die wis­sen könn­ten, wor­auf sie sich ein­las­sen, und Bera­ter an ihrer Sei­te haben. Doch mit Blick auf Tei­le des Per­so­nals und ihr Ver­hal­ten im Dschun­gel muss man dar­an zwei­feln, ob die Teil­nah­me für alle rein sub­jek­tiv wirk­lich so frei­wil­lig ist.

Ste­fan Nig­ge­mei­er macht sich in der „FAZ“ Gedan­ken dar­über, was die Kan­di­da­ten zu ihrer Teil­nah­me bei „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ getrie­ben haben könn­te.

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The epi­so­de is the latest in which blog­gers and others have used the Inter­net to force Chi­ne­se aut­ho­ri­ties to inves­ti­ga­te bea­tings and other abu­ses by govern­ment offi­ci­als.

Die Online-Aus­ga­be der „New York Times“ berich­tet dar­über, wie Blog­ger in Chi­na die genaue­re Unter­su­chung eines mys­te­riö­sen Todes­falls ansto­ßen konn­ten.

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Rundfunk Politik

An Tagen wie diesen

Stel­len Sie sich bit­te für einen Moment vor, sie wären Frank-Wal­ter Stein­mei­er, der deut­sche Außen­mi­nis­ter.

Ihre Woche hät­te damit begon­nen, dass Sie mit Ihrem fran­zö­si­schen Amts­kol­le­gen ein Ton­stu­dio auf­su­chen, um dort einen „Inte­gra­ti­ons­song“ ein­zu­sin­gen. Mit sowas macht man sich zwar mit­un­ter ein biss­chen zum Horst, aber es ist immer­hin eine schö­ne Abwechs­lung zum übli­chen Poli­ti­ker­all­tag und bei der Bevöl­ke­rung kommt sowas auch gut an.

Mon­tag Abend hät­ten Sie im Kanz­ler­amt geses­sen und die Koali­ti­ons­run­de wäre für Ihre Par­tei, die SPD, nicht wirk­lich erfolg­reich ver­lau­fen. Als Sie nach Hau­se gekom­men wären, hät­ten Sie im „Nacht­ma­ga­zin“ hören müs­sen, dass eine Fil­me­ma­che­rin schwe­re Vor­wür­fe gegen den Musi­ker erhebt, mit dem Sie am Mor­gen noch im Ton­stu­dio waren.

Der Diens­tag hät­te also für Sie im „Mor­gen­ma­ga­zin“ der ARD begon­nen, wo Sie erst mal hät­ten erklä­ren müs­sen, dass Sie sich nicht vor­stel­len könn­ten, dass die Vor­wür­fe rich­tig sei­en. Als nächs­tes hät­ten Sie erfah­ren, dass Ihr frü­he­rer Par­tei­vor­sit­zen­der Franz Mün­te­fe­ring aus pri­va­ten Grün­den vom Amt des Arbeits­mi­nis­ters und Vize­kanz­lers zurück­tritt.

Weil Sie neu­er Vize­kanz­ler wer­den soll­ten, wäre bei Ihnen natür­lich alles drun­ter und drü­ber gegan­gen und Sie hät­ten erst am Ende des gest­ri­gen Tages mit­be­kom­men, dass 26 Ihrer Frak­ti­ons­kol­le­gen ziem­li­chen Mist ver­zapft hät­ten.

Es sind Tage wie die­se, an denen ich es beson­ders bedaue­re, dass es in Deutsch­land kein Äqui­va­lent zur „Dai­ly Show“ gibt …