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Lucky & Fred: Episode 29


 
Let op! Drem­pels: Ohne Publi­kum, aber mit Hand­wer­kern im Hin­ter­grund bege­hen Lucky & Fred den Inter­na­tio­na­len Frau­en­tag. Sie dis­ku­tie­ren über Dop­pel- und Fami­li­en­na­men, Kar­ne­val als Teil einer deut­schen Iden­ti­tät und den gan­zen Quatsch, den die SPD so mit sich machen lässt.

Die bei­den plau­dern über ihre Fami­li­en und ihre Arbeit, Fred gibt Chris­ti­an Lind­ner Tipps und dann gilt es Abschied zu neh­men von vie­len, vie­len Pro­mi­nen­ten, dar­un­ter auch ehe­ma­li­gen Kol­le­gen.

Zum Schluss gibt es wie immer Licht­bli­cke – und die Ankün­di­gung gleich zwei neu­er Live­shows!

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Musik Unterwegs

Drei Tage im August

Haldern Pop 2009.

Der jun­ge Mann war schon die gan­ze Zeit mit CDs und einem Filz­stift über den Alten Reit­platz gelau­fen und hat­te Leu­te an den Ein­gän­gen zu Back­stage- und Pres­se­be­rei­chen ange­spro­chen, ob sie ihm wei­ter­hel­fen könn­ten. Jetzt stand er plötz­lich hin­ter einer die­ser Absper­run­gen und ließ sich Auto­gram­me von Asaf Avi­dan und des­sen Band geben. Nach­dem die­ses klei­ne Zusam­men­tref­fen für alle Betei­lig­ten so erfreu­lich ver­lau­fen war, ging Asaf Avi­dan noch ein­mal zum Secu­ri­ty-Mit­ar­bei­ter am Zugang zum Pres­se­be­reich und bedank­te sich bei ihm: „Thanks for let­ting that guy in!“

Es ist nur ein Detail, aber als ich es am Ran­de mit­be­kam, dach­te ich: „Das ist Hald­ern!“ Das Fami­liä­re, Ent­spann­te, etwas Ande­re macht das Fes­ti­val am schö­nen Nie­der­rhein auch bei der 26. Auf­la­ge zu etwas beson­de­rem. (Mit „beson­ders“ mei­ne ich übri­gens nicht ein­zig­ar­tig – ich weiß, dass es über­all in Deutsch­land so klei­ne, per­sön­li­che Fes­ti­vals gibt. Aber unter die­sen dürf­te Hald­ern dann schon wie­der das größ­te sein.) Dok­ter Renz von Fet­tes Brot wirk­te eini­ger­ma­ßen ver­wirrt, als er fest­stell­te, dass die gan­ze Büh­ne frei von Mobil­funk­wer­bung war – eigent­lich erstaun­lich, dass die Fes­ti­val-Tickets trotz solch aus­ge­schla­ge­ner Ein­nah­me­quel­len ver­gleichs­wei­se güns­tig sind.

Haldern Pop 2009.

Dass das Hald­ern Pop die­ses Jahr erst am zwei­ein­halb­ten August­wo­chen­en­de statt­fand, hing mit dem Ter­min des Lol­la­pa­loo­za-Fes­ti­vals in Chi­ca­go zusam­men (das letz­te Fes­ti­val in Nord­ame­ri­ka, nach dem dann all Künst­ler wie die Zug­vö­gel nach Euro­pa wei­ter­zie­hen), erwies sich in Sachen Wet­ter aber als abso­lu­ter Glücks­fall. Nach den legen­dä­ren Schlamm­schlach­ten 2005 und 2006 ist man ja eini­ger­ma­ßen beschei­den und freut sich schon, wenn sich sowas nicht mehr wie­der­holt, aber so gut wie in die­sem Jahr habe ich das Wet­ter seit neun Jah­ren nicht in Erin­ne­rung (2003 war es wär­mer, aber das war abso­lut unan­stän­dig und kurz vor töd­lich). Und an den impro­vi­sier­ten Was­ser­wer­fern Berie­se­lungs­an­la­gen zeig­te sich dann wie­der der beson­de­re Hald­ern-Charme.

Auch sonst war mein Zehn­tes für mich eines der schöns­ten Hald­ern-Fes­ti­vals über­haupt. Zwar war es musi­ka­lisch nicht hun­dert­pro­zen­tig über­zeu­gend, aber das liegt zum einen dar­an, dass ich immer noch jedes Hald­ern mit der 2001er Aus­ga­be (Tra­vis, Star­sail­or, Neil Finn, The Divi­ne Come­dy, Phoe­nix, Muse, Slut, Black­mail, …) ver­glei­che, und zum ande­ren kann man’s ja eh nie allen gleich­zei­tig recht machen. Ver­an­stal­ter Ste­fan Reich­mann sag­te sogar, er fän­de es legi­tim, „auch mal was rich­tig schei­ße zu fin­den“ – aber die­se Ein­schät­zung traf dann bei mir doch auf kei­nen der gese­he­nen Künst­ler zu.

Fettes Brot beim Haldern Pop 2009.

Bon Iver waren wie erwar­tet groß­ar­tig (und genau rich­tig in der frü­hen Abend­son­ne), Fet­tes Brot, Dear Rea­der, Wil­liam Fitzs­im­mons und Ath­le­te gefie­len mir auch live gut. Colin Mun­roe war die Neu­ent­de­ckung des Fes­ti­vals und mit Anna Tern­heim, Asaf Avi­dan & The Mojos, The Ther­mals und Blit­zen Trap­per muss ich mich dann in den nächs­ten Wochen noch mal näher befas­sen.

Der Span­nungs­bo­gen hät­te frei­lich ein wenig mehr Zug ver­tra­gen: Vie­les plät­scher­te nett vor sich hin, was auch sehr schön war, aber als die Ther­mals plötz­lich los­bra­chen, waren sich vie­le einig, dass es dem Fes­ti­val bis­her etwas an Dri­ve gefehlt hat­te.

Hat­te ich in den letz­ten Jah­ren zwi­schen­durch immer in bes­ter „Lethal Weapon“-Manier geflucht, dass ich jetzt lang­sam aber wirk­lich „zu alt für die­sen Scheiß“ sei, bin ich mir dies­mal abso­lut sicher: Wir sehen uns 2010!

Mehr Hald­ern Pop 2009 hier im Blog: Live­blog Frei­tag und Live­blog Sams­tag.

Hald­ern Pop im Fern­se­hen: Rock­pa­last.

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Musik Gesellschaft

Frittierte Rock-Nostalgie

Mit Nost­al­gie ist das ja immer so eine Sache: vie­le Din­ge son­nen sich nur noch in ihrem eins­ti­gen Ruhm und sind bei genau­er Betrach­tung heu­te ganz schlimm. Led Zep­pe­lin ohne Robert Plant, zum Bei­spiel, vie­le Fuß­ball­ver­ei­ne oder auch Weih­nach­ten mit der Fami­lie.

Die Esse­ner Gru­ga­hal­le fei­ert in die­sem Jahr ihren fünf­zigs­ten Geburts­tag. Sie ist Beton­ge­wor­de­ne Bon­ner Repu­blik (Wil­ly Brandt und Kon­rad Ade­nau­er haben dort Reden gehal­ten), deren Archi­tek­tur den Opti­mis­mus der 1950er Jah­re per­fekt wie­der­gibt und die des­halb ohne Mäd­chen in Pet­ti­coats und Män­ner mit Anzü­gen und Hüten anti­ker wirkt als so manch mit­tel­al­ter­li­cher Sakral­bau. Eine Cou­si­ne mei­nes Vaters hat dort 1966 die Beat­les live gese­hen, was sie in der Ver­wandt­schaft zu einer klei­nen Berühmt­heit macht.

Die Gru­ga­hal­le ist untrenn­bar mit den legen­dä­ren „Rockpalast“-Nächten des WDR ver­bun­den, die damals noch live im Fern­se­hen über­tra­gen wur­den. Gra­teful Dead haben damals dort gespielt, Mitch Ryder und Bap. Und obwohl man mei­nen soll­te, dass man mit Fern­seh­über­tra­gun­gen von Kon­zer­ten nicht all­zu viel falsch machen kann, ist auch der „Rock­pa­last“ heu­te ange­staub­ter denn je: Manu­el Unger, für den man beim Ewi­ge-Jugend-Sen­der Eins Live kei­ne Ver­wen­dung mehr hat­te, wird heut­zu­ta­ge mit­ten in die Live­sets geschnit­ten und stellt dort Fra­gen, die älter sind als Peter Rüchel und Alan Bangs zusam­men.

Aus den ein­gangs geschil­der­ten gefähr­li­chen Nost­al­gie-Grün­den haben sich Gru­ga­hal­le und WDR zusam­men­ge­tan, noch ein­mal eine „Rockpalast“-Nacht aus­zu­rich­ten, deren Head­li­ner Ben Folds und Tra­vis die Haupt­rol­le in mei­ner ganz per­sön­li­chen Kon­zert-Nost­al­gie-Geschich­te spie­len. Es war also klar, dass ich ges­tern dabei sein muss­te.

Fast wäre dar­aus nichts gewor­den, denn die Secu­ri­ties am Ein­gang, die offen­bar erst letz­te Woche vom Depart­ment of Home­land Secu­ri­ty abge­wor­ben wor­den waren, woll­ten mich nicht in die Hal­le las­sen, so lan­ge ich ein Taschen­mes­ser in mei­ner Hosen­ta­sche hat­te. Sowas kön­ne man nie mit rein­neh­men, erklär­te mir der über­aus unfreund­li­che Schrank, und riet mir, das Mes­ser weg­zu­wer­fen. Da ich ers­tens mit mei­nem Schwei­zer Mes­ser bis­her bei kei­nem Kon­zert und Sta­di­on­be­such Pro­ble­me gehabt hat­te und ich zwei­tens kei­ne 15 Jah­re alten Wert­ge­gen­stän­de in Müll­ton­nen zu wer­fen pfle­ge, muss­te ich mir erst ein­mal ein gutes Ver­steck (im Rad­kas­ten eines WDR-LKW) suchen. Auch bei mei­nem zwei­ten Ver­such, die Hal­le zu betre­ten, wur­de ich gründ­li­cher abge­sucht als am New Yor­ker Flug­ha­fen JFK. Aber man kennt ja die Gefah­ren, die von ver­lieb­ten Teen­agern in Chucks und ergrau­ten Rock­fans aus­ge­hen. (Dass natür­lich fast jeder Besu­cher mit einem Video­han­dy in die Hal­le gehen durf­te, mit dem er Urhe­ber­rechts­ver­let­zun­gen in Mil­lio­nen­hö­he bege­hen könn­te, steht auf einem ande­ren Blatt.)

Als ich dann end­lich in der Hal­le war, hat­te ich The Ras­cals schon ver­passt, was angeb­lich nicht wei­ter schlimm war. Der Hal­len­bo­den war not­dürf­tig mit sich wel­len­dem PVC aus­ge­legt, die Hal­le selbst in der Mit­te mit Vor­hän­gen abge­trennt. Es sah aus, wie es eben in Mehr­zweck­hal­len aus­sah, bevor sie „Köln­are­na“ und „O2 World“ hie­ßen“, und roch fürch­ter­lich nach Frit­tier­fett, was an der Imbiss­the­ke im Erd­ge­schoss lag, die (samt Beleg­schaft und Würst­chen) ver­mut­lich auch schon bei den Beat­les dort stand. Es fällt schwer, sich ein wür­de­lo­se­res Ambi­en­te für sei­ne Lieb­lings­künst­ler aus­zu­den­ken, ohne die Begrif­fe „Möbel­haus“ oder „Auto­haus“ zu ver­wen­den. Und dann spiel­ten Glas­ve­gas irgend­wel­chen düs­te­ren Joy-Divi­si­on-Indie­rock.

Fleet Foxes live on stage

Es konn­te also nur noch bes­ser wer­den, als die Fleet Foxes die Büh­ne betra­ten. Ihr Auf­tritt war noch bes­ser als der in Hald­ern, was unter ande­rem dar­an lag, dass sie nur noch knapp ein Drit­tel ihrer Brut­to-Spiel­zeit mit Pau­sen ver­brach­ten und nicht mehr die Hälf­te. Sän­ger Robin Peck­nold, der sich vor­her via iPho­ne noch infor­miert hat­te, was für eine Stadt Essen über­haupt ist, nutz­te gleich mal die Gele­gen­heit, sich über den Namen „Rock­pa­last“ lus­tig zu machen, und die gan­ze Band ver­such­te sich in kras­sen Rocker­po­sen. Dann stimm­ten sie wie­der ihren vier­stim­mi­gen Gesang an und zupf­ten ihre groß­ar­ti­gen Folk­songs. Weder Musik noch Aus­se­hen der Band deu­te­ten auf das Jahr 2008 hin.

Dona­von Fran­ken­rei­ter ver­folg­te ich aus eini­ger Ent­fer­nung im Sit­zen. Es war net­ter Pop zwi­schen Jack John­son und Jason Mraz, aber ich muss­te ja eh mei­ne Kräf­te spa­ren.

Ben Folds live on stage

Denn dann kam Ben Folds auf die Büh­ne. Anders als zu Zei­ten sei­nes Tri­os Ben Folds Five war Folds dies­mal tat­säch­lich zu fünft, um den Sound sei­nes neu­es­ten Albums mög­lichst ori­gi­nal­ge­treu auf die Büh­ne zu brin­gen. Ent­spre­chend opu­lent klang das Gan­ze, dafür gab es – bei knapp fünf­zig Minu­ten Spiel­zeit kein Wun­der – kei­ner­lei Impro­vi­sa­tio­nen und auch kei­nen ein­zi­gen Ben-Folds-Five-Song. Dafür gab es von „Dr. Yang“ und „Bitch Went Nutz“ je gleich zwei Ver­sio­nen – ein­mal die vom neu­en Album und ein­mal die vom Fake-Album, das Folds zuvor über Tausch­bör­sen ver­teilt hat­te. Es war ein (bis auf gele­gent­li­che Text­aus­set­zer) höchst pro­fes­sio­nel­ler Auf­tritt, und trotz­dem fehl­te etwas.

Travis live on stage

Die­ses Etwas, das wir „See­le“ nen­nen wol­len, kam dann mit Tra­vis auf die Büh­ne. Die rocken ja seit Neu­es­tem wie­der und klan­gen ent­spre­chend stür­misch wie lan­ge nicht mehr. Zwi­schen die neu­en Songs und die umju­bel­ten Hits der mitt­le­ren Pha­se hat­ten sie ein paar Uralt-Songs ins Set gepackt, dar­un­ter „U16 Girls“, das ich noch nie live gehört hat­te, und „Fal­ling Down“, das Fran Hea­ly gleich mal inmit­ten des Publi­kums sang. Als sie dann im Zuga­ben­block noch „Flowers In The Win­dow“ nur mit Akus­tik­gi­tar­re (und ohne irgend­ei­ne Form von Ver­stär­kung) spiel­ten, war die Lager­feu­er­at­mo­sphä­re kom­plett und ich war mir sicher, das bes­te Tra­vis-Kon­zert mei­nes Lebens gese­hen zu haben (es war mein fünf­tes ins­ge­samt). Auch die zwi­schen­durch auf­kom­men­de Fra­ge, war­um man sich über­haupt noch Live­kon­zer­te (und mit ihnen ein oft nerv­tö­ten­des Publi­kum) antun muss, wur­de in dem Moment beant­wor­tet, als ich einen älte­ren Herrn, der mich an mei­nen frü­he­ren Mathe­leh­rer erin­ner­te, bei Tra­vis strah­lend im Takt wip­pen sah. Sowas sieht man im Fern­se­hen ja nie.

Vor der Hal­le wur­de ich dann aber wie­der von der kal­ten Esse­ner Rea­li­tät ein­ge­holt, als ich fest­stell­te, dass der Nacht­bus mit­nich­ten an der Hal­te­stel­le „Messe/​Gruga“ abfuhr, an der ich stand, son­dern offen­bar an einer namens­glei­chen irgend­wo anders. (Es sei hier nur noch ein­mal dar­an erin­nert, dass das Ruhr­ge­biet und Essen ins­be­son­de­re in drei­zehn­ein­halb Mona­ten „Kul­tur­haup­stadt Euro­pas“ genannt wer­den wol­len und Gäs­te aus der gan­zen Welt erwar­tet wer­den. Da wäre es natür­lich hilf­reich, wenn sich auch fremd­spra­chi­ge Besu­cher in die­ser Kata­stro­phe von Städ­te­bau und ÖPNV bewe­gen könn­ten – etwas, was heu­te nicht mal Anwoh­nern der Nach­bar­städ­te gelingt.)

Am Wochen­en­de 6./7. Dezem­ber wird die „Rockpalast“-Nacht von ges­tern im WDR Fern­se­hen aus­ge­strahlt.

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Musik

Alte Helden, neue Alben

Die tra­gi­sche Geschich­te, wie ich vor neun Jah­ren die „Rol­ling Stone Road­show“ mit Ben Folds Five, Tra­vis und Gay Dad igno­rier­te, habe ich ja schon mehr­fach erwähnt.

Offen­bar hat sich mein Kar­ma-Kon­to aber in der Zwi­schen­zeit so weit auf­ge­la­den, dass mir das Schick­sal zumin­dest eine gro­be Revan­che anbie­tet: am 22. Novem­ber spie­len Ben Folds und Tra­vis (sowie Fleet Foxes, Glas­ve­gas, The Ras­cals und Dona­von Fran­ken­rei­ter) gemein­sam in der Esse­ner Gru­ga­hal­le. Also Weih­nach­ten, Geburts­tag und Ostern für mich. Ob Folds wie beim Tour­fi­na­le vor neun Jah­ren nur mit einem Cow­boy­hut beklei­det bei Tra­vis die Büh­ne stür­men wird, wird sich zei­gen.

Vor­her haben Ben Folds und Tra­vis aber auch noch am sel­ben Tag ihre neue Alben ver­öf­fent­licht.

Und wie die so sind, steht in der bewähr­ten Track-by-track-Ana­ly­se:

Ben Folds – Way To Nor­mal

Tra­vis – Ode To J. Smith

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Musik Rundfunk

TV-Tipp: 25. Haldern Pop Festival

Am kom­men­den Wochen­en­de wird der „Rock­pa­last“, eine der letz­ten Bas­tio­nen von (Live-)Musik im deut­schen Fern­se­hen, das aus­strah­len, was der WDR so beim Hald­ern Pop Anfang August auf­ge­zeich­net hat.

In der Nacht von Sams­tag (30. August) auf Sonn­tag (31. August) gibt es ab Mit­ter­nacht eine Art High­light-Zusam­men­stel­lung mit Kula Shaker, Maxï­mo Park, Guil­l­emots, Kate Nash, The Natio­nal, The Hea­vy, Jamie Lidell, Okker­vil River, Iron & Wine, White Lies, Joan As Poli­ce Woman und The Dodos; in der Nacht von Sonn­tag (31. August) auf Mon­tag (1. Sep­tem­ber) gibt es von 00:45 Uhr bis 02:45 Uhr wohl etwas län­ge­re Aus­schnit­te aus den Kon­zer­ten von den Edi­tors und Jack Peña­te. Nicht zu sehen (weil nicht auf­ge­zeich­net) sind mei­ne per­sön­li­chen Fes­ti­val-Höhe­punk­te Fla­ming Lips, Kili­ans, Mintz­kov, Fleet Foxes und Loney, Dear.

Die stän­dig im Weg ste­hen­den WDR-Kame­ras und die schie­re Omni­prä­senz des Sen­ders beim Hald­ern Pop habe ich zum Anlass genom­men, mal Kon­takt mit der Pres­se­stel­le des WDR auf­zu­neh­men. Gera­de, nach­dem ich am Wochen­en­de nach Hald­ern in einer „Rockpalast“-Zusammenfassung vom „Rheinkultur“-Festival gese­hen hat­te, dass man dort mit sehr viel hand­li­che­ren Hand­ka­me­ras gefilmt hat­te.

Fol­gen­des woll­te ich also wis­sen:

- Gibt es beson­de­re Kri­te­ri­en, nach denen ent­schie­den wird, ob ein Fes­ti­val mit Stand- oder Hand­ka­me­ras gefilmt wird?
– Wie ernst nimmt der WDR die Kri­tik von Jour­na­lis­ten­kol­le­gen und zah­len­den Fes­ti­val­be­su­chern?
– Wie vie­le Stun­den Pro­gramm vom Hald­ern Pop wer­den (ohne Wie­der­ho­lung und Mehr­fach­aus­wer­tung) ins­ge­samt im „Rock­pa­last“ lau­fen?
– Wie vie­le Mit­ar­bei­ter des WDR waren beim Hald­ern Pop ins­ge­samt im Ein­satz („Rock­pa­last“, Eins­li­ve, „Lokal­zeit“, …)
– Wer­den die Über­tra­gungs­rech­te für Fes­ti­vals und Kon­zer­te eigent­lich (ähn­lich wie die für Sport­ver­an­stal­tun­gen) ein­ge­kauft oder sind sie Teil der Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung zwi­schen Sen­der und Ver­an­stal­ter?

Und fol­gen­des ant­wor­te­te mir die WDR-Pres­se­stel­le:

Der WDR arbei­tet je nach Pro­duk­ti­on mit unter­schied­li­chem tech­ni­schen Mate­ri­al, d.h. sowohl mit Hand- als auch mit fes­ten Kame­ras.
Grund­sätz­lich neh­men wir die Kri­tik von Jour­na­lis­ten, Besu­chern oder auch Zuschau­ern sehr ernst. In die­sem Fall gab es einen engen Aus­tausch zwi­schen den Ver­an­stal­tern des Fes­ti­vals und der Redak­ti­on. Bei den Ver­an­stal­tern sind kei­ner­lei Beschwer­den bzgl. Behin­de­run­gen ange­kom­men.

Der WDR wird rund 9,5 Stun­den vom Hald­ern-Pop-Fes­ti­val berich­ten, wei­te­re Infos dazu fin­den Sie auch auf der Web­site www.rockpalast.de.

Bit­te haben Sie Ver­ständ­nis, dass wir nicht zu allen inter­nen Pla­nun­gen Aus­kunft geben kön­nen.

Scha­de. Es hät­te mich doch mal inter­es­siert, ob das Fes­ti­val wenigs­tens viel Geld dafür kriegt, dass Bericht­erstat­ter in ihrer Arbeit behin­dert wer­den und Zuschau­er auf häss­li­che Gerä­te aus dem Tech­nik­mu­se­um star­ren müs­sen. Denn wenn der WDR hül­fe, die Ticket­prei­se unten zu hal­ten, wäre es ja noch okay.

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Musik Rundfunk Digital

Im Weg, im Netz

WDR-Kameras beim Haldern Pop 2008

WDR-Kameras beim Haldern Pop 2008

WDR-Kameras beim Haldern Pop 2008

WDR-Kameras beim Haldern Pop 2008

Ja, es war ein biss­chen schwie­rig, beim Hald­ern Pop Fotos zu machen, auf denen kei­ne Fern­seh­ka­me­ras des omni­prä­sen­ten WDR zu sehen waren. Die Foto­gra­fen im Gra­ben klag­ten sich gegen­sei­tig ihr Leid und die zah­len­den Zuschau­er in den ers­ten Rei­hen übten sich im Dran­vor­bei­gu­cken.

Aber Rache ist süß: die High­lights des Hald­ern Pop 2008 – dem­nächst (viel­leicht) irgend­wann mit­ten in der Nacht im WDR-„Rockpalast“, aber schon jetzt auf You­Tube. Gefilmt von Fans für Fans:

Intro Fla­ming Lips (vom WDR gar nicht auf­ge­zeich­net)

[Direkt­link]

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Musik Rundfunk

Just The Faces Change

Gera­de rief mei­ne Mut­ter an, um mir mit­zu­tei­len, dass der WDR-Rock­pa­last das Kon­zert von Tra­vis bei Rock am Ring zei­ge. Soviel zur Fra­ge, wo Musik­jour­na­lis­ten ihre Infor­ma­tio­nen her­ha­ben.

Jetzt guck ich mir das an, erfreue mich an der herr­li­chen Musik, fra­ge mich, wann die wohl auf Tour kom­men, und stel­le fest: Fran Hea­ly sieht inzwi­schen ein biss­chen aus wie der unehe­li­che Sohn von Oli­ver Wel­ke und Phil Coll­ins!