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Lucky & Fred: Episode 9

Am Anschlag auf Char­lie Heb­do und die Pres­se­frei­heit führt auch bei uns kein Weg dran vor­bei: Wir dis­ku­tie­ren, was Sati­re darf, und fra­gen uns, wie man Sala­fist wird, wäh­rend Lucky über­ra­schend sein Mit­ge­fühl für Kar­ne­va­lis­ten ent­deckt.
Über einen Umweg nach Wien gelan­gen wir nach Grie­chen­land und zur Geld­ma­schi­ne Olym­pi­sche Spie­le.
Fred hält einen Nach­ruf auf Alt­bun­des­prä­si­dent Richard von Weiz­sä­cker und Lucky freut sich auf die Ober­bür­ger­meis­ter­wahl in Bochum.

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Rundfunk Sport

Swimming Pool und Peitsche

Heu­te begann die Tour de France offi­zi­ell (wen inter­es­siert die­ser Pro­log?) und obwohl diver­se Doping­ge­ständ­nis­se der letz­ten Mona­ten und das Kar­rie­re­en­de von Her­bert Watt­erott eigent­lich Grün­de wären, den Rad­sport­klas­si­ker die­ses Jahr zu igno­rie­ren, kom­me ich doch nicht von der eigen­tüm­li­chen Fas­zi­na­ti­on die­ses Ereig­nis­ses los: Da fah­ren Män­ner im Schwei­ße ihres Ange­sichts stun­den­lang durch schö­ne Land­schaf­ten und weil das zwar beacht­lich, aber eben auf Dau­er auch nicht soooo span­nend ist, reden die Kom­men­ta­to­ren über Schlös­ser, Kir­chen, Brü­cken und kuli­na­ri­sche Spe­zia­li­tä­ten, ehe sie sich in der letz­ten hal­ben Minu­te förm­lich beim Spre­chen über­schla­gen.

Bevor das ZDF am spä­ten Nach­mit­tag in die ers­te Etap­pe von Lon­don nach Can­ter­bu­ry (ja, das ist Eng­land, nicht Frank­reich) ein­stieg, lie­fen schon meh­re­re Stun­den bei Euro­s­port. Lei­der war es mir auf­grund der völ­lig zer­schos­se­nen Euro­s­port-Web­site nicht sofort mög­lich, die Namen der zwei, manch­mal drei Kom­men­ta­to­ren her­aus­zu­fin­den, aber die­sen Quel­len zufol­ge will ich sie Kars­ten Migels, Ulli Jansch und Andre­as Schulz nen­nen. Wich­ti­ger ist aber eh, was sie zu sagen hat­ten:

Migels: So, Ulli, unse­re Stamm­zu­schau­er wis­sen, Du bist Russ­land­ex­per­te: Minsk …
Jansch: Aber ich bin nicht Weiß­russ­land­ex­per­te …
Migels: Ach so (lacht). Aber da warst Du doch bestimmt auch schon mal, oder?
Jansch: (lacht) Der Zufall will es so, dass ich schon mal dort war …
Migels: (lacht) Das hab ich mir doch gedacht, komm …
Jansch: Viel­leicht nicht die hüb­sches­te Stadt, die ich in Russ­land oder Weiss­russ­land schon gese­hen hab oder in der Ukrai­ne – Kiew, zum Bei­spiel, ist ja eine sehr schö­ne Stadt – aber eine sehr sport­in­ter­es­sier­te Stadt: Den Biath­lon-Fans wird – aus der Ver­gan­gen­heit zumin­dest noch – Rau­bi­chi vor den Toren von Minsk im Gespräch sein und vor allem die Schwim­mer und Was­ser­sprin­ger aus Weiß­russ­land waren sei­ner­zeit in den Mann­schaf­ten der UdSSR sehr, sehr stark – ich kann mich an Ale­nik erin­nern, Euro­pa­meis­ter und Medail­len­ge­win­ner bei Welt­meis­ter­schaf­ten, und ich hat­te ’n schö­nes Erleb­nis: Die hat­ten dort unter­ir­disch Höh­len aus­ge­baut zu einem Zen­trum, was man heu­te – das ist schon zwan­zig Jah­re her – als ein Well­ness-Zen­trum bezeich­nen wür­de. Ganz toll gemacht und … äh … war ’n sehr, sehr ange­neh­mer und inter­es­san­ter Besuch und gut getan hat’s auch.
(Pau­se)
Migels: Dort hast Du dich damals schon gepflegt …
Jansch: Mmmmh!
(Pau­se)
Migels: Daher die­ses jugend­li­che Aus­se­hen.
Jansch: „Aus dem Osten kommt das Licht“ – viel­leicht auch die Well­ness.
Migels: Bist zwar schon 49, siehst aber aus wie … 43.
(Pau­se)
Jansch: Du bist aber gei­zig!
Migels: (lacht) Extra ’n biss­chen hoch­ge­sta­pelt …

Mehr davon? Aber gewiss:

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Leben Politik

Brüh im Lichte dieses Glückes

Fol­gen­de G‑8-Staa­ten haben ihre Natio­nal­hym­ne in ihrer Ver­fas­sung fest­ge­legt:

Und fol­gen­de nicht:

  • Deutsch­land (1952 in einem Brief­wech­sel zwi­schen Kanz­ler Ade­nau­er und Bun­des­prä­si­dent Heuss fest­ge­legt)
  • Groß­bri­tan­ni­en (hat nicht mal eine Ver­fas­sung)
  • Ita­li­en (seit 1946 „vor­läu­fi­ge Natio­nal­hym­ne“, 2005 per Dekret des Staats­prä­si­den­ten offi­zi­ell ein­ge­führt)
  • Japan (seit dem 12. Jahr­hun­dert, nach dem zwei­ten Welt­krieg erst 1999 wie­der gesetz­lich fest­ge­legt)
  • Kana­da (1980 gesetz­lich fest­ge­legt)
  • USA (1931 gesetz­lich fest­ge­legt)
  • Russ­land (2001 von Prä­si­dent Putin fest­ge­legt)

War­um ich das schrei­be? Ich habe bei der letz­ten Bochu­mer pl0gbar mit Jens gewet­tet. Viel­mehr: Ich habe ihm nicht glau­ben wol­len, dass „höchs­tens die Hälf­te der G‑8-Staa­ten“ ihre Hym­ne in ihren jewei­li­gen Ver­fas­sun­gen fest­ge­legt haben. Wir sehen: Es ist genau ein Ach­tel (und auch noch genau das Frank­reich, das Jens vor­her­ge­sagt hat­te). Gut, dass wir nur ums Recht gewet­tet haben …

War­um ich das jetzt alles schrei­be? Nun ja: Mor­gen isses wie­der soweit.