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Rundfunk Politik

Schwarz-grün ist die Haselnuss

Ja, es war die Halbzeitpause des Fußballländerspiels Schweden – Deutschland, in die das “Heute Journal” gestern Abend hineinsenden musste. 9,3 Millionen saßen vor dem Fernseher (oder, realistischer: ließen den Fernseher an, als sie gerade erst zum Klo und dann zum Kühlschrank gingen) und sollten sich jetzt, nach einer aus deutscher Sicht eher enttäuschenden ersten Halbzeit, auf so knackige Themen und Fremdwörter wie “Sondierungsgespräche” einlassen.

Marietta Slomka tat also lieber mal so, als würde sie mit einem Erstklässler sprechen, dessen Entwicklung noch etwas hinter der seiner Altersgenosse hinterherhinkt. Bei den Gesprächen zwischen Union und SPD am Montag wurde, so Frau Slomka, “nicht mehr mit Wattebäuschchen geworfen — es soll sogar richtig laut geworden sein”. Das mache die heutigen Sondierungsgespräche mit den Grünen “natürlich noch interessanter”.

Es sei auf jeden Fall “eine spannende Partie”, augenzwinkerte Marietta Slomka noch. Dann ging’s los:

Hinter den zugezogenen Vorhängen sitzen sie noch immer: Schwarze und Grüne. Ein Spiel dauert 90 Minuten, heißt es, Koalitionssondierungen aber viel, viel länger.

Es sah ein bisschen so aus, als würden zwei Mannschaften den Platz betreten. Vor über vier Stunden, vor dem, ja: Entscheidungsspiel über eine mögliche schwarz-grüne Koalition.

Als würden zwei Mannschaften den Platz betreten (Screenshots: ZDF).

Wahrscheinlich muss man froh sein, dass das “Heute Journal” gestern nicht in der Ringpause eines Boxkampfs oder zwischen zwei Folgen irgendeiner skandinavischen Krimiserie lief. Aber das macht es ja nicht besser.

Ob Absicht oder nicht: Das Fußball-Feeling wurde noch verstärkt durch einen leider nicht untertitelten O-Ton des bayerischen Grünen-Politikers Anton Hofreiter, von dem man als Nicht-Bayer entsprechend wenig verstand.

Also weiter im Off-Text:

Die Chancen, dass die Grünenspitze sich für eine schwarz-grüne Koalition ausspricht, sind indes gering. Zu groß die Unterschiede zur Union, etwa bei der Klimapolitik, beim Umgang mit Flüchtlingen. Auf beiden Seiten aber will sich niemand dem Vorwurf aussetzen, die neue Machtpaarung nicht wirklich geprüft zu haben.

Klingt soweit metaphern-unverdächtig, wenn ZDF-Reporter Thomas Reichart beim Wort “Machtpaarung” nicht die Anführungszeichen, die Kursivsetzung und Fettung aus dem Skript mitgesprochen hätte.

Dann schwang er sich wieder auf sein von vorne herein ziemlich angeschlagenes Metaphern-Pferd:

Bei den Grünen gehen sie trotzdem davon aus, dass es am Ende wohl zur Großen Koalition kommt, auch wenn Scharz und Rot gestern miteinander ein eher ruppiges Spiel hatten.

Das Werk schließt mit den Worten:

Solange die Vorhänge zugezogen sind, ist schwarz-grün noch im Spiel. Es hat aber: nur noch Außenseiterchancen.

Das “Heute Journal” in der ZDF-Mediathek.

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Journalisten im Backwahn

Neulich war ich auf einer Journalistentagung. Ich konnte das vor mir selbst rechtfertigen, indem ich auf dem Podium sagte, dass ich keine Journalistentagungen (und keine Bloggertreffen) mag. Die anwesenden Journalisten waren anschließend so nett, mir noch einmal zu erklären, warum das eigentlich so ist.

Ich saß im Publikum einer Diskussion über das Urheberrecht, die ganz außergewöhnlich kuschelig zu werden drohte, weil niemand, der vorher irgendwelche Aufrufe zur Rettung des Urheberrechts (vor wem auch immer) unterzeichnet hatte, an der Diskussion teilnehmen wollte. (Oder konnte — vielleicht fand zeitgleich das Jahrestreffen der Offene-Briefe-zur-Rettung-des-Urhebberrechts-Unterzeichner statt, wer weiß schon, was Menschen, die offene Briefe unterzeichnen, so in ihrer Freizeit machen.)

JEDENFALLS: Ein Vertreter der Piratenpartei erklärte gerade, dass es ja durchaus viele Menschen gebe, die für Inhalte zahlen würden, diese Bezahlung in vielen Fällen aber unmöglich sei. Die populäre Fernsehserie “Game Of Thrones” etwa werde vom Sender HBO ausschließlich über ihren Bezahlkabelkanal vertrieben und ein Jahr nach Ausstrahlung der Staffel auf DVD veröffentlicht. Wer die Serie zeitnah sehen wolle (etwa, um im Freundeskreis mitreden zu können), werde quasi in die Illegalität gezwungen, selbst wenn er eigentlich bereit wäre, gutes Geld für einen legalen Zugang zu zahlen.

Tatsächlich ist diese HBO/”Game of Thrones”-Geschichte ein bemerkenswerter Fall, denn eine neue Zugangsmöglichkeit zu den HBO-Serien würde das eigentliche Geschäftsmodell des Senders, den Absatz seiner Kabelpakete, gefährden. Statt dieses Risiko einzugehen, nimmt HBO die weltweite Verbreitung der Serie durch Dritte einigermaßen billigend in Kauf — und hofft offenbar darauf, dass die Fans dann schon noch anschließend die DVDs kaufen werden.

Über all das wurde bei der Podiumsdiskussion nicht gesprochen, denn es erhob sich ein Mann (wie ich annehmen muss: ein Journalist) im Publikum und fing lautstark zu schimpfen an: Wo wir denn da hinkämen, wenn der Konsument plötzlich bestimmen würde, auf welchem Weg und zu welchen Konditionen er das Produkt geliefert bekomme?! Wenn der Sender die Serie nicht anders verkaufen wolle, müsse man halt warten. Man würde ja auch nicht beim Bäcker sagen: “Du willst zwanzig Cent für die Brötchen, aber ich geb’ Dir nur zehn!” (Ich kann mich nicht an den genauen Wortlaut erinnern, aber die Brötchenpreise waren definitiv nicht zeitgemäß.)

Mal davon ab, dass seine Wortmeldung vergleichsweise weit am eigentlichen Punkt vorbeiging und ich ob seines Geschreis ganz dringend aus dem Veranstaltungsraum fliehen musste, blieb mir der Mann im Gedächtnis.

Was, so dachte ich, muss bei einem Autor falsch gelaufen sein, damit er seine Texte mit Brötchen vergleicht?

Gestern dann verfolgte ich im Internet eine weitere Podiumsdiskussion und wieder fing irgendein Chefredakteur an, von Brötchen zu reden. Da dämmerte mir: So wird das nichts mehr mit dem Journalismus in Deutschland.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Das Backhandwerk ist ein ehrenwertes Gewerbe, vor dem ich – wie vor allen Handwerken – größten Respekt haben. Wer möchte schon mitten in der Nacht aufstehen, um Mehlstaub einzuatmen und seine Hände in eine klebrige Masse zu drücken? Darüber hinaus ist es eine hohe Kunst: Es ist außerhalb Deutschlands nahezu unmöglich, ein gescheites Brot zu finden, und wirklich gute Brötchen findet man nirgendwo mehr, seit die Bäckerei Hallen in Dinslaken ihre Pforten hat schließen müssen.

Damit wir uns des weiteren nicht falsch verstehen: Auch ich möchte für meine Arbeit, in diesem Fall das Erstellen von Texten und lustigen Videos, angemessen entlohnt werden.

ABER: Meine Texte sind keine Brötchen! Niemandes Texte sind das!

Text und Brötchen im Direktvergleich (Symbolfoto).
Werden oft verwechselt: Text (links, über den Eurovision Song Contest in Baku) und Brötchen (rechts, mit Kürbiskernen).

Zwar scheinen manche Journalisten und die meisten Verleger überzeugt, dass ihre Texte für die Menschheit so wichtig sind wie das tägliche Brot, aber das macht sie noch nicht zur Backware.

Man könnte das natürlich durchspielen und augenzwinkernd feststellen, dass die Leute anscheinend auf Marie-Antoinette gehört haben und jetzt einfach Kuchen essen statt Brot. Dafür müsste man sich noch überlegen, was in dieser Metapher jetzt der Kuchen wäre (Blogs? Google?), aber das Bild würde mit jedem Gedanken schiefer. Texte sind keine Brötchen!

Texte werden nicht gebacken, man kann sie nicht nach fünf Tagen kleinhobeln und mit ihnen Schnitzel panieren und vor allem werden Texte nicht an Leser verkauft, sondern an Verleger. (Dass die dann sagen, sie würden gerne aber nur die Hälfte des Preises zahlen wollen, ist das eigentliche Problem für die Journalisten.)

Das ganze Themenfeld “geistiges Eigentum” ist vermint mit hinkenden Vergleichen, aus dem Boden von Fässern herausgeschlagenen Kronen, verunfallten Metaphern, falschen oder wenigstens überholten Annahmen und unglücklichen Begriffen. Ja, “geistiges Eigentum” ist schon ein solcher unglücklicher Begriff, weil der Geist ja eben so erfrischend unkörperlich ist. Das überfordert viele Vorstellungskräfte, weswegen die Katholische Kirche den Heiligen Geist kurzerhand in eine Taube gepackt hat. Das ist auch nur ein Bild, liebe Journalisten (wenn auch weit weniger bescheuert als gebackene Texte): Wenn Euch eine Taube auf den Kopf kackt, ist das in den seltensten Fällen ein Zeichen Gottes.

Wir können über alles diskutieren (ach, das tut Ihr ja schon seit 15 Jahren): über die Möglichkeit, einzelne Texte zu bezahlen; darüber, dass die Werbekunden ins Internet abwandern; über die schlechten Arbeitsbedingungen von Journalisten und die teils ekligen Verträge, die ihnen die Verlage vorlegen; darüber, dass guter Journalismus natürlich bezahlt werden muss, und über vieles mehr.

Aber wenn Menschen, die ausschließlich von der Kraft ihrer Gedanken leben, Texte mit Brötchen vergleichen, dann sehe ich für alle weiteren Gesprächsansätze ausgesprochen schwarz.

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Digital

Die eiserne Taifun-Lawine

Was halt so passiert, wenn man zu nachtschlafender Zeit (dienstlich!) auf Bild.de rumsurft:

Man droht, in wilden Metaphern-Fluten zu ertrinken …

Odenwaldschule: Ex-Schüler: "Ich war im Zentrum des Taifuns" Eine Lawine von Missbrauchsfällen überrollt Deutschland. Durch die Berichte ehemaliger Schüler werden neue Details bekannt. mehr ...

… und stößt auf die vielleicht bizarrste Grafik der letzten hundert Jahre:

Steinhart, unbeugsam, wehrhaft: Angela Merkel (55, CDU) von BILD in die Pose des "Eisernen Kanzlers" Bismarck versetzt. So muss die Kanzlerin den EU-Regierungschefs derzeit vorkommen. Das Original-Bismarck-Denkmal steht übrigens in Hamburg Foto: dpa Picture-Alliance

Jetzt kann ich wieder nicht schlafen …

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Musik Print

Unvordenkliche Pattitessen

Eigentlich wollte ich ja nur wissen, wie das Konzert von Patti Smith in Frankfurt war. Aber schon nach den ersten zwei Sätzen der Rezension der Reportage des Artikels von Rose-Maria Gropp in der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” war mir klar, dass ich das nicht so einfach herausfinden würde:

Sie schreitet den Parcours ihrer Möglichkeiten ganz ab, von bald vier Jahrzehnten ist da zu sprechen. Zeit scheint für Patti Smith nicht entlang einer Schiene zu verlaufen, sondern ihr wie ein weiter, geräumiger Hof zur Verfügung zu stehen.

Irgendjemand hat also auf einem bald vier Jahrzehnte großen Hof – wie viel das wohl in Fußballfeldern ist? – einen Möglichkeiten-Parcours errichtet, den Patti Smith nun abzuschreiten gedenkt.

Na ja, schauen wir mal, wie lange wir da mitschreiten können:

Sie heizt ihren Auftritt an mit dem scharfen alten Song „Free Money“, dann holt sie sich ihr Publikum schon näher mit jenem Charme, der ihre seit unvordenklichen Zeiten bestehende Liebe zu Europa und seinen Dichtern versprüht: „I came to Frankfurt to see Goethe’s house“, deklamiert sie zur Gitarre und erzählt eine kleine Geschichte von Zerstörung und Wiederaufbau, vom Geist, der weht, wo er das darf – „there in the light, there is Goethe’s desk“.

Ist das nicht verantwortungslos, das Publikum so nah an einen aufgeheizten Auftritt heranzuholen? Zumal, wenn dort etwas sprüht. Aber was genau eigentlich? Manche Menschen versprühen ja schon mal Charme, bei Patti Smith versprüht aber offenbar der Charme Liebe. Und zwar eine, die seit unvordenklichen Zeiten besteht. Na, das muss ja eine alte Liebe sein. Gut, dass die nicht rostet, sonst wäre es noch gefährlicher, da so nah dran zu stehen. Immerhin weht da vorne auch noch ein Geist — oder darf er das genau dort nicht?

Es hat sich schon immer gelohnt, Patti Smiths Texte zu verstehen und zu begreifen; denn sie ist ganz eigentlich eine Dichterin, und der Punk in ihr ist vor allem sprachliche Entäußerung, die Musik ihre Rhythmusmaschine, die freilich längst nicht so simpel konstruiert ist, wie sie vorgibt, als wären da bloß ein paar Akkorde zu greifen.

Es entbehrt natürlich nicht einer gewissen Ironie (vermutlich einer sehr unsimpel konstruierten), derart umständlich über die Verständlichkeit und Begreifbarkeit von Texten zu schreiben. Dass Frau Smith “ganz eigentlich” eine Dichterin ist, hätte man natürlich erahnen können angesichts der Tatsache, dass die Dame schon ein Dutzend Gedichtbände veröffentlicht hat.

Überraschender wäre es vielleicht gewesen, wenn sie “ganz eigentlich” eine Konditorin wäre, die diese ganzen künstlerischen und intellektuellen Auftritte nur als Tarnung benutzt, um in Ruhe riesige Schwarzwälder Kirschtorten backen zu können. Die wären ihr dann sicher eine kulinarische Entäußerung.

Aber wie sieht’s eigentlich mit dem näher geholten Publikum aus?

Längst hat sie die Halle auf ihrer Seite – diejenigen, die mit ihr den langen Weg seit den Siebzigern gegangen sind, und die vielen Jungen, die vielleicht gekommen sind, um eine lebende Legende zu betrachten; ihnen wird eine veritable Erscheinung zuteil, die ihr Publikum anzieht wie ein Magnet die Späne.

War der lange Weg jetzt eine Schiene oder ein Hof? Ich komme da immer durcheinander. Jedenfalls scheint das Publikum inzwischen an Patti Smith zu kleben, bzw. an einer veritablen Erscheinung. Aber wo gehobelt wird …

An Patti Smiths Seite steht immer wieder und unverbrüchlich Lenny Kaye in seiner fortwährend schönen, eher alteuropäischen Melancholie, schlank und edel ergraut, noch immer ein Ausnahmegitarrist, der sich indessen mit einem Hauch Ironie, vor allem wenn er singt, ganz in den Dienst seiner Frontfrau stellt.

Als ich Patti Smith live gesehen habe (vor sechs Jahren beim Haldern Pop), wirkte sie einigermaßen zart. Erstaunlich, dass an ihrer Seite dennoch Platz für eine komplette Halle und einen Ausnahmegitarristen ist. Und was das für ein Ausnahmegitarrist ist: Einer, der immer wieder und unverbrüchlich steht (an Patti Smiths Seite) und der offenbar in fortwährend schöner, eher alteuropäischen Melancholie – nicht irgendeiner: seiner! – edel ergraut ist. Er könnte aber auch nur in dieser Melancholie stehen, so genau gibt das die Grammatik nicht her. Sicher ist: Er steht und stellt sich dabei ganz in den Dienst seiner Frontfrau. Das tut er natürlich “indessen”, weil dieses Wort auf Seite 137 des Nachschlagewerks “Worthe zum bedeutungsschwanger in Texten herumstehen” (3., aktual. Auflage, Weimar 1871) zu finden ist.

Diese Dyade ist von hohem Reiz, und wenn die beiden auf den Stahlsaiten ihrer akustischen Gitarren ein Duett geben, das großartig ausufert in etwas, das früher die Session einer Band geheißen hätte, dann ist da ein solcher Moment, für den Konzerte gemacht sind.

Die gute Nachricht zuerst: Eine Dyade ist nicht – wie ursprünglich von mir angenommen – ein Fisch.

Sessions heißen jetzt also irgendwie anders, aber wie sie heißen, weiß Frau Gropp nicht — oder sie will es uns nicht mitteilen. Jedenfalls ist das Duett der reizenden Dyade erst großartig in etwas ausgeufert und dann war da plötzlich ein Moment – nicht irgendeiner: ein solcher! -, für den Konzerte gemacht sind. Hoffentlich wusste der den ganzen Aufwand zu schätzen.

Aber zurück zur Frage, wie es denn eigentlich war, das Konzert. Zieht man sämtliche Adjektive und Adverbien ab, wäre der Artikel nur noch halb so lang. bleibt eine Erkenntnis:

Mit Pathos wird Geschichte gemacht.

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Digital Leben

Stilblümchensex

Alle paar Monate muss ich bei GMX.de vorbeischauen um zu überprüfen, ob meine dort vor über einem Jahrzehnt eingerichtete E-Mail-Adresse noch existiert. Es ist jedes Mal ein freudloser Akt, der einem zeigt, wie gut man es mit all den Funktionen von Googlemail tatsächlich hat.

Das Schlimmste an GMX aber ist das angeschlossene Portal, bei dem man dann auch tatsächlich jedes Mal auf irgendwelchen Quatsch drauf klickt und im Bezug auf die zu erwartende Bodenlosigkeit selten enttäuscht wird. So las ich heute versehentlich einen Text, der offenbar ursprünglich vom Herrenmagazin “Men’s Health” stammt und das Thema “Slow Sex” behandelt. Und selbst, wenn das Thema Sie nicht interessiert: Das sollten Sie gelesen haben!

Los geht es mit ein paar Allgemeinplätzen der Sorte “Es hilft, wenn Sie mindestens zu zweit sind”:

Musikalisch sollten Sie’s zwar ruhig angehen lassen, jedoch ruhig ein paar Drum-Akzente setzen. Die frühen Alben von Massive Attack oder Air sind dafür hervorragend geeignet.

Dann geht’s aber auch schon schnell zur Sache — zumindest was groteske Kosenamen angeht:

Lassen auch Sie sich von ihr ebenso langsam ausziehen. Wird sie dabei zu schnell, bremsen Sie Ihre Gazelle, indem Sie ihren Kopf in die Hände nehmen und sie küssen.

Und dass die “Gazelle” kein Ausrutscher war, sondern Teil des Plans, wird schnell deutlich. Machen Sie auch mal was Verrücktes: Lesen Sie die folgenden Zeilen und versuchen Sie dabei, nicht zu lachen. Denken Sie immer daran, dass es hier um etwas entfernt Sinnliches gehen soll:

Mit einer Hand hält sie sich an Ihrem Rettungsanker fest, mit der Handfläche der anderen reibt sie fortwährend und kreisend über Ihre Eichel – etwa so, als würde sie einen Apfel polieren. Klingt harmlos? Sie werden jodeln, Mann!

Jodeln werden Sie womöglich auch, wenn Sie erfahren, dass das männliche Genital von den “Men’s Health”-Autoren nicht nur “Rettungsanker” genannt wird, sondern auch “Ihr bester Freund”, “der kleine Don Juan”, “der gute Don”, “Donny”, “Don J.”, “Don” oder schlicht “er”. Für den weiblichen Körper reichte die Phantasie dann nicht mehr, dort ist nur von “Lady K.” die Rede.

Und wen es nicht abtörnt, sein Glied im Geiste “Don” zu nennen, der steht bestimmt auch auf syntaktisch korrekten dirty talk:

Und noch ein kleiner Tipp am Rande: Nehmen Sie beim Blowjob ihren Kopf nur dann zwischen Ihre Hände, wenn sie ausdrücklich zu Ihnen sagt: “Nimm beim Blowjob meinen Kopf zwischen deine Hände!” Genau mit diesen Worten.

Fast wünscht man sich die Zeiten zurück, in denen einem die “Bravo” umständlich erklärte, was “Petting” ist und dass man davon nicht schwanger werden könne.

Dann kommt’s aber endlich zum Höhepunkt und “Men’s Health” fackelt ein Feuerwerk der sprachlichen Bilder ab, das garantiert das Rückenmark schädigt:

Ehe Sie wie Nut und Feder ineinander gleiten, sollten Sie die Zügel noch einmal strammziehen, die Geschichte etwas abbremsen.

[…]

Bevor er in tiefste Tiefen vordringt, soll er eine Zeit lang am Eingang stehen und mit der Dame plaudern. Reiben Sie seinen Kopf an ihrem Knöpfchen.

Und plötzlich beginnt man, Wolf Wondratschek zu schätzen.

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Verunglückte Vergleiche (317)

Nun wucherten Anfeindungen und Intrigen wie Fußpilz auf alten Buletten.

Der Artikel von Lydia Harder auf Seite 4 wirft heute unbeabsichtigt die Frage auf, wie es eigentlich in der Kantine der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” (online nur kostenpflichtig verfügbar) aussieht.

[Eingesandt von Mutti.]

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Politik

Auf jeden Sieger zehn Verlierer

Stellen wir uns für einen Moment bitte Folgendes vor: Ich habe Usain Bolt, den schnellsten Mann der Welt, zu einem Wettrennen über 100 Meter herausgefordert. Usain Bolt hat sich vorher beide Beine gebrochen, tritt aber trotzdem an. Durch dieses Handycap läuft Bolt die Strecke in 12,5 Sekunden, ich brauche 29,2 Sekunden und bin damit so langsam wie noch nie. Nach dem Rennen erkläre ich mich zum klaren Sieger, weil Bolt ja normalerweise viel, viel schneller ist und das muss man ja auch berücksichtigen.

Wenn Sie dieser Argumentation folgen können (und nicht schon bei der Vorstellung, ich könnte 100 Meter geradeaus laufen lachend unter Ihrem Schreibtisch verschwunden sind), sind Sie vermutlich in der SPD. Die hat nämlich gerade bei der bayrischen Landtagswahl das schlechteste Ergebnis ever eingefahren, was sie in der Selbstwahrnehmung zum Sieger macht, weil die CSU (die 2,3 Mal so viele Stimmen erhalten hat) immerhin seit 54 Jahren nicht mehr so schwach war.

Die gebrochenen Beine von Usain Bolt heißen Günther Beckstein und Erwin Huber und sie haben die Wahl natürlich nur derart vor die Wand gefahren, um Edmund Stoiber seinen 67. Geburtstag zu verhageln. Dafür haben sie Stoiber (und ich fürchte, Sie werden sich heute noch mit einigen schiefen Bildern rumschlagen müssen) bei Tempo 180 aus dem fahrenden Wagen geworfen, während Horst Seehofer an der Handbremse nestelte und Gabriele Pauli das Verdeck einfahren wollte. Aber für das führerlose und zertrümmerte Gefährt hätten sie immerhin noch die volle Pendlerpauschale beziehen können.

Die in jeder Hinsicht beeindruckende Schlappe für die CSU, die fast ein Drittel ihrer Wählerstimmen eingebüßt hat, wird aber in den Schatten gestellt von einer SPD, die das eigene Debakel elegant ignoriert (wohl Dank der Erfahrung auf dem Gebiet) und allen Ernstes Ansprüche auf die Regierungsbildung anmeldet.

Frank-Walter Steinmeier, den sie in der Partei mittlerweile vermutlich für einen Albino-Barack-Obama halten, der aber bestenfalls ein ganz sicher nicht gefärbter Gerhard-Schröder-Klon ist (was immerhin schon mal bedeutend besser ist als ein unrasierter Gordon-Brown-Klon), dieser Frank-Walter Steinmeier also stellt sich hinter ein Mikrofon und sagt:

Und immerhin: Es ist zum ersten Mal für viele Wählerinnen und Wähler in Bayern vorstellbar und möglich gewesen, nicht mehr CSU zu wählen. Sie sind noch nicht gleich durchgegangen zur SPD, aber es entsteht eine Perspektive.

Na, hurra! Da könnte ich ja auch in lautstarke Verzückung geraten, weil Natalie Portman nicht mehr mit Devandra Banhart zusammen ist — und mich jetzt sicher endlich heiraten wird.

Franz Maget, der aussieht wie Peter Zwegat, aber SPD-Spitzenkandidat in Bayern war, verspricht, den “halben Weg” beim “nächsten Mal” nachzuholen, und die Wähler nicht nur weg von der CDU, sondern auch hin zur SPD zu holen. Das klingt, als steckten die Wähler zwischen Villariba und Villabajo (formerly known as Not und Elend) auf halber Strecke im Schlamm — und nicht, als hätten sie sich gerade irgendwo ganz anders ein gemütliches kleines Zeltlager am warmen Herd von Gabi Pauli errichtet.

Um die Runde vollzumachen, trat auch noch Andrea Ypsilanti, die das Wortpaar “glaubwürdiger Politiker” im Alleingang zum Oxymoron stempeln will, freudestrahlend vor die Kameras und sprach von der zweiten Wahl, die “gründlich schiefgegangen” sei für … die CDU/CSU. Mit der ersten meint sie wohl ihre eigene in Hessen, diesem armen Bundesland, dass seit einem halben Jahr von einem geschäftsführenden Ministerpräsidenten regiert wird, der auch noch Roland Koch heißt.

Denn das ist die eigentliche Sensation der Wahlen in Hessen und Bayern: dass die Union nicht wegen ihrer politischen Gegner so dumm dasteht, sondern wegen ihres eigenen Führungspersonals. Aber selbst dann schafft es die SPD nicht, wenigstens so viele Wähler zu mobilisieren, dass sie selbst die meisten Stimmen bekommt — was nach meinem Demokratieverständnis (Koch hin, Beckstein her) irgendwie dringend notwendig wäre, um wasauchimmer zu regieren.

Aber vermutlich weiß es der Wähler zu schätzen, wenn eine Partei, der er vielleicht auch noch seine Stimme gegeben hat, in erster Linie durch Schadenfreude über die Verluste des politischen Gegners auf sich aufmerksam macht. Eigentlich ist es da doch inkonsequent, nicht gleich noch einen Schritt weiter zu gehen, auf Österreich zu zeigen und “wenigstens hat bei uns keiner das Nazipack gewählt” zu rufen.

Dass auch ein in Bayern erworbenes Abitur nicht zwangsläufig für große Mathematikkenntnisse steht, bewies dann Claudia Roth, die Mutter Beimer der Grünen. Sie sieht “eine deutliche Mehrheit jenseits der CSU”, die sich in den absoluten Zahlen der Sitzverteilung wohl vor allem darin niederschlägt, dass alle anderen Parteien zusammen exakt drei Sitze mehr haben als besagte CSU. Daraus leitet Frau Roth einen “Auftrag” zur Regierungsbildung ab.

Es ist beeindruckend, mit welcher Unbeirrtheit Politiker große Debakel und mittlere Enttäuschungen (die Grünen haben zwar als einzige vorher im Landtag vertretene Partei hinzugewonnen, sind aber nicht mal mehr drittstärkste Fraktion) in Siege und Triumphe umzuwidmen versuchen. Wie ein Wahlergebnis gedeutet werden soll, das eigentlich nur den Schluss zulässt, dass die Wähler die Schnauze voll haben von den beiden großen Volksparteien, die die Bundesrepublik seit drei Jahren in trauter Zwietracht regieren (und dabei noch jedes zweite Gesetz verfassungswidrig gekriegt haben). Und wie die Lähmung, die so ein Land durch uneindeutige Machtverhältnisse erfährt, gefeiert wird.

Man wartet eigentlich nur noch auf den Tag, an dem irgendeine Partei (mutmaßlich eine von Guido Westerwelle geführte) auf die Idee kommt, bei Wahlergebnissen analog zur Einschaltquote im Fernsehen eine “werberelevante Zielgruppe” auszurufen und nur noch das Abstimmverhalten der 14- bis 49-Jährigen berücksichtigen zu wollen.

Dabei sind die deutschen Vertreter noch blass und harmlos gegen das Personal, das im US-Wahlkampf angetreten ist, um das Amt zu erobern, das man nicht umsonst das wichtigste der Welt nennt. Wir haben ja noch nicht mal eine Sarah Palin (obwohl ich glaube, dass Gabriele Pauli für die Rolle notfalls zur Verfügung stünde), von einem John McCain oder Joe Biden ganz zu schweigen.

Andererseits reichen Ronald Pofalla, Guido Westerwelle und Oskar Lafontaine für den Anfang völlig aus.

[Ausgelöst via twitter]

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Die ungelegten Blues-Eier des Milchkaffee-Gedächtnisses

Wer auch immer den Sack mit den Stilblüten in der Dinslakener Lokalredaktion der “Rheinischen Post” vergessen hat: er sollte ihn schleunigst abholen!

Der Umzug des Stadtarchivs ins Johannahaus hätte sicher Charme. Die historische Bedeutung des Gemäuers, das noch dazu im Herzen der Altstadt und in unmittelbarere Nähe zum städtischen Museum Voswinckelshof liegt, passte hervorragend für die Unterbringung des „städtischen Gedächtnisses“. Doch noch handelt es sich bei dieser Lösung um ein völlig ungelegtes Ei.

 Dinslaken (RP) Tango schmeckt nach Sommer und duftet nach bitter-süßem Milchkaffee, zumindest wenn „Quadro Nuevo“ ihn spielen. Bei der Fantastival-Jazznacht im Burginnenhof lud das Quartett zu einer sinnlichen Reise durch Europa ein.  In Polen hat die Sonne den Blues. Sie ist müde, und so schwermütig, dass der anschließende Spaziergang durch die engen Gassen Neapels im beinahe verklungenen Italien der 20er Jahre geradezu verträumt daher kommt, federleicht, warm, zärtlich.

Disclosure: Genau dort habe ich meine ersten journalistischen Gehversuche unternommen.

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Fernsehen Rundfunk

Geladene rote Ampel entgleist

Das “Nachtmagazin” der ARD verhält sich zum “RTL-Nachtjournal” wie “Brisant” zu “Explosiv”: Wenn oben nicht diese kleine Eins in der Ecke wäre, würde man kaum glauben, dass man gerade öffentlich-rechtliches Qualitätsfernsehen schaut. Klar: Um kurz nach Mitternacht richtet sich das “Nachtmagazin” an die Menschen, die dann noch wach sind, und das sind eben eher die jüngeren und die sind eben eher Infotainment gewöhnt. Trotzdem kriege ich regelmäßig die Krise ob dieser zwanghaften Lockerheit, dem schon psychotisch wirkenden ständigen Augenzwinkern und der himmelschreienden Oberflächlichkeit von Beiträgen und Interviews.

Deshalb schauen wir uns die Sendung von gestern (also heute) mal genauer an:

CSU-Vorsitz
Gabriele Pauli hat überraschend gefordert, Ehen auf sieben Jahre zu befristen, mit der Möglichkeit auf eine anschließende Verlängerung. Hier von “verflixten sieben Jahren” zu sprechen, drängt sich dermaßen auf, dass wir Ingo Zamperoni seine augenzwinkernde Anmoderation noch mal durchgehen lassen wollen.

Doch dann geht das Elend richtig los, denn Fernsehen braucht immer Bewegtbilder, auch wenn es nur erklärende und überleitende Worte aus dem Off gibt. Diese Szenen nennt der Fachmann “Schnittbilder” und seit meinem Ausflug in die audiovisuellen Medien weiß ich, wie wichtig diese sind, und bei der ARD weiß man es erst recht:

Schnittbild: Gabriele Pauli steht auf einer Verkehrsinsel neben einer Ampel und posiert für Fotografen.
Sprecherin: “Medienrummel in München – wie so oft, wenn Gabriele Pauli sich zu Wort meldet. Sie weiß sich in Szene zu setzen, doch jetzt stehen die Ampeln auf rot für sie.”

Das wichtigste Buch in der Redaktion von “ARD Aktuell” scheint also immer noch der Metaphern-Duden sein.

EU zu Energiemarkt

Ingo Zamperoni: “Zum Jahreswechsel dürften viele Stromkunden noch geladener sein, denn die Energiepreise drohen erneut zu steigen […]. Für *Ent*spannung will jetzt die Europäische Union sorgen.”

Es folgt ein Beitrag, dessen Aufhänger darin besteht, den EnBW-Chef Utz Claassen auf dem Weg zu seinem Auftritt bei “Hart aber fair” zu begleiten. Man sieht dem armen Wirtschaftsboss förmlich an, wie oft er die Eingangstür des WDR-Funkhauses öffnen und dann forsch (oder besser noch: “energetisch”, haha!) an der Kamera vorbeigehen musste. Dafür hat er beim O-Ton die schmucke Lobby des Fünfziger-Jahre-Baus am Kölner Wallrafplatz im Nacken.

Dann steigt Claassen illegalerweise in den weltberühmten Paternoster ein (die Benutzung ist aus Versicherungsgründen ausschließlich WDR-Angestellten vorbehalten) und entschwindet nach oben aus dem Bild. Es folgt ein Schnitt und Aribert Peters vom Bund der Energieverbraucher fährt im gleichen Paternoster von oben ins Bild hinein. Wollen Sie raten, wie der Off-Kommentar dazu lautet?

Sprecherin: “In genau die andere Richtung bewerten Verbraucherverbände die Vorschläge.”

Herr Peters hatte dann wohl noch das Glück, für weitere Schnittbilder das Funkhaus am hellichten Tag wieder zu verlassen und noch in der Tür sein Mobiltelefon aufzuklappen und ans Ohr zu halten, obwohl es garantiert nicht geklingelt hat.

Deutsche Einheit

Ingo Zamperoni: “Der Aufschwung ist im Osten angekommen, das sagt ein verhalten zuversichtlicher Wolfgang Tiefensee und der müsste es ja schließlich wissen: Ist er doch Verkehrsminister – nicht nur, aber auch der Aufbau-Ost-Beauftragte der Bundesregierung. […] Aber die Schere zwischen Neuen und Alten Bundesländern klaffe immer noch viel zu weit auseinander. Tiefensee könnte das wohl nirgends besser feststellen als in – Tiefensee.”

Yes, indeed: Man hielt es für ein total verrückte Idee, ins brandenburgische Tiefensee zu fahren, um dort mal zu gucken, wie es im Osten denn so aussieht. Und da sage noch einer, Namenswitze seien das Privileg der Privatsender.

Schnittbild: Die Auslage eines Blumenhändlers.
Sprecherin: “Blühende Landschaften am Ortseingang. Kein Bäcker, kein Supermarkt, keine Kneipe – abgeschafft, weil unrentabel.”

Und keine anderthalb Minuten später:

Schnittbild: Verlassenes Bahnhofsgebäude, Schwenk auf zugewachsene Schienen.
Sprecherin: “Ist Tiefensee entgleist? Nein, aber Bahnanschluss gibt es trotzdem keinen mehr.”

Meteoriten-Aufprall

Ingo Zamperoni: “Es war, gängigen Theorien zufolge, ein Meteorit, der vor 65 Millionen Jahren das Schicksal der Dinosaurier auf unserem Planeten besiegelte. Ganz so gewaltig war der Einschlag nicht, der sich am Wochenende in Peru, unweit des Titicacasees ereignete, und doch hat der Meteoriten-Aufprall mysteriöse Folgen.”

Ach, geschenkt, dass wir das schon alle bemerkt hätten, wenn sich die Sonne verfinstert hätte und wir ausgestorben wären. Irgendwie muss man ja das Thema anmoderieren und im Vergleich zu den Vox-Spätnachrichten, wo ein armer Fachmann mit genau einem Satz zitiert wurde (“Ich glaube nicht, dass das Außerirdische waren”), ist der ARD-Beitrag zum Thema völlig in Ordnung.

Wenn ich anfange, kleinlich zu werden, bringt mich diese eine Ausgabe des “Nachtmagazins” noch ins Grab. Widmen wir uns also lieber noch kurz dem letzen Beitrag der Sendung. Es handelt sich um ein klassisches “Nachtmagazin”-Thema: Das Kratzen an der Popkultur.

Popkomm

Ingo Zamperoni: “Der Pop kommt – bei der Popkomm. Aber nicht nur der: Auf der internationalen Musikmesse geht es seit heute wieder um die Trends und Neuheiten in allen Bereichen der Musik- und Unterhaltungsbranche.”

Ein Brüller ohne Ende. Aber mal was ganz anderes: Der Pop kommt bei?! Nicht, dass ich Bastian Sick wäre, aber das ist doch ungefähr so neben der Spur wie das Plakat, das über viele Jahre in meiner Heimatstadt ein umherreisendes Kinderpuppentheater ankündigte. Dort stand: “Der Kasper kommt im Theaterzelt”.

Ich bin mir sicher, dort hat man fast so viel gelernt wie beim “Nachtmagazin” – aber nur halb so viel gelacht.