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Musik

Podcast: Episode 2

Ganz knapp zu spät für die erste Folge hat Ben Folds sein erstes Album seit acht Jahren angekündigt. Deshalb beginnen wir unsere zweite Sendung natürlich mit der Vorab-Single „Winslow Gardens“. Außerdem singt P!nk auf ihrem neuen Album zusammen mit den schwedischen Söderberg-Schwestern von First Aid Kit, es gibt neue Songs von Kelela, Barrie und Caroline Polachek und Lukas darf „Fucked Up“ im (ist doch quasi) Radio sagen.

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Alle Songs:

  • Ben Folds – Winslow Gardens
  • Darren Jessee – Love And Thanks
  • Kelela – Happy Ending
  • P!nk feat. First Aid Kit – Kids In Love
  • Barrie – Unholy Appetite
  • Caroline Polachek – Pretty In Possible
  • Fucked Up – Lords Of Kensington
  • Brad Mehldau – Here, There And Everywhere
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Musik Politik

Die Nummer Eins im Land sind die hier:

Während wir uns alle bereit machen, die wichtigste US-Präsidentschaftswahl seit der letzten US-Präsidentschaftswahl live zu verfolgen und in Sozialen Medien zu kommentieren …

Egal. Ich hab gegoogelt und nichts gefunden. Deswegen jetzt hier noch eben ganz schnell eine weitere wichtige Liste für heute Nacht: Welche Songs bei welcher Wahl auf Platz 1 der Billboard-Charts waren!

2012: Maroon 5 – One More Night
2008: T.I. – Whatever You Like
2004: Usher & Alicia Keyes – My Boo
2000: Christina Aguilera – Come On Over Baby (All I Want Is You)
1996: Los del Rio – Macarena (Bayside Boys Mix)
1992: Boyz II Men – End Of The Road
1988: The Beach Boys – Kokomo
1984: Billy Ocean – Caribbean Queen (No More Love On The Run)
1980: Barbra Streisand – Woman In Love
1976: Chicago – If You Leave Me Now
1972: Johnny Nash – I Can See Clearly Now
1968: The Beatles – Hey Jude
1964: The Supremes – Baby Love
1960: The Drifters – Save The Last Dance For Me

[Quelle: billboard.com]

Welche Bedeutung diese Liste für den Wahlausgang heute hat, müssen Sie selbst entscheiden.

Das ist übrigens die aktuelles Nummer Eins:

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Musik

Song des Tages: The Beatles – All My Loving

Hier im Blog passiert in letzter Zeit nicht so richtig viel: Arbeit und Leben brauchen schließlich auch ihre Zeit. Das ärgert mich trotzdem — vor allem, weil wenn ich dann mal was blogge, der Grund meistens ist, dass ich mich über irgendetwas Journalisten aufrege. So wird das hier auf Dauer die Abraumhalde für meine schlechte Laune.

Aber das soll sich ändern.

Der Plan ist, jetzt jeden Tag ein Lied zu posten. Ob alt oder neu, bekannt oder unbekannt, Indie, Hiphop oder ESC ist dabei völlig wumpe. Das einzige Kriterium ist: Es muss mir gefallen oder für mich irgendeine Bedeutung haben, die ich in zwei, drei Sätzen erkläre.

Beginnen wollen wir mit einem Vorschlag von Captain Obvious:

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Zum ersten Mal gehört: Keine Ahnung. Irgendwann vor 1993, als ich meine ersten eigenen CDs geschenkt bekam, die tatsächlich von den Beatles waren — wenn auch keine Original-Alben, sondern wüste Umsortierungen der ersten fünf Alben durch eine Kaffeerösterei. Ich kannte das Stück vorher schon, denn als Instrumentalversion war es die Titelmelodie der WDR2-Verbrauchersendung “Quintessenz”, die jeden Tag im Autoradio lief, wenn unsere Mutter uns Kinder zu Freunden, zu Arztterminen oder zum Einkaufen fuhr.

Wer musiziert da? Die Beatles. Ich bin nicht bereit, das näher zu erklären. Die sind ja keine Telefonzelle.

Warum gefällt mir das? Na ja, es sind die Beatles. Es ist sicherlich nicht ihr bester Song, es ist nicht mal der beste Song der frühen Phase. Aber es ist tatsächlich der Song, der mir mir nach langer Überlegung als derjenige einfiel, an den ich die ältesten Erinnerungen habe (von irgendwelchen Kinderliedern jetzt mal ab). Und irgendwie gefällt mir auch die rührende Schlichtheit der Lyrics: Hey, Darling, morgen bin ich weg, aber ich schick Dir jeden Tag einen Brief mit all meiner Liebe. Post von McCarteny, sozusagen.

Und jetzt bin ich mal gespannt, wie lange ich durchhalte …

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Musik Digital

Whisper words of wisdom

Jeden Freitag veröffentlicht Christoph Dallach eine Popmusik-Kolumne auf “Spiegel Online”. Heute widmet er sich zum Beispiel inhaltlich missverstandenen Liedtexten:

Immer wieder passiert es Menschen, die des Englischen nicht ganz so mächtig sind, dass sie Liedtexte anders deuten, als die Autoren sie gemeint haben. Aber auch, wer Englisch als Muttersprache gelernt hat, bekommt mitunter nicht mit, was ein Song wirklich bedeutet. Acht Parade-Beispiele für häufig falsch verstandene Liedtexte hat nun das Blog Divine Caroline zusammengetragen.

Ferner geht es um Paul McCartneys Sohn James, der in einem Interview mit der BBC unvorsichtigerweise gesagt hatte, er könne sich vorstellen, gemeinsam mit Sean Lennon, Dhani Harrison und Jason Starkey Musik zu machen. Die Geschichte ging als “Next Generation Beatles” um die Welt.

Dallach schreibt:

Dummerweise entpuppte sich auch dieser Plan letztlich als Niederlage: Von der Online-Ausgabe des “Guardian” befragt, ob Interesse an so einer B-Beatles-Gang bestünde, antworteten 82,8 Prozent der User: Nein danke. Let it be!

Blöd, dass “Let It Be” nicht bei den acht “Parade-Beispielen für häufig falsch verstandene Liedtexte” dabei war, gilt es inzwischen doch als einigermaßen sicher, dass “let it be” nicht im Sinne von “lass es bleiben”, sondern als “lass es geschehen” gemeint ist.

Paul McCartney jedenfalls hat die Inspiration zum Song wie folgt beschrieben:

One night during this tense time I had a dream I saw my mum, who’d been dead ten years or so. And it was great to see her because that’s a wonderful thing about dreams, you actually are reunited with that person for a second… In the dream she said, ‘It’ll be alright.’ I’m not sure if she used the words ‘Let it be’ but that was the gist of her advice, it was ‘Don’t worry too much, it will turn out okay.’ It was such a sweet dream I woke up thinking, ‘Oh, it was really great to visit with her again.’ I felt very blessed to have that dream.

Aber es passiert halt immer wieder Menschen, die des Englischen nicht ganz so mächtig sind, dass sie Liedtexte anders deuten, als die Autoren sie gemeint haben.

Mit Dank an Philip.

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Musik

Interview mit James Walsh (Starsailor)

Starsailor können sich noch so Mühe geben: Wirklich cool werden die vier Briten in diesem Leben nicht mehr.

Als James Walsh am Montagnachmittag in der CD-Abteilung des Hamburger Saturn-Marktes ein kurzes Akustikset spielt, stehen die Fans (von denen nicht mordsmäßig viele gekommen sind) zwischen Regalen, die mit “Schlager” beschriftet sind, um Autogramme an. Da kann man dann auch noch Abbas “Dancing Queen” covern, ohne dass es Einfluss auf die credibility hätte. Schön ist es trotzdem.

Zweieinhalb Stunden später sitzt James Walsh im Backstageraum der Fabrik und langweilt sich. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er das auch während unseres Interviews (siehe unten) tut, aber da müssen wir gemeinsam durch. Die Themen: Rock’n’Roll-Klischees, Politik und Jeremiah Duggan, über dessen mysteriösen Tod die Band vor vier Jahren einen Song geschrieben hat. Walsh antwortet höflich bis nett und dass er eine Stunde vor dem Auftritt keinen Bock hat, endlos zu reden, kann man ja auch verstehen.

James Walsh im Interview.

Nach zwölf Minuten sind Martina und ich fertig mit Fotos und Interviews und es kommt noch zu einer Norbert-Körzdörfer-esken Szene, als Walsh uns mit großer Geste auffordert, uns doch noch aus dem Kühlschrank zu bedienen. “It’s Guinness, that’s the real thing”, sagt er und ich denke, ich hätte mal besser gucken sollen, von welcher Marke seine Armbanduhr war.

Nach der Vorband (Oh, Napoleon aus Krefeld, hören Sie da ruhig mal rein) steht ein anderer James Walsh auf der Bühne: Er ist hellwach, scherzt mit seiner Band und erinnert kein bisschen mehr an den scheuen Anfang-Zwanziger, der sich vor acht, neun Jahren am liebsten hinter dem Mikrofonständer versteckt hätte. Anders als bei den letzten Touren gibt es keinen zusätzlichen Gitarristen mehr, Walsh spielt alles selbst und das kann er durchaus gut. Fünf Songs spielen Starsailor vom aktuellen Album “All The Plans” — einen weniger als vom Debüt “Love Is Here”.

Starsailor live.

Was einem vermutlich wieder keiner glauben wird: Die Band hat live in den letzten Jahren schon immer ordentlich gerockt, heute Abend tut sie es besonders. Walsh freut sich über das beste Publikum, das sie in Deutschland je gehabt hätten, und man ist geneigt, das nicht als Spruch abzutun: Die Fabrik kocht und wenn ich im Schätzen von Menschenmassen nicht so unfassbar schlecht wäre, könnte ich meine Behauptung, es handele sich auch um das größte Publikum, das die Band in Deutschland je hatte, auch ein wenig untermauern. Wirklich viele waren es leider trotzdem nicht.

Der Stimmung tut das keinen Abbruch, neue Songs werden warm aufgenommen, alte bejubelt. Ein Fan sagt, er sei aus Japan gekommen, will aber seinen Namen nicht nennen: “Liking Starsailor can get you into real trouble”, lacht James Walsh und man ist sich gar nicht sicher, ob das jetzt Koketterie oder eine realistische Einschätzung des Bandimages ist. Aber Image ist nichts, entscheidend ist auf der Bühne: “Four To The Floor” wird fast von seinen kompletten Disco-Streichern befreit und kommt als krachiger Britpop-Stampfer daher und wird direkt anschließend noch mal in der Remix-Version angestimmt. Letzteres ist zwar nicht neu, macht aber immer wieder Spaß.

Nach dem regulären Schlusssong “Good Souls” gibt es noch eine weitere Zugabe: “Tomorrow Never Knows” von den Beatles. An denen kommt man im Moment wirklich nicht vorbei — auf dem Sofa im Backstageraum lag auch eine der frisch remasterten CDs herum.

Starsailor live.

Und hier das Interview im Coffee-And-TV-Podcast:

Interview mit James Walsh (Zum Herunterladen rechts klicken und “Ziel speichern unter …” wählen.)

Sie können die Podcasts übrigens auch als eigenen Feed oder direkt in iTunes abonnieren.

Starsailor spielen das letzte Konzert ihrer Deutschlandtour am Sonntag, 27. September im Gloria in Köln.

Fotos: © Martina Drignat.

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Digital

Klickbefehl (23)

Like most people, I was initially confused by EMI’s decision to release remastered versions of all 13 albums by the Liverpool pop group Beatles, a 1960s band so obscure that their music is not even available on iTunes. The entire proposition seems like a boondoggle. I mean, who is interested in old music? And who would want to listen to anything so inconveniently delivered on massive four-inch metal discs with sharp, dangerous edges?

Das Stilmittel der Ironie ist ein gefährliches — vor allem, wenn man es über einen kompletten Text hinweg durchhalten will. Chuck Klosterman hat es aber geschafft, eine Rezension der Beatles-Remasters zu schreiben, die gleichzeitig sensationell schwachsinnig und trotzdem gut und präzise ist. Beim A.V. Club.

* * *

Das Problem war, schon damals, dass ich nicht begriffen habe, was sie eigentlich wollte. Ich habe nicht einmal verstanden, ob sie links oder rechts ist. Bei Helga Zepp hat man einfach nicht durchgeblickt. Seitdem kandidiert sie für den Bundestag – jedes Mal! Diese Frau ist ein Steher.

Harald Martenstein fordert im “Tagesspiegel”, Helga Zepp-LaRouche zur Regierenden Bürgermeisterin zu machen.

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Musik

And no religion, too

Bei einem Unternehmen, das seit 2000 Jahren floriert, sind 41 Jahre ein Wimpernschlag.

Gerade mal so lang hat es gedauert, bis der Vatikan John Lennon sein “We’re more popular than Jesus now”-Zitat vergeben hat.

dpa tickert dazu:

In der Vatikanzeitung «Osservatore Romano» nimmt der Heilige Stuhl nun das Erscheinen des «White Album» der Beatles im November 1968 zum Anlass, Lennon zu verzeihen.

Nach so vielen Jahren scheint das doch «nur der Übermut eines Jugendlichen der englischen Arbeiterklasse» gewesen zu sein, der «ganz offensichtlich überwältigt war von einem unerwarteten Erfolg», schreibt die Zeitung. Zudem lobte das Blatt die Platte der Beatles, die heutige Popmusik sei häufig eher von schlechterer Qualität.

Zum Vergleich: Galileo Galilei wurde nach 359 Jahren formal rehabilitiert, Martin Luther wartet darauf seit 488 Jahren. So sehr wie die Beiden ist John Lennon allerdings nie verstoßen worden — er war aber eh nicht katholisch.

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Rundfunk

(I Can’t Get No) Information

Es ist schön, wenn sich das ZDF auch mal der gängigen Popkultur widmet. Zum Beispiel dann, wenn der altehrwürdige Sir Paul McCartney nach vierzig Jahren endlich in Israel ein Konzert geben darf. Dass das dann gleich mit vergleichsweise bescheidenen 45.000 Besuchern das größte Konzert in der Geschichte des Landes wird und laut ZDF-Videotext für eine Beatles-Euphorie sorgt, ist natürlich eine Nachricht wert.

Gewisse Unschärfen gehören dann wohl dazu: “McCartney präsentierte eigene Songs und, natürlich, die der legendären Beatles” hieß es da zu den Klängen des Wings-Hits “Jet”. Und am Ende kommentierte der faktensichere Reporter den Lennon-Song “Give Peace A Chance” (damals eingespielt mit der Plastik Ono Band) mit “Die Sehnsüchte der anderen befriedigte er mit diesem Beatles-Klassiker.” Da darf man ja fast froh sein, wenn nicht noch irgendwo ein Foto von Mick Jagger durchs Bild huscht.

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Print

Give Facts A Chance

Ich weiß nicht, warum sich Journalisten dieser Tage so auffallend schwer damit tun, sich korrekt daran zu erinnern, wann und wo John Lennon erschossen wurde (8. Dezember 1980 vor dem Dakota Building in Manhattan, steht auch in der Wikipedia).

Ich weiß nur, dass es so ist:

1980 war bekanntlich John Lennon in New York vor dem Chelsea Hotel von David Chapman erschossen worden.
(“Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung”, 7. September 2008)

John Lennon ist schon seit 26 Jahren tot, aber die Friedensmission der beiden lebt im Werk Yoko Onos weiter.
(“Welt am Sonntag”, 7. September 2008)

Nach dem Attentat auf John von 1969 fotografiert sie seine blutbespritzte Brille und macht draus ein Platten-Cover.
(“Bild”, 11. September 2008)

Mit Dank u.a. an BILDblog-Hinweisgeber Wilhelm E.

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Musik Digital

“1966 hätten sie beinahe in Marburg gespielt”

Stellen Sie sich vor, Sie müssten eine Meldung über Paul McCartney und George Harrison schreiben. Weil es eine Handvoll Menschen gibt, die noch nie von den Beatles gehört haben, sollen Sie auch einen kurzen erklärenden Absatz über diese Band einfügen.

Wo fangen Sie an: Bei den Millionen von Platten, die die Band verkauft hat und heute noch verkauft? Bei der “Beatlemania”, die damals die Welt überrollte und bis heute ihresgleichen sucht? Bei den riesigen Vermögen, die jedes Bandmitglied erwirtschaftet hat? Damit, dass die Band nicht wenigen Beobachtern als die beste aller Zeiten gilt?

Nun, der Mitarbeiter von dpa entschied sich für eine Lösung, die sicher nicht falsch ist, den Beatles dann aber doch irgendwie nicht wirklich gerecht wird:

Zu einem der größten Hits der Beatles gehört “I Want To Hold Your Hand” von 1963. Unter dem Titel “Komm, gib mir deine Hand” nahmen sie das Lied sogar auf Deutsch auf.

[gefunden bei “Spiegel Online” und n-tv.de]

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Musik

Die Quotenfrau

Mir ist entgegen aller statistischen Wahrscheinlichkeit niemand bekannt, von dem ich weiß, daß er (oder sie) eine Andrea-Berg-CD besitzt. Dabei scheint diese pseudoverruchte Schlagerverbreitungsunwesentlichkeit doch mit elf Mal Gold und fünf Mal Platin in jedem zweiten deutschen CD-Schrank zu stehen – und damit die deutsche Plattenindustrie im Alleingang zu retten. Dann meldet der Musikmarkt auch noch, daß diese Frau einen ganz neuen Chartsrekord aufgestellt hat:

Etwas mehr als sechs Jahre nach der Veröffentlichung bricht Schlagerstar Andrea Berg mit ihrem Album “Best Of” einen historischen Rekord und setzt sich mit 313 Wochen Verweildauer in den deutschen Album-Charts an die Spitze der langlebigsten Alben der Chartgeschichte.

Respekt. Denn damit hat ausgerechnet Frau Berg geschafft, was die Forderungen der unsäglichen Deutschquotenanhänger endgültig fürs Klo qualifiziert: Deutsche Musik findet auch ohne Quoten statt. Dumm nur, daß damit die eigentlich sehr vorzeigbare Langlebigkeitsbilanz der deutschen Chartsgeschichte eher beschmutzt als verschönert wird:

Sie verweist damit den bisherigen Spitzenreiter, Pink Floyds “Wish You Were Here” (312 Wochen), auf Platz zwei. Es folgen die Beatles mit den beiden Alben “1962-1966” (297 Wochen) und “1967-1970” (285 Wochen) sowie das “Greatest Hits”-Album von Simon & Garfunkel (242 Wochen), die allesamt in den Siebziger Jahren in die Charts einstiegen.

Früher war alles besser. Oder so.

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Radio Musik Rundfunk

Die Beatles? Wer sind die Beatles?

Obige Frage ist natürlich an dem Tag, an dem alle in Gedanken gen Graceland reisen, eher abwegig. Aber da ich eh in einem Beatles-Haushalt aufgewachsen bin (mein erstes popkulturell vertretbares Großkonzert war dann eben auch auf der ’89er-Tour von Paul McCartney), sei dies verziehen. Viel wichtiger ist eh das Hörerlebnis von eben, kurz nach neun: Ein hübsch ruppiger Gitarrenstakkato-Beat, wie ihn Tomte, Tocotronic oder Blumfeld (RIP) so drauf haben, legt los. Ein Typ mit dezent alpinem Genuschel sprechsingt dazu irgendwas, und schnell denkt man: “Das ist also die neue von den Sportfreunden? Das könnte man ja glatt gutfinden.” Und dann sagt Einslive-Wuschel Ingo Schmoll etwas von Jonas Goldbaum und – und hier kommt der an herrlich langen Haaren herbeigezogene Bezug zum Aufhänger – “Yeah, yeah, yeah”. Plötzlich hat ausgerechnet Österreich eine tolle Band.

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Ach ja: Jonas Goldbaum sind beim Kölner Clubgig der vielleicht immer noch guten Jimmy Eat World Support (21.8., also kommenden Dienstag) und veröffentlichen ihr Debüt Ende Oktober bei den Sensibelchen von Roadrunner.