Kategorien
Musik

Was macht ein Klischee zum Klischee?

Ich bekomm ja irgend­wie gar nichts mehr mit.

Im April, zum Record Store Day, hat­te das Ham­bur­ger Tra­di­ti­ons­la­bel Grand Hotel van Cleef bekannt­ge­ge­ben, dass Label­grün­der und kett­car-Chef Mar­cus Wie­busch eine Solo-EP ver­öf­fent­li­chen wer­de. (Auf­merk­sa­me Beob­ach­ter von Wie­buschs Leben ’n‘ Werk wis­sen natür­lich, dass es sich dabei nicht um sei­ne „ers­te“ Solo-Ver­öf­fent­li­chung han­delt.) Ich hab die Vinyl-Schei­be am Record Store Day nicht bekom­men und das gan­ze dann völ­lig aus den Augen ver­lo­ren.

Letz­te Woche fiel mir dann wie­der ein, dass ich die EP ja auch digi­tal kau­fen könn­te – seit­dem läuft „Nur ein­mal rächen“ bei mir auf Dau­er­ro­ta­ti­on:

Mal davon ab, dass das neben „Safe And Sound“ die ein­gän­gigs­te Blä­ser-Hook­li­ne des Jah­res sein dürf­te, ist das auch text­lich ein gro­ßer Wurf: Die Geschich­te vom ewi­gen Nerd („Nur Einmal Rächen, Digger“), der es geschafft hat und jetzt auf die – schon bei R.E.M. zitier­te – Geor­ge-Her­bert-Sen­tenz setzt, wonach ein gutes Leben die bes­te Rache sei. Das klingt schon beim zwei­ten Hören nicht mehr ganz so über­zeu­gend und genau die­ses Kip­peln auf dem schma­len Grat macht den Reiz die­ses Lie­des aus.

Das dazu­ge­hö­ri­ge Album soll, wie Mar­cus Wie­busch im April mit­teil­te, „bald“ erschei­nen.

Schon das zwei­te Solo­al­bum ver­öf­fent­licht Thees Uhl­mann, inzwi­schen dann wohl tat­säch­lich Ex-Sän­ger von Tom­te und ein wei­te­rer GHvC-Label­grün­der. Mit dem Erst­werk „Thees Uhl­mann“ bin ich ja nie so recht warm gewor­den und es spricht vie­les dafür, dass mich der Nach­fol­ger „#2“ noch käl­ter las­sen wird.

Oder auch: noch rat­lo­ser.

Schö­nes Video, war sicher nicht bil­lig, aber … puh.

Die Aus­sa­ge, jemand kön­ne „auch das Tele­fon­buch von Wup­per­tal vor­sin­gen“ ist ja eher sel­ten wört­lich zu neh­men und auf den Wiki­pe­dia-Ein­trag zum 7. März zu über­tra­gen.