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München

Es gibt Orte, die für immer den Stempel des Grauens verpasst bekommen haben. Wenn man ihren Namen hört, denkt man unwillkürlich an die schrecklichen Taten und menschlichen Tragödien, die sich dort abgespielt haben. Winnenden, ein kleiner beschaulicher Ort in Baden-Württemberg, gehört nun dazu: .. (Foto: dpa)

Und falls Sie sich fragen, wie die Sachbearbeiter des Grauens so aussehen mögen, die beschaulichen Orten den Stempel des Grauens aufdrücken: Vermutlich so wie die Online-Redakteure der “Abendzeitung”.

Die haben nämlich eine 23-teilige Klickstrecke online, in der fleißig gestempelt wird: Winnenden, Erfurt (eine Landeshauptstadt …), Emsdetten, Eschede, Ramstein, Mölln, Bad Reichenhall (wegen Eishalle, obwohl’s dort auch schon mal einen Amoklauf gegeben hat), Gladbeck natürlich und Amstetten.

Schön aufgeführt und auf ewig im Internet archiviert unter einer Überschrift, in der sicher kein Funke Selbsterkenntnis mitschwingt:

Bilderstrecke: Orte des Grauens

Dass ganz nebenbei auch noch mal die berühmtesten Amokläufer, Geiselnehmer und Vergewaltiger der jüngeren Vergangenheit gewürdigt werden wie die Verstorbenen des Jahres bei der Oscarverleihung, versteht sich natürlich von selbst.

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Ja, Ihr könnt mich mal (12)

Ja ja, ich hatte auch geglaubt, mit dem Howard-Carpendale-Schlager, den Stefan uns neulich freundlicherweise ins Blog gekippt hatte, wäre die Talsohle der Obama-Ranschmisse so langsam erreicht — zumindest musikalisch.

Wir alle haben Howard Carpendale Unrecht getan — sein Song zeigte immerhin noch, dass sich jemand Gedanken gemacht hatte (Gospel!), und bei einem gebürtigen Südafrikaner ist es auch noch mal etwas anderes, wenn er über einen schwarzen Präsidenten singt.

Aber das hier, das geht wirklich nicht und unter gar keinen Umständen:

Frank Farian, dessentwegen man immer ein bisschen Angst haben musste, dass George W. Bush Deutschland bombardieren lassen könnte, hat das gemacht, was er seit 20 Jahren macht, und versucht aus einer alten Idee noch ein paar Taler rauszuquetschen, indem er sich auf den Zeitgeist stürzt wie seine ganzen Ex-Schützlinge ins Unglück.

Deshalb hat er den alten Boney-M.-Schlager (ein Hit war das schon nicht mehr wirklich) “Felicidad” wieder aufgewärmt und auf Barack Obama gemünzt. Natürlich hat er die Belegschaft dafür mal wieder ausgetauscht, aber wen interessiert sowas?

Nun ja, Bild.de interessiert es natürlich, weswegen das Video (der Zeichner der alten E-Rotic-Musikvideos ist offenbar auch wieder in Lohn und Brot) dort exklusiv zu besichtigen ist. Ich rate allerdings dazu, das Browserfenster spätestens nach zwanzig Sekunden zu schließen, weil bleibende Schäden sonst nicht auszuschließen sind.

[Mit Dank an Björn für den Hinweis]