Unsere Autorin Annika fliegt in Kürze nach New York City. Wie schon im Januar mit San Francisco habe ich auch diesmal wieder einen kleinen Reiseführer zusammengestellt — aber weil ich nur vier Tage in New York war, gibt es diesmal nicht drei Teile, sondern nur einen, in dem dafür so ziemlich alles abgeklappert wird, was man in vier Tagen machen kann. Nur der obligatorische Ausflug auf einen der noch stehenden Wolkenkratzer fehlt hier — die waren mir einfach zu teuer.
Schlagwort: ground-zero
Von der deutschen Presse weitgehend unbeachtet sind am Samstag bei einem Brand im früheren “Deutsche Bank Tower” am New Yorker “Ground Zero” zwei Feuerwehrleute ums Leben gekommen. Das Gebäude war beim Einsturz des World Trade Centers am 11. September 2001 so schwer beschädigt worden, dass es jetzt, nach langen Planungen, Stück für Stück abgerissen wird.
Schon wieder zwei tote Feuerwehrleute, quasi genau an dem Ort, wo vor knapp sechs Jahren schon 343 Kollegen ihr Leben ließen. Klar, dass sowas alte Wunden aufreißt. Verständlich, wenn man da von einem “House of Horrors” spricht.
Wie hilfreich mag es da noch sein, dass die Unternehmensberatung McKinsey den Feuerwehrleuten jetzt erklären will, wie deren Jobs zu machen seien?
After the Sept. 11 attack at the World Trade Center, an independent consultant studied the Fire Department’s performance and identified a number of lapses amid all the undeniable valor of that day. It said that too many men rushed into the buildings before anyone realized the danger they were in, contributing to the staggering death toll.
The consultant, McKinsey & Company, said the Fire Department needed to use more caution and preparation when it approached such a major, complicated fire, and not send too many men in before it knew what it was dealing with.
Die “New York Times” liegt sicherlich nicht falsch, wenn sie feststellt:
In a way, it is a debate that goes to the heart of Fire Department culture — rushing into burning buildings, after all, is what firefighters do.
Nun handelte es sich bei der Ruine der Deutschen Bank um ein leerstehendes Gebäde, dessen Infrastruktur schon so weit in Mitleidenschaft gezogen war, dass die Steigleitungen nicht mehr richtig funktionierten und die Feuerwehrleute dem Großbrand deshalb mit trockenen Schläuchen gegenüberstanden, bis ihnen die Luft ausging. Man hätte also in aller Ruhe erst mal gucken können, was da denn so los ist, und dann irgendwann mal das Feuer löschen können, denkt da der Außenstehende, für den der tägliche Berufsverkehr das Höchstmaß an Gefahr darstellt.
Trotzdem erscheint es mir (selbst für eine berufsbedingt zynische Unternehmensberatung) eine Spur zu zynisch, Feuerwehrleuten, die ihr eigenes Leben riskieren, um das anderer Menschen zu retten, erklären zu wollen, wie man ihren Beruf besser und effektiver ausüben könnte. Die werden ja wohl kaum in selbstmörderischer Absicht in brennende Gebäude rennen.
Ab Mittwoch gibt es bei Aldi Nord eine preiswerte Digitalkamera, mit der man besonders schöne Urlaubsfotos schießen kann. Zum Beispiel vom Ground Zero:
(Screenshot: aldi-essen.de)
Zum Vergleich: So sah es im letzten November von der gegenüberliegenden Seite des Lochs aus.