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Songs des Jahres 2019

Machen wir’s schnell: Hier sind also 25 Songs, die ich gestern Abend um 21:57:26 in exakt dieser Reihenfolge für die besten des zurückliegenden Jahres hielt!

25. Loyle Carner – Loose Ends
Ich komme ja generell deutlich besser mit britischem Hip Hop klar als mit amerikanischem (oder deutschem, hahaha), aber Loyle Carner ist wirklich besonders gut, weil sein Sound so unglaublich tight und organisch groovend ist, während er traurige Geschichten erzählt.

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24. J.S. Ondara – American Dream
Über das Album hab ich schon bei meinen Alben des Jahres geschrieben, hier also der Opener. Was ist der amerikanische Traum in Zeiten, in denen man mit den USA vor allem einen wahnsinnigen Reality-TV-Star verbindet, der irgendwie zum Präsidenten wurde? Hier klingt es fast nach einem Fiebertraum:

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23. Maggie Rogers – Light On
Die große Frage bei Maggie Rogers Debütalbum war natürlich: Würde sie es schaffen, nach “Alaska” weitere große Songs zu schreiben? “Light On” beantwortet diese Frage ziemlich eindeutig mit “Ja!” (Bin ich der Einzige, der im Refrain einen Hauch von “Shut Up And Dance” hört?!)

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22. Better Oblivion Community Center – Dylan Thomas
Wenn Phoebe Bridgers und Conor Oberst eine Indie-Folk-Supergroup gründen, ist das alleine natürlich schon mal super. Wenn dabei auch noch solche Songs rumkommen: Umso besser!

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21. Bear’s Den – Only Son Of The Falling Snow
Ich bin ja immer vergleichsweise spät mit meinen Bestenlisten: Viele Leute und Redaktionen veröffentlichen ihre bereits Anfang Dezember. Sie haben dann womöglich die Drei-Song-Ep verpasst, die Bear’s Den am Nikolaustag veröffentlicht haben — und damit diesen wundervollen Folksong!

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Listenpanik 08/08

Nein, wirklich: Es ist reiner Zufall, dass diese Liste so aussieht, wie sie aussieht. Dass hier ein Folk-Album hinter dem nächsten kommt (bei den Songs kommt dann noch etwas Britpop). Dass ich mich in ziemlicher Hilflosigkeit zu nichtssagenden Fan-Aussagen wie “großartig” und “toll” hinreißen lasse. Aber was soll ich tun? Das sind einfach verdammt tolle Platten gewesen im August!

Alben
1. Fleet Foxes – Fleet Foxes
Akustikgitarren, Orgeln, Satzgesänge. Musik, die auch direkt aus den Siebzigern stammen könnte: Crosby, Stills & Nash klopfen an, Simon & Garfunkel und die Beach Boys. Diese Band aus Seattle, WA macht sakralen “Chamber Pop”, der live noch unglaublicher und Gänsehaut-verursachender ist, als man sich das beim Hören ihres Debütalbums vorstellen kann. Mehr als “großartig” fällt mir nicht ein, lesen Sie lieber, was Robin Hilton dazu schreibt (und hören Sie sich das dort verlinkte Livekonzert an).

2. Hotel Lights – Firecracker People
Folkig und poppig, aber irgendwie doch ziemlich anders geht es weiter. Lesen Sie hier, wie ich zu der Band kam und warum ich sie so toll finde. Den Herbst, der in Bochum schon seit einigen Tagen einen Fuß in der Tür hat, übersteht man am Besten mit dem passenden Soundtrack. Hier ist er.

3. The Dodos – Visiter
Offenbar scheint es irgendein mir nicht bekanntes Gesetz zu geben, das einen bei dieser Band zwingt darauf hinzuweisen, dass Dodos dicke Laufvögel waren, die ausgestorben sind. (Was hiermit erledigt wäre.) Dabei handelt es sich beim Zweitwerk dieses Duos aus San Francisco, CA um weitgehend Vogel-freien (haha), quicklebendigen, sehr rhythmischen … äh: Indie Folk.

4. Kathleen Edwards – Asking For Flowers
Anzeichen, dass man alt wird (Folge 981): In der Bahnhofsbuchhandlung vor “Musikexpress” (“Die 500 besten Gitarrenmomente der Rockgeschichte”) und “Rolling Stone” (Barack Obama) stehen und dann aufgrund der sonst noch erwähnten Künstler (und der beigelegten CD) den “Rolling Stone” kaufen. Kathleen Edwards ist eine 30-jährige Kanadierin, die aber weniger an Joni Mitchell erinnert und mehr an k.d. lang, Aimee Mann und Bruce Springsteen (vorausgesetzt, Bruce Springsteen wäre nicht der Inbegriff von Männlichkeit, natürlich). Einer der besten Songs ihres Debüt-Albums (“Asking For Flowers” ist ihr drittes Album) hieß “One More Song The Radio Won’t Like” – ein Umstand, der bei diesen Liedern eigentlich kaum vorstellbar, aber vermutlich leider trotzdem wahr ist.

5. Conor Oberst – Conor Oberst
Mit dem letzten Bright-Eyes-Album “Cassadaga” bin ich irgendwie nie so richtig warm geworden. Das macht aber nichts, denn Bright-Eyes-Mastermind Conor Oberst (ich muss die Schreibweise des Vornamens immer noch jedes Mal nachgucken) hat schon wieder ein neues Album fertig, das ein bisschen gefälliger klingt (die Stimme muss man freilich immer noch mögen) und auch mehr rockt. Und mit “Souled Out!!!” wird er plötzlich sogar bei WDR 2 gespielt.

Songs
1. Fleet Foxes – White Winter Hymnal
Vergessen Sie kleine Spiegel unter der Nase und Puls am Handgelenk: wenn Sie jemandem die ersten dreißig Sekunden von “White Winter Hymnal” vorspielen und er bekommt keine Gänsehaut, ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit tot. Sie sollten trotzdem noch einen Arzt zu Rate ziehen. Und dem können Sie dann das ganze Album (s.o.) vorspielen.

2. Hotel Lights – Amelia Bright
Es ist schon etwas seltsam, wenn man ein Lied schon seit sieben Jahren liebt und es dann zum ersten Mal offiziell hört. “Amelia Bright” hat mich von Anfang an beeindruckt: die erhabene Melodie und der melancholische Text strahlen gemeinsam eine außerordentliche Schönheit aus. Einfach toll.

3. The Verve – Love Is Noise
Ich muss mal grad meinen imaginary friend fragen, ob ich eigentlich je großer The-Verve-Hörer war. “Na ja, ‘Urban Hymns’ halt”, sagt der. Und: “eher so die Solosachen von Richard Ashcroft”. Ach so. Darf ich mich trotzdem freuen, dass die Band zurück ist und mit “Love Is Noise” gleich mal einen absoluten Dampfhammersong rausgehauen hat? Gut. Das Album kickt mich leider (bisher) noch nicht so ganz, weswegen es auch an der obigen Top-5-Liste vorbeigeschrammt ist. Und jetzt verrate mir mal bitte einer, was das da für “Oh oh”-Geräusche im Hintergrund sind!

4. Primal Scream – Can’t Go Back
Primal-Scream-Fan war ich definitiv nie (zu jung), aber dieser Song ist schon ein ziemlicher Tanzboden-Stampfer. Hier wüsste ich gerne, was das für “Whoohohohohoo”-Geräusche sind.

5. Travis – Something Anything
Der Weezer-Song des Jahres kommt von … Travis! Was in die Schotten gefahren ist, die einst als “Schmuserocker” verspottet wurden, weiß ich auch nicht. Rock’n’Roll vermutlich, denn es scheppert ganz ordentlich – und klingt trotzdem toll. Warum die neue deutsche Plattenfirma lieber einen anderen Song als Single veröffentlicht, ist allerdings noch sehr viel merkwürdiger als die neue (alte) musikalische Richtung der Band.

[Listenpanik – Die Serie]