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Eine Liebe zur Musik, eine Liebe zu den Tönen

Ich hab’s ver­passt: Am Sonn­tag jähr­te sich zum zehn­ten Mal das Tom­te-Kon­zert im Düs­sel­dor­fer Zakk, weni­ge Tage vor Ver­öf­fent­li­chung der „Buch­sta­ben über der Stadt“. Ich war zum Inter­view mit Thees Uhl­mann ver­ab­re­det und ent­spre­chend früh da, war aber trotz­dem etwas erstaunt, als mich der Künst­ler dann höchst­selbst auf dem Han­dy anrief und zum Gespräch bat.

Als er die Tür zum Back­stage­raum öff­ne­te, trug er einen Blink-182-Kapu­zen­pull­over, hat­te ein Rot­wein­glas in der Hand und grins­te mich an. Es war unser zwei­tes Inter­view, wovon er aber ver­mut­lich nichts wuss­te. Ich hat­te das Album schon seit Anfang des Jah­res und war schwer begeis­tert, muss­te aber erst noch was ande­res los­wer­den:
„Hi, ist Simon nicht da? Ich hät­te hier ein Demo für ihn. Sind Bekann­te von mir, die machen so Strokes-mäßi­gen Indie­rock.“

Und Thees sag­te so was wie: „Zeig mal hier“, guck­te auf die Track­list und sag­te tri­um­phie­rend: „Gott sei Dank, sie sin­gen Eng­lisch!“ Dann leg­te er die CD in sei­nen Lap­top und drück­te auf Play. Zu den ers­ten Tak­ten von „At All“ sang er „Ein Volk steht wie­der auf …“, weil der Beat was von kett­cars „Dei­che“ hat. Er skipp­te sich durch die sechs Songs und sag­te die gol­de­nen Wor­te: „Wenn ich die mor­gen noch geil fin­de, wenn ich wie­der nüch­tern bin, dann sign ich die!“ Dann erst konn­te ich mein Inter­view begin­nen.

Als Ger­ne Poets, der Mana­ger, wäh­rend des Inter­views kurz vor­bei­schau­te, erklär­te ihm Thees im Über­schwung, er habe gera­de ein Demo gehört und wer­de eine neue Band beim Grand Hotel van Cleef unter Ver­trag neh­men. Ger­ne dach­te ver­mut­lich das glei­che wie ich: „Ja, klar. Laber­la­ber!“ Acht Wochen spä­ter stand ich im E‑Werk in Erlan­gen und sah die Kili­ans im Vor­pro­gramm von Tom­te spie­len.

Seit­dem ist viel pas­siert: Die Bands gibt es nicht mehr, eini­ge von uns sind Väter gewor­den, die meis­ten Leu­te habe ich seit Jah­ren nicht gese­hen. Aber die­se vier Tage, die ich mit Tom­te und den Kili­ans auf Tour war, als wir in Stutt­gart im Copy Shop hun­der­te von CD-Book­lets nach­dru­cken las­sen muss­ten und auf allen ver­füg­ba­ren Lap­tops die­se EP gebrannt haben (teil­wei­se am Merch­stand: „Hi, ich hät­te ger­ne die CD von der Vor­grup­pe!“ — „Ja, klei­nen Moment, gleich ist wie­der eine fer­tig!“), als ich die Songs von Tom­te Abend für Abend gehört habe, als sich mein Leben wie „Almost Famous“ anfühl­te und wir für eine kur­ze Zeit über­zeugt davon waren, dass es im Leben nichts wich­ti­ge­res, bedeut­sa­me­res und grö­ße­res geben kön­ne als Rock­mu­sik, das alles wird für immer blei­ben. Auf einem Platz in mei­nem Herz steht Dein Name an der Wand und ich will, dass Du es erfährst.

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Was macht ein Klischee zum Klischee?

Ich bekomm ja irgend­wie gar nichts mehr mit.

Im April, zum Record Store Day, hat­te das Ham­bur­ger Tra­di­ti­ons­la­bel Grand Hotel van Cleef bekannt­ge­ge­ben, dass Label­grün­der und kett­car-Chef Mar­cus Wie­busch eine Solo-EP ver­öf­fent­li­chen wer­de. (Auf­merk­sa­me Beob­ach­ter von Wie­buschs Leben ’n‘ Werk wis­sen natür­lich, dass es sich dabei nicht um sei­ne „ers­te“ Solo-Ver­öf­fent­li­chung han­delt.) Ich hab die Vinyl-Schei­be am Record Store Day nicht bekom­men und das gan­ze dann völ­lig aus den Augen ver­lo­ren.

Letz­te Woche fiel mir dann wie­der ein, dass ich die EP ja auch digi­tal kau­fen könn­te – seit­dem läuft „Nur ein­mal rächen“ bei mir auf Dau­er­ro­ta­ti­on:

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Mal davon ab, dass das neben „Safe And Sound“ die ein­gän­gigs­te Blä­ser-Hook­li­ne des Jah­res sein dürf­te, ist das auch text­lich ein gro­ßer Wurf: Die Geschich­te vom ewi­gen Nerd („Nur Einmal Rächen, Digger“), der es geschafft hat und jetzt auf die – schon bei R.E.M. zitier­te – Geor­ge-Her­bert-Sen­tenz setzt, wonach ein gutes Leben die bes­te Rache sei. Das klingt schon beim zwei­ten Hören nicht mehr ganz so über­zeu­gend und genau die­ses Kip­peln auf dem schma­len Grat macht den Reiz die­ses Lie­des aus.

Das dazu­ge­hö­ri­ge Album soll, wie Mar­cus Wie­busch im April mit­teil­te, „bald“ erschei­nen.

Schon das zwei­te Solo­al­bum ver­öf­fent­licht Thees Uhl­mann, inzwi­schen dann wohl tat­säch­lich Ex-Sän­ger von Tom­te und ein wei­te­rer GHvC-Label­grün­der. Mit dem Erst­werk „Thees Uhl­mann“ bin ich ja nie so recht warm gewor­den und es spricht vie­les dafür, dass mich der Nach­fol­ger „#2“ noch käl­ter las­sen wird.

Oder auch: noch rat­lo­ser.

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Schö­nes Video, war sicher nicht bil­lig, aber … puh.

Die Aus­sa­ge, jemand kön­ne „auch das Tele­fon­buch von Wup­per­tal vor­sin­gen“ ist ja eher sel­ten wört­lich zu neh­men und auf den Wiki­pe­dia-Ein­trag zum 7. März zu über­tra­gen.

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Haut es mit Edding an die Wände

Irgend­wann im Herbst 2002 sag­te ein Kum­pel zu mir: „Ey, ich war grad auf der Visi­ons-Par­ty. kett­car haben gespielt, die könn­ten Dir auch gefal­len!“ Also mach­te ich das, was man damals so mach­te, ging in die Tausch­bör­sen und schau­te, was es dort so gab.

Ich weiß nicht mehr ganz genau, wel­ches Lied ich dann als ers­tes gehört habe, aber es müss­te „Im Taxi wei­nen“ oder „Genau­er betrach­tet“ gewe­sen sein. Letz­te­res ist bis heu­te mei­ne Lieb­lings­lied von kett­car, ers­te­res berühr­te mich damals auf Anhieb, ohne dass ich gleich ver­stan­den hät­te, wor­um es eigent­lich ging. Über­haupt hat­ten die Songs über frisch geschei­ter­te Bezie­hun­gen, Par­ty­näch­te mit den bes­ten Freun­den und das Schei­tern von Lebens­ent­wür­fen ver­gleichs­wei­se wenig mit mei­ner Lebens­wirk­lich­keit als Zivil­dienst­leis­ten­der in einer nie­der­rhei­ni­schen Klein­stadt zu tun – aber ich lieb­te sie von Anfang an.

Nach ein paar Wochen kauf­te ich mir in der CD-Abtei­lung der Dro­ge­rie Mül­ler in Essen dann end­lich „Du und wie­viel von Dei­nen Freun­den“, das mich seit­dem geprägt hat wie kaum ein ande­res Album. Über Jah­re waren die Tex­te, die ich in mein pri­va­tes Blog häm­mer­te, und die Musik-Rezen­sio­nen, die ich im Inter­net ver­öf­fent­lich­te, voll von direk­ten Zita­ten aus und Ver­wei­sen auf kett­car-Songs.

Na dann herz­li­chen Glück­wunsch.
Das Geld kommt aus der Wand.
Ent­schul­di­gung, sind Sie? Wir müs­sen Ihnen mit­tei­len.
Und wer bei zehn noch steht hat recht.
Das Gegen­teil von gut ist gut gemeint.
Komm schon, Groß­hirn, wünsch mir Glück.
Die Sum­me unse­res All­tags in zwei gepack­ten Kof­fern.
Die­ses Bild ver­dient Applaus.
Der Tag an dem wir uns „We’­re gon­na live fore­ver“ auf die Ober­schen­kel täto­wier­ten.
Solang die dicke Frau noch singt, ist die Oper nicht zu Ende.
Mein Skate­board kriegt mein Zahn­arzt, den Rest kriegt mein Fri­seur.
Ist man jetzt, wo man nicht mehr high ist, froh dass es vor­bei ist?
Ich dan­ke der Aca­de­my.
Auf­ste­hen, atmen, anzie­hen und hin­ge­hen, zurück­kom­men, essen und ein­se­hen zum Schluss, dass man wei­ter­ma­chen muss.

Von …But Ali­ve und Ran­t­an­plan, den Vor­gän­ger­bands von kett­car, hat­te ich damals natür­lich schon gehört, hat­te sie aber nicht genug auf dem Schirm gehabt, um von Anfang an mit­zu­krie­gen, wie Mar­cus Wie­busch und Rei­mer Bus­torff erst kett­car und dann, weil kei­ne Plat­ten­fir­ma der Repu­blik das Album raus­brin­gen woll­te, gemein­sam mit Thees Uhl­mann das Grand Hotel van Cleef grün­de­ten. Aber ab Dezem­ber 2002 war ich dabei.

Ich erin­ne­re mich an mein ers­tes kett­car-Kon­zert im Zakk in Düs­sel­dorf im Janu­ar 2003, an den Tour­ab­schluss im Index in Voer­de (of all places!) und an die vie­len, vie­len Kon­zer­te in klei­nen Clubs, grö­ße­ren Hal­len und auf Fes­ti­vals, die danach kamen. An die lan­gen Mona­te, in denen ich gefühlt nur ein Album im Disc­man hat­te.

Ich erin­ne­re mich an mei­ne ers­te Rei­se nach Ham­burg und dar­an, wie ich am Haupt­bahn­hof „Du und wie­viel von Dei­nen Freun­den“ ein­leg­te und es auf der S‑Bahn-Fahrt nach St. Pau­li bei­na­he schaff­te, dass „Lan­dungs­brü­cken raus“ an genau der rich­ti­gen Stel­le lief. Dass ich damals nach Ham­burg zie­hen woll­te, wegen „Abso­lu­te Gigan­ten“ und die­ser Band.

Ich erin­ne­re mich dar­an, wie ich wegen einer Ver­ket­tung von Zufäl­len als einer der Ers­ten die Pro­mo zum zwei­ten Album „Von Spat­zen und Tau­ben, Dächern und Hän­den“ zuge­schickt bekam, weil ich eine Pres­se­info dazu schrei­ben soll­te. Der Text wur­de glück­li­cher­wei­se nie ver­öf­fent­licht, weil Thees Uhl­mann auch einen geschrie­ben hat­te, der natür­lich bes­ser und näher dran war. Und ich erin­ne­re mich dar­an, wie ich dann am Ver­öf­fent­li­chungs­tag bei ElPi in Bochum stand und die Spe­cial Edi­ti­on des Albums nach hau­se schlepp­te.

Ich erin­ne­re mich an die Bei­trä­ge in den „Tages­the­men“, bei „Poly­lux“ und an die fast ganz­sei­ti­ge Geschich­te in der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Sonn­tags­zei­tung“, an die vie­len Kon­zer­te, die ich zum zwei­ten Album besucht habe, und an das Pla­kat zum Album, das mei­ne gute Freun­din Mar­ti­na Dri­gnat gestal­tet hat­te, und das jah­re­lang an mei­ner Zim­mer­tür im Stu­den­ten­wohn­heim hing (abwech­selnd innen und außen).

Ich erin­ne­re mich an „Sylt“, das drit­te Album, zu dem ich erst kei­nen rech­ten Zugang fand, und das, als ich dann in die Erwach­se­nen­welt von Öko­no­mie, Abschie­den und Älter­wer­den hin­ein­stol­per­te, schon da war und auf mich war­te­te. Ich erin­ne­re mich an das Kon­zert in Dort­mund im Okto­ber 2009, bei dem Mar­cus Wie­busch Tex­te und Akkor­de ver­gaß und die Band vor den Augen der Zuschau­er aus­ein­an­der zu fal­len droh­te. Sie stan­den auf und mach­ten wei­ter.

Ich erin­ne­re mich ans Bochum Total 2011, als kett­car ihren neu­en Song „Nach Süden“ spiel­ten, über einen Mann der nach andert­halb Jah­ren die Krebs­sta­ti­on im Kran­ken­haus lebend ver­lässt. Es war auf den Tag genau der fünf­te Jah­res­tag der Beer­di­gung eines sehr lie­ben Ver­wand­ten, der das nicht geschafft hat­te, und ich stand da mit Gän­se­haut und feuch­ten Augen und woll­te die Band wie so oft umar­men.

Im Früh­jahr erschien dann „Zwi­schen den Run­den“, das vier­te Album der Band. Es war, wie schon „Sylt“, anders, nicht so leicht zugäng­lich und weit von den Hym­nen der ers­ten bei­den Alben ent­fernt. Aber es beginnt mit „Ret­tung“, dem schöns­ten Lie­bes­lied, das je geschrie­ben wur­de:

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Ende August fei­er­te das Grand Hotel sei­nen zehn­ten Geburts­tag auf der Trab­renn­bahn in Ham­burg. kett­car spiel­ten als letz­tes und ihr Auf­tritt war von Anfang an wie ein Klas­sen­tref­fen – nur im posi­ti­ven Sin­ne. Um mich her­um stan­den lau­ter Men­schen, die mit kett­car erwach­sen gewor­den waren, und es tat gut zu sehen, dass die Band immer noch da war. Bei „Lan­dungs­brü­cken raus“, an der wich­ti­gen Stel­le „2002 the year Schwach­sinn bro­ke“, ging plötz­lich Pyro­tech­nik los und es reg­ne­te Gold. Eigent­lich ein biss­chen too much für die­se beschei­de­ne Band, die es nie drauf ange­legt hat, im Radio gespielt zu wer­den, aber in die­sem Moment ver­dammt ange­mes­sen.

kett­car waren schon kurz vor der Neu­es­ten Deut­schen Wel­le da gewe­sen, und sie sind jetzt immer noch da, wo man kaum noch das Radio ein­schal­ten kann, ohne von einem die­ser neu­en Schla­ger­hei­nis ange­nu­schelt zu wer­den, auf die das Adjek­tiv zutrifft, dass kett­car damals viel­leicht sogar erfun­den haben: „befind­lich­keits­fi­xiert“. Von mei­nen Hel­den von damals sind sie die letz­ten Ver­blie­be­nen: Tom­te sind ein­fach nicht mehr da und Thees Uhl­mann besingt tote Fische, muff pot­ter. haben sich selbst den Ste­cker gezo­gen und Jupi­ter Jones, denen ich ihren spä­ten Durch­bruch ja eigent­lich wirk­lich von Her­zen gön­ne, spie­len jetzt gemein­sam mit Ana­sta­cia und fuck­ing Mick Huck­nall („The Voice Of Sim­ply Red“) bei der „AIDA Night of the Proms“.

Am Frei­tag erschien „Du und wie­viel von Dei­nen Freun­den“ in der „10 Jah­re Delu­xe Edi­ti­on“, die man viel­leicht nicht ganz zwin­gend braucht, wenn man eh schon alles von kett­car hat, aber die mit die­sem wun­der­schö­nen Trai­ler daher­kommt:

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Am Sonn­tag habe ich kett­car beim Visi­ons West­end in Dort­mund wie­der live gese­hen, zum ins­ge­samt 15. Mal, wenn ich rich­tig gezählt habe. Es war einer ihren bes­ten Auf­trit­te. Die Men­schen, an die ich beim Hören den­ke, sind im Lau­fe der Jah­re ande­re gewor­den, aber die Songs sind immer noch so gigan­tisch groß wie damals, als ich sie zum ers­ten Mal gehört habe.

I’d like to thank the aca­de­my (aca­de­my, aca­de­my).

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Ihr wollt ein Liebeslied, ihr kriegt ein liebes Lied

Ver­gan­ge­nen Don­ners­tag stand ich kurz davor, mir meh­re­re Glied­ma­ßen abzu­na­gen: Ich saß in einer Köl­ner Mehr­zweck­hal­le und als wäre das nicht schon schlimm genug, fand in die­ser Hal­le zu die­sem Zeit­punkt auch noch der Bun­des­vi­si­on Song Con­test statt. Ste­fan Raabs inner­deut­scher Grand Prix, der sich nicht so recht zwi­schen staats­tra­gen­dem Ges­tus und iro­ni­scher Distanz ent­schei­den kann, konn­te es in Sachen Show und Unter­hal­tung nicht mit dem euro­päi­schen Vor­bild auf­neh­men. Das war zu erwar­ten gewe­sen. Womit eher nicht zu rech­nen war: Dass der ESC dem BuVi­So­Co auch musi­ka­lisch über­le­gen sein wür­de.

Seit eini­ger Zeit füh­le ich mich, als stün­de ich an irgend­ei­nem Bahn­hof am Gleis und der pop­mu­si­ka­li­sche Zug sei ein­fach ohne mich wei­ter­ge­fah­ren, immer wei­ter in die Pro­vinz hin­ein. BuVi­So­Co-Sie­ger Tim Bendz­ko, Phil­ipp Poi­sel, der Rap­per Cas­per, der Tom­te-lose Thees Uhl­mann – ihre Plat­ten wer­den von vie­len Kri­ti­kern gelobt und von irr­sin­nig vie­len Men­schen gut gefun­den, denen ich sonst durch­aus Musik­ge­schmack unter­stel­len wür­de. Und ich ste­he fas­sungs­los dane­ben und füh­le mich, als wären plötz­lich Alle Fans des VfL Wolfs­burg.

Deutsch­spra­chi­ge Musik, so scheint es, zer­fällt die­ser Tage in zwei Extre­me: Auf der einen Sei­te der Dis­kurs­pop von Toco­tro­nic, Jochen Dis­tel­mey­er oder Ja, Panik, der von Zeit­schrif­ten wie „Spex“ und „Intro“ abge­fei­ert, aber so rich­tig dann doch von nie­man­dem ver­stan­den wird, auf der ande­ren die gefüh­li­gen Singer/​Songwriter, deren Songs die Musik­re­dak­tio­nen deut­scher Radio­sen­der vor zehn Jah­ren noch den Kol­le­gen von WDR 4 rüber­ge­scho­ben hät­ten. Indie ist nicht nur Main­stream gewor­den, son­dern in Tei­len auch zum Schla­ger geron­nen.

Als vor sie­ben, acht Jah­ren die „neu­es­te deut­sche Wel­le“ aus­ge­ru­fen wur­de, weil Bands wie Wir Sind Hel­den, Juli oder Sil­ber­mond plötz­lich in Sachen Absatz­zah­len und Air­play erfolg­reich waren, war schon zu befürch­ten, als was für eine Far­ce sich die Geschich­te wie­der­ho­len wür­de. So wie Anfang der Acht­zi­ger auf Kraft­werk, Ide­al und die Fehl­far­ben irgend­wann Mar­kus, Hubert Kah und Fräu­lein Men­ke gefolgt waren, wür­de auch dies­mal das gan­ze Sys­tem in sich zusam­men­stür­zen, bis nur noch ein paar One Hit Won­der für den Nach­fol­ger der „ZDF-Hit­pa­ra­de“ übrig blie­ben und dann wür­de über Jah­re kein Label mehr deutsch­spra­chi­ge Musi­ker unter Ver­trag neh­men und kein Radio­sen­der sie spie­len.

Doch es kam schlim­mer als befürch­tet: Der Erfolg von Bands wie Sil­ber­mond, Revol­ver­held oder Cul­cha Can­de­la erwies sich als eini­ger­ma­ßen nach­hal­tig und die gan­zen ver­zwei­fel­ten Nach­züg­ler-Sig­nings, die den Plat­ten­fir­men in den Acht­zi­gern irgend­wann um die Ohren geflo­gen waren, erwie­sen sich jetzt, in den Zei­ten ihrer schlimms­ten Kri­se, zumeist als gül­de­ne Glücks­grif­fe. Die ver­damm­te Bla­se woll­te ein­fach nicht mehr plat­zen!

Als Andrea Berg bei der dies­jäh­ri­gen Echo-Ver­lei­hung ein wenig pat­zig mehr als nur eine Schla­ger-Kate­go­rie beim deut­schen Musik­preis ein­for­der­te, brach­te das die ohne­hin schlech­te Stim­mung in der Hal­le nicht gera­de nach vor­ne. Dabei waren unter der Über­schrift „Album des Jah­res (natio­nal oder inter­na­tio­nal)“ fol­gen­de Wer­ke nomi­niert gewe­sen: „Gro­ße Frei­heit“ von Unhei­lig, „Schwe­re­los“ von Andrea Berg, das „Best Of“ von Hele­ne Fischer, „My Cas­set­te Play­er“ von Lena und „A Curious Thing“ von Amy Mac­do­nald. Es muss schon ein erstaun­li­cher gesell­schaft­li­cher Wan­del statt­ge­fun­den haben, wenn die jun­ge, weib­li­che Ant­wort auf Chris de Burgh und das Album der deut­schen ESC-Teil­neh­me­rin („Schla­ger-Grand-Prix“, wie man­che Men­schen heu­te noch sagen) die unschla­ger­haf­tes­ten Ver­tre­ter bei den meist­ver­kauf­ten Alben des Jah­res dar­stel­len.

Mode­ra­to­rin Ina Mül­ler hat­te bei der Ver­lei­hung des Volks­mu­sik-Echos an die Ami­gos laut­stark dazu auf­ge­ru­fen, die Wän­de zwi­schen den Schub­la­den ein­zu­rei­ßen, dabei woll­ten die anwe­sen­den coo­len und klatsch­fau­len Rock­stars und Plat­ten­fir­men­men­schen sich nur nicht ein­ge­ste­hen, dass das längst gesche­hen war. Quer durch alle Kate­go­rien nomi­niert waren ein zot­te­li­ger Gei­ger, der sich kom­mer­zi­ell erfolg­reich an der Inter­pre­ta­ti­on von Rock­songs ver­sucht hat­te; ein altern­der Chan­son­nier; ein jugend­li­cher Chan­son­nier; eine Opern­sän­ger-Boy­group, die Pop­songs nach­schmet­tert; der Erfin­der des Gothic-Schla­gers und nicht zuletzt Ina Mül­ler selbst, deren Songs von Frank Ramond geschrie­ben wer­den, der seit Jah­ren mit sei­nen augen­zwin­kern­den Wort­spie­le­rei­en für Annett Loui­san, Bar­ba­ra Schö­ne­ber­ger und Roger Cice­ro den Mas­sen­ge­schmack trifft wie kaum ein Zwei­ter.

Was uns zu Cas­per bringt, jenem „Kon­sens-Rap­per“, des­sen Album „XOXO“ über­ra­schend, ange­sichts des media­len „Geheimtipp“-Overkills im Vor­feld aber durch­aus kon­se­quen­ter­wei­se auf Platz 1 der Charts ein­ge­stie­gen war. Dies ist die Stel­le, an der ich fai­rer­wei­se erklä­ren soll­te, dass ich bis auf weni­ge Aus­nah­men mit deutsch­spra­chi­gem Hip­hop so rein gar nichts anfan­gen kann. Das war in den 1990ern noch ganz lus­tig, als alle wie die ame­ri­ka­ni­schen Vor­bil­der auf dicke Hose mach­ten, miss­fällt mir jetzt aber zuneh­mend. Dabei will ich nicht mal aus­schlie­ßen, dass man auch auf Deutsch hin­ter­grün­di­ge, wit­zi­ge und gute Tex­te rap­pen kann – allein man­gelt es den meis­ten Ver­tre­tern die­ses Gen­res schon an den dafür not­wen­di­gen Fer­tig­kei­ten, sprich: Skills. Es reicht mir nicht, wenn sich einer holp­rig durch die Sät­ze quält. Womög­lich fehlt mir das not­wen­di­ge Enzym oder Gen, aber in mei­nen Ohren fällt „Das war’s. Auf das, was war /​ Zwi­schen all den Ficks auf dem Tisch aus dem Glas /​ Und hätt‘ ich dich nie gekannt /​ Wär‘ der Ben bloß der Cas­per der rappt /​ Aber du wärst nur die Frau von der Bar“ (Cas­per) sprach­lich und inhalt­lich sogar noch hin­ter „Ver­piss dich /​ Ich weiß genau, Du ver­misst mich“ (Tic Tac Toe) zurück.1 Wenn das „Stu­den­ten­rap“ sein soll (und Sie müs­sen sich das auch noch in Cas­pers Schiff­schau­kel­brem­ser­stim­me vor­stel­len), kann ich auf eine Begeg­nung mit „Son­der­schü­ler­rap“ bes­tens ver­zich­ten.

Doch die Ver­to­nung von Tage­buch­ein­trä­gen wird geschätzt. Es ist eine „neue“, womög­lich „scho­nungs­lo­se Offen­heit“. Klop­stock 2.0. Da ist es auch nicht ver­wun­der­lich, dass Tom­te-Sän­ger Thees Uhl­mann (der mit Cas­per bei gleich zwei Tracks koope­riert) auf sei­ner ers­ten Solo-Sin­gle tote Fische besingt.

Doch, tat­säch­lich: „Zum Lai­chen und Ster­ben zie­hen die Lach­se den Fluss hin­auf“ ver­kün­det er und preist auf sei­nem Album wie in zahl­rei­chen Inter­views das Dorf­le­ben. Bei Tom­te hat­te er noch davon gesun­gen, „sein Ver­sa­gen nicht län­ger Über­zeu­gung zu nen­nen“, auf sei­nem selbst­be­ti­tel­ten Solo­de­büt zele­briert er jetzt genau das. Von Jour­na­lis­ten lässt er sich dabei mit Bruce Springsteen ver­glei­chen – und wenn die es nicht tun, macht er es eben selbst. Zwar konn­te nicht ein­mal der Boss über eine Super­markt­kas­sie­re­rin sin­gen, ohne dass man vor Fremd­scham in einen Turm aus Kon­ser­ven­do­sen sprin­gen woll­te, aber das hält Uhl­mann nicht davon ab, die­ses Feld mit „Das Mäd­chen von Kas­se 2“ noch ein­mal zu beackern. Ich erken­ne den Ver­such an, den gesell­schaft­lich Über­se­he­nen ein Denk­mal bau­en zu wol­len, aber, Ent­schul­di­gung!, das konn­ten Pur bes­ser – und die muss­ten dafür zur Stra­fe im Stu­dio­ne­bel der „Hit­pa­ra­de“ ste­hen.

Über­haupt müs­sen wir Abbit­te leis­ten bei Pur, der Mün­che­ner Frei­heit, Rein­hard Mey, Wolf Maahn, Heinz-Rudolf Kun­ze, Klaus Lage, Bap, Pur­ple Schulz und vor allem bei Udo Jür­gens.2 Von mir aus soll Tim Bendz­ko nur noch kurz die Welt ret­ten wol­len und Andre­as Bou­ra­ni (des­sen „Nur in mei­nem Kopf“ ich für ein paar Wochen sogar ziem­lich toll fand) wie ein Eis­berg glän­zen und schei­nen wol­len, aber dann kön­nen wir nicht mehr mit dem Fin­ger auf die Leu­te zei­gen, die ein paar Jahr­zehn­te zuvor das Glei­che gemacht haben.

Die Uhlmann’schen Hei­mat­me­lo­dien und die gan­zen wasch­lap­pi­gen Lie­bes­be­teue­run­gen der jun­gen Lie­der­ma­cher sind die pop­kul­tu­rel­le Rück­kehr zum Bie­der­mei­er. Sie lie­fern das „klei­ne biss­chen Sicher­heit“ in „die­ser schwe­ren Zeit“, das Sil­ber­mond schon vor zwei­ein­halb Jah­ren ein­ge­for­dert hat­ten. Die­ser Eska­pis­mus ins Inners­te zeig­te sich dann auch am Tref­fends­ten im Namen jener Band, die sich beim Bun­des­vi­si­on Song Con­test einen Moment wünsch­te, der „echt“ und „per­fekt“ ist: Glas­per­len­spiel. Her­mann Hes­se ist ja tat­säch­lich das, was uns am volks­wirt­schaft­li­chen Abgrund noch gefehlt hat: Wan­de­run­gen durch Indi­en, ein biss­chen Meta­phy­sik und dann hin­ein in die Selbst­aus­lö­schung. Die Bücher von Mar­got Käß­mann ver­kau­fen sich schon ver­däch­tig gut.

Gewiss, das alles sind Geschmacks­fra­gen. Und die kann man sich ja oft genug selbst nicht beant­wor­ten. Ich ver­ste­he zum Bei­spiel nicht, war­um ich das Debüt­al­bum von Gre­gor Meyle (Zwei­ter bei Ste­fan Raabs vor­letz­ter Cas­ting-Show) immer noch ganz char­mant fin­de, beim ähn­lich roman­tisch gela­ger­ten Phil­ipp Poi­sel aber immer kurz vor der Selbst­ent­lei­bung ste­he.3

Viel­leicht hängt mei­ne Abnei­gung auch mit der Spra­che zusam­men, wobei Thees Uhl­mann gleich das bes­te Gegen­ar­gu­ment gegen die­se The­se ist, denn bei Tom­te waren sei­ne Tex­te ja über wei­te Tei­le noch unpein­lich bis groß­ar­tig. Ande­rer­seits: Eine Aus­sa­ge wie „Du hast die Art ver­än­dert, wie Du mich küsst“ wür­de man ohne zu Zögern dem Werk der Andrea Berg zuord­nen. Auf Eng­lisch taugt es beim Rap­per Exam­p­le zu einem der bes­ten Songs des Jah­res. Und irgend­wie war es gar nicht so schlimm, als Prin­ce oder Chris Mar­tin auf Eng­lisch san­gen, der Ver­flos­se­nen nie­mals Kum­mer berei­tet haben zu wol­len. Wenn jetzt einer singt, „Ich woll­te nie, dass Du weinst“, wünscht man sich doch drin­gend Ramm­stein her­bei, die bit­te das genaue Gegen­teil dekla­mie­ren sol­len, nur damit mal ein biss­chen Leben in der Bude ist.

„Kei­ner, wirk­lich kei­ner, braucht deut­sche Song­wri­ter“ singt Frie­de­mann Wei­se in sei­nem sehr unter­halt­sa­men Lied, das nur einen klei­nen Haken hat: Das ein­zi­ge, was noch schlim­mer ist als scho­nungs­lo­se Offen­heit in Lied­tex­ten, ist unge­hemm­te Iro­nie. Des­we­gen sind die Toten Hosen bei all ihrer Schlimm­heit immer noch den Ärz­ten vor­zu­zie­hen, die jed­we­den Hin­weis auf eine Hal­tung ver­mis­sen las­sen.

Die zen­tra­le Fra­ge jedoch bleibt: War­um sind heu­te Musi­ker mit Tex­ten erfolg­reich, die jun­ge Men­schen noch vor weni­gen Jah­ren rund­her­aus als kit­schig abge­lehnt hät­ten? Sind die Hörer sen­si­bler gewor­den oder nur tole­ran­ter? Und was hat das alles mit der WM 2006 zu tun?

Offen­le­gung: Ich habe an der dies­jäh­ri­gen Echo-Ver­lei­hung mit­ge­ar­bei­tet und bin mit eini­gen der hier gediss­ten Künst­ler per­sön­lich bekannt.

  1. „Aus“! „Dem“! „Glas“! Alter, was ist mit Dir nicht in Ord­nung?! []
  2. Nicht jedoch und unter kei­nen Umstän­den bei Mari­us Mül­ler-Wes­tern­ha­gen. []
  3. Poi­sel hat aller­dings auch eine Stim­me, auf die ich mir kör­per­li­cher Abnei­gung reagie­re – wobei mir der nasa­le Gesang eines Bil­ly Cor­gan oder das Röh­ren eines Kel­ly Jones immer gut gefal­len hat. []
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Musik Sport

Und wieder mal besiegt

Nach der desas­trö­sen letz­ten Sai­son und dem Abstieg aus der 1. Bun­des­li­ga muss sich eini­ges ändern beim VfL Bochum. Des­halb kam es zur Grün­dung der Initia­ti­ve „Wir sind VfL“, die es sich zum Ziel gesetzt hat, „die bestehen­den Ver­eins­struk­tu­ren und die sport­li­che Zukunft des VfL Bochum nicht nur kri­tisch zu hin­ter­fra­gen, son­dern kon­struk­tiv und offen­siv mit­zu­ge­stal­ten“.

Zur Unter­stüt­zung und Unter­ma­lung die­ser Akti­on hat mein Kum­pel Tom­my Fin­ke ein Lied über den VfL auf­ge­nom­men:

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„Wir sind VfL (Jetzt erst recht!)“ kann man sich auf Tom­mys Web­site kos­ten­los her­un­ter­la­den.

Nach „Das hier ist Fuß­ball“ von Thees Uhl­mann über den FC St. Pau­li fehlt mir jetzt eigent­lich nur noch ein Borus­sia-Mön­chen­glad­bach-Song von Simon den Har­tog in mei­ner Samm­lung.

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Musik Leben

Von Windeln verweht

Die frü­he­re NASA-Astro­nau­tin Lisa Nowak muss 50 Sozi­al­stun­den ableis­ten und an einem acht­stün­di­gen anger-manage­ment Semi­nar teil­neh­men, das ent­schied jetzt ein Gericht in Flo­ri­da.

Nowak hat­te vor fast drei Jah­ren eine ganz beson­de­re Form der Berühmt­heit erlangt, als sie 900 Mei­len am Stück mit ihrem Auto fuhr (wich­ti­ges Detail: sie soll wäh­rend der Fahrt Win­deln getra­gen haben, um nicht anhal­ten zu müs­sen), um der neu­en Freun­din ihres frü­he­ren Gelieb­ten Pfef­fer­spray ins Gesicht zu sprü­hen.

Die Geschich­te ist pop­kul­tu­rell auf ewig fest­ge­hal­ten in einem Song, den Ben Folds am dar­auf fol­gen­den Abend in der Köl­ner Live Music Hall impro­vi­sier­te (in mei­nem Bei­sein, wohl­ge­merkt!), und der spä­ter in leicht ver­än­der­ter Form unter dem Titel „Colo­gne“ auf sei­nem drit­ten Solo­al­bum „Way To Nor­mal“ ver­öf­fent­licht wur­de:

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Den Titel die­ses Ein­trags habe ich scham­los bei Thees Uhl­mann geklaut.

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Musik Digital

Internetversteher unter sich

Ich data-epi-spa­cing muss data-epi-spa­cing zuge­ben, data-epi-spa­cing nie data-epi-spa­cing der data-epi-spa­cing gro­ße data-epi-spa­cing Blum­feld-Fan data-epi-spa­cing gewe­sen data-epi-spa­cing zu data-epi-spa­cing sein. data-epi-spa­cing Des­we­gen data-epi-spa­cing war data-epi-spa­cing es data-epi-spa­cing mir data-epi-spa­cing auch data-epi-spa­cing eini­ger­ma­ßen data-epi-spa­cing egal, data-epi-spa­cing dass data-epi-spa­cing deren data-epi-spa­cing frü­he­rer data-epi-spa­cing Front­mann data-epi-spa­cing Jochen data-epi-spa­cing Dis­tel­mey­er data-epi-spa­cing vor data-epi-spa­cing kur­zem data-epi-spa­cing bei data-epi-spa­cing eini­gen data-epi-spa­cing Kon­zer­ten data-epi-spa­cing neue data-epi-spa­cing Songs data-epi-spa­cing vor­stell­te, data-epi-spa­cing die data-epi-spa­cing auf data-epi-spa­cing sei­nem data-epi-spa­cing Solo-Debüt data-epi-spa­cing „Hea­vy“ data-epi-spa­cing (VÖ: data-epi-spa­cing 25. data-epi-spa­cing Sep­tem­ber) data-epi-spa­cing ent­hal­ten data-epi-spa­cing sein data-epi-spa­cing wer­den.

Eini­ge data-epi-spa­cing die­ser data-epi-spa­cing Songs data-epi-spa­cing wur­den data-epi-spa­cing – data-epi-spa­cing wie data-epi-spa­cing heut­zu­ta­ge data-epi-spa­cing all­ge­mein data-epi-spa­cing üblich data-epi-spa­cing – data-epi-spa­cing mit data-epi-spa­cing Han­dy- data-epi-spa­cing oder data-epi-spa­cing Digi­tal­ka­me­ras data-epi-spa­cing auf­ge­nom­men data-epi-spa­cing und data-epi-spa­cing kurz data-epi-spa­cing danach data-epi-spa­cing bei data-epi-spa­cing You­Tube data-epi-spa­cing hoch­ge­la­den. data-epi-spa­cing Dort data-epi-spa­cing blie­ben data-epi-spa­cing sie data-epi-spa­cing nicht data-epi-spa­cing all­zu data-epi-spa­cing lan­ge data-epi-spa­cing ste­hen: data-epi-spa­cing Sie data-epi-spa­cing wur­den data-epi-spa­cing mit data-epi-spa­cing Hin­weis data-epi-spa­cing auf data-epi-spa­cing Urhe­ber­rechts­ver­let­zun­gen data-epi-spa­cing gelöscht, data-epi-spa­cing wie data-epi-spa­cing der data-epi-spa­cing Pop­kul­tur­jun­kie data-epi-spa­cing ges­tern data-epi-spa­cing in data-epi-spa­cing einem data-epi-spa­cing Ein­trag data-epi-spa­cing doku­men­tier­te.

Sei­ne data-epi-spa­cing Über­schrift data-epi-spa­cing ließ data-epi-spa­cing kei­nen data-epi-spa­cing Zwei­fel data-epi-spa­cing dar­an, data-epi-spa­cing wer data-epi-spa­cing hier data-epi-spa­cing der data-epi-spa­cing Schul­di­ge data-epi-spa­cing sein data-epi-spa­cing müss­te:

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Memo data-epi-spa­cing an data-epi-spa­cing mich data-epi-spa­cing selbst: data-epi-spa­cing Kauf data-epi-spa­cing von data-epi-spa­cing Sony data-epi-spa­cing Pro­duk­ten data-epi-spa­cing mei­den!

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Ich data-epi-spa­cing hab data-epi-spa­cing heu­te data-epi-spa­cing ein­fach data-epi-spa­cing mal data-epi-spa­cing Jochen data-epi-spa­cing Dis­tel­mey­ers data-epi-spa­cing Mana­ger data-epi-spa­cing Oli­ver data-epi-spa­cing Frank data-epi-spa­cing nach­ge­fragt, data-epi-spa­cing wie data-epi-spa­cing es data-epi-spa­cing denn data-epi-spa­cing zu data-epi-spa­cing der data-epi-spa­cing Löschung data-epi-spa­cing gekom­men data-epi-spa­cing sei. data-epi-spa­cing Der data-epi-spa­cing sag­te data-epi-spa­cing mir, data-epi-spa­cing er data-epi-spa­cing habe data-epi-spa­cing wäh­rend data-epi-spa­cing der data-epi-spa­cing Tour data-epi-spa­cing beob­ach­tet, data-epi-spa­cing dass data-epi-spa­cing immer data-epi-spa­cing mehr data-epi-spa­cing Mit­schnit­te data-epi-spa­cing aus data-epi-spa­cing den data-epi-spa­cing Kon­zer­ten data-epi-spa­cing hoch­ge­la­den data-epi-spa­cing wur­den, data-epi-spa­cing und data-epi-spa­cing – data-epi-spa­cing „weil data-epi-spa­cing wir data-epi-spa­cing nicht data-epi-spa­cing so data-epi-spa­cing früh data-epi-spa­cing in data-epi-spa­cing den data-epi-spa­cing Wett­be­werb data-epi-spa­cing ‚Wer data-epi-spa­cing stellt data-epi-spa­cing das data-epi-spa­cing wacke­ligs­te data-epi-spa­cing Video data-epi-spa­cing ins data-epi-spa­cing Netz?‘ data-epi-spa­cing ein­stei­gen data-epi-spa­cing woll­ten“ data-epi-spa­cing – data-epi-spa­cing Dis­tel­mey­ers data-epi-spa­cing Plat­ten­fir­ma data-epi-spa­cing Sony data-epi-spa­cing Music data-epi-spa­cing gebe­ten, data-epi-spa­cing etwas data-epi-spa­cing dage­gen data-epi-spa­cing zu data-epi-spa­cing unter­neh­men.

Oli­ver data-epi-spa­cing Frank data-epi-spa­cing mein­te data-epi-spa­cing wei­ter, data-epi-spa­cing dass data-epi-spa­cing es data-epi-spa­cing nicht data-epi-spa­cing nur data-epi-spa­cing immer data-epi-spa­cing die data-epi-spa­cing „bösen data-epi-spa­cing Kon­zer­ne“ data-epi-spa­cing sei­en, data-epi-spa­cing die data-epi-spa­cing Trends data-epi-spa­cing wie data-epi-spa­cing das data-epi-spa­cing Hoch­la­den data-epi-spa­cing gan­zer data-epi-spa­cing Kon­zer­te data-epi-spa­cing skep­tisch data-epi-spa­cing sehen, data-epi-spa­cing son­dern data-epi-spa­cing häu­fig data-epi-spa­cing auch data-epi-spa­cing die data-epi-spa­cing Künst­ler data-epi-spa­cing selbst. data-epi-spa­cing Man data-epi-spa­cing käme data-epi-spa­cing sich data-epi-spa­cing vor data-epi-spa­cing den data-epi-spa­cing hoch­ge­reck­ten data-epi-spa­cing Kame­ras data-epi-spa­cing im data-epi-spa­cing Publi­kum data-epi-spa­cing ja data-epi-spa­cing manch­mal data-epi-spa­cing vor data-epi-spa­cing wie data-epi-spa­cing vor data-epi-spa­cing einer data-epi-spa­cing Bus­la­dung data-epi-spa­cing Tou­ris­ten.

Ich data-epi-spa­cing weiß, data-epi-spa­cing dass data-epi-spa­cing es data-epi-spa­cing vie­len data-epi-spa­cing Künst­lern data-epi-spa­cing gera­de data-epi-spa­cing bei data-epi-spa­cing neu­em data-epi-spa­cing Mate­ri­al data-epi-spa­cing ähn­lich data-epi-spa­cing geht, data-epi-spa­cing und data-epi-spa­cing ich data-epi-spa­cing kann data-epi-spa­cing das data-epi-spa­cing ver­ste­hen: data-epi-spa­cing Man data-epi-spa­cing ver­bringt data-epi-spa­cing doch data-epi-spa­cing nicht data-epi-spa­cing Mona­te data-epi-spa­cing im data-epi-spa­cing Stu­dio, data-epi-spa­cing damit data-epi-spa­cing die data-epi-spa­cing Hörer data-epi-spa­cing dann data-epi-spa­cing eine data-epi-spa­cing über­steu­er­te, data-epi-spa­cing ver­quatsch­te data-epi-spa­cing und data-epi-spa­cing womög­lich data-epi-spa­cing noch data-epi-spa­cing nicht data-epi-spa­cing mal data-epi-spa­cing feh­ler­freie data-epi-spa­cing Live­ver­si­on data-epi-spa­cing als data-epi-spa­cing ers­ten data-epi-spa­cing Ein­druck data-epi-spa­cing bekom­men.

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Man data-epi-spa­cing kann data-epi-spa­cing das data-epi-spa­cing als data-epi-spa­cing Musi­ker data-epi-spa­cing natür­lich data-epi-spa­cing auch data-epi-spa­cing anders data-epi-spa­cing sehen data-epi-spa­cing und data-epi-spa­cing wie data-epi-spa­cing Thees data-epi-spa­cing Uhl­mann data-epi-spa­cing sagen: data-epi-spa­cing „Film data-epi-spa­cing das data-epi-spa­cing und data-epi-spa­cing stell data-epi-spa­cing das data-epi-spa­cing online!“, data-epi-spa­cing aber data-epi-spa­cing das data-epi-spa­cing ist data-epi-spa­cing ja data-epi-spa­cing dann data-epi-spa­cing eine data-epi-spa­cing bewuss­te data-epi-spa­cing Ent­schei­dung data-epi-spa­cing des data-epi-spa­cing Künst­lers:

Tom­te data-epi-spa­cing – data-epi-spa­cing „der data-epi-spa­cing letz­te data-epi-spa­cing gro­ße data-epi-spa­cing Wal“ data-epi-spa­cing aufm data-epi-spa­cing Fest data-epi-spa­cing van data-epi-spa­cing Cleef data-epi-spa­cing 2008

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Das data-epi-spa­cing Manage­ment data-epi-spa­cing von data-epi-spa­cing Jochen data-epi-spa­cing Dis­tel­mey­er data-epi-spa­cing hat data-epi-spa­cing übri­gens data-epi-spa­cing ange­deu­tet, data-epi-spa­cing dass data-epi-spa­cing die data-epi-spa­cing Löschung data-epi-spa­cing die data-epi-spa­cing letz­te data-epi-spa­cing gewe­sen data-epi-spa­cing sein data-epi-spa­cing wird.

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The Great Pretenders

Thees Uhlmann und Simon den Hartog.

In unse­rer belieb­ten TV-Serie „Thees Uhl­mann und Simon den Har­tog sin­gen …“ hat­ten wir schon einen Tom­te-Song und ein Kil­lers-Cover.

Fehlt noch was? Klar: Ein Kili­ans-Song!

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„Used To Pre­tend“, live beim Fest van Cleef in Essen am ver­gan­ge­nen Sonn­tag.

Bit­te betrach­ten Sie die­ses Video auch unter der Fra­ge­stel­lung, was Sän­ger so mit ihren Hän­den anstel­len, wenn sie gera­de kei­ne Gitar­re fest­hal­ten.

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Digital

Zensurlaub

Betriebsferien vom 18. bis zum 21. Juni

Die Kom­men­tar­funk­ti­on wird in guter alter sueddeutsche.de-Manier von Don­ners­tag­abend bis Mon­tag früh deak­ti­viert sein.

Gehen Sie so lan­ge doch mal an die fri­sche Luft, tref­fen Sie sich mit ech­ten Men­schen oder lesen Sie ein­fach mal ein Buch!

Alter­na­tiv kön­nen Sie sich natür­lich auch für die nächs­ten drei­ein­halb Tage angu­cken, wie Thees Uhl­mann und Simon den Har­tog „Human“ von den Kil­lers spie­len:

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Musik

Er war ein guter Simon

Ges­tern Abend war ich beim Kon­zert von Tom­te in Mül­heim an der Ruhr. Erwar­ten Sie kei­ne all­zu dif­fe­ren­zier­te Kri­tik – es war toll!

Und weil ja gera­de Kili­ans-Fest­spie­le sind, passt es natür­lich super­gut ins Kon­zept, dass da ein jun­ger Mann auf die Büh­ne schlurf­te, um die zwei­te Stro­phe von „Ich sang die gan­ze Zeit von Dir“ zu schmet­tern:

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„Wer war das?“ – „Das ist mein unehe­li­cher Sohn, den ich in Mül­heim hab. Mit einer wun­der­schö­nen Frau!“

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Musik

Get The Patina Started

Im Mai 2006, kei­ne vier Mona­te, nach­dem ich ihm die Kili­ans-Demo in die Hand gedrückt hat­te, tra­fen Thees Uhl­mann und ich in der Bochu­mer Zeche erneut auf­ein­an­der. Thees war Juror beim Nach­wuchs­band­wett­be­werb einer gro­ßen Braue­rei, ich war Zuschau­er und dies­mal völ­lig unschul­dig. Es spiel­ten drei oder vier oder fünf Bands und ich kann mich noch an zwei erin­nern: die eine spiel­te Ska und hat­te ihren gan­zen Fan­club mit­ge­bracht, die ande­re spiel­te Akus­tik­rock und hat­te den Vater eines Band­mit­glieds als Per­cus­sio­nis­ten dabei.

Letz­te­re Band hieß Black Rust und kam aus Ahlen.1 Sie gewann die Publi­kums­ab­stim­mung, ich erschwatz­te mir am Merch-Stand eine Demo-CD für den Radio­ein­satz2 und die Band spiel­te ein paar Wochen spä­ter – histo­ry does repeat – als Sup­port für Tom­te. Das Area-4-Fes­ti­val, für das man bei dem Nach­wuchs­wett­be­werb einen Auf­tritt gewin­nen konn­te, fand nie statt.

Danach spiel­ten Black Rust noch beim Hald­ern Pop 2007 (wo ich sie ver­pass­te) und fort­an hör­te ich nichts mehr von ihnen. Um so über­rasch­ter war ich, als ich im letz­ten Dezem­ber plötz­lich hör­te, dass die Band bald ihr offi­zi­el­les Debüt­al­bum ver­öf­fent­li­chen wür­de – pro­du­ziert von nie­mand gerin­ge­rem als dem Sophia-Mas­ter­mind Robin Pro­per-Shepp­ard.

Okay, von den Ein­flüs­sen des Düs­ter­pop-Man­nes hört man auf „Medi­ci­ne & Meta­phors“, das am heu­ti­gen Frei­tag erschien, auf Anhieb nicht ganz so viel, aber sowas spricht ja eher für die Band und ihre eige­nen Qua­li­tä­ten. Black Rust spie­len Folk­rock im wei­tes­ten Sin­ne, der mal nach Coun­ting Crows, mal nach Goo Goo Dolls und mal an die Wall­flowers erin­nert. Musik ame­ri­ka­ni­scher Prä­gung also, die man sich wun­der­bar als Unter­ma­lung irgend­wel­cher roman­ti­scher Komö­di­en und höher­wer­ti­ger TV-Seri­en vor­stel­len kann.

„Emp­ty Park. Emp­ty Street.“ erin­nert stark, aber nicht zu sehr, an Ryan Adams und sei­ne alte Band Whis­key­town; „Silent Lament“ hat eher was von Dami­en Rice, weil es einer­seits sehr redu­ziert mit einem Kla­vier und der ange­neh­men Stim­me von Jonas Kün­ne daher­kommt, ande­rer­seits Dank eines Streich­in­stru­ments3 eine enor­me Opu­lenz ent­wi­ckelt.

Ob es gleich 13 Songs und fast 57 Minu­ten Spiel­zeit vol­ler Akus­tik­gi­tar­ren, Kon­tra­bäs­se und Man­do­li­nen sein muss­ten, ist aller­dings eine berech­tig­te Fra­ge. Schlecht oder stö­rend ist dabei kein ein­zi­ges Lied, aber es zieht sich halt etwas, bis das Album schließ­lich mit dem Über­song „Mar­le­ne (6:54 Minu­ten, inkl. Wie­der-Fade-In) sei­nen krö­nen­den Abschluss fin­det.

Man ist ver­sucht zu schrei­ben, dass Black Rust „erfri­schend un-deutsch“ klän­gen, aber dafür müss­te man erst­mal sagen, wel­che eng­lisch­spra­chi­ge Band aus Deutsch­land eigent­lich „deutsch“ klingt. Jetzt von Rea­m­onn mit ihrem iri­schen Sän­ger mal ab.

Black Rust - Medicine & Metaphors (Albumcover)
Black Rust – Medi­ci­ne & Meta­phors

VÖ: 30. Janu­ar 2009
Label: Stran­ge Ways
Ver­trieb: Indi­go

  1. Ich wer­de mich hüten, irgend­was über klei­ne Städ­te zu schrei­ben, aus denen Bands kom­men. []
  2. Mir fällt in die­sem Moment ein, dass ich die CD nie zur Abhör­sit­zung bei CT das radio mit­ge­nom­men habe. Ich bin ger­ne bereit, die zehn Euro nach­träg­lich zu bezah­len, weil die­ses Ver­hal­ten unent­schuld­bar ist – aber auch uner­heb­lich für den wei­te­ren Ver­lauf der Geschich­te. []
  3. Da merkt man mei­ne sehr begrenz­te Kom­pe­tenz im Bezug auf Musik­in­stru­men­te, die nicht in mei­nem Kel­ler ste­hen. []
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Musik

Track by track: Tomte – Heureka

Ich habe die­sen Text wochen­lang vor mir her­ge­scho­ben, aus einem ein­zi­gen Grund: Ich konn­te mich nicht ent­schei­den, ob ich einen Dis­clo­sure set­zen soll oder nicht.

Wenn ich schrie­be, dass ich schon seit län­ge­rem rie­si­ger Tom­te-Fan bin, mit Tom­te-Sän­ger Thees Uhl­mann schon eini­ge Male ver­schie­de­ne Alko­ho­li­ka zu mir genom­men habe, und ihm eine Demo der Kili­ans zuge­steckt habe, wor­auf­hin er die Band ganz groß raus­ge­bracht hat, könn­te mir das leicht als eit­le Prot­ze­rei aus­ge­legt wer­den.

Wenn ich es nicht schrie­be, käme aber garan­tiert jemand an, der mir noch enge­re Bezie­hun­gen zu Band, Sän­ger und Label unter­stel­len und mich als Bei­spiel für die Ver­lo­gen­heit und den Inzest im Musik­jour­na­lis­mus hin­stel­len wür­de.

Suchen Sie sich also aus, ob Sie die nun fol­gen­de Track-by-track-Ana­ly­se des neu­en Tom­te-Albums „Heu­re­ka“ mit oder ohne Dis­clo­sure im Hin­ter­kopf lesen wol­len.

Wenn Ihnen die Text­zei­len

Und wir heben unser Glas in Demut
Ich erin­ner‘ mich an alles und jeden
Such Dir jeman­den, der Dir nicht weh­tut
Du nennst das Pathos, und ich nenn‘ es Leben

aller­dings schon Zuviel des Guten sind, soll­ten Sie aber sowie­so nicht wei­ter­le­sen.

Und jetzt fan­ge ich end­lich an:

Heu­re­ka
Einen Titel­track auf einem Tom­te-Album gab es zuletzt auf „Eine son­ni­ge Nacht“, aber die­se Infor­ma­ti­on hat allen­falls sta­tis­ti­schen Wert, denn „Heu­re­ka“ beginnt mit einem Kla­vier. Thees Uhl­mann singt Zei­len, die aus­schließ­lich aus Voka­len bestehen, und hört damit in den nächs­ten 51 Minu­ten nicht mehr auf. „Du bist nicht gestor­ben: Heu­re­ka!“, jubi­liert er im Refrain und schließt mit „Man ver­misst, was einen jeden Tag umgibt“. Die küchen­psy­cho­lo­gi­sche Deu­tung: trotz aller Wid­rig­kei­ten und Umbe­set­zun­gen sind Tom­te immer noch da und jetzt wol­len sie wei­ter­ma­chen.

Wie ein Pla­net
Iggy Pops „Pas­sen­ger“ klopft sehr deut­lich an, ehe Herr Uhl­mann erst­mal lei­den darf. Im Refrain schwingt es im Vier-Vier­tel-Takt Six­ties-mäßig vor sich hin. „Das ist die Zeit, das Leben sei schön“, heißt es im Refrain und aus die­ser Jetzt-erst-Recht- und Das-passt-schon-alles-Umar­mung kommt der Hörer auch nicht mehr raus.

Der letz­te gro­ße Wal
Die Sin­gle. Nach einer Ein­ge­wöh­nungs­pha­se ein unglaub­lich gro­ßer Song. Der letz­te Über­le­ben­de in einer Welt, in der sich alles geän­dert hat: Thees Uhl­mann? Vie­len Musi­kern wür­de ich so viel Selbst­ver­trau­en und Ich-Bezo­gen­heit übel neh­men, bei Uhl­mann passt das ein­fach: man weiß, dass er unge­schützt hin­ter jedem „Ich“ steht, dass er meint, was er singt. Ande­rer­seits ist spä­tes­tens jetzt die Gele­gen­heit, das ers­te Mal Den­nis Becker zu loben, den ver­mut­lich bes­ten Gitar­ris­ten des Lan­des.

Wie sieht’s aus in Ham­burg?
Auf „Buch­sta­ben über der Stadt“ ging es noch um „New York“, jetzt ist’s eine Num­mer klei­ner: Der zurück­ge­las­se­ne Freund in Ham­burg bekommt das Denk­mal gebaut, das er ver­dient hat. Der Refrain schrammt mit Akus­tik­gi­tar­re, Kla­vier und Satz­ge­sang haar­scharf an der Chee­syn­ess vor­bei, dann kommt ein zwei­stim­mi­ges Gitar­ren­so­lo. Das wird ja über Uhl­mann und sei­ne Tex­te gern ver­ges­sen: wie gut die alle als Musi­ker sind.

Vor­an vor­an
Orgel. Bedeu­tungs­schwe­re. Cold­play-Gefühl. Und dann plötz­lich Elek­tro­beats. Spä­tes­tens jetzt wird klar, dass Tobi­as Kuhn (Ex-Miles, Mon­ta) als neu­er Pro­du­zent genau den fri­schen Wind gebracht hat, den eine Band auf dem fünf­ten Album braucht. Der Refrain ist so sehr Sta­di­on­hym­ne, dass man die geschwenk­ten Feu­er­zeu­ge förm­lich rie­chen kann. „Ich zie­he das durch“, singt Uhl­mann und wer hät­te das Recht, das in Fra­ge zu stel­len.

Küss mich wach Glo­ria
Musi­ka­lisch ist es Eng­land zwi­schen den Sieb­zi­gern und Acht­zi­gern, trotz­dem braucht das Lied gut zwei­ein­halb Minu­ten, um aus dem Quark zu kom­men. Das oben auf­ge­führ­te Pathos-Zitat stammt hier­her und ich kann mir gut vor­stel­len, dass man die­ses Lied unglaub­lich schlimm und prä­ten­ti­ös fin­den kann. Nur: ich mag es. Uhl­mann braucht halt sei­ne per­sön­li­chen „Live Fore­vers“.

Es ist so dass Du fehlst
Akus­tik­gi­tar­ren, Drei­vier­tel­takt, Ein­sam­keit. Irgend­wie klingt auch das nach Cold­play, aber nach deren Debüt. Melan­cho­lie und Zuflucht, „Du bist das Beil, ich bin der Wald“. Schön, aber ein biss­chen was fehlt dann doch.

Und ich wan­der
„Du schlägst Dich durch Dein Leben wie ein Koli­bri fliegt“ ist natür­lich auch wie­der so ein Zitat, bei dem es sehr dar­auf ankommt, von wem es stammt. Die Musik klingt genau­so wie die besun­ge­ne Wan­de­rung („durch die war­me Nacht“) und wenn man die­ses Lied unter­wegs auf dem MP3-Play­er hört, fühlt man sich so ver­stan­den und beschützt.

Du bringst die Sto­ries (Ich bring den Wein)
Schon musi­ka­lisch ist es Lied unglaub­lich _​uplifting_​. Dass Uhl­mann offen­bar ein­mal mehr eine Män­ner­freund­schaft besingt, wirft die Fra­ge auf, ob Frau­en Tom­te eigent­lich genau­so schät­zen. „Wenn Du nichts mehr hast, hast Du immer noch mich, denn ich pla­ne zu blei­ben, mein Freund!“ – Was müs­sen das für glück­li­che Men­schen sein, die sol­che Lie­der geschrie­ben bekom­men?

Das Orches­ter spielt einen Wal­zer
Als ich „Heu­re­ka“ zum ers­ten Mal hör­te, ging ich zu Fuß durch die nie­der­rhei­ni­sche Land­schaft. Bei die­sem Lied saß ich unten am Fluss und starr­te auf das Was­ser. Inso­fern ist das Lied für mich viel­leicht mit etwas zu viel Dra­ma­tik und Bedeu­tung auf­ge­la­den, und ehr­lich gesagt ist es das schwächs­te Lied auf dem Album. Trotz­dem kommt hier die zen­tra­le Zei­le des Albums vor: „Mein Gott, ist das Leben schön“. Wenigs­tens für einen Moment soll­te die Fra­ge erlaubt sein, ob glück­li­che Künst­ler nicht uner­träg­lich sind.

Nichts ist so schön auf der Welt wie betrun­ken trau­ri­ge Musik zu hören!
Ja, die Song­ti­tel auf die­sem Album sind mit­un­ter etwas über­am­bi­tio­niert. Und mit den Tom­te-Lie­dern über Musik könn­te man ein eige­nes Album fül­len. Und über­haupt: sechs Minu­ten! Wir befin­den uns halt mit­ten in dem Teil der Plat­te, den ich objek­tiv als eher mäßig gelun­gen bezeich­nen wür­de. Wie das Lied aller­dings in der Mit­te plötz­lich los­legt und sich um sich selbst win­det, das ist schon sehr Seat­tle in den frü­hen Neun­zi­gern. Man weiß, wie es gemeint ist.

Dein Herz sei wild
Irgend­wann zwi­schen­durch hat­ten Tom­te auch mal die Back-to-the-roots-Paro­le aus­ge­ge­ben. Sie mani­fes­tiert sich in die­sem Vier­ein­halb-Minu­ten-Stück, das auch auf den ers­ten bei­den Alben hät­te sein kön­nen. Irgend­wie auch mehr ein „Pfffffff!“- als ein „Wow!“-Lied.

Vor­an vor­an (Laut)
Noch­mal „Vor­an vor­an“, dies­mal The Clash statt Cold­play. Das macht es natür­lich anders, aber auch gut. Als Raus­schmei­ßer ist die­ser Bonus­track deut­lich bes­ser geeig­net als „Dein Herz sei wild“, denn er macht die vor­he­ri­gen Hän­ger wie­der wett.

Fazit
So groß­ar­tig das Album zu Beginn ist, so sehr baut es doch nach hin­ten hin­aus ab. Zehn Songs statt 13 hät­ten es auch getan, denn dann stün­de es „Hin­ter all die­sen Fens­tern“ und „Buch­sta­ben über der Stadt“ in nichts nach.

Man muss „Heu­re­ka“ aber wohl als Selbst­fin­dungs­pro­zess und Stand­ort­be­stim­mung hören. Immer­hin hat man es hier mit einer Band zu tun, die im Ver­gleich zum Vor­gän­ger­al­bum qua­si zur Hälf­te umge­stellt wur­de (Timo Boden­stein und Olli Koch raus; Max Mar­tin Schrö­der am Schlag­zeug, statt an den Key­boards; Simon Front­zek an den Key­boards), und die sich gleich­zei­tig wei­ter­ent­wi­ckeln und auf ihre Wur­zeln besin­nen will. Gemes­sen dar­an ist „Heu­re­ka“ erstaun­lich rund und stim­mig gewor­den.

Die Hym­nen sind noch ein biss­chen grö­ßer gewor­den, die Rocker wie­der ein biss­chen wüten­der. Tom­te sind immer noch da und sie pla­nen zu blei­ben. Und Thees Uhl­mann ist der letz­te gro­ße Wal.

Tomte - Heureka (Albumcover)
Tom­te – Heu­re­ka

VÖ: 10.10.2008
Label: Grand Hotel van Cleef
Ver­trieb: Indi­go