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Der Weg zum Rockstar in sechs Milliarden Schritten

Falls ich mal eine Liste machen müsste “Musiker, die auf die Musikindustrie nicht so richtig gut zu sprechen sind”, stünden zwei Namen ganz oben: Thom Yorke von Radiohead (deren letztes Album “In Rainbows” gegen so ziemlich jede Logik der Branche verstoßen hat) und Trent Reznor von den Nine Inch Nails.

Letzterer hat sich letzte Woche mit einem Beitrag im Forum seiner Bandwebsite zu Wort gemeldet, in dem er mal eben kurz und holzschnittartig die Möglichkeiten erklärt, die man als Musiker heute so hat. Kurz zusammengefasst lauten sie ungefähr “Lass Dich traditionell von einem Majorlabel vermarkten und gib die Kontrolle ab” und “Mach alles selber, sei aktiv und beiß Dich durch”. Das ist natürlich grob vereinfachend (und von mir noch mal destilliert), kommt aber so in etwa hin.

Wie genau das mit der Selbstvermarktung laufen soll, erklärt Reznor dann gleich ausführlicher:

Have your MySpace page, but get a site outside MySpace – it’s dying and reads as cheap / generic. Remove all Flash from your website. Remove all stupid intros and load-times. MAKE IT SIMPLE TO NAVIGATE AND EASY TO FIND AND HEAR MUSIC (but don’t autoplay). Constantly update your site with content – pictures, blogs, whatever. Give people a reason to return to your site all the time. Put up a bulletin board and start a community. Engage your fans (with caution!) Make cheap videos. Film yourself talking. Play shows. Make interesting things. Get a Twitter account. Be interesting. Be real. Submit your music to blogs that may be interested. NEVER CHASE TRENDS. Utilize the multitude of tools available to you for very little cost of any – Flickr / YouTube / Vimeo / SoundCloud / Twitter etc.

Ich habe Bücher gelesen, die in der Summe unkonkreter waren.

Aber die Problemlösung führt natürlich zu neuen Problemen: Erstens muss ich mich als Musiker neben der Musik (und dem … äh: Leben) auch noch um die ganzen Verbreitungskanäle kümmern. Im Bestfall ist das nur unglaublich aufwendig — wenn man Pech hat, kann man aber weder mit Videoschnitt, noch mit Sozialen Netzwerken umgehen. Zweitens wird man ja nie die einzige Nachwuchsband sein, die diese Wege geht. Statt auf dem traditionellen Musikmarkt mit ein paar hundert anderen Acts konkurriert man heute bei MySpace mit – setzen wir die Schätzung mal optimistisch an – sechs Milliarden Kapellen.

Während man ja schon bei offiziell (also via Plattenfirma) veröffentlichter Musik in aller Regel genau die Sachen nie mitkriegt, die einen sonst am meisten begeistert hätten, gleicht es einem Blitzschlag nach dem Lottogewinn, bei MySpace (oder irgendeiner anderen der paar Tausend Musikplattformen) eine unbekannte Band zu entdecken, die einen kickt. Das, was ich immer über Blogs gesagt habe (“Man muss halt Medienkompetenz entwickeln und ein bisschen Glück haben, dann findet man schon ein paar Sachen, die einen richtig begeistern”), erscheint mir im Bezug auf Musik plötzlich hoffnungslos naiv.

Wie also kommen Musiker und Hörer zusammen? Nicht mehr unbedingt durch Radio-DJs und Musikfernsehen, wenn man dieser Studie über den Medienkonsum von Teenagern glaubt — wobei Radio-DJs in Deutschland eh seit den 1980er Jahren unbekannt sind. Häufig bekommt man Musik von automatisierten Diensten wie last.fm oder von Freunden empfohlen. Aber da geht’s bei mir schon wieder los: “Höre ich mir jetzt nebenher diese ganzen unbekannten Sachen an oder lasse ich einfach zum hundertsten Mal The Killers/Travis/Oasis laufen?” Ob ich mich dazu zwingen könnte, an einem Tag in der Woche nur neue Musik zu hören?

Natürlich war es nie einfacher, ohne Kontakte und ohne industrielles Marketing seine Hörer zu finden. Und gleichzeitig nie schwieriger. Bis heute gibt es keine mir bekannte Band, die ausschließlich durch das Internet in die erste Liga aufgestiegen wäre (und sagen Sie nicht “Arctic Monkeys” oder “Lily Allen”, die haben sowieso wieder normale Plattenverträge unterschrieben). Die ganzen social media-Aktivitäten erfordern einiges an Aufwand und es bleibt immer offen, ob und wann es sich lohnt. (Das Beruhigende daran ist wiederum: Es bleibt auch bei Majorlabels offen, ob ein “Thema” funktioniert. Da sind die Fehlschläge auch viel teurer.)

Lustigerweise höre ich in letzter Zeit von vielen Nachwuchsbands, dass sie jetzt ein eigenes Management hätten. Das sind dann häufig Menschen, die in einem Hinterhof ein Tonstudio für Werbejingles haben und immer schon den Geruch des Rock’n’Roll einatmen wollten. (Rock’n’Roll riecht übrigens nach kaltem Rauch, Schweiß und Bier. Man kann es sich ganz leicht in der heimischen Küche züchten.) Im Bestfall haben diese Manager vor zwanzig Jahren mal selbst in einer Band gespielt (manche von ihnen haben Millionen von Platten verkauft, aber das weiß und glaubt heute niemand mehr) und wissen noch, wie die Branche damals funktioniert hat. Andere “Manager” könnten sonst auch als “Model-Agent” junge Blondinen in der Disco ansprechen. (Spielen Sie die ganzen bösen Klischees ruhig im Geiste alle mal durch, sie stimmen sowieso alle. Das Gegenteil aber auch immer, das ist ja das tolle.)

Viele Bands sind natürlich nur Musiker — die brauchen jemanden, der sich um alles andere kümmert und auf sie aufpasst. Solche Leute gibt es, aber sie kosten im Zweifelsfall viel Geld. Geld, das man nicht hat, nie verdienen wird und sowieso für Equipment und Kippen ausgeben muss.

Geld mache man heutzutage mit Konzerten, heißt es immer wieder. Das ist unter bestimmten Aspekten (z.B. wenn man U2 ist) sicher nicht falsch, aber man muss sie erst mal spielen. Außerhalb von Jugendzentren (die natürlich auch alle kein Geld haben bzw. machen) ist das schwierig bis unmöglich. Booking ist die Hölle für alle Beteiligten, weswegen ich mich da auch nie rangetraut habe: Die Bands verschicken Demos und Bandinfos im Dutzend und die Veranstalter haben den Schreibtisch voll mit dem Kram. Wenn man heutzutage als Nachwuchsmusiker irgendwas wirklich braucht, dann einen gescheiten Booker, der im Idealfall ein ganzes Portfolio von Bands hat und den Veranstaltern genau das präsentieren kann, was zu ihnen passt. (Und das mit den Kontakten geht auch einfacher.) Winzlings-Labels und -Vertriebe sind meines Erachtens verzichtbar: Für die Downloadstores (die heutzutage unverzichtbar sind, wenn man seine Musik nicht eh verschenken will) gibt es Dienstleister wie Tunecore und die CDs, die man bei Konzerten unbedingt dabei haben sollte, kann man entweder in kleiner Stückzahl pressen lassen oder gleich – Sakrileg! – selbst brennen.

Wichtig ist heutzutage vor allem der Austausch untereinander. Deswegen bin ich auch sehr gespannt auf die all2gethernow, die “Anti-Popkomm”, die im September in Berlin stattfinden wird.

Ihre Ziele kann man natürlich auch total ekelig ausdrücken, aber ich find’s trotzdem spannend:

Spätestens jetzt geht es darum nach vorne zu schauen, neue Ideen und innovative Praxis in der Kreativwirtschaft zu beleuchten. Ziel muss sein gemeinsam Modelle zu definieren, die Kreativen und Künstlern mit ihrer Arbeit Einkünfte ermöglichen. Jede Form des Input ist hilfreich, denn finale Antworten gibt es noch nicht. Eine offene Form der Diskussion wie sie ein Barcamp gewährleistet ist deshalb ideal.

(Mehr über “Kreativwirtschaft” und “Input” können Sie demnächst in meinem neuen Buch “Die 1.000 dümmsten Begriffe des frühen 21. Jahrhunderts” nachlesen. Auf den Seiten zwischen “Digital Native”, “Generation Upload” und “fail”.)

Jedenfalls soll diskutiert und nicht nur repräsentiert werden und Musiker und Blogger dürfen auch dabei sein.

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Bringing Down The House

Als im letzten Jahr mit dem BarCampRuhr in Essen das erste BarCamp für das Ruhrgebiet stattfand, stand das alte Karstadt-Stammhaus noch zum Teil.

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Foto: Freigabe von nerotunes

Einige Zeit später wurde das Gebäude dem Erdboden gleich gemacht. Aufgezeichnet wurde das Ganze von einer auf dem Dach des Unperfekthauses stehenden Kamera, die Bilder wurden jetzt in einen Zeitrafferfilm verwandelt. Bis Minute 1:30 passiert relativ wenig, danach geht’s aber ab.

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In vier Wochen findet das zweite BarCampRuhr wieder im Unperfekthaus statt, in diesem Jahr werden die Teilnehmer nicht mehr auf das alte Karstadt-Haus schauen, sondern auf die Baustelle der zweiten Hälfte des Einkaufszentrum am Limbecker Platz.

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Barcamp Ruhr – Der Film

Die Maßeinheit für verspätet vorgetragene Zeitgeistthemen heißt – ich wiederhole mich da gerne – “Polylux”. Allerdings möchte ich zu Gunsten des RBB mal davon ausgehen, dass deren Zeitplan nicht von Hardware-Problemen diktiert wird.

Wie dem auch sei: Das Barcamp Ruhr ist fast schon wieder eine Woche her, es wurde viel darüber geschrieben und das ein oder andere Video ist auch schon länger online. Ich hatte die Wartezeit ja bereits für einen abgeschlossenen Roman über das vergangene Wochenende genutzt, deshalb ist das, was jetzt noch kommt, gewissermaßen meine erste Romanverfilmung – und das bei einem als unverfilmbar geltenden Stoff.

In Wirklichkeit sind es nur ein paar subjektive Impressionen, aber das können Sie ja selbst sehen:


Link: sevenload.com

Nächste Woche dann: Das Hörbuch, das Kochbuch, der Soundtrack und der Fettfrei-Grill zum Event.

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Teil einer Jugendbewegung

Am Wochenende fand – wie bereits erwähnt – das erste Barcamp Ruhr statt. Da das angekündigte Video noch ein wenig auf sich warten lassen wird ((Ich muss erst noch neuen Arbeitsspeicher kaufen.)), wollte ich das Erlebte vorab schon mal in relativ ungefilterte Worte fassen:

Was genau ein Barcamp ist, wusste ich vor dem Wochenende selbst nicht so genau. Man sagte mir stets, es handele sich um eine “Unkonferenz”, was in etwa so hilfreich ist, wie der Versuch, Quantenphysik mit Hilfe japanischer Vokabeln erklären zu wollen. In Wahrheit ist es ein betont lockeres Zusammentreffen von Menschen, die irgendwas mit Internet zu tun haben. Zu Beginn des jeweiligen Veranstaltungstages stellen die Teilnehmer ((Externe Referenten sind nicht vorgesehen.)) Themen vor, über die sie gerne sprechen würden. Per Handzeichen wird abgestimmt, wie viele Leute sich für das Thema interessieren – daraus ergibt sich dann, in welchem Raum und zu welcher Uhrzeit der Vortrag stattfindet.

“Vortrag” ist im Übrigen falsch. Es handelt sich um sogenannte “Sessions” und deren sprachliche nähe zur jam session in der Musik kommt nicht von ungefähr: “Einer redet, die anderen hören zu” gibt’s nicht und ist angeblich auch nicht erwünscht.

Exkurs: Ich habe in der Schule immer Frontalunterricht gemocht, weil ich nie verstehen werde, warum ein Lehrer, der die Fakten kennt und aufsagen könnte, erst mal eine Dreiviertelstunde lang aufschreibt, was die Schüler, denen er etwas beibringen soll, denn bisher zum Thema wissen. “Hitler war böse” ist zwar eine richtige Feststellung, als Einstieg ins Thema “Zweiter Weltkrieg” aber irgendwie dürftig. Der Geschichtsunterricht der Oberstufe ist deshalb auch heute noch dafür verantwortlich, dass ich beim Wort “Mindmap” kaltschweißig werde und unkontrollierte Laute ausstoße. Auch in der Uni sind mir Vorlesungen hundert Mal lieber als Diskussionen. Andererseits sind mir Diskussionen immer noch hundert Mal lieber als schlechte Referate. Exkurs Ende.

Die Qualität der Sessions bei einem Barcamp hängt deshalb nicht nur von den Kompetenzen des Vortragenden ((Keine Ahnung, wie der richtige Begriff lautet, vermutlich “Session Leader” oder so.)) ab, sondern auch von der Gruppe der Zuhörer. Da kann es schon mal vorkommen, dass spannende Ausführungen abgewürgt werden und ein Zuhörer ohne vorherige Meldung einfach vor sich hin doziert. Auch wenn ich mich an solche Umgangsformen im Laufe des Wochenendes gewöhnen konnte, wird dieses Verfahren nie zu meiner favorisierten Art der Wissensvermittlung zählen. Um verschiedene Ansichten zu einem Thema kennen zu lernen, ist es aber ganz hilfreich.

Thematisch sind den Sessions keine Grenzen gesetzt, alles, was auch nur im Entferntesten mit Internet zu tun haben könnte, kommt darin vor. Damit stand ich persönlich vor einem weiteren Problem: Wirtschaft ist zum Beispiel ein Thema, dass mich noch nie interessiert hat – null. Ich könnte auch unter Androhung von körperlicher Gewalt keine zehn DAX-Unternehmen auflisten – geschweige denn fünf Startups. ((Ein Startup ist eine Existenzneugründung im Internet. Da gibt es alles von social networks (MySpace oder Facebook waren mal Startups) bis hin zu Internetseiten, auf denen man sein Müsli oder seinen Kaffee individuell zusammenstellen kann.))

Ich finde es faszinierend, auf welche Ideen Leute kommen, deren kreative Hirnhälfte auch Synapsen zu dem Teil, der ans Geldverdienen denkt, aufgebaut hat, aber ich will kein Unternehmen gründen. Die Worte “business plan”, “crowd sourcing” oder “break even” erscheinen mir immer wie Parodien auf die Wirtschaft und laden mich allenfalls zum Bullshit-Bingo ein. Da fällt es schwer, ernst zu bleiben, und die Leute, die sicherlich alle total nett sind und tolle Ideen haben, nicht für den gleichen schrecklichen Menschenschlag zu halten, wie die Investoren, denen sie Geld für ihre Projekte abringen wollen.

Ein Schwerpunkt des Barcamps Ruhr lag auf Musik im Internet, was mich als Musikfan und Gelegenheitsmusiker schon interessierte. Entsprechend irritiert war ich aber, als in diesbezüglichen Sessions plötzlich von “content”, statt von “Musik” die Rede war. Das ist für mich dann auch kein großer Unterschied mehr zu dem bösen, bösen Majorlabel, wo alle ständig von “Produkten” faseln.

Überhaupt: Für Mitglieder des unsäglichen “Vereins Deutsche Sprache” wäre ein Barcamp das, was Sodom und Gomorrha für einen guten Katholiken sind. Wer schon technische Begriffe wie “Laptop” oder “Browser” geißelt, der wird inmitten von “Sessions”, “Startups” und “Back Offices” foam vor dem mouth bekommen und im triangle springen. Das Unperfekthaus in Essen ((Eine Art Hippiekommune mit kurzen Haaren, in der man sich ganz rührend um uns kümmerte.)) wurde übrigens stets als “Location” bezeichnet, was dann ungefähr der Punkt war, an dem es selbst mir ein bisschen too much wurde. “Schlimmer als die wahllose Verwendung fremdsprachlicher Begriffe ist aber immer noch die falsche Aussprache derselben”, dachte ich, während ich gedankenverloren in meinem Tschappukino rührte.

Was mich auch einigermaßen verstörte, war die Einstellung mancher Leute. Bisher hatte ich den unendlichen Reiz des Internets unter anderem darin gesehen, dass dort jeder tun und lassen kann, was er ganz alleine will, maximal begrenzt durch Gesetze, die bitte nicht zu streng sind. Plötzlich kamen Leute an, die von einer “Bloggerkultur” sprachen und Sätze sagten wie: “Wer nicht auf Barcamps geht, ist für mich kein Blogger”, “Journalisten sind keine Blogger” oder “Ein Blog ohne Kommentare ist kein Blog”. Da waren sie wieder, die Leute, die man im Bereich der Musik “Indienazis” nennt, und die in Schubladen denken, die ihnen “Spex”, “Intro” und “Visions” aus dem Holz eines abgebrochenen Soziologiestudiums gezimmert haben. Menschen, die im Usenet und in Webforen schreiben, warum diese oder jene Band einfach scheiße sein muss und nicht Indie sein kann, und die sich selbst vor allem über die Abgrenzung zu anderen und die Ausgrenzung derselben definieren. Solche gibt es also auch im Web 2.0. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihre Interpretation des Konzepts “Blog” irgendwann einmal tatsächlich zu einer Definition werden sollte, werde ich mir schon mal einen neuen Begriff überlegen, unter dem diese lose Textsammlung im Internet dann firmieren wird.

Jetzt habe ich alles aufgeschrieben, was ich merkwürdig bis abschreckend fand, und es wirkt, als sei das Barcamp Ruhr für mich eine ganz und gar schreckliche Veranstaltung gewesen. Das ist falsch. Zwar war der Samstag wirklich verwirrend und anstrengend, aber der Sonntag hat viel wieder wettgemacht. Es waren sehr viele nette Leute da und bei rund 120 Teilnehmern ist auch bei optimistischster Weltanschauung rein statistisch klar, dass darunter mindestens eine Handvoll sein wird, deren Bekanntschaft man lieber nie gemacht hätte. Die Atmosphäre war die ganze Zeit über sehr angenehm und dass ich vor größeren Gruppen ((“größer” = “mehr als fünf Leute”.)) Angst habe und kein großer Freund von Smalltalk und ziellosen Diskussionen bin, ist ja letztlich mein persönliches Problem.

Ich habe in der Tat noch einige interessante Dinge erfahren ((So habe ich zum Beispiel qik.com kennengelernt, eine Internetseite, die meiner Meinung nach für den endgültigen Untergang des Abendlandes und das Ende der Menschheit verantwortlich sein könnte.)) und einige spannende Gespräche geführt. Die Altersspanne der Teilnehmer reichte von 18 bis 57, wobei ich es vor allem großartig finde, wenn auch Menschen im fortgeschrittenen Alter mit mehr Offenheit auf neue Sachen zugehen als ich selbst mit meinen 24 Jahren.

Überall erwähnt wurde die überaus unschöne Tatsache, dass während des Barcamps zwei iPods ((Mobile Musikabspielgeräte der Firma Apple.)) (ein Nano, ein Touch), eine Kamera, ein Asus Eee ((Eine Art Laptop, aber noch kleiner.)) und ein iBook gestohlen wurden. Das war im Nachhinein leider fast abzusehen bei den unzähligen Leuten, die zusätzlich zu den Teilnehmern noch durchs Haus liefen. Ich bin aber überzeugt davon, dass dem Dieb seine Hände, seine Zunge und sein Glied abfaulen werden. Wenn Sie also demnächst in der Essener Innenstadt einen stummen Mann mit Armstümpfen sehen, sollten Sie ihm noch kurz die Hose runterziehen und ihn dann zur Polizei schleifen.

Vor Monaten hatte ich gemutmaßt, ein Barcamp sei “eine Art Kirchentag”. Jetzt habe ich beides einmal mitgemacht und muss sagen, dass diese Einschätzung geradezu prophetisch war. Beide Male blieb trotz einer Menge Skepsis und Ärger ein ziemlich positiver Eindruck – und die Frage, ob ein Mal nicht ausreicht.

Demnächst dann: Die ganze Grütze noch mal in Ton und Bild.

Nachtrag, 21. März: JETZT! Grütze gibt’s hier.

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Total unsymptomatisch

Heute morgen stand ich vor dem Unperfekthaus in Essen um einen völlig idiotischen Aufsager für meinen Videobericht zum Barcamp Ruhr zu drehen (stay tuned for more). Aus dem Augenwinkel sah ich einen Mann, der erst rechts an dem Gebäude vorbei schlich, in der Hofeinfahrt nebenan verschwand und wieder hervorkam, dann links vorbei schlich, dort in einem Hauseingang verschwand, um nach mindestens einer Minute des Suchens dann doch durch die Tür ins Gebäude zu gelangen, durch welche die ganze Zeit über Menschen rein und raus gegangen waren.

“Aha”, dachte ich so für mich, “vielleicht ein Entwickler auf der Suche nach neuen Wegen oder gar ein unbeteiligter Passant. Jedenfalls sicher kein Journalist.”

Bei dem Mann handelte es sich, wie sich später herausstellte, um einen der Abgesandten von derwesten.de.

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Conquer yourself rather than the world

Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, was genau ein BarCamp ist – den Schilderungen nach zu urteilen muss es sich dabei um eine Art Kirchentag für die Jünger des Web 9 3/4 handeln. Trotzdem habe ich irgendwie zugesagt, bei der Organisation eines solchen mitzuhelfen. Die Hauptarbeit bleibt aber – so sind sie, diese modernen Frauen – an Katti hängen.

Alles weitere erfahren Sie (und ich hoffentlich auch) unter barcampruhr.de.