Kategorien
Film Print

Kulturhauptstadt 2008

Ich freue mich sehr, nachtragen zu können, dass Clemens Schönborn, den ich beim “Bergfest” des Adolf-Grimme-Preises in Marl kennengelernt hatte, und der wie ich in Dinslaken aufgewachsen ist, für seinen Film “Der Letzte macht das Licht aus” das Mercedes-Benz-Förderstipendium verliehen bekommen hat. Im Gegensatz zum eigentlichen Grimme-Preis, für den er nominiert war, macht sich dieses auch in barer Münze (oder wie auch immer man die 10.000 Euro ausgehändigt bekommt) bemerkbar. Ich habe den Film leider immer noch nicht gesehen, aber Stefan Niggemeier, dem ich in solchen Dingen durchaus vertraue, fand ihn gut.

Natürlich müssen derlei gute Nachrichten auch von der Lokalpresse sofort weiterverbreitet werden, und so brachte die “Rheinische Post” gestern ein mittelgroßes Porträt.

Er fühlte sich geschmeichelt, auch von der Begründung der Jury: „Jens Schönborn setzt einen Meilenstein auf das selten – viel zu selten – beackerte Terrain der deutschen Arbeiterkomödie.“

Das stimmt so natürlich nicht, denn in der Begründung der Jury heißt Clemens auch weiterhin Clemens und nicht Jens.

Noch ein weiterer Satz ließ mich stocken:

Er besuchte das Theodor-Heuss-Gymnasium, machte dort sein Abitur.

Ich habe Clemens Schönborn jetzt nicht noch mal zum Fact-Checking kontaktiert, aber bei unserer leicht hysterischen “Kennste das und das und den?”-Runde, die ortsfremde Mitglieder unserer kleinen Gesprächsrunde zu besorgtem Stirnrunzeln animiert hatte, hatte er mir eigentlich erzählt, sein Bruder habe (wie ich) das “THG” besucht, er selbst sei auf das damals noch existente Ernst-Barlach-Gymnasium gegangen. Aber ich mag mich irren, das Bier war an jenem Abend kostenlos.

Nicht irren tue ich mich aber, wenn ich abermals die Kulturmetropole Dinslaken ausrufe. Denn von dort kommt nicht nur Deutschlands angesagteste Nachwuchsband, sondern natürlich auch Michael Wendler, der “König des Popschlagers”, dessen neues Album am Freitag erscheinen wird, und in das Sie bereits jetzt “exklusiv” (was auch immer das diesmal wieder heißen mag) bei bild.de reinhören können.

Das nächste Kapitel Dinslakener Kinogeschichte wird übrigens aufgeschlagen, wenn im April “Lauf um Dein Leben” anläuft, ein Film, der vom in Dinslaken geborenen Regisseur Adnan G. Köse zu weiten Teilen in seiner Heimatstadt gedreht wurde.

Kategorien
Leben

Sie sind überall!

Ich weilte heute (bzw. am Dienstagabend) beim “Bergfest” des 44. Adolf-Grimme-Preises in Marl. Im offiziellen Teil gab es unter anderem eine Podiumsdiskussion zur Frage, ob im öffentlich-rechtlichen Fernsehen keine Werbung mehr laufen sollte. Wie begeistert ich immer von Podiumsdiskussionen bin und was dabei herumkommt, können Sie sich hier oder hier zusammenreimen.

Beim anschließenden Beisammensein, das soweit ich weiß nicht get together hieß, lernte ich unter anderem Clemens Schönborn kennen, dessen Film “Der letzte macht das Licht aus” in der Kategorie “Fiktion” nominiert ist. Im Laufe des Gesprächs stellten wir fest, dass Clemens in Dinslaken aufgewachsen ist – sein Bruder ging aufs gleiche Gymnasium wie ich.

Und dann kam ich nach hause und fand einen Linktipp von meiner Mutter im Posteingang. Thomas Tuma hatte in einen ziemlich dadaistischen “Spiegel”-Text über Bruce Darnell folgenden Absatz eingebaut:

Aber solle wir ährlisch sein, der Wahrheit sage wie är? Bruce als eine Typberater in die Äi Ar Di … es ist, als ob Elton John gibt Jodelkurs in die VHS Dinslaken.