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Musik Gesellschaft

We don’t know why / But we know it’s not right

Ich muss Ihnen nicht sagen, welches Datum heute ist. Wenn Sie in den letzten Tagen einen Fernseher eingeschaltet haben, wissen Sie eh, worum es geht.

Frank-Walter Steinmeier wollte mir ja erzählen (aus der Reihe “Seltene Sätze deutscher Sprache”), dass “die Tage, Woche und Monate nach dem 11.9.” in Deutschland “ein bisschen außer Gedächtnis geraten seien. Ich halte das für Quatsch. Ich weiß noch genau, dass ich mich gefragt habe, ob ich meinen 18. Geburtstag zweieinhalb Wochen später noch erleben würde, oder ob wir bis dahin schon alle von Terroristen oder amerikanischen Gegenschlägen getötet sein würden (was man als 17-Jähriger halt so denkt).

Es sind viele, viele Songs geschrieben worden über diese Zeit (unter anderem das ganze “The Rising”-Album von Bruce Springsteen), aber am Besten zusammengefasst wird das alles in einem Song, der unwahrscheinlicherweise von den Funpunkpoppern Goldfinger, Good Charlotte und Mest stammt und irgendwann im Herbst 2001 im Internet verschenkt wurde. Verlust, Orientierungslosigkeit und Angst (auch darüber, was fremd aussehenden Menschen plötzlich blüht) sind auf eine so unmittelbare, naive Art Gegenstand des Textes, dass man acht Jahre später fast ein bisschen pikiert darüber ist. Aber Popmusik ist nun mal gerne ein unreflektiertes Zeitdokument und deshalb auch meistens persönlich packender als ein Geschichtsbuch:

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Das Video ist ein bisschen quatschig, aber ich wollte nicht schon wieder brennende Türme zeigen.

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Musik Rundfunk

MTV EMAs 2007: Liveblog

19:56 Uhr: Donnerstagabend, neunzehnuhrsechsenfuffzich: Hier ist Mün… Nee, schon Bochum. Ich hatte die Moncheris schon warmgemacht, als mir auffiel, dass ja gar nicht Grand Prix ist, sondern EMAs. Ist dann auch egal.
Hoffen wir einfach, dass heute erfreulicheres aus München übertragen wird als gestern.

20:00 Uhr: Wann hab ich eigentlich das letzte Mal MTV geguckt und wo zum Henker liegt das auf meiner Fernbedienung? Ah: Auf der 20, völlig klar …

20:02 Uhr: Trinkspiel für den Red Carpet, der heute fliederfarben ist: “What are you wearing?” Ist Mirjam Weichselbraun so klein oder Joss Stone so groß? Und darf ich jetzt schon anfangen, chauvinistisch über das Aussehen der Damen zu schreiben?

20:08 Uhr: Viel los auffem Teppich, deswegen gibt’s jetzt schon den zweiten Einspieler. Der erste war über deutsche (also bayrische) Klischees, der zweite jetzt über die nominierten deutschen Bands. Ich glaube, ersteres war weniger peinlich.

20:13 Uhr: Dave Gahan ist extrem wortkarg und sehr stilvoll. Danach dann Jan Delay.

20:15 Uhr: Ich wünsche mir jetzt schon, ein zweites Mal Borussia Mönchengladbach aus dem Pokal fliegen zu sehen. Das war immer noch lustiger.

20:20 Uhr: Ja, verlost doch jetzt noch eine Reise zu den EMAs! Ich glaub, ich hol schon mal den Alkohol …

20:22 Uhr: Justin Timberlake ruft dazu auf, technische Geräte, die man gerade nicht braucht, auszuschalten. Muss ich den Witz noch machen oder reicht das?

20:24 Uhr: Lieber Gott, bitte mach, dass ich nie an einem roten (oder fliederfarbenen) Teppich stehen und uninspirierte Gespräche führen muss. Oder auch nur über einen laufen und in so schreckliche TV-Kameras labern muss. Ist das schrecklich!!!1

20:27 Uhr: Der Countdown läuft übrigens auch falsch: Demnach ginge es in 12 Minuten mit der Show los.

20:32 Uhr: Markus Kavka als Sportreporter mit einem von den Klitschkos und Jens Lehmann nebst Frau. Die Frau hat er sogar gesiezt! Auf MTV! *schnarch*

20:37 Uhr: Bushido verwendet das Wort “inkludieren” im korrekten Kontext. Nicht mal auf die Prollrapper ist mehr Verlass!

20:39 Uhr: The Pete, the Pete! Und schon isser wieder weg. Eva Padberg hat einen sehr guten Musikgeschmack.

20:44 Uhr: Tokio Hotel. Insert comment here: ________________

20:50 Uhr: Der erste schöne Moment des Abends: “Popular” von Nada Surf. In einem Einspieler über … Tokio Hotel.

20:52 Uhr: Eine Milliarde Zuschauer weltweit? I highly doubt that. Highly.

21:00 Uhr: Es geht endlich los. Ich will ins Bett.