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Musik

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Wenn ein Künst­ler drei Jah­re lang kei­ne neue Musik ver­öf­fent­licht hat, ist es eigent­lich Quatsch, von einem „Come­back“ zu spre­chen. Wenn er in der Zeit davor aber qua­si im Jah­res­takt neue Alben raus­ge­bracht hat, ist die Bezeich­nung dann doch legi­tim.

Rob­bie Wil­liams kehrt also zurück – und es ist natür­lich rei­ner Zufall, dass dies gut zwei Mona­te nach dem Tod des Man­nes geschieht, den man mal „King of Pop“ gehei­ßen hat, und eine Woche nach der mög­li­chen Auf­lö­sung der Band, deren anfäng­li­che Freund- und anschlie­ßen­de Feind­schaft Wil­liams auch in Indie-Krei­sen cre­di­ble gemacht hat.

Seit heu­te läuft sei­ne neue Sin­gle „Bodies“ im Radio und – erst mal nur als Audio­tra­ck – bei You­Tube:

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Beim ers­ten Hören fand ich den Song ganz gräss­lich, dann hielt ich ihn für ein loses rip-off von „How Can You Expect To Be Taken Serious­ly?“ von den Pet Shop Boys (Ach­ten Sie mal auf die Musik im Refrain!), nach etli­chen Durch­läu­fen geht’s lang­sam. Davon, dass man sich wünscht, ein drit­tes Bein zu haben, um bes­ser tan­zen zu kön­nen (Selbst­ein­schät­zung Rob­bie Wil­liams), ist die Num­mer jeden­falls ein gan­zes Stück weit ent­fernt. Und von alten Glanz­ta­ten sowie­so.

Ob Wil­liams mit die­ser Musik und dem dazu­ge­hö­ri­gen Album (Sel­ten däm­li­cher Titel: „Rea­li­ty Kil­led The Video Star“, Ver­öf­fent­li­chung: 9. Novem­ber) auch ein Come­back im kom­mer­zi­el­len Sin­ne gelingt, wird sich zei­gen. Sein ambi­tio­nier­tes, aber auch blut­lee­res letz­tes Album „Rude­box“ pflas­tert ja heu­te angeb­lich chi­ne­si­sche Stra­ßen.