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Barack Obama und Lukas Heinser können es

(Nicht erschre­cken, ich bin’s nur.)

Mei­ne Damen und Her­ren, ich möch­te Sie bit­ten, den Eier­li­kör kurz zur Sei­te zu stel­len, sich viel­leicht eine Wun­der­ker­ze vom Vor­rat für mor­gen abzu­zwa­cken und sich von den Plät­zen zu erhe­ben. Applaus für den Star­gast des heu­ti­gen Abends: Howard Car­penda­le!

Ich kenn ihn aus dem Fern­sehn Inter­net
Seit über einem Jahr
Am Anfang war ich skep­tisch
Doch am Ende war mir klar
Wenn einer etwas ändert bloggt
Dann ist es sicher er
Und ich hätt auch mit geschrien getrack­backt
Wenn ich dabei gewe­sen wär

Yes We Can

Es war die Nacht der Näch­te
Und ich war bis mor­gens wach
Und ich wünsch­te mir nichts mehr als dass
die­ser schwar­ze schma­le Mann es schafft
Ich wär gern dabei gewe­sen
So wie tau­sen­de zwei oder drei mit ihm
Und ich hätt mit ihnen allen
In den Him­mel das Twit­ter rein geschrien

Yes We Can

Jawohl, er hat es geschafft: Lukas Hein­ser ist mit dem Gol­de­nen Blog­ger 2008 aus­ge­zeich­net wor­den. Er wur­de in der gro­ßen Publi­kums­ab­stim­mung zum „Bes­ten Blog­ger deutsch“ gewählt. Frau Fran­zi und die Her­ren Knü­wer und Fie­ne über­ga­ben den tra­di­ti­ons­rei­chen Preis ges­tern Abend im Rah­men einer glanz­vol­len Sofa­run­de mit Kon­fe­renz­schal­tung.

Lukas Hein­ser nahm die Wür­di­gung gefasst und äußer­lich gelas­sen auf. Ver­mut­lich weiß er, dass die eigent­li­che Arbeit jetzt erst beginnt. Dass er die vie­len Hoff­nun­gen, die in ihn gesetzt wer­den, nicht ent­täu­schen darf.

Aber wenn Sie die Kraft auf­brin­gen, oben im You­Tube-Fens­ter auf „Replay“ zu kli­cken, wis­sen Sie, dass man alles kann, wenn man nur an sich glaubt.

Lukas: Ich hab immer an dich geglaubt.

(Schluch­zend ab.)

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Film Rundfunk

Dies ist nicht Amerika

Ich habe gera­de etwa 20 Minu­ten von der Ver­lei­hung des deut­schen Film­prei­ses gese­hen. Genug, um zu wis­sen, war­um Babels­berg nie (mehr) Hol­ly­wood sein wird:

  • Das ZDF über­trug mal wie­der zeit­ver­setzt. Schon vor der Aus­zeich­nung des bes­ten Films konn­te man im Inter­net (und ver­mut­lich auch im ZDF-Video­text) lesen, dass „4 Minu­ten“ gewin­nen wür­de.
  • Die Oscar-erprob­te Idee, die Dan­kes­re­den musi­ka­lisch abzu­wür­gen, wur­de mit deut­scher Gründ­lich­keit auf die Spit­ze getrie­ben: auch die Preis­trä­ger für den bes­ten Film (also die letz­te Aus­zeich­nung des Abends) wur­den laut­stark und barsch von der Büh­ne gefegt.
  • Micha­el „Bul­ly“ Herbig ist nicht Bil­ly Crys­tal. Er ist noch nicht ein­mal Ellen DeGe­ne­res. Aber er ist alles, was wir haben, wenn nicht wie­der Jörg Pila­wa, Johan­nes B. Ker­ner oder Gün­ther Jauch mode­rie­ren sol­len.
  • Bernd Eichin­ger hat in der neu zu schaf­fen­den Kate­go­rie „ange­piss­te Dan­kes­re­de eines ver­meint­li­chen Favo­ri­ten“ eine Son­der­aus­zeich­nung ver­dient. „Na ja, ich dan­ke der Aka­de­mie“, dürf­te als Bon­mont in die an Anek­do­ten eher arme Geschich­te des deut­schen Film­prei­ses ein­ge­hen.

Aus dem lang­wei­li­gen Küss­chen-rechts-Küss­chen-links-Rah­men fiel ein­zig Moni­ka Bleib­treu, die ihren Preis als bes­te Haupt­dar­stel­le­rin ihrem Sohn Moritz wid­me­te. Dass die­ser sei­ne Rüh­rung und sei­nen Stolz gar nicht mehr ver­heh­len woll­te, war dann auch schon das Höchst­maß an Emo­tio­nen.