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Lucky & Fred: Episode 8

Wir bli­cken zurück auf das Jahr 2014 und sei­ne bizarrs­te Bewe­gung: Pegi­da. Nach­dem wir uns von die­sem Schock erholt haben, spre­chen wir über Udo Jür­gens, das Medi­en­exil und das Wort des Jah­res 2015.

(Wir haben die Sen­dung vor den trau­ri­gen Ereig­nis­sen in Paris auf­ge­zeich­net.)

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Film

Denkt denn niemand an die Kinder?

Beim Frei­han­dels­ab­kom­men, das die EU seit die­ser Woche mit den USA aus­zu­han­deln ver­sucht, geht es – neben vie­len ande­ren Din­gen – auch um Kul­tur. Frank­reich besteht dar­auf, dass die­se unan­ge­tas­tet bleibt und in dem Land auch wei­ter die­se wahl­wei­se furcht­bar depri­mie­ren­den oder herr­lich augen­zwin­kern­den Fil­me gedreht wer­den kön­nen, deret­we­gen ich beim Besuch im Pro­gramm­ki­no immer ger­ne bis nach den Trai­lern war­ten wür­de, bis ich Platz neh­me.

Ges­tern war ich nicht im Pro­gramm­ki­no, son­dern in „Ich, ein­fach unver­bes­ser­lich 2“ (zu dem es viel­leicht auch noch einen Pod­cast geben wird, falls Herr The­len sich den Film auch noch gibt), was bedeu­te­te, dass ich statt fran­zö­si­scher Art­house-Vor­schau­en sol­che zu Kin­der­fil­men über mich erge­hen las­sen muss­te. Deut­schen Kin­der­fil­men.

Da wäre zum Bei­spiel „V8 – Du willst der Bes­te sein“, das ich als „ ‚The Fast And The Furious‘ trifft auf ‚Die wil­den Fuß­ball­ker­le‘ “ bezeich­net hät­te, wenn es nicht vom Erfin­der des Letz­te­ren gewe­sen wäre:

Auch nicht schön: „Sys­tem­feh­ler – Wenn Inge tanzt“, bei dem ich mich sehr wun­dern wür­de, wenn der Trai­ler nicht bereits die kom­plet­te Hand­lung vor­weg­näh­me:

Und dann war da noch das hier:

Jetzt sehe ich mich ers­tens in mei­nem Plan bestärkt, aus­wan­dern zu wol­len, bevor ich eine Fami­lie grün­de, und betrach­te zwei­tens das Kon­zept von „kul­tu­rel­ler Aus­nah­me“ und Film­för­de­rung doch eher kri­tisch.

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Ein Blog kann eine Brücke sein

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Film

Hauptschul Musical

Apro­pos Oh, Napo­le­on: Die sind mit ihrem Song „Lovers In Your Head“ auch auf einem aktu­el­len Films­ound­track ver­tre­ten.

Der Film heißt „Gangs“ und der Höher-schnel­ler-wei­ter-Trai­ler ver­spricht, ganz nach dem schö­nen Mot­to „LASS LIEBER ALLES ANZÜNDEN!“, mehr. Von allem:

Motor­rä­der!
Mas­ken!
Scrat­ches!
Bal­lett!
Jimi Blue Och­sen­knecht!
Wil­son Gon­za­les Och­sen­knecht!
Lie­be!
Cabri­os!
Hun­de!
Kri­mi­nel­le!
Kon­flik­te!
Brü­der!
Ver­fol­gungs­jag­den!
Oneli­ner!
Pin­kel­wit­ze!
Kalau­er!
Dono­ts!

Isses nich doll? Die­se Mischung aus „West Side Sto­ry“ und „Die wil­den Ker­le“, aus „Die fet­ten Jah­re sind vor­bei“ und „James Bond – Der Mor­gen stirbt nie“? Das muss ja ein Hit wer­den.

Und trotz­dem hat der Film – wohl, weil die Alters­frei­ga­be ab 12 Jah­ren die Kern­ziel­grup­pe aus­siebt – nach drei Wochen eher ent­täu­schen­de 345.359 Zuschau­er.

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Film Sport

Deine Mutter!

Etwa ein­mal in der Woche gucke ich, was es bei apple.com für neue Trai­ler gibt. Bei mei­nem letz­ten Kon­troll­gang erblick­te ich ein Pla­kat für „Beowulf“, erin­ner­te mich an die Vor­le­sung „Midd­le Eng­lish Lite­ra­tu­re“ im zwei­ten Anglis­tik-Semes­ter und guck­te mir den Trai­ler an.

Nach unge­fähr drei Vier­teln kam eine Stel­le, bei der ich dach­te: „Also das sah jetzt aber gera­de irgend­wie bil­lig ani­miert aus …“ – dann stell­te ich fest, dass der kom­plet­te Trai­ler (und damit natür­lich auch der Film) com­pu­ter­ani­miert ist. Die Gesich­ter von Ray Win­stone, Ange­li­na Jolie, Brendan Glee­son, Antho­ny Hop­kins, Robin Wright Penn, John Mal­ko­vich – alle aus dem Com­pu­ter. Uff!

Natür­lich stellt sich da irgend­wie die Fra­ge, war­um man der­art nam­haf­te Schau­spie­ler nicht ein­fach „in echt“ im Film auf­tre­ten lässt. Ande­rer­seits ist es nach „Sky Cap­tain And The World Of Tomor­row“ und „Sin City“, die kom­plett vor einer Blue bzw. Green Screen gedreht und mit digi­ta­len Hin­ter­grün­den ver­se­hen wur­den, ja nur noch ein wei­te­rer Schritt, auch gleich die Schau­spie­ler mit zu ani­mie­ren. Sowas wur­de sogar schon mal gemacht, z.B. bei „Polar Express – und des­sen Regis­seur Robert Zeme­ckis („Zurück in die Zukunft“, „For­rest Gump“, „Cast Away“, …) führt jetzt auch bei „Beowulf“ Regie.

Bei einem kur­zen Blick in die IMDb stell­te ich dann noch fest, dass das Dreh­buch vom phan­tas­ti­schen Neil Gai­man und vom frü­he­ren Taran­ti­no-Hel­fer Roger Ava­ry stammt. Da kann eigent­lich nichts mehr schief gehen, zumal Gai­man den Film als „cheerful­ly vio­lent and stran­ge take on the Beowulf legend“ ange­kün­digt hat.

P.S.: Wer den Zusam­men­hang zwi­schen Über­schrift und Inhalt die­ses Ein­trags ohne Nach­zu­gu­cken (also goo­geln) her­stel­len kann, darf sie als bewan­dert in mit­tel­eng­li­scher Lite­ra­tur betrach­ten.