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Die Ziehung der Jahreszahlen

Eine der ers­ten Regeln, die man auf jeder Jour­na­lis­ten­schu­le, ach­was: als jugend­li­cher frei­er Mit­ar­bei­ter bei jeder Lokal­zei­tung lernt, ist die, dass jeder Arti­kel eine gute Eröff­nung brau­che. Einen kna­cki­gen Satz, einen Eye Cat­cher, eine Zei­le, die den Leser am Kra­gen packt und bis zum letz­ten Punkt im letz­ten Absatz nicht mehr los­lässt.
Eine wei­te­re wich­ti­ge Regel ist die, dass man gut recher­chie­ren soll­te, was man in sei­nen Arti­keln so behaup­tet.

Und jetzt über­le­gen wir mal alle, wel­che die­ser bei­den Regeln Flo­ri­an Leclerc von FAZ.NET in sei­nem Arti­kel „Bür­ger­re­por­ter im Netz“ nicht beher­zigt hat:

Zwölf Jahre ist das Internet nun alt.

PS: Selbst das WWW ist älter als zwölf Jah­re, wie ein kur­zer Blick in Geschich­te des Inter­nets erge­ben hät­te.

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Kalifornische Stadt mit vier Silben

Ich bin mir sicher, eines Tages wer­den wir erle­ben, dass man bei Spie­gel Online, kurz bevor man eine nur mini­mal modi­fi­zier­te Agen­tur-Mel­dung online setzt, noch mal eben über­prüft, ob man bei den wich­tigs­ten Anga­ben auch kei­nen Feh­ler gemacht hat. Heu­te jedoch nicht:

Irgendwo in Kalifornien
Screen­shot: Spie­gel Online, Her­vor­he­bun­gen: Cof­fee And TV

Nach­trag 1. März, 10:22 Uhr: Irgend­wann in den letz­ten neun Stun­den haben sie es doch noch bemerkt. Die rich­ti­ge Ant­wort war natür­lich „San Fran­cis­co“, bit­te nicht mehr anru­fen.

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Fair is foul and foul is fair

Sie lässt uns ein­fach nicht los, die deut­sche Vani­ty Fair: Der frü­he­re Viva-2-„Rüpelkomödiant“ Niels Ruf, der offen­bar seit län­ge­rem eine neue Show beim Digi­tal­fern­seh­ka­nal Sat 1 Come­dy hat, hat eine Redak­ti­ons­kon­fe­renz beim fik­ti­ven Hoch­glanz­ma­ga­zin „Vani­ty Fear“ gedreht. Den äußerst unter­halt­sa­men Clip gibt’s hier zu sehen und natür­lich schwärmt schon die hal­be Blogo­sphä­re davon.

Auch bei sueddeutsche.de, wo man ja schon vor ein paar Wochen Web 9 3/​4 und lus­ti­ge Online-Clips für sich ent­deckt hat, wird Rufs Video hoch gelobt. Mit einem Text, der nach min­des­tens eben­so über­dreh­ter Redak­ti­ons­kon­fe­renz klingt. Aus­zug:

Wir sagen dazu nichts wei­ter und behaup­ten auch nicht, dass die­ses Video den Ablauf irgend­ei­ner Redak­ti­ons­kon­fe­renz auf die­sem Pla­ne­ten wie­der­gibt.
Wir lachen nur – und wir lachen trotz­dem – und wenn Sie es sehen, tun Sie es auch. Mehr muss man zum Inhalt nicht sagen. Laut hören, das ist wich­tig.

Den Text allein kann man ja schon selt­sam genug fin­den, einen wirk­lich selt­sa­men Bei­geschmack bekommt der Arti­kel aber erst, wenn man sich noch mal vor Augen hält, wer eigent­lich der Chef von „Vani­ty Fair“ ist, der da in die­sem Video kari­kiert wer­den soll: Ulf Pos­ch­ardt, von 1996 bis 2000 Chef des „SZ-Maga­zins“, der qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Frei­tags­bei­la­ge der ohne­hin recht emp­feh­lens­wer­ten „Süd­deut­schen Zei­tung“. Ein Schelm, der hier an so unschö­ne Begrif­fe wie „Nach­tre­ten“ denkt …