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Vom Apfel und der Schlange

Die Firma Apple war mir lange Zeit sympathisch, ein bisschen so wie der Volvo unter den Computerfirmen.

Im Sommer des letzten Jahres kaufte ich mir ein MacBook — weil ich mit Windows immer unzufrieden und bei vorherigen Arbeiten an Macs einigermaßen begeistert von der Übersichtlichkeit und Funktionsweise dieser Computer gewesen war. Dass Apple längst eine Lifestyle-Firma war – und in dieser Funktion langsam aber sicher vom Gucci der Computerwelt zum Ed Hardy wurde -, war mir ziemlich egal: Ich wollte einen Computer, der ordentlich arbeitet, und das tat das MacBook.

Als ich mir einen MP3-Player kaufen wollte, war klar, dass es ein iPod werden würde. Meine Apple-Beraterin riet mir zum Modell “touch”, weil man damit auch via W-Lan ins Internet könne und überhaupt ganz viele tolle Programme darauf liefen.

Letztes Jahr zu Weihnachten schenkte ich mir zwei Drittel des iPods selbst, den Rest schenkten meine Eltern. Nach einem halben Tag mit dem Gerät wollte ich ein iPhone haben, so begeistert war ich von dem Teil. Es wurde mir ein treuer Begleiter, spielte immer brav die Musik, die ich gerade hören wollte, und verkürzte mir mit Sudokus, Fußballsimulationen und anderen Spielen so manche Bahnfahrt.

Im September drehte mein iPod selbständig seine Lautstärke auf Null. Er gab keine (hörbaren) Geräusche mehr von sich, was bei einem Gerät, das primär als Musikabspieler gekauft wurde, wenig hilfreich ist. Ich ging zu einem Bochumer Apple-Händer und reklamierte das Teil. Nach einer Woche kriegte ich es zurück: Es sei kein Fehler gefunden worden. Dafür bekam ich neue Kopfhörer, denn die halten bei Apple in der Regel so lange wie ein Fahrradschlauch auf Dinslakener Radwegen (Anm.: Also nicht sehr lange.)

Drei Wochen später tauchte derselbe Fehler wieder auf, ich brachte den iPod wieder in den Laden und konnte eine Woche später ein neues Exemplar abholen.

Keine drei Wochen später ging der neue iPod aus. “Haben Sie versucht, ihn wiederherzustellen?”, fragte der Mitarbeiter des Apple-Händlers am Telefon. Ich versuchte es, wobei der iPod derart abstürzte, dass er danach nicht einmal mehr von meinem MacBook erkannt wurde. Ich brachte ihn wieder vorbei.

Seit fast fünf Wochen ist mein iPod nun in Reparatur. Zufälligerweise fiel das Ende der einjährigen Garantiephase genau in diese Zeit. Angeblich dauert es so lange, weil mein neuer iPod (hoffentlich aus einer anderen Produktionscharge) noch graviert werden muss.

Ich bin also im Moment nur so mittelgut auf die Firma Apple zu sprechen. Vielleicht der richtige Zeitpunkt, um festzustellen, dass sich der iTunes Store in diesem Jahr für seine Aktion “12 Tage Geschenke” einen ganz besonderen Kooperationspartner ausgesucht hat: Bild.de.

Interessanterweise findet sich bei Apple selbst kein Hinweis auf Bild.de — im Gegenzug versucht “Bild” allerdings auch den Eindruck zu erwecken, als verschenke die Zeitung selbst ganz alleine jeden Tag einen Download an ihre Leser.