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Neue Alben von Foo Fighters, Ben Folds, Noel Gallagher’s High Flying Birds, neue Songs von Victoria Canal, Demi Lovato

So vie­le tol­le neue Alben von per­sön­lich bedeut­sa­men Acts hat man sel­ten an einem Tag: Am 2. Juni erschie­nen „But Here We Are“ von den Foo Figh­ters, „What Mat­ters Most“ von Ben Folds und „Coun­cil Ski­es“ von Noel Gallagher’s High Fly­ing Birds. Und dann war da auch noch „Lucky For You“ von Bul­ly.

Dazu kom­men wei­te­re neue Songs von Vic­to­ria Canal, Annie Tay­lor und das ca. fünf­tau­sends­te Cover von Neil Youngs „Heart Of Gold“ — hier mit Bon Iver.

Alle Songs:

  • Foo Figh­ters – Bey­ond Me
  • Ben Folds – Kris­ti­ne From The 7th Gra­de
  • Noel Gallagher’s High Fly­ing Birds – We’­re Gon­na Get The­re In The End
  • Bul­ly – All I Do
  • Vic­to­ria Canal – Shape
  • Annie Tay­lor – Ride High
  • Demi Lova­to – Cool For The Sum­mer (Rock Ver­si­on)
  • Ilsey feat. Bon Iver – Heart Of Gold

Show­no­tes:

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Please brother take a chance

Damit die Oasis-Reuni­on, die auch Wolf­gang Nost­rad­amus Doebe­l­ing (ich glau­be, den zwei­ten Vor­na­men hat er sich aus­ge­dacht) im aktu­el­len „Rol­ling Stone“ pro­phe­zeit (und zwar für den 15. Mai 2011), kom­men kann, muss die Band ja erst Mal auf­ge­löst wer­den.

Das hat Liam Gal­lag­her jetzt dan­kens­wer­ter­wei­se in einem Inter­view mit der „Times“ getan. Er woll­te eigent­lich nur über sei­ne Mode­li­nie „Pret­ty Green“ spre­chen, aber dann erklärt er die Band für been­det.

Luke Leitch gelingt es, in dem Arti­kel ein Bild von Liam Gal­lag­her zu zeich­nen, das sehr viel dif­fe­ren­zier­ter ist als das meis­te, was man bis­her über den jetzt Ex-Oasis-Sän­ger gele­sen hat. Am Ende spricht er sogar davon, außer­halb des Rock’n’Roll-Cir­cus irgend­wann sei­nen Frie­den mit Noel zu machen. Even­tu­ell.

Liam Gal­lag­her: a semi-sca­ry, tight­ly wound wind-up mer­chant — abso­lut­e­ly. But also serious, sen­si­ti­ve, impas­sio­ned and, from the look that flit­ted across his face at the end the­re, a man who mis­ses his brot­her. Fur­ther­mo­re, a pro­du­cer of rocking clob­ber for men. Who knew?

Mein Lieb­lings-Gal­lag­her bleibt trotz­dem Noel, so wie mein Lieb­lings-Beat­le Paul McCart­ney und mein Lieb­lings-Liber­ti­ne Carl Barât war. Aber das kön­nen Sie jetzt selbst tie­fen­psy­cho­lo­gisch aus­wer­ten.

[via Chris­ti­an]

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You and I, we’re gonna live forever

Von meh­re­ren Sei­ten wur­de der Wunsch an mich her­an­ge­tra­gen, ich möge mich in die­sem Publi­ka­ti­ons­or­gan doch bit­te zum Aus­stieg Noel Gal­lag­hers bei Oasis äußern. Nor­ma­ler­wei­se wäre das ein guter Grund, gar nicht erst über einen Text nach­zu­den­ken, son­dern den Bitt­stel­lern den Vogel und den Weg zur Tür zu zei­gen. Aber Oasis sind ja nicht irgend­ei­ne Band und die Dis­kus­sio­nen der letz­ten Tage legen den Ver­dacht nahe, dass das The­ma uns Pop­kul­tur­ge­schä­dig­te min­des­tens so sehr beschäf­tigt wie der Tod von Micha­el Jack­son.

Touristenfotos aus der Brtipop-HölleAlso, zunächst ein­mal: Ich glau­be nicht, dass der Aus­stieg von Dau­er sein wird. Noel Gal­lag­her ist zwar das letz­te Band­mit­glied, das vom Durch­bruch bis vor kur­zem dabei war (wir erin­nern uns: auch Liam war ja zwi­schen­zeit­lich irgend­wie mal aus­ge­stie­gen), inso­fern wiegt das viel­leicht etwas schwe­rer, aber bei Licht bese­hen sind Oasis doch wie die­se Pär­chen im Freun­des­kreis, die sich immer wie­der tren­nen und immer wie­der zusam­men­fin­den – bei­des zum Leid­we­sen aller Unbe­tei­lig­ten. Ein Nach­ruf wird das hier also nicht wer­den.

Schon gar nicht auf eine Band, die selbst wun­der­bar in Wor­te pack­te, wor­an sich nie jemand gehal­ten hat:

Plea­se don’t put your life in the hands
Of a rock ’n’ roll band
Who’ll throw it all away

Alle Dis­ku­tan­ten haben ein­hel­lig die Mei­nung ver­tre­ten, dass der letz­te rich­tig gute Oasis-Song schon län­ger her sei – nur über den genau­en Zeit­punkt und Titel ist man sich uneins. Ich wür­de vor sie­ben Jah­ren anset­zen, auf „Hea­then Che­mis­try“ mit den letz­ten Über-Bal­la­den „Stop Crying Your Heart Out“ und „Litt­le By Litt­le“ und dem Klein­od „She Is Love“. „Fal­ling Down“ auf dem letzt­jäh­ri­gen „Dig Out Your Soul“ war auch nicht schlecht, aber das darf man alles nicht mit den alten Sachen ver­glei­chen.

Ich habe in den letz­ten Tagen einen Ver­gleich bemüht, von dem ich ver­ges­sen hat­te, dass ich ihn schon beim gro­ßen Jah­res­rück­blick ver­wen­det hat­te: Näm­lich den, dass es mit Oasis sei wie mit einem alten Schul­freund – „das Wie­der­se­hen ist herz­lich, man denkt an alte Zei­ten, trinkt zwei Bier und geht wie­der getrenn­ter Wege“.

Oasis waren ja unge­fähr zwei Som­mer lang so groß, wie die Ultras sie heu­te noch sehen. Auf dem Höhe­punkt abzu­tre­ten haben nicht mal Nir­va­na geschafft. Danach kommt eben die Ver­wal­tung der eige­nen Errun­gen­schaf­ten und dafür kann man dann ruhig den Rol­ling-Stones-Weg ein­schla­gen. Und denen ging es ja in den Acht­zi­gern auch nicht beson­ders.

Ich kam (wie unge­fähr jeder ande­re) über „Won­der­wall“ zu Oasis. Auf „Bra­vo Hits 12“ und das ist ja Grund genug, den Song heu­te zu has­sen. „Solo­al­bum“ von Ben­ja­min von Stuck­rad-Bar­re – und Sie dach­ten, wir spre­chen bei Oasis von einem Absturz in die Bedeu­tug­nslo­sig­keit – häm­mer­te mir die Band ins Bewusst­sein, danach wur­den alle bis­her erschie­ne­nen CDs gekauft und bei jeder Neu­erschei­nung das Geld brav in den Laden getra­gen.

Die Pflicht­schul­dig­keit, immer noch jedes neue Album kau­fen und irgend­wie mögen zu müs­sen, habe ich bei Oasis gelernt. Eine objek­ti­ve Beur­tei­lung von Künst­lern, von denen ich mehr als drei Plat­ten habe, ist mir bis heu­te unmög­lich. (Ein­zi­ge Aus­nah­me: „Inten­si­ve Care“ von Rob­bie Wil­liams. So eine Scheiß­plat­te muss man wirk­lich erst mal machen.)

Im Gegen­satz zu ande­ren Brit­pop-Fans glau­be ich auch heu­te noch an den Glau­bens­krieg Oasis vs. Blur. Ich war immer Oasis-Fan, von Blur habe ich nur das Best Of. Cof­fee And TV heißt natür­lich trotz­dem nach einem Blur-Song, auch wenn die Band wenig aus­schlag­ge­bend war für die Wahl. Und es ist natür­lich die ganz beson­de­re Iro­nie der Pop­kul­tur, dass aus­ge­rech­net im Jahr 2009 – rund 15 Jah­re nach den Gol­den Years of Brit-Pop – Blur plötz­lich ein gefei­er­tes Come­back hin­le­gen und bei Oasis das Mas­ter­mind aus­steigt. Bes­ser tan­zen konn­te man frei­lich immer schon zu Blur.

Oasis wer­den wie­der­kom­men, dar­an habe ich kei­nen Zwei­fel. Die Band hat in ihrer Kar­rie­re ver­mut­lich mehr Kon­zer­te abge­sagt, als die Babysham­bles je gespielt haben. Sich klamm­heim­lich aus einem Fes­ti­val-Line-Up zu steh­len, ist mies, denn das Geld kriegt man nicht wie­der – auch nicht, wenn statt­des­sen Deep Pur­ple spie­len.

Und wenn Noel Gal­lag­her nicht in ein, zwei Jah­ren wie­der auf der Büh­ne steht, als sei nichts gesche­hen, dann gilt immer noch, was ein guter Freund und Ex-Oasis-Fan mein­te: „Eine Band ist doch nicht weg, wenn sie sich auf­löst. Die Plat­ten wird es immer geben.“

In die­sem Sin­ne: „You and I, we’­re gon­na live fore­ver!“

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„… und Radiohead spielen gar keine Popsongs!“

Ken­nen Sie noch Sta­tus Quo? Die­se schlimms­ten aller schlim­men Relik­tro­cker, für die das Wort „Rock­di­no­sau­ri­er“ erfun­den wur­de? „Wha­te­ver You Want“, „Rockin‘ All Over The World“, … Siehs­te!

Deren Sän­ger Fran­cis Ros­si, dem man auch mal sagen soll­te, dass graue Zöp­fe nichts sind, was man am Kopf haben soll­te (schon gar nicht bei ansons­ten kahl­köp­fi­gen Män­nern kurz vor dem Ren­ten­ein­tritts­al­ter) hat kürz­lich gesagt, dass er Oasis irgend­wie sehr un-rock’n’rol­lig fän­de:

“But some of the youn­ger bands don’t want to put that phy­si­cal com­mit­ment in, eit­her becau­se it’s not cool at the moment or wha­te­ver.

“What always comes to mind is Oasis. They call them­sel­ves a rock band and they stand the­re loo­king at the flo­or. Bored s***less they look.I’m not say­ing they’re a bad band, but that to me isn’t rock ’n’ roll.”

Nun gut, Oasis vor­zu­wer­fen, dass sie nicht breit­bei­nig über die Büh­ne hüp­fen und Gitar­ren und graue Mäh­nen im Takt schwen­ken, ist unge­fähr so ori­gi­nell, wie Sta­tus Quo vor­zu­wer­fen, dass sie die schlimms­ten aller schlim­men Relik­tro­cker sei­en, für die das Wort „Rock­di­no­sau­ri­er“ erfun­den wur­de. It’s obvious, isn’t it?

Es dürf­te Noel Gal­lag­her leicht gefal­len sein, Ros­sis Maß an Ori­gi­na­li­tät und Vor­her­seh­bar­keit nicht zu über­schrei­ten:

„Nor­mal­ly I would­n’t give a rat’s arse­hole what Sta­tus Quo have got to say about any­thing. But tell them from me that when I go on stage at Wem­bley next sum­mer, I won’t be won­de­ring about what the pos­ter boys from Help The Aged think“

Ein biss­chen wit­zi­ger war da schon der Vor­wurf des altern­den Belang­lo­sig­keits­pop­pers Mich Huck­nall (Sim­ply Red) aus Man­ches­ter, der mein­te, aus­ge­rech­net Oasis sei­en schuld am schlech­ten Image Man­ches­ters. Das ist ja, als ob Micha­el Wend­ler den Kili­ans vor­wür­fe …

[via Visi­ons]