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Rundfunk Politik Gesellschaft

Germany’s Next Topvictim

Sie wollen sich nicht an Corona-Schutzmaßnahmen halten, glauben an Verschwörungstheorien und vergleichen sich mit Opfern des Nationalsozialismus: Mit den sog. „Querdenkern“ stimmt eine ganze Menge nicht.

Aber ist es klug, ihren wirren Ansichten so viel Aufmerksamkeit zu schenken? Warum wird eigentlich immer die NS-Zeit zu haarsträubenden Vergleichen herangezogen? Und was wären Vergleiche, die ein bisschen mehr Sinn ergeben? Ein paar Ideen dazu gibt es hier im Video:

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Leben

Another Decade Under The Influence: 2016

Dieser Eintrag ist Teil 7 von bisher 10 in der Serie Another Decade Under The Influence

2016. Silvesterfeuerwerk gucken auf dem Dach der Dortmunder Oper. Mal wieder renovieren und Fußboden verlegen. Plötzlich wieder alleine frühstücken tut weh, aber das Kind wohnt ja die Hälfte der Zeit hier. In meinem Wikipedia-Eintrag steht kurzzeitig, dass ich eine IKEA-Küche erfolgreich aufgebaut habe (keine Ahnung, warum das wieder gelöscht wurde). Ich schreibe tausend ungenutzte Gags für die Panellisten beim „Comedy Clip Club“ und werde zum Maxi-Gstettenbauer-Fan. Benjamin von Stuckrad-Barre is back — da kann man doch mal entspannt auf drei Lesungen gehen! It’s a long way to happiness / A long way to go / But I’m gonna get there, boy / The only way I know. Dating & Crushes. ESC in Stockholm: Ganz viel Lakritzschokolade, wir sehen Björn von ABBA und Justin Timberlake live! So viele Ausflüge zum Hauptbahnhof und zum Kemnader See. We got the wind in our sail / Like Darwin on the Beagle / Or Mendel experimenting with a pea. Ich lackiere Möbel neu, die seit Jahrzehnten im Familienbesitz sind. Ich fahre zum ersten Mal Wasserski: Macht voll Bock, ich habe aber ein Jahr lang Muskelkater. Post von der Königin für meine Omi. Den halben Sommer im Planschbecken verbracht. There’s just something about the light / That lets all of us think that their problems aren’t our problems. Mein kleiner Bruder heiratet. Das Kind kommt in den Kindergarten. Mit meiner ganzen Familie nach Holland. Der Idiot wird tatsächlich zum US-Präsidenten gewählt. When I wake in the morning / I’ve forgotten what it is to cope. Einmal Elbphilharmonie gucken, in Bochum eröffnet das Musikforum. Kekse backen und verzieren. Ich drehe „Rückwärts“, meine erste ganz eigene Sendereihe für den MDR (na gut: fürs Internet). Die Weihnachtszeit beginnt am 23. Dezember um 17.32 Uhr.

Ein Jahr, um erstmal wieder auf die Beine zu kommen. Das Leben ist ein bisschen so wie früher, aber trotzdem ganz anders. Es sterben gefühlt alle Prominenten, aber irgendwie haben wir überlebt. Ich hab eine schöne neue Wohnung mit Garten, in der wir es uns gemütlich machen.

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Digital Politik Sport Gesellschaft

Lucky & Fred: Episode 24

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In einem ansonsten menschenleeren Büro in Dortmund-Barop müssen sich Lucky und Fred erstmal wieder daran gewöhnen, wie es ist, ohne Theaterpublikum zu sein. Dabei hilft ihnen ein Mann, der seit Jahren von der Rolle ist: Horst Seehofer, der Donald Trump aus Ingolstadt.

Nachdem sie den Bundesinnenminister hinreichend verarztet haben, kümmern sich die chronisch überwitzelten Chronisten um Donald Trump, den Horst Seehofer aus New York.

Lucky erwägt, einer Partei beizutreten, Fred schafft die Sommerzeit ab und gemeinsam erinnern sie an das bedeutendste fünfte Jubiläum in der Geschichte des WDR Fernsehens.

Der Trost, wie immer: Es war nicht alles schlecht — und Lucky und Fred werden auf die Bretter, die die Welt bedeuten, zurückkehren!

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Lucky & Fred: Episode 20

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Die Unterhaltungsindustrie wird erschüttert von einer Reihe von Enthüllungen: Männer wie Harvey Weinstein haben ihre Macht missbraucht, um Frauen sexuell zu belästigen. Lucky und Fred wollen über das Thema sprechen und weil in letzter Zeit genug Männer über Frauen geredet haben, soll auch eine Frau mitreden: Sabine Brandi!

Zu dritt geht es dann auch noch um den Polit-Praktikanten Christian Lindner, den potentiellen Groko-Vernichter Glyphosat und die Suche nach dem deutschen Donald Trump.

Aber es war ja auch nicht alles schlecht!

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Digital Gesellschaft

Straßenbahn des Todes

Dies ist kein Abschied, denn ich war nie willkommen
Will auf und davon und nie wiederkommen
Kein Lebewohl, will euch nicht kennen
Die Stadt muss brennen

(Casper – Im Ascheregen)

Ich hab in diesem Jahr schon mehrfach Social-Media-Pausen gemacht, die “digital detox” zu nennen ich mich scheue: Als mein Sohn Kita-Ferien hatte, wenn wir mal übers Wochenende oder etwas länger weggefahren sind, hab ich Facebook und Twitter einfach ausgelassen. Zum einen, weil die iPhones-Apps im Vergleich zur richtigen Nutzung (ich bin vermutlich der einzige Mensch Mitte Dreißig, für den ein Computer mit Bildschirm, Tastatur und Browser die “richtige” Anwendung ist und ein Smartphone maximal eine hilfreiche Krücke für unterwegs, aber das ist mir – wie so vieles – egal) einfach noch unpraktischer sind (und das will schon was heißen), zum anderen, weil ich gemerkt habe, dass Social Media mir schlecht Laune macht.

Jetzt war ich übers Wochenende am Meer, hab gerade wieder den Laptop aufgeklappt, kurz in Facebook reingeguckt und schon wäre die ganze wunderbare Erholung (Strahlend blauer Himmel, knallende Sonne und 24 Grad Mitte Oktober! 17 Grad Wassertemperatur! In der Nordsee!) fast wieder weg gewesen.

Und dann traf mich die Erkenntnis und ich hatte endlich einen Vergleich bzw. eine Metapher für das gefunden, was mich an Social Media so sehr nervt, dass ich geradezu von “krank machen” sprechen würde: Es ist, als säße man in der Straßenbahn und könnte die Gedanken jedes einzelnen Menschen mithören. Da sitzt ein Mann, der gerade seinen Job verloren hat und nicht weiß, wie es weitergehen soll. Dort ist eine Frau, die gerade auf dem Weg in die Klinik ist: Ihre Mutter hat Krebs im Endstadium. Hier sitzt ein 16-jähriges Mädchen, dessen Freund, ihre erste große Liebe, gerade Schluss gemacht hat und schon mit einer anderen zusammen ist. Und da drüben ein kleiner Junge, dessen Hamster gestern gestorben ist.

Natürlich sitzen da auch welche, denen es gut geht: Eine Familie auf dem Weg in den Zoo. Ein alter Mann, der gerade seinen neugeborenen Urenkel besucht hat und sich gleich eine Dose Linsensuppe warmmachen wird, sein Leibgericht. Eine junge Frau auf dem Weg zum ersten Date — sie weiß es noch nicht, aber sie wird den Mann später heiraten und eine glückliche Familie mit ihm gründen. Doch ihre Gedanken sind nicht so laut, weil sie nicht immer nur um das eine schlechte Ding kreisen, sondern sie entspannt und glücklich in sich ruhen. Eher das Schnurren einer zufriedenen Katze — und damit unhörbar im Vergleich zu dem Geschrei einer Metallstange, die sich in einem sehr großen Getriebe verkantet hat.

Aber mehr noch: Nicht nur ich kann all diese Gedanken hören — alle können einander hören. Und die, die selbst schon völlig durch sind, schreien dann die anderen an: “Sie sind eh unfähig, völlig klar, dass Sie entlassen wurden!”, “Interessiert mich nicht mit Deiner Mutter, jeder muss mal sterben!”, “Dumme Schlampe! Was lässt Du Dich auch mit so einem Typen ein? Schlechter Männergeschmack und keinerlei Menschenkenntnis!”, “Hamster sind eh hässlich und dumm!”

Das ist kein Ort, an dem ich gerne wäre. Da möchte ich nicht mal fehlen.

Und doch setze ich mich dem regelmäßig freiwillig aus — oder glaube, es tun zu müssen. Weil ich beruflich wissen muss, “was das Netz so sagt”. Bei Facebook sieht die Wahrheit eher so aus: Journalistenkollegen berichten Journalistenkollegen, was in der Welt so Schlechtes los ist. “Normale” Menschen aus meinem Umfeld posten schon kaum noch bei Facebook. Und, klar: Es ist die Aufgabe von Journalisten, zu berichten — auch und vor allem über Schlechtes. Aber dann doch vielleicht in einem Medium? Facebook war mal als digitales Wohnzimmer gestartet, inzwischen weiß niemand mehr, was es genau sein soll/will, nur, dass es so gefährlich ist, dass es mutmaßlich durch externe Manipulation die US-Wahl mit entschieden haben könnte. Die wenigsten Dinge starten als leicht schrammelige Wohnzimmer-Couch und landen als Atombombe.

Und natürlich: Es sind extreme Zeiten. Der Brexit, die US-Wahl, der Aufstieg der AfD, jetzt die Wahl in Österreich — wenn die Offenbarung von der Redaktion des “Economist” geschrieben worden wäre, kämen darin vermutlich weniger Schafe und Siegel vor und mehr von solchen Schlagzeilen. Die letzten Tage waren geprägt von immer neuen Enthüllungen über den ehemaligen Filmproduzenten und hoffentlich angehenden Strafgefangenen Harvey Weinstein, dessen Umgangsformen gegenüber Frauen allenfalls mit denen des amtierenden US-Präsidenten zu vergleichen sind. Nach zahlreichen Frauen, die von Weinstein belästigt oder gar vergewaltigt wurden, melden sich jetzt auch viele zu Wort, die in anderen Situationen Opfer von beschissenem Verhalten widerlicher Männer geworden sind. Und, Spoiler-Alert: Es sind viele. Verdammt viele. Mutmaßlich einfach alle.

Auftritt weitere Arschlöcher: “PR-Aktion!”, “Dich würde doch eh niemand anpacken!”, “Habt Ihr doch vor vier Jahren schon gepostet, #aufschrei!” Und während man sich mit der Hoffnung retten kann, dass sich diesmal vielleicht wirklich etwas ändern könnte (einiges deutet darauf hin, dass Harvey Weinstein tatsächlich von jener Hollywood-Gesellschaft ausgeschlossen werden könnte, die sich allzulang in seinem Licht gesonnt hatte), kommen die nächsten Kommentare rein und man zweifelt daran, ob da überhaupt noch irgendwo irgendwas zu retten ist.

Nimm einen ganz normalen Typen, so wie er im Buche steht
Gib diesem Typen Anonymität
Gib ihm Publikum, das nicht weiß, wer er ist
Du kriegst das dümmste Arschloch, das man nicht vergisst

(Marcus Wiebusch – Haters Gonna Hate)

Es gibt verdiente Kollegen wie Sebastian Dalkowski, die sich wirklich die Mühe machen, denen, die sich nicht für Fakten interessieren, weiterhin Fakten entgegenzusetzen. Die all den kleinen und großen Scheiß, den die so apostrophierten Besorgten Bürger und ihre medialen Fürsprecher so von sich geben, gegenchecken — und dafür wieder nur Hass und Spott ernten. Für Menschen wie ihn haben kettcar “Den Revolver entsichern” geschrieben, den klugen Schlusssong des grandiosen neuen Albums “Ich vs. Wir”, in dem sie auch die vielleicht zentralste Frage unserer Zeit stellen: “What’s so funny about peace, love, and understanding?”

Aber selbst, wenn Sebastian ein oder zwei Menschen überzeugen sollte (was ich, so viel Optimismus ist durchaus noch da, einfach mal hoffe), muss ich jeden Morgen bei ihm lesen, welche Sau jene Leute, die Vokabeln wie “Gutmenschen” und “Banhofsklatscher” verwenden, um damit Menschen zu bezeichnen, die noch nicht ganz so viel Welthass, Pessimismus und Misanthropentum in ihren Herzen tragen wie sie selbst, jetzt wieder durchs Dorf getrieben haben. Und ich weiß, dass man es als “ignorant” und “unprofessionell” abtun kann, wenn ich all das nicht mehr hören und lesen will, aber: krank und verbittert nütze ich der Welt noch weniger. Ich hab sechs Jahre BILDblog gemacht — wenn ich heute wissen will, was in Julian Reichelts Kopf wieder schief gelaufen ist, kann ich das bei den Kollegen nachlesen, die unsere Arbeit dankenswerterweise immer noch weiterführen. Ich muss das nicht zwischen den vereinzelten Kinderfotos entfernter Bekannter in meinem Facebook-Feed haben. Das gute Leben findet inzwischen eh bei Instagram statt.

Ich wollte nie große Ansagen machen wie “Ich hab mich jetzt bei Twitter abgemeldet” — muss ja jeder selbst wissen, kann ja jeder halten, wie er/sie will, wirkt auch immer ein bisschen eitel. Nur: Facebook und Twitter haben mittlerweile eine Macht, die ihren Erfindern kaum klar ist. Sie kommen nicht mehr klar mit dem Irrsinn, der dort abgeht. Und dazu kommt noch der ganze Quatsch, dass richtige Medien ihre Inhalte dort abkippen, um wenigstens ein paar Krümel abzubekommen. Natürlich interessiert es Facebook und Twitter kein bisschen, wenn ihnen ein unbedeutender Blogger aus Bochum alle verfügbaren Mittelfinger zeigt, aber: Hey, immerhin bin ich Blogger! Immerhin hab ich hier ein Zuhause im Internet. Und wenn mir einer auf den Teppich pisst, kann ich ihn achtkantig rauswerfen.

Ich weiß, dass Teile der Welt immer schlecht waren, sind und sein werden — ich brauche nicht die tägliche Bestätigung. Wie können es uns hier so gemütlich machen, wie es in dieser Welt (die übrigens auch ganz viele wundervolle Teile hat) eben geht. Und dann hab ich ja auch noch meinen Newsletter.

Ich hab ein Kind zu erzieh’n,
Dir einen Brief zu schreiben
Und ein Fußball Team zu supporten.

(Thees Uhlmann – 17 Worte)

PS: Am Meer war es übrigens wirklich wunderschön, das kriegt kein Social Media dieser Welt kaputt!

Gestern am Strand von Scheveningen

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Gesellschaft Politik

Lucky & Fred: Episode 19

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No Sozi, No Cry: Deutschland hat gewählt und das Ergebnis deutet auf Jamaika hin — sowohl als Regierungskoalition als auch als lohnendes Exil-Ziel angesichts von 12,6% für die AfD.

Lucky und Fred drücken die Zornbank, sprechen über gute und schlechte “Spiegel”-Titelgeschichten und leider dann doch auch wieder über die Partei von Tourette-Trixi und Alexander IrgendwasmitGAU.

In der Rubrik “Johnny Cash fragt, Lucky & Fred antworten” dreht sich diesmal alles ums Thema Heimat, Fred vermisst die Bonner Republik und Lucky entdeckt sein Herz für Konservative und spricht über sein neues Hobby Staatsphilosophie.

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Film Rundfunk Politik

Abgang nach Maas

Sie haben es vermutlich schon mitbekommen: Alice Weidel, Spitzenkandidatin einer Partei, die sich “Alternative für Deutschland” nennt, hat gestern eine Polit-Talkshow im ZDF verlassen:

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Dieser Abgang ist historisch. Nicht, weil er irgendeinen berechtigten Anlass gehabt hätte; auch nicht, weil er heute wieder für ganz viele Schlagzeilen und Fragen wie “Spielen wir das Spiel der AfD mit, wenn wir darüber diskutieren?” gesorgt hat. Sondern, weil Weidels Empörung so unglaublich unglaubwürdig war.

Sie wirkte wie eine Oberstufenschülerin, die keinen Bock hat, Teil der Abizeitungs-AG zu sein, aber aus Gründen ihrer sozialen Stellung innerhalb der Stufe das nicht einfach zugeben kann, und deswegen verzweifelt versucht, irgendeinen Grund zu finden, Papiere in die Luft zu werfen und kopfschüttelnd den Oberstufenraum zu verlassen, um dann anschließend melodramatisch augenrollend in der Raucherecke an ihrer Zigarette zu ziehen.

Kommen wir deshalb nun zu unserer neuen Rubrik “Menschen, die bessere Schauspieler sind als Alice Weidel”. Die Liste umfasst rund 7,1 Milliarden Menschen, deswegen hier nur die fünf Erstplatzierten:

5. Til Schweiger

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4. Donald Trump

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3. Pepe

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2. Cristiano Ronaldo

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1. Berti Vogts

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Politik Gesellschaft

Lucky & Fred: Episode 18 (feat. Mandelstute Brandy)

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Lucky und Fred haben sich diesmal Unterstützung von jemandem geholt, der beruflich beim Radio arbeitet: Mit Mandelstute Brandy wollen die beiden Trucker nicht über Donald Trump sprechen, sondern über ewige KanzlerInnen, junge Fachleute, prügelnde Präsidentengattinnen und die anstehende Bundestagswahl.

Wie entscheiden Lucky und Fred, wen sie wählen? Warum ist Christian Lindner Peter Alexander? Und was hat der WDR mit all dem zu tun?

Es ist nicht gerade Raketenwissenschaft, dafür aber Familientherapie am Frühstückstisch.

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Politik Gesellschaft

Lucky & Fred: Episode 16

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Der Vereinsvorsitzende aller Horrorclowns ist zum US-Präsidenten gewählt worden, aber in Deutschland gibt es Hoffnung: Martin Schulz will Bundeskanzlerin werden. Über diese Themen und über alles andere sprechen Lucky & Fred in der neuesten Ausgabe ihres beliebten Podcasts.

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Weiterführende Links:
4:50: Arte-Dokumentation über Donald Trump
11:27: Emily Nussbaum: “How jokes won the election”
20:00: correctiv.org: Pretzell und Petry in Erklärungsnot
48:14: Conchita singt “Satellite”

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Politik Gesellschaft

Wieder die Political Correctness!

Seit Donald Trump aufgrund eines sehr komplizierten Wahlsystems als nach Wählerstimmen klar unterlegener Kandidat zum US-Präsidenten gewählt wurde, tobt die große feuilletonistische Debatte darüber, wie das passieren konnte, was sich ändern muss und warum Menschen eigentlich jemanden wählen, der permanent lügt, seine Meinung ändert und sexistische und rassistische Sprüche in Mengen unters Volk haut, die bei Sonderangeboten im Supermarkt nicht mehr unter den Begriff “haushaltsüblich” fallen würden.

Das Schöne an dieser weltweiten Debatte ist, dass sich die Diskutanten über die Frage, ob und wie man jetzt mit diesen Menschen sprechen müsste, derart gegenseitig selbst zerfleischen, dass sie sicher sein können, auf absehbare Zeit nicht mit diesen Menschen sprechen zu müssen. Willkommen im größten SoWi-LK der Welt!

Immer wieder hört man, die “Political Correctness” sei schuld. Wenn weiße Männer in den besten Jahren, die einen Arbeitsplatz und eine gesunde Familie haben, nicht mehr “Neger” sagen und fremden Frauen an den Hintern fassen dürfen, wählen sie die AfD. (Weiße Männer in den besten Jahren, die Kolumnen gegen “Politcal Correctness” schreiben, würden in ihrer bekannt jovialen Art vermutlich hinzufügen wollen, dass Männer in den besten Jahren auch AfD wählen, weil “ihre Alte sie nicht mehr ranlässt”, hätten dann aber wahrscheinlich doch zu viel Angst vor den Reaktionen zuhause.)

Die Kolumne von Mely Kiyak bei “Zeit Online” ist der 792. Text, den ich seit dem 9. November zu diesem Thema gelesen habe, aber da steht noch einmal viel Kluges drin. Zum Beispiel:

Wenn Politiker in Zeiten von brennenden Asylheimen und Angriffen auf Minderheiten fordern, es müsse erlaubt sein, offen Probleme der Integration zu benennen, dann wird es düster und unverschämt: Wir haben in Deutschland viele Probleme, aber sicher keines damit, dass man sich nicht jederzeit rassistisch, widerwärtig und primitiv im öffentlichen Raum äußern dürfe. Die öffentlichen Talkshows wären ohne die permanente Infragestellung von Minderheiten und ihrer angeblichen Integrationsfähigkeit aufgeschmissen.

Immer wieder hört man ja seit Jahrzehnten den Satz “Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!” und jedes Mal möchte man antworten: “Man darf es sogar sagen. Das ist ja das Tolle an der Meinungsfreiheit! Du darfst es sagen, Deine Freunde können Dich dafür feiern, aber sei darauf vorbereitet, dass es vielleicht nicht jeder gut findet und einige lieber nichts mit Dir zu tun haben wollen!” Diese Menschen wollen ja aber gar keine Meinungsfreiheit — jedenfalls nicht für die, die anderer Meinung sind als sie.

In der aktuellen “Zeit” gibt es einen Text über den aktuellen Zustand des Feminismus von Elisabeth Raether, der, so Raether, immer stiller wird:

Statt sich mit all seinem Gewicht am Kampf der freien Gesellschaften gegen die rasend schnell wachsenden autoritären Bewegungen zu beteiligen, liefert er sich amüsante Wortgefechte mit Kolumnisten wie Jan Fleischhauer und Harald Martenstein – Männern, von denen doch eine eher überschaubare Gefahr ausgeht.

Ja, könnte man so sehen.

Das sind jetzt nur zufälligerweise genau solche weißen Männer in den besten Jahren, die Kolumnen gegen “Politcal Correctness” schreiben, und damit jenen weißen Männer in den besten Jahren, die einen Arbeitsplatz und eine gesunde Familie haben, aber nicht mehr “Neger” sagen und fremden Frauen an den Hintern fassen dürfen, aus dem Herzen sprechen. Auch wenn man dort beim Sprechen vermutlich seinen eigenen Atem sieht.

Es folgen einige Absätze, in denen auch ein richtige Gedanken stecken, und dann das hier:

Das Jahr 2013 haben Feministinnen damit verbracht, dem FDP-Politiker Rainer Brüderle auf kleinlichste Weise ein misslungenes Kompliment vorzuhalten. Herbst 2016: Ein Mann wird ins Weiße Haus gewählt, für den sexuelle Gewalt eine ausgefallene Flirttechnik ist.

Doch jetzt ist die Sprache der Moral aufgebraucht. Der Vorwurf des Sexismus wurde so oft gemacht, dass es inzwischen ein Leichtes ist, ihn zu relativieren. Löst man so oft Fehlalarm aus, wird einem nicht mehr geglaubt, wenn das Haus wirklich brennt. Nicht nur das Wort Feminismus hat seinen Schrecken verloren – dem Begriff Sexismus ist seine moralische Kraft abhandengekommen und damit die Schutzfunktion, die er mal hatte.

Ja, könnte man so sehen.

Man könnte sich aber auch kurz an die seligen Zeiten des Jahres 2013 erinnern, als wir glaubten, ernsthaft Grund zu der Annahme zu haben, Rainer Brüderle sei ein Sexismus-Dinosaurier: Ein leicht schmieriger, leicht unbeholfener Onkel-Typ, dem man kurz das 21. Jahrhundert erklären müsste, dessen Art aber ohnehin bald weg ist. Vielleicht brannte nicht das Haus, aber wenn man bei einem Schwelbrand die Feuerwehr ruft, ist das kein Fehlalarm. Man kann ja nicht ahnen, dass drei Jahre später eine Feuerwalze apokalyptischen Ausmaßes auf das Haus zuhalten wird.

(Gleiches gilt übrigens auch für Rassismus: Nur weil es Donald Trump gibt, wird das “Jim Knopf”-Blackfacing bei “Wetten dass..?” im selben Jahr 2013 ja nicht weniger schlimm.)

Da kommen wir aber auch wieder zu einem Differenzierungsproblem, über das seit Jahren diskutiert wird: Ist jeder, der etwas sexistisches sagt, ein Sexist? Jeder, der etwas rassistisches sagt, ein Rassist? Je nach Tagesform und konkretem Fall habe ich da sehr unterschiedliche Meinungen.

Über etwas anderes kann es aber kaum unterschiedliche Meinungen geben: Wenn eine Frau nicht auf eine bestimmte Art angesprochen, angeguckt oder gar angefasst werden will, sollte man als Mann – je nach eigener Disposition – wahlweise vor Scham im Boden versinken oder wenigstens die Klappe halten. Analog bei rassistischen Vorkommnissen. “Ich finde das aber witzig”, ist ein Ausdruck von Meinungspluralität, aber kein Argument.

“Political Correctness” ist letztlich auch nur ein anderes Wort für “Anstand” oder “Höflichkeit”, was mich zum dritten Text bringt, den ich heute zu diesem Themenkomplex gelesen habe: einer Kolumne von Jagoda Marinic bei süddeutsche.de.

Ihr Thema ist die Höflichkeit:

Mag sein, dass Höflichkeit ein gestriger Wert ist, aber es ist einer, auf den wir schon viel zu lange verzichten, ohne uns gegen sein Verschwinden zur Wehr zu setzen. Stattdessen bahnen sich Menschen den Weg in die Öffentlichkeit, die Unverschämtheit für eine rhetorische Leistung halten. Unverschämtheit ist jedoch nichts weiter als ein aus den Fesseln geratenes Ego.

Diese Entfesselung des unverschämten Egos hat nicht in der Sphäre der Politik begonnen, sondern in der Fernsehwelt, genannt Unterhaltung. Die TV-Macher wollten raus aus den langweiligen Familiensendungen wie “Wetten, dass ..?” und erfanden stattdessen die Talentsuche, in der Spott über mangelndes Talent für mehr Quote sorgt als die Freude an Talent.

Dieter Bohlen ist das deutsche Aushängeschild dieses Gehabes. Der Erfolg gibt ihm recht, heißt es, wenn man das verbale Austeilen der Jury kritisiert. Eine weitere Variante dieses Spottens sind Fernseh-Teams, die sich über die Unwissenheit von Passanten in Einkaufspassagen belustigen.

Ich vertrete schon länger die Theorie, dass Simon Cowell, Juror und Produzent bei “American Idol”, “X Factor” und “Britain’s Got Talent”, und sein deutsches Pendant Dieter Bohlen einen Stein ins Rollen gebracht haben, der am Ende Donald Trump mit einem Erdrutsch (hier stimmt die Formulierung ausnahmsweise mal, wenn man darunter eine Bewegung großer Gesteinsmassen in Folge von Niederschlägen versteht, die mit sehr viel Schmutz und Dreck einhergeht) ins Weiße Haus gebracht hat: Da saßen im Fernsehen (und Trumps Popularität begann ja erst so richtig mit “The Apprentice”) diese weißen Männer in den besten Jahren, die Dinge sagten, die andere weiße Männer in den besten Jahren sich nicht (“mehr”) zu sagen trauten. Roger Willemsen, Dieter Bohlen — so hat jeder seine Role Models.

Dass ausgerechnet Multimillionäre, die in der aller-allerkünstlichsten Atmosphäre einer “Reality”-Fernsehsendung hoffnungsvolle, normale Menschen runterputzen, als authentisch, volksnah und vertrauenswürdig gelten, sagt entweder viel über die Sozial- und Medienkompetenz der Zuschauer aus oder über die Außenwirkung hart arbeitender Fachleute in der Politik. Vielleicht auch über beides, aber darüber schreibe ich dann beim nächsten Mal.

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Leben Politik Gesellschaft

Little Brother Is Watching You

Ich sitze gerade im Café, um zu arbeiten. (Dafür trinke ich meinen Kaffee dann in meinem Arbeitszimmer.) Ich habe also meinen Laptop aufgeklappt und lese gerade diesen “Süddeutsche”-Artikel über Sahra Wagenknechts Rede in der gestrigen Generaldebatte des Bundestags.

Und jetzt steht Wagenknecht im Hohen Haus und sagt an die Bundesregierung gerichtet: “Offenbar hat ja selbst noch ein Donald Trump wirtschaftspolitisch mehr drauf als Sie.”

Alles klar, denke ich, und teile den Artikel mit dem Satz “Eine von Angela Merkels wichtigsten Wahlkämpferinnen heißt Sahra Wagenknecht” bei Facebook.

Minuten später geht ein junger Mann auf dem Weg zum Ausgang an mir vorbei und sagt: “Gute Rede!”
“Hmmmm”, frage ich, weil ich mich – ganz egozentrischer Medienfuzzi – gar nicht erinnern kann, in letzter Zeit irgendwelche Reden gehalten oder geschrieben zu haben.
“Die Rede von Sahra Wagenknecht gestern. Die hast Du doch gerade geliked, oder?”
Ich erkläre, dass ich die Rede eher kritisiert hätte, und Politiker, die Donald Trump lobten, jetzt eher nicht so ernst nehmen könne.
“Sie hat ja nur gesagt, dass er eine bessere Wirtschaftspolitik hat, und das stimmt, finde ich!”, sagt der junge Mann und ich merke, dass seine Begleiterin ihn schon sanft Richtung Tür schiebt.
“Nee”, entgegne ich und denke, dass ich bei Online-Diskussionen echt schlagfertiger bin als im real life.
“Find ich schon”, sagt er und schiebt nach: “Und ich bin ein Linker!”

In diesem Moment fällt mir ein, dass gerade jemand in meinem Rücken Martin Schulz als “Verbrecher” und “Wichser” bezeichnet hatte, und jetzt weiß ich auch, wer das war.
Die Begleiterin schafft es, den Mann durch die Tür zu bugsieren, wir tauschen noch hastig freundliche Verabschiedungsworte aus, dann sehe ich, wie sie ihn mit dieser Mischung aus Zuneigung, Erfahrung und Resignation, wie sie nur in sehr langjährigen Beziehungen vorkommt, an die Hand nimmt.

“Komisch”, denke ich und widme mich vorsichtig wieder meinem Laptop. “Früher waren die Linken doch gegen Überwachung!”

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Politik

Wir könnten dann wieder!

Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als Barack Obama für das Amt des US-Präsidenten kandidierte und mit knackigen Slogans wie “Change”, “Hope” und “Yes, we can!” um sich warf? Es entstand ein Mem, das man damals noch nicht “Mem” genannt hat, und die Liste der Trittbrettfahrer und Nachahmungstäter war lang.

Der diesjährige Wahlkampf war freudlos und auch wenn nicht völlig auszuschließen davon auszugehen ist, dass der Hashtag #ImWithHer bei der kommenden Bundestagswahl von der Jungen Union noch einmal aufgewärmt wird, hat sich außer Oliver Pocher, dem Walter Mondale der deutschen Comedy, diese Leistungsverweigerungsschau der Inspiration bisher niemand zum Vorbild genommen.

Bisher.

Ladies and gentlemen, I present you Wolfgang Kubicki, die lose Kanone der Freien Demokraten:

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[via Boris Rosenkranz, natürlich]