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Politik Gesellschaft Digital

Lucky & Fred: Episode 31


 
Video Kil­led The Poli­tik: Vor ihrem fabel­haf­ten Publi­kum im Fletch Biz­zel spre­chen Lucky & Fred über die Skan­dal­vi­de­os der letz­ten Wochen — Stich­wort Ibi­za, Stich­wort Rezo, Stich­wort Madon­na beim ESC. Die Euro­pa­wahl erin­nert Lucky dar­an, dass es in Deutsch­land eine Bun­des­re­gie­rung gibt und die SPD ihr ange­hört, und Fred schickt die Sozi­al­de­mo­kra­ten gleich aufs ver­stopf­te Jung­sklo.

Der Gast der 31. Pod­cast-Fol­ge ist Ser­dar Somun­cu. Er spricht über sei­ne ntv-Sen­dung, die Moti­va­ti­on hin­ter sei­ner Arbeit — und gibt gleich Feed­back zu dem Pod­cast, in dem er zu Gast sein muss.

Links:
11:09: Rezo: „Die Zer­stö­rung der CDU“
14:46: You­Tube-Kanal „Jung & Naiv“
1:08:15: „Under a Rock with Tig Nota­ro“

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Musik

Irgendwo da draußen

Ich hat­te hier ja schon mehr­fach über Rae Mor­ris geschrie­ben.

Mit nur vier­mo­na­ti­ger Ver­spä­tung habe ich jetzt fest­ge­stellt, dass es zu „Someone Like You“, dem Titel­track ihres sehr, sehr guten zwei­ten Albums, ein Musik­vi­deo gibt:

Wun­der­schö­ner Song und das Video drückt bei mir natür­lich auch alle Knöp­fe: die­ses Foto­shoot-Set­up mit den „nor­ma­len“ Men­schen, das Mit­sin­gen und dann auch noch ein tan­zen­des altes Paar! Hach! Bis zur letz­ten Ein­stel­lung!

„Wo hab ich das mit die­sen Leu­ten, die foto­gra­fiert wer­den sol­len, denn schon mal gese­hen?“, habe ich mich gefragt und mir die Fra­ge dann auch gleich selbst beant­wor­tet.

Zum Bei­spiel (deut­lich patrio­ti­scher – und das vor 9/​11) bei Madon­na:

Oder bei „’74–‚75“, die­sem unwahr­schein­li­chen 90er-Hit der ame­ri­ka­ni­schen Band The Con­nells über die Abschluss­klas­se von 1975 (und damit lus­ti­ger­wei­se auch über den Abi­jahr­gang mei­ner Eltern):

Bei mei­nen kur­zen Recher­chen zu „’74–‚75“ bin ich nicht nur auf einen char­man­ten klei­nen Text über das Lied beim „Guar­di­an“ gesto­ßen (ver­stö­ren­der­wei­se in der Rubrik „Old Music“ – Ent­schul­di­gung, 1995 war doch gera­de erst?!), son­dern auch auf die­ses sehr rüh­ren­de Update des Musik­vi­de­os zum 40-jäh­ri­gen Abi­tref­fen der Class of ’75:

Und weil’s the­ma­tisch so schön passt, bin ich dann gera­de auch noch über einen Song gestol­pert, der nach mei­nem Abi­jahr­gang benannt ist: „2002“ der bri­ti­schen Sän­ge­rin Anne-Marie Nichol­son, der aktu­ell auf Platz 60 der deut­schen Charts steht. (Anne-Marie war 2002 elf Jah­re alt.)

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Musik Film

Die besten James-Bond-Songs aller Zeiten

Am Don­ners­tag läuft „Sky­fall“, der 23. und neu­es­te James-Bond-Film, in den deut­schen Kinos an. Da es die Rei­he die­ses Jahr seit 50 Jah­ren gibt, ich seit 17 Jah­ren Fan bin und mich ver­gan­ge­ne Woche auf ein Musik­quiz zum The­ma vor­be­rei­tet habe, hal­te ich es für einen guten Zeit­punkt, Ihnen mei­ne ganz per­sön­li­che Rang­lis­te der bes­ten James-Bond-Songs aller Zei­ten zu prä­sen­tie­ren.

Das ist nicht ganz ein­fach: Geschmä­cker ändern sich über die Jah­re, wir ver­glei­chen hier Songs aus der Zeit, als die Beat­les ihre Kar­rie­re began­nen, mit wel­chen aus dem Zeit­al­ter von Lady Gaga und Jus­tin Bie­ber. Aber letzt­end­lich geht es ja dar­um, was mir im Jahr 2012 gefällt und was nicht.

Bei der Aus­wahl habe ich mich auf die Songs der 23 offi­zi­el­len Fil­me von Eon Pro­duc­tions der Fami­lie Broc­co­li kon­zen­triert und die min­des­tens zwei inof­fi­zi­el­len Bond-Fil­me („Casi­no Roya­le“ von 1967 und „Sag nie­mals nie“ von 1983) außen vor gelas­sen. Dass die Lis­te trotz­dem 25 Songs umfasst, liegt dar­an, dass es eini­ge Fil­me mit je zwei Songs gab.

Aber das wer­den Sie ja jetzt sehen und hören:

25. Shee­na Eas­ton – For Your Eyes Only („In gehei­mer Mis­si­on“, 1981)
Los geht’s mit einem Song, der nicht „für einen James-Bond-Song schlecht“, son­dern auch all­ge­mein­gül­tig schlecht ist. Ein Schmacht­fet­zen, der sei­nen natür­li­chen Lebens­raum erst 1989 erreich­te, als er auf „Kuschel­rock 3“ ver­ewigt wur­de (als bis­her ein­zi­ger Bond-Song über­haupt), und der auch dann noch ster­bens­lang­wei­lig gewe­sen wäre, wenn die Inter­pre­tin eine Stim­me gehabt hät­te. Schnell wei­ter!

24. Rita Coo­lidge – All Time High („Octo­pus­sy“, 1983)
Es war, wie wir noch sehen wer­den, nicht alles schlecht unter Roger Moo­re, aber gut waren die Songs in der mitt­le­ren Pha­se jetzt auch nicht. Wobei „All Time High“ wenigs­tens Poten­ti­al hat­te, wie die Ver­si­on beweist, die David Arnold mit Pulp (die übri­gens erfolg­los am Ideen­wett­be­werb für „Tomor­row Never Dies“ teil­ge­nom­men hat­ten) auf­ge­nom­men hat.

23. Gla­dys Knight – Licence To Kill („Lizenz zum Töten“, 1989)
Und noch ein Schmalz­schla­ger vom Fließ­band, der – gemein­sam mit Pat­ti LaBel­les „If You Asked Me To“ – den Film zu einem musi­ka­li­schen Total­aus­fall wer­den lässt und fast alles ver­eint, was in den Acht­zi­ger Jah­ren musi­ka­lisch falsch gelau­fen ist. Der Song beweist gleich­zei­tig, dass sich nicht jeder Titel eines James-Bond-Films auch ohne wei­te­res in den Text eines Pop­songs ein­flech­ten lässt („I Got a licence to kill /​ And you know I’m going straight for your heart /​ Got a licence to kill /​ Anyo­ne who tri­es to tear us apart“?!?). Und dann ist es mit 5:15 Minu­ten auch noch der längs­te von allen …

22. Car­ly Simon – Nobo­dy Does It Bet­ter („Der Spi­on, der mich lieb­te“, 1977)
Ach Gott, ja. Nicht wirk­lich schlimm wie „For Your Eyes Only“, aber doch ein arg belang­lo­ser Song einer ansons­ten ver­dien­ten Sän­ge­rin. Man merkt, dass Abba damals die Welt beherrsch­ten. Wenn die Strei­cher und Blä­ser nicht so arg chee­sy wären, hät­te das „Baby, you’­re the best“-Finale durch­aus ein schö­ner Moment wer­den kön­nen.

21. Madon­na – Die Ano­ther Day („Stirb an einem ande­ren Tag“, 2002)
Zum 40. Geburts­tag der Rei­he und zum 20. Film woll­ten sich die Pro­du­zen­ten mal rich­tig was gön­nen: Oscar-Preis­trä­ge­rin Hal­le Ber­ry als Bond-Girl, ganz vie­le Quer­ver­wei­se auf die Vor­gän­ger und ein Titel­song von Madon­na soll­ten es sein. Das Posi­tivs­te, was man über den Titel­song sagen kann, ist, dass er „defi­ni­tiv mal was ande­res“ war – und auf eine Art „Toxic“ von Brit­ney Spears vor­weg­nahm. Der Film ist eine an sei­nen eige­nen Digi­tal­ef­fek­ten ersti­cken­de Kata­stro­phe, nach der sich Eon völ­lig zurecht zu einem kom­plet­ten Reboot der Serie ent­schloss. Die bes­te Stel­le ist, wenn Pier­ce Bros­nan zu den Klän­gen von „Lon­don Cal­ling“ von The Clash nach Eng­land fliegt.

20. Lulu – The Man With The Gol­den Gun („Der Mann mit dem gol­de­nen Colt“, 1974)
Eine auch 1974 schon rüh­rend alt­mo­di­sche Idee, die Geschich­te des Films qua­si im Song­text zu erzäh­len. Aber die Blä­ser sind durch­aus Bond-wür­dig. Fun fact: Lulu ist die ein­zi­ge Inter­pre­tin, die sowohl einen Bond-Titel­song gesun­gen als auch den Euro­vi­si­on Song Con­test gewon­nen hat.

19. Chris Cor­nell – You Know My Name („Casi­no Roya­le“, 2006)
Wuss­ten Sie, dass Ali­ce Coo­per („The Man With The Gol­den Gun“) und Blon­die („For Your Eyes Only“) eige­ne Bond-Songs geschrie­ben hat­ten, die dann nicht ver­wen­det wur­den? Ich schrei­be das, weil ich ger­ne was über ver­dien­te Rock­mu­si­ker erzäh­len möch­te, ohne mich die­sem Lied stel­len zu müs­sen. Chris Cor­nell, der pein­lichs­te Über­le­ben­de des Seat­tle-Grunge von vor 20 Jah­ren, mit einem wahn­sin­nig bana­len Song, den ein­zig das Riff mit einem James-Bond-Song ver­bin­det. Ja, es ist „anders“ und „irgend­wie modern“, ohne gleich das Madon­na-Desas­ter zu wie­der­ho­len, aber der Song (und der irgend­wie unrund wir­ken­de Vor­spann) ist der Tief­punkt des ansons­ten wahn­sin­nig guten ers­ten Dani­el-Craig-Films.

18. Sheryl Crow – Tomor­row Never Dies („Der Mor­gen stirbt nie“, 1997)
Als David Arnold Haus­kom­po­nist der Serie wur­de, gab es eine Art Aus­schrei­bung für den Titel­song zu Pier­ce Brosn­ans zwei­tem Bond-Film, an der sich unter ande­rem Pulp, Saint Eti­en­ne, Marc Almond, die Car­di­gans und Space betei­lig­ten. Dass es aus­ge­rech­net Sheryl Crow wur­de, ist ver­mut­lich ein­zig und allein ihrem Welt-Hit „All I Wan­na Do“ von 1994 geschul­det. Im Grun­de ver­eint der Song alles, was man für einen ordent­li­chen Bond-Titel­song braucht, aber er bleibt doch selt­sam blut­leer, fällt aber immer­hin nicht nega­tiv auf.

17. Lou­is Arm­strong – We Have All The Time In The World („Im Geheim­dienst Ihrer Majes­tät“, 1969)
Ja, Lou­is Arm­strong, der ers­te fahr­rad­fah­ren­de Trom­pe­ter auf dem Mond. Eine Legen­de. Und ein völ­lig okay­er Song, der streng genom­men nur die Num­mer 2 im Film ist. Und doch: Was soll denn das?

16. Shir­ley Bas­sey – Moon­ra­ker („Moon­ra­ker“, 1979)
Da ist sie end­lich: Shir­ley Bas­sey, die gro­ße (inzwi­schen) alte Dame des Bond-Titel­songs. Auf den Euro­vi­si­on Song Con­test umge­rech­net wäre sie so etwas wie Lys Assia, Vicky Lean­dros, Caro­la, Fri­da & Agne­tha und Lena zusam­men. Wer drei Bond-Songs gesun­gen hat (und bei min­des­tens zwei wei­te­ren Fil­men zumin­dest auf dem Zet­tel stand), muss aller­dings auch damit leben kön­nen, wenn einer davon auf Platz 16 lan­det, auch wenn es an ihm eigent­lich gar nichts aus­zu­set­zen gibt.

15. Ade­le – Sky­fall („Sky­fall“, 2012)
Das ist jetzt ein biss­chen unfair: Der Song ist neu, ich habe den Film noch nicht gese­hen und weiß nicht, wie das Lied im Vor­spann wirkt. Ade­le macht das durch­aus gut, obwohl ich mir ein biss­chen mehr von dem knal­li­gen „Rol­ling In The Deep“-Sound gewünscht hät­te, und der Song ist nach den bei­den rocki­gen Vor­gän­gern wie­der klas­si­scher Bond. Tat­säch­lich gibt es vor allem einen Grund dafür, dass er so weit hin­ten in die­ser Lis­te auf­taucht: die ande­ren Songs sind ein­fach bes­ser.

14. Matt Mon­ro – From Rus­sia With Love („Lie­bes­grü­ße aus Mos­kau“, 1963)
Der ers­te Bond-Song im eigent­li­chen Sin­ne, weil „Dr. No“ ja kei­nen gesun­ge­nen Titel­song hat­te. Mit 49 Jah­ren Abstand ist es schwer zu sagen, ob der Song damals cool und modern oder doch eher bie­der war. Der kal­te Krieg war damals auf sei­nem Höhe­punkt und Istan­bul, wo Tei­le des Films spie­len, war für die meis­ten Kino­gän­ger ein völ­lig exo­ti­scher Ort und kein Ziel für einen Wochen­end­trip. All das klingt durch bei Matt Mon­ro, der übri­gens ein Jahr spä­ter beim Euro­vi­si­on Song Con­test teil­nahm und Zwei­ter wur­de.

13. Gar­ba­ge – The World Is Not Enough („Die Welt ist nicht genug“, 1999)
Nach Sheryl Crow wag­ten die Pro­du­zen­ten Ende der Neun­zi­ger Jah­re ein biss­chen mehr und ver­pflich­te­ten Gar­ba­ge für den Titel­song, der dann letzt­lich doch erstaun­lich wenig Gar­ba­ge ent­hielt: Sän­ge­rin Shir­ley Man­son beklag­te sich Jah­re spä­ter, die Film­leu­te hät­ten ihnen stän­dig rein­ge­quatscht und am Ende sei qua­si nichts mehr von der Band im Song übrig geblie­ben. Das muss für die Musi­ker frus­trie­rend gewe­sen sein, tut dem Song aber kei­nen Abbruch.

12. Shir­ley Bas­sey – Dia­monds Are Fore­ver („Dia­man­ten­fie­ber“, 1971)
Shir­ley Bas­sey, die zwei­te. Nach­dem schon Sean Con­nery sein Come­back als James Bond fei­er­te und es aber­mals um wert­vol­le Boden­schät­ze ging, lag es wohl nahe, wie bei „Gold­fin­ger“ auf die Wali­se­rin zurück­zu­grei­fen. Sie mach­te das (wie üblich) per­fekt und der letz­te Refrain, wenn die Rhyth­mus­grup­pe rich­tig los­groovt, ist auch nach über vier­zig Jah­ren noch das, was man damals womög­lich als „schmis­sig“ bezeich­net hät­te.

11. a‑ha – The Living Day­lights („Der Hauch des Todes“, 1987)
Der ers­te Auf­tritt von Timo­thy Dal­ton als James Bond wird bis heu­te häu­fig unter­schätzt, dürf­te aber der bes­te Bond-Film der 1980er sein – und der mit dem zweit­bes­ten Titel­song die­ser Deka­de. Die Nor­we­ger von a‑ha sind bis heu­te die ein­zi­gen Nicht-Mut­ter­sprach­ler, die einen James-Bond-Titel­song sin­gen durf­ten. Auch wenn sie mit der Zusam­men­ar­beit mit Kom­po­nis­ten­le­gen­de John Bar­ry alles ande­re als zufrie­den waren, ist der Song eine wun­der­ba­re Kom­bi­na­ti­on aus zeit­ge­nös­si­scher Pop­mu­sik und klas­si­schem Bond-Sound.

10. Jack White & Ali­cia Keys – Ano­ther Way To Die („Ein Quan­tum Trost“, 2008)
Weil das mit dem Rock­sän­ger ja bei „Casi­no Roya­le“ so gut funk­tio­niert hat­te (*hust*), durf­te 2008 Jack White dran, des­sen Kar­rie­re als Sta­di­on- und Kir­mes­be­schal­ler damals noch in den Kin­der­schu­hen steck­te. Ihm zur Sei­te stand im ers­ten Duett der Bond-Geschich­te Ali­cia Keys, die es zwi­schen 2006 und 2009 geschafft hat, von Bob Dylan nament­lich in einem Lied erwähnt zu wer­den, einen James-Bond-Song zu sin­gen und mit Jay‑Z noch einen inter­na­tio­na­len Mega­hit zu haben. Die Kom­bi­na­ti­on der bei­den ist ein biss­chen gewollt außer­ge­wöhn­lich und man kann sich bes­ser zusam­men­pas­sen­de Stim­men vor­stel­len, aber so ein­drucks­voll wur­de seit den Sech­zi­gern kei­ne Gitar­re mehr bei Bond ein­ge­setzt. Der Vor­spann schafft das Kunst­stück, in einem Retro-Stil gehal­ten zu sein, der in sich selbst schon ver­al­tet aus­sieht und mit vier Jah­ren Abstand wirkt, als käme er nicht aus dem Jahr­zehnt, nach dem er aus­se­hen soll (mut­maß­lich 1960er), son­dern aus einem Acht­zi­ger-Jah­re-Com­pu­ter­spiel. Egal.

9. John Bar­ry Orches­tra – On Her Majesty’s Secret Ser­vice („Im Geheim­dienst Ihrer Majes­tät“, 1969)
Für den ers­ten (und ein­zi­gen) Bond-Film mit Geor­ge Lazen­by ver­zich­te­ten die Macher mal wie­der auf einen gesun­ge­nen Titel­song im Vor­spann und knall­ten den Zuschau­ern statt­des­sen die­ses orches­tra­le Brett vor den Latz, das auch nach 42 Jah­ren noch klingt, als sei es soeben von eini­gen fin­di­gen Retro-Pro­du­zen­ten erdacht wor­den. Tat­säch­lich hat­ten sich die Pro­pel­ler­heads das Werk 1997 für David Arnolds Bond-Song-Cover-Pro­jekt „Shaken And Stir­red“ vor­ge­nom­men, wo es zwar mit gei­len Big Beats auf­war­tet, in Sachen Wirk­mäch­tig­keit aber nicht ganz an John Bar­rys Ori­gi­nal her­an­kommt.

8. Nan­cy Sina­tra – You Only Live Twice („Man lebt nur zwei­mal“, 1967)
Okay, in Sachen chee­sy and con­tem­po­ra­ry ste­hen die Strei­cher­ar­ran­ge­ments dem Elend aus den Acht­zi­gern ver­mut­lich in nichts nach, aber es gibt ja noch die galop­pie­ren­den Wes­tern-Ele­men­te und die alles zusam­men­hal­ten­de Stim­me von Nan­cy Sina­tra. Die Strei­cher fei­er­ten 31 Jah­re spä­ter ihre Wie­der­auf­er­ste­hung in Rob­bie Wil­liams‘ „Mill­en­ni­um“ und tra­gen seit­dem noch ein biss­chen wei­ter zu John Bar­rys Ein­nah­men bei.

7. k.d. lang – Sur­ren­der („Der Mor­gen stirbt nie“, 1997)
Noch ein Song, der beim Song Con­test für „Tomor­row Never Dies“ durch­ge­fal­len war, es aber immer­hin auf den Sound­track und in den Abspann schaff­te. „Sur­ren­der“ ist ganz klas­si­scher Bond und gegen ihn kann eigent­lich nur gespro­chen haben, dass k.d. lang eben nicht Sheryl Crow war. Zum Glück. Kom­po­nist ist David Arnold, der auch den Score für „Der Mor­gen stirbt nie“ (und vier wei­te­re Bonds) schrieb, wes­we­gen das Motiv aus „Sur­ren­der“ im Film stän­dig zu hören ist, das des nomi­nel­len Titel­songs hin­ge­gen nie.

6. Mon­ty Nor­man Orches­tra – James Bond The­me („James Bond jagt Dr. No“, 1962)
Das ver­mut­lich bekann­tes­te Motiv der Film­ge­schich­te, das lang­le­bigs­te sowie­so. Die­se unglaub­li­che Cool­ness der Surf-Gitar­re, die auch nach 50 Jah­ren oft kopiert, aber nie erreicht wur­de. Wor­te sind nicht in der Lage, die­se 108 Sekun­den zu beschrei­ben. Welt­kul­tur­er­be!

5. Tom Jones – Thun­der­ball („Thun­der­ball“, 1965)
Man könn­te es sich nicht aus­den­ken: Um den Pos­ten als Sän­ger bei „Thun­der­ball“ kon­kur­rier­ten die bei­den cools­ten Män­ner des Uni­ver­sums – Tom Jones und John­ny Cash. Cashs Song hät­te zwar einen ordent­li­chen Wes­tern-Sound­track abge­ge­ben, pass­te aber über­haupt nicht zu Bond. Aber dafür gab es ja den wali­si­schen Tiger, der – beglei­tet von den Blä­sern, die damals schon die Mau­ern von Jeri­cho zum Ein­sturz gebracht hat­ten – ein­fach alles rich­tig mach­te. Inklu­si­ve des (mut­maß­lich) längs­ten jemals gehal­te­nen Tons der Bond-Geschich­te.

4. Shir­ley Bas­sey – Gold­fin­ger („Gold­fin­ger“, 1964)
„Gold­fin­ger“ gilt als womög­lich bes­ter Bond-Film der Geschich­te, sein Titel­song ist defi­ni­tiv der bes­te der ers­ten Deka­de. Es ist schwer vor­stell­bar, dass auch nur irgend­ein Pop­song aus dem Jahr 2012 in 48 Jah­ren noch so dyna­misch, packend und zeit­los wir­ken wird. Hier passt ein­fach alles! Fun fact: Jim­my Page, spä­te­rer Gitar­rist von Led Zep­pe­lin, ist als Ses­si­on-Musi­ker zu hören.

3. Duran Duran – A View To A Kill („Im Ange­sicht des Todes“, 1985)
Es war, wie gesagt, nicht alles schlecht unter Roger Moo­re: Zum Ende sei­ner Bond-Kar­rie­re im Alter von gefühlt 182 Jah­ren bekam er noch ein­mal einen ordent­li­chen Titel­song in dem fast alles ver­eint ist, was in den Acht­zi­ger Jah­ren musi­ka­lisch rich­tig gelau­fen ist. Ein ech­ter Stamp­fer, zu dem man auf den damals so genann­ten Feten sicher gut schwo­fen konn­te, wie man damals sag­te.

2. Paul McCart­ney & The Wings – Live And Let Die („Leben und ster­ben las­sen“, 1973)
Was ist noch bes­ser, als einen James-Bond-Song gesun­gen und den Euro­vi­si­on Song Con­test gewon­nen zu haben? Klar: Einen James-Bond-Song gesun­gen und vor­her bei den Beat­les gespielt zu haben. Dann kann man in 3:15 Minu­ten auch pro­blem­los min­des­tens drei ver­schie­de­ne Songs anstim­men. „Live And Let Die“ ist immer noch fes­ter und sehr beein­dru­cken­der Pro­gramm­punkt in Paul McCart­neys Solo­kon­zer­ten, bei dem Pyro­tech­nik im Gegen­wert eines Klein­wa­gens zum Ein­satz kommt. (Er ist damit neben „The Living Day­lights“ und „Thun­der­ball“ auch einer von drei Bond-Songs, die ich schon live gehört habe.)

1. Tina Tur­ner – Gol­de­nEye („Gol­de­nEye“, 1995)
„Gol­de­nEye“ war der ers­te James-Bond-Film, den ich im Kino gese­hen habe (dann direkt zwei­mal) und viel­leicht sogar mein ers­ter über­haupt. Inso­fern bin ich viel­leicht ein wenig vor­ein­ge­nom­men, aber es ist doch ein ver­dammt bril­lan­ter Song. Geschrie­ben von Bono und The Edge von U2, die danach auch nicht mehr viel hin­ge­kriegt hät­ten, was bes­ser gewe­sen wäre, und vir­tu­os vor­ge­tra­gen von Tina Tur­ner, die damals im drit­ten oder vier­ten Früh­ling ihrer Kar­rie­re stand. In Kom­bi­na­ti­on mit dem Vor­spann und dem Film ins­ge­samt ist „Gol­de­nEye“ ein­deu­tig der bes­te Bond-Song ever.

Die gan­ze Lis­te (oder so was in der Art) kön­nen Sie auch bei Spo­ti­fy hören.

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Da brat‘ mir doch einer ’ne Madonna!

Ich bin ja jetzt auch schon 27 Jah­re alt und ein paar Jah­re aus der Varie­tä­ten­lin­gu­is­tik raus, von daher muss ich die Fra­ge ein­fach stel­len: Hä?

22-jährige Sängerin aus England bricht alle Chart-Rekorde: Adele brät sogar Madonna ab!

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dpa frisst kleine Kinder

Ich hät­te am Bes­ten nie damit anfan­gen sol­len, auf dpa-Über­schrif­ten zu ach­ten. Man könn­te dabei schnell ver­rückt wer­den.

Was glau­ben Sie bei­spiels­wei­se, wor­um es in einer Mel­dung geht, die fol­gen­den Titel trägt?

Leona Lewis erlebte einen Schock

Natür­lich: Die Sän­ge­rin ist bei einer Auto­gramm­stun­de von einem Fan ange­grif­fen wor­den, der ihr ins Gesicht schlug. Oder wie sich ihr Spre­cher laut der etwas miss­ver­ständ­li­chen dpa-Über­set­zung aus­drück­te:

„Leo­na ist offen­sicht­lich geschockt nach ges­tern, aber okay“

Und was, glau­ben Sie, ist Gegen­stand die­ser Mel­dung?

Pamela Anderson macht keine gute Figur

Man hät­te es gleich erah­nen kön­nen:

Pame­la Ander­son (41) hat das Publi­kum damit scho­ckiert, dass sie sich ihre Klei­der­schlep­pe wäh­rend einer Gala den gan­zen Abend von einem neun­jäh­ri­gen Mäd­chen tra­gen ließ.

Ja, und dann war da noch die­se Über­schrift:

Madonna lästert über Paul McCartney

Was da los war? Madon­na wird vom „Rol­ling Stone“ wie folgt zitiert:

„Peo­p­le have told me, ‘You could just go out the­re and play gui­tar and sing your songs like Paul McCart­ney’ but I’d be bored.

„Most of the joy of shows is the magic of crea­ting them – the theat­re. I’m a per­fec­tion­ist. I like hard work. I like to sweat.“

Man könn­te die­se Sät­ze lapi­dar damit zusam­men­fas­sen, dass Frau Cic­co­ne sich lang­wei­len wür­de, wenn sie auf der Büh­ne nur Gitar­re (hier im Sin­ne von: Bass) spie­len wür­de.

Man könn­te dar­aus natür­lich auch gan­ze Mel­dun­gen ablei­ten und sie dann beloppter­wei­se so über­schrei­ben:

Madonna criticizes Macca's live performances

Oder so:

Madonna 'bored' by Sir Paul McCartney

Oder gleich so:

Madonna says she finds Paul McCartney boring!

Oder eben so wie die Deut­sche Pres­se-Agen­tur.

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Digital

Spaß mit MS Paint

Und noch schnell eine Per­so­nal­mel­dung vor Fei­er­abend: „RP Online“ hat einen neu­en Crea­ti­ve Direc­tor.

Madonna Ex-Männer und - Frauen

Er heißt Fritz­chen Mül­ler, ist acht Jah­re alt, und hat bis ges­tern beim auf­stre­ben­den Medi­en­dienst turi2.de gear­bei­tet.

Aus Anlass sei­nes Weg­gangs zeigt Cof­fee And TV noch ein­mal sei­ne schöns­ten Arbei­ten der letz­ten Wochen:

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Hin­weis: Bei den gezeig­ten Gra­fi­ken han­delt es sich um Ori­gi­nal-Screen­shots der jewei­li­gen Sei­ten. Wirk­lich.

Nach­trag, 17. Okto­ber: Fritz­chen Mül­lers Kar­rie­re bei „RP Online“ scheint schon wie­der been­det. Sei­ne auf­wän­di­ge Foto­mon­ta­ge wur­de ersetzt, die Über­schrift behut­sam an die deut­sche Spra­che ange­passt:

Madonna: Ihr bewegtes Liebesleben

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Musik Leben

Meat Is Murder

Ich hät­te nie geglaubt, mal die seich­te Poprock­grüt­ze von Match­box Twen­ty mit Mor­ris­sey ver­glei­chen zu wol­len. Jetzt aber nötigt mich eine Mel­dung dazu, es doch zu tun. „Tier­lie­be: „Match­box Twen­ty“ sagen Fes­ti­val­auf­tritt ab“ heißt es da:

Los Ange­les: „Match­box Twen­ty“ haben aus Tier­lie­be ihre Teil­nah­me am „Che­yenne Fron­tier Days Fes­ti­val“ abge­sagt. Front­mann Rob Tho­mas wur­de vor kur­zem näm­lich von einer Tier­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on ein Video­tape zuge­spielt, auf dem zu sehen war, dass im ver­gan­ge­nen Jahr Tie­re bei dem Event gequält wur­den. Laut Medi­en­be­rich­ten zog die Band dar­auf­hin die Kon­se­quen­zen und can­cel­te ihren geplan­ten Auf­tritt. Was genau auf dem Video zu sehen war, ist nicht bekannt. […]

Das ist dann aber doch ein wenig Mor­ris­sey für Arme. Der beken­nen­de Tier­freund sorgt näm­lich lie­ber für Tat­sa­chen. Er ver­bannt seit Jah­ren erfolg­reich das von ihm ver­ach­te­te Fleisch nicht nur aus sei­nen Kon­zert­ve­nues, son­dern teil­wei­se auch aus deren nähe­rer Umge­bung. Er sagt auch schon ein­mal ein Kon­zert ab, weil es in einem ehe­ma­li­gen Schlacht­hof hät­te statt­fin­den sol­len. Rob Tho­mas und co. hin­ge­gen knei­fen lie­ber, ohne irgend­et­was zu ändern, und pro­tes­tie­ren dann auch noch brav und zahm. Noch alber­ner wird es aller­dings, wenn man in der eng­lisch­spra­chi­gen Ursprungs­mel­dung erfährt, dass die­ses Fes­ti­val übri­gens nicht nur eine Rodeo-Ver­an­stal­tung ist, son­dern sogar die welt­größ­te. Das macht die schlech­te Behand­lung von Tie­ren dann doch irgend­wie einen win­zi­gen Deut erwart­ba­rer. Ihren Auf­tritt bei einem ande­ren Rodeo zie­hen Match­box Twen­ty aber wohl durch.

Ange­sichts so viel Weich­eie­rig­keit und Inkon­se­quenz denkt man doch gleich viel lie­ber an Mor­ris­seys hüb­sche Aus­fäl­le. Der for­dert schon mal die Aus­wei­sung aller Fleisch­esser oder über­leg­te ange­sichts sei­ner pelz­tra­gen­den Kol­le­gin Madon­na laut, wie es wohl wäre, wenn man ihre Män­tel­chen aus einem ande­ren Mate­ri­al nähen wür­de. Ähn­lich hand­fest ist übri­gens auch Mark E. Smith von The Fall. Der geht schon ein­mal mit Hecken­sche­ren auf Din­ge los, die ihn stö­ren. Was Mor­ris­sey davon hält, wis­sen wir noch nicht. Eine zukünf­ti­ge Zusam­men­ar­beit der bei­den bri­ti­schen Rock­hel­den dür­fen wir aber wohl aus­schlie­ßen.

[via Forum von plattentests.de]

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Sex sells anything

Amazon.de meint der­zeit, preis­wer­te CDs unter der Über­schrift „Sex-Sym­bo­le“ ver­kau­fen zu müs­sen.

Da fin­den sich dann nahe­lie­gen­de Kan­di­da­tin­nen wie Nel­ly Fur­ta­do, Suga­ba­bes, Rihan­na, Shaki­ra, Vanes­sa Para­dis oder Nata­lie Imbru­glia; bedingt nach­voll­zieh­ba­res wie Avril Lavi­gne, Chris­ti­na Agui­lera, Kylie Mino­gue, Ashan­ti, Rob­bie Wil­liams oder Ronan Kea­ting; bereits Ver­stor­be­ne wie Elvis Pres­ley und Aali­yah; in Wür­de Geal­ter­te (Bri­git­te Bar­dot, Jane Bir­kin, Leo­nard Cohen, Bob Dylan, Tom Jones, Euryth­mics) und nur Geal­ter­te (Kim Wil­de, Tom­my Lee, Bil­ly Idol, Aer­o­s­mith, Skid Row, Rod Ste­wart, Tina Tur­ner). Es gibt Unver­meid­li­ches wie Brit­ney Spears und Madon­na, spe­cial inte­rests wie Shania Twa­in, Loo­na, Michel­le, Eva­ne­s­cence und Roger Cice­ro – und es gibt von mir hoch ver­ehr­te Künst­ler, die ich in die­sem Kon­text nun wirk­lich nicht erwar­tet hät­te: The Clash und Ben Folds.

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