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Betr.: Norwegen, Amy Winehouse

Wenn ich hier aufschriebe, was ich in den letzten 48 Stunden am liebsten mit einer Vielzahl Journalisten angestellt hätte, würde man mich als “Hassblogger” bezeichnen. Vermutlich nicht ganz zu unrecht.

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Digital Gesellschaft

Mittendrin statt tot dabei

Ich finde twitter im Großen und Ganzen ja ganz okay und denke, es kommt wie bei jedem Werkzeug darauf an, wie man es einsetzt. Eine große Gefahr besteht natürlich darin, dass dieses Werkzeug so leicht zu bedienen ist und man deshalb oft schneller tweetet als denkt.

Eine andere Gefahr kann natürlich darin bestehen, dass man einfach nur tweetet und gar nicht mehr denkt: Kimberly Hoppe, Klatschkolumnistin der Münchner “Abendzeitung”, sitzt in der Allerheiligen-Hofkirche und tickert live von der Trauerfeier für Monti Lüftner.

Beerdigung Monti Lüftner. Alle Promis schauen sehr, sehr traurig - auch die Fotografen tragen Schwarz. Wolfgang Seybold schluckt.

Jetzt läuft Bruce Springsteen. Marcel Avram schnaeutzt sich - Gaensehautstimmung. Nur die Kerzen sind leider nicht echt

Montis Tochter Tracy (16) spricht wundervoll, singt Amazing Grace, bricht das Lied unter Tränen ab. Ich weine. Die ganze Kirche weint.

Es ist diese Mischung aus Banalitäten und Intimitäten, die das fröhliche Daherplappern von Frau Hoppe so unerträglich macht. Die Tatsache, dass sie über die Tränen von Freunden und Angehörigen (und ihre eigenen) schreibt, noch ehe diese getrocknet sind. Der Umstand, dass sie von einer verdammten Trauerfeier aus einer Kirche twittert.

Aber bevor Sie die Schuld jetzt bei twitter suchen: Dass es auch ohne geht, hat letztes Jahr schon “RP Online” vorgemacht.