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English Edition

A hunger for unhealthy merchandise

I haven’t mana­ged to see „High School Musi­cal 3“ yet (but I pro­mi­se, I will).

Nevert­hel­ess I want to call your atten­ti­on to an inter­view NPR con­duc­ted with Ken­ny Orte­ga, direc­tor of the „High School Musi­cal“ movies.

Con­fron­ted with the ques­ti­on what he’s thin­king about all this „High School Musi­cal“ fran­chise (back­packs, bedclo­thes, key fobs, under­wear, you name it …), he repli­ed with a long, thoughtful sigh befo­re he said:

Well, you know, that’s a tough one for me, you know. Tho­se are the folks that give us the money to make the movies. And I would just say that it’s, you know, the par­ents just have to like … be the ones in char­ge. Disney’s gon­na put out wha­te­ver they can put out. There’s a hun­ger for the mer­chan­di­se, but I also think that, you know, at a cer­tain point, it would be unhe­alt­hy to allow too much of it into an individual’s life.

I think his approach might have annoy­ed Dis­ney as well as many par­ents, who have to explain to their child­ren why they can’t have the HSM lunch box as well. But his approach seems pret­ty honest to me.

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Film Gesellschaft

Ungesundes Merchandise

Ich habe es noch nicht geschafft, mir „High School Musi­cal 3“ anzu­se­hen (aber ich wer­de es, das ver­spre­che ich).

Ich möch­te Sie aber auf ein Inter­view auf­merk­sam machen, das NPR mit Ken­ny Orte­ga, dem Regis­seur der „High School Musical“-Filme, geführt hat.

Auf die Fra­ge, was er eigent­lich von die­sem gan­zen Mer­chan­di­se (Ruck­sä­cke, Bett­wä­sche, Schlüs­sel­an­hän­ger, Unter­wä­sche, you name it …) zu „High School Musi­cal“ hal­te, reagier­te er zunächst ein­mal mit einem lan­gen, nach­denk­li­chen Seuf­zer und sag­te dann:

Well, you know, that’s a tough one for me, you know. Tho­se are the folks that give us the money to make the movies. And I would just say that it’s, you know, the par­ents just have to like … be the ones in char­ge. Disney’s gon­na put out wha­te­ver they can put out. There’s a hun­ger for the mer­chan­di­se, but I also think that, you know, at a cer­tain point, it would be unhe­alt­hy to allow too much of it into an individual’s life.

Ich den­ke, mit die­ser Ein­stel­lung wird er sowohl Dis­ney, als auch so man­che Eltern ver­är­gert haben, die ihren Kin­dern erklä­ren müs­sen, war­um sie nicht auch noch die HSM-But­ter­brot­do­se haben kön­nen. Aber ich fin­de sei­ne Ein­stel­lung erfri­schend ehr­lich.

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Digital

Klickbefehl (3): American Edition

Stars & Stripes in New York City

Ste­phen Col­bert will an der Wahl zum US-Prä­si­den­ten im kom­men­den Jahr teil­neh­men – wenn auch nur in South Caro­li­na. Und viel­leicht meint er es damit erns­ter, als man den­ken könn­te, erzählt die „New York Times“. Lus­ti­ger als der Robin-Wil­liams-Film „Man Of The Year“ zum glei­chen The­ma ist die Akti­on schon jetzt.

Der „San Fran­cis­co Chro­nic­le“ berich­tet über Hit­lers Glo­bus, der 62 Jah­re nach Kriegs­en­de in Oak­land auf­ge­taucht ist und im Novem­ber ver­stei­gert wer­den soll.

cracked.com stellt die 20 schlimms­ten Rei­me der Pop­mu­sik­ge­schich­te vor. Tho­se lucky Ame­ri­cans: Es ist kein „Herz“ /​ „Schmerz“ dabei. Dafür wer­den Sie über den „Sie­ger“ über­rascht sein.

Das Wich­tigs­te zum Schluss: Vanes­sa Hud­gens wur­de von Dis­ney gefeu­ert. Oder auch nicht. Oder doch. Oder auch nicht.

Mary-Kate Olsen spielt in der drit­ten Staf­fel der groß­ar­ti­gen TV-Serie „Weeds“ mit. Ihre ers­te gro­ße Sze­ne kann man sich hier anse­hen.

Spea­king of which: Ich habe mir am Sams­tag allen Erns­tes bei­de Tei­le von „High School Musi­cal“ auf Pro Sie­ben ange­se­hen, um die­se pop­kul­tu­rel­le Bil­dungs­lü­cke zu schlie­ßen. Ob ich dar­über jemals mehr als die­se Zei­len hier tip­pen wer­de, weiß ich aber noch nicht.

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Rundfunk Digital Gesellschaft

Wo die Maus die Locken hat

Ich bin der Mei­nung, wir hat­ten die­se Woche noch nicht genug Puber­täts- und Nacke­dei­con­tent. Das lässt sich aber ganz schnell ändern:

Letz­ten Frei­tag ver­öf­fent­lich­te „Spie­gel Online“ einen Arti­kel unter der Über­schrift „Wir­bel um Vanes­sa Hud­gens: Die Tee­nie­stars und das sehr pri­va­te Foto“. Wir­bel um mir per­sön­lich völ­lig unbe­kann­te Men­schen fin­de ich immer inter­es­sant und so erfuhr ich, dass Vanes­sa Hud­gens in dem pop­kul­tu­rel­len Ereig­nis unse­rer Zeit mit­ge­spielt hat, das völ­lig an mir vor­bei­ge­gan­gen ist: „High School Musi­cal“. Der „Wir­bel“ um das „sehr pri­va­te Foto“ bestand dar­in, dass im Inter­net ein Foto auf­ge­taucht war, das die 18jährige Schau­spie­le­rin unbe­klei­det zeigt. Eine Situa­ti­on, die einer nicht gera­de gerin­gen Zahl ihrer (nicht pro­mi­nen­ten) Alters­ge­nos­sin­nen eben­falls dro­hen könn­te.

Nun ist es ja sowie­so schon mal ein inter­es­san­ter Ansatz, über einen „US-Shoo­ting­star“ zu berich­ten, der 98% der eige­nen Ziel­grup­pe völ­lig unbe­kannt sein dürf­te. Noch cle­ve­rer ist natür­lich, im Inter­net über Nackt­fo­tos im Inter­net zu berich­ten – man muss die Bil­der ja nicht mal zei­gen oder ver­lin­ken, die Leser wer­den sie schon von ganz allei­ne fin­den. Und sie­he da: Jo, es gibt ein Nackt­fo­to, man kann es an vie­len Orten fin­den und es ist, um es vor­sich­tig aus­zu­drü­cken: unspek­ta­ku­lär. In Deutsch­land fin­det man das in jedem Bio­lo­gie­buch der ach­ten Klas­se und jede Woche in der „Bra­vo“, in den USA halt eher nur auf den Fest­plat­ten von Teen­agern und irgend­wann dann halt im Inter­net.1

Man kann den sonst aus­schlach­tungs­wü­ti­gen US-Medi­en noch nicht mal vor­wer­fen, sie hät­ten son­der­lich auf­brau­send über den Fall berich­tet. Miss Hud­gens ent­schul­dig­te sich für den Vor­fall (bzw. dafür, die Bil­der je ange­fer­tigt zu haben) und auch als das Gerücht die Run­de mach­te, sie habe die­se oder ähn­li­che Bil­der vor ein paar Jah­ren per E‑Mail an den (in Deutsch­land nun völ­lig unbe­kann­ten) Nickel­ode­on-Star Dra­ke Bell geschickt, sagt der Dis­ney Chan­nel in einer Erklä­rung nur:

„Vanes­sa has apo­lo­gi­zed for what was obvious­ly a lap­se in judgment. We hope she’s lear­ned a valuable les­son.“

„Spie­gel Online“, denen die Geschich­te wirk­lich am … äh: Her­zen lie­gen muss, schrieb ges­tern dann:

Soll­te Hud­gens ihre Rol­le wei­ter spie­len dür­fen, könn­te das Sau­ber­mann-Image des Kon­zerns Scha­den neh­men. Schließ­lich könn­ten, so spe­ku­liert das Blatt, wei­te­re ähn­li­che Bil­der auf­tau­chen. Die Alter­na­ti­ve wäre, die Aktri­ce aus der Show zu wer­fen. Doch dann müss­ten Mil­lio­nen Eltern in ganz Ame­ri­ka ihren Kin­dern erklä­ren, war­um ihr Lieb­ling nicht mehr im drit­ten Film mit­spielt – und das könn­te für Dis­ney ein noch grö­ße­res Desas­ter wer­den.

Es scheint also zumin­dest so, dass Dis­ney die Zug­kraft von Vanes­sa Hud­gens für das fran­chise höher ein­schätzt als die „ver­stö­ren­de Wir­kung“ der Bil­der. Das fin­det nicht nur der Blog­ger McCaf­fer­ty bemer­kens­wert:

With that, an enorm­ous scan­dal sim­ply eva­po­ra­ted. Dis­ney respon­ded in a matu­re and adult man­ner, and the rest of Hol­ly­wood said, “Oh…”

I just do not get it! Hol­ly­wood exe­cu­ti­ves beha­ving in a com­ple­te­ly civi­li­zed way. What is our world coming to?

If this type of beha­vi­or were to con­ti­nue, who knows what else might hap­pen or might have hap­pen­ed? Ima­gi­ne Geor­ge Bush in 2002–2003 tel­ling the nati­on that he real­ly wan­ted to inva­de Iraq, but his inspec­tors were not able to find wea­pons of mass des­truc­tion. Would Geor­ge real­ly have said, “Let’s avo­id a blood bath and spend our time fight­ing the real war on ter­ror.”

Nun kann man hin­ter der gan­zen Akti­on natür­lich einen geschick­ten PR-Schach­zug ver­mu­ten, denn immer­hin ken­nen Sie und ich nun Vanes­sa Hud­gens (mög­li­cher­wei­se sogar bes­ser, als uns lieb ist). Ande­rer­seits dürf­te der der­zei­ti­ge Aus­gang der Geschich­te so kaum zu erwar­ten und das Risi­ko des­halb enorm gewe­sen sein.

Die Eltern­ver­bän­de, die jetzt viel­leicht noch ein biss­chen ran­da­lie­ren wer­den, fal­len unter die Rubrik „Brauch­tum“ und ihre Mit­glie­der wären bes­ser bera­ten, ihren eige­nen Kin­dern ein paar Grund­re­geln in Sachen E‑Mail-Ver­sand von Fotos bei­zu­brin­gen.

Und falls Dis­ney sie doch noch raus­schmeißt: Vanes­sa Hud­gens soll ein Ange­bot über 500.000$ von „Girls Gone Wild“ vor­lie­gen.

1 Das Phä­no­men einer wach­sen­den Zahl jun­ger Leu­te, die Halb­nackt- oder Nackt­bil­der von sich selbst ins Inter­net stel­len, wer­de ich zu einem spä­te­ren Zeit­punkt zu behan­deln ver­su­chen.

Nach­trag 14. Sep­tem­ber: „Spie­gel Online“ hat an dem The­ma wirk­lich einen Nack­ten Nar­ren gefres­sen und bringt heu­te schon die drit­te Mel­dung über Vanes­sa Hud­gens: Sie habe ihren Auf­tritt in der Tonight Show mit Jay Leno abge­sagt.

Der Text kul­mi­niert in die­sem Absatz:

Hud­gens ist bereits die zwei­te Jung­schau­spie­le­rin, die in der jüngs­ten Ver­gan­gen­heit dem TV-Tal­ker Jay Leno einen Korb gege­ben hat. Erst im Juli hat­te sich Lind­say Lohan nach einer Trun­ken­heits­fahrt gewei­gert,
bei Leno auf­zu­tre­ten (mehr…).

Der arme Jay Leno …