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The Future is Analogue

Oh, diese böse Postmoderne: Auf Smartphones, den Gerät gewordenen Versprechen der ständigen Erreichbarkeit und Beschleunigung, erfreuen sich Foto-Apps großer Beliebtheit, die digitale Schnappschüsse aussehen lassen wie Analogfotos aus der eigenen Kindheit.

Völlig frei von Apps, Beschleunigung und Postmoderne sind die Fotos, die meine gute Freundin Teresa Stutzinger macht und vom kommenden Sonntag an in der Bochumer Kneipe Ebstein ausstellt.

Die Analogaufnahmen, allesamt unbearbeitet, zeigen Landschaften oder Alltagsdetails, Personen sind meist eher zu erahnen als zu erkennen. Sie sind an “Traumorten” entstanden und erinnern Teresa an schöne Erlebnisse an diesen Orten. Daher auch der Titel der Ausstellung: “Dreaming of Paradise”.

Und tatsächlich haben ihre Fotos etwas traumhaftes, rührendes. Sie strahlen diese natürliche Wärme aus, die auf Digitalfotos meist völlig fehlt. Sie zeigen Blumen, Seifenblasen und Sonnenuntergänge, was natürlich irrsinnig kitschig sein könnte, hier aber wunderbar funktioniert — es sei denn, man findet so einen Einschlag Hippie-Romantik per se doof.

Die Vernissage am Sonntag, 30. Januar 2011 um 15 Uhr wird musikalisch begleitet von den hier im Blog schon gefeierten Polyana Felbel aus Köln.

Dreaming of Paradise
im Ebstein, Bochum
30. Januar – 1. Juni 2011

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No Use For A Frame

So glamourös, wie man es sich vielleicht vorstellt, ist es es gar nicht, als Fotograf bei Rockkonzerten zu arbeiten: Gewiss, man kommt kostenlos rein, aber man muss auch Bands fotografieren, die man selbst unerträglich findet, und die Arbeitsbedingungen verschlechtern sich zusehends. Wenn’s besonders schlimm läuft, kommt beides zusammen.

Wir wollen sie also lobpreisen, die Männer und Frauen, die sich mit teurem Equipment in die schmalen Gräben vor der Bühne drängeln, nur durch hüfthohe Gitter getrennt von hysterischen Konzertgängern in den ersten Reihen und jederzeit in Wurfweite exzentrischer Musiker. Ihnen verdanken wir 500-teilige Klickstrecken “So war das bei Prince in der Waldbühne” und manchmal schaffen sie Bilder, die die rohe Energie eines Gigs einfangen und somit selbst zu Klassikern werden.

Rahmenlos 360° (Plakat)Drei dieser Menschen haben jetzt genug Material zusammengetragen, um daraus eine Ausstellung zusammenzustellen: Die “Musikfotografen” Michael Kellenbenz, Juliane Duda und meine gute Freundin Martina Drignat, stellen ab morgen im Hamburger Knust aus.

Der Titel der Ausstellung lautet “Rahmenlos 360°” und ist damit – um mal eine Phrase zu vermeiden – Programm: Statt in Rahmen werden die Bilder nämlich in teils aufwendigen Installationen präsentiert.

Die Ausstellung läuft bis zum 1. November, morgen um 18 Uhr ist feierliche Eröffnung mit Livemusik.

Rahmenlos 360°
im Knust, Hamburg
6. August – 1. November 2010

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Kultur

Warnung vor der Kunst!

Ich mag moderne Kunst, besonders multimediale Installationen und Skulpturen. Und ich mag es, wenn vor Ausstellungsräumen gelbe Schilder angebracht sind, die Träger von Herzschrittmachern und Epillepsie-Patienten vor dem Betreten warnen. Deshalb war ich gestern recht angetan von der frisch eröffneten Ausstellung “Vom Funken zum Pixel” im Berliner Martin-Gropius-Bau.

Was ich gesehen habe, lässt sich schwer in Worte fassen, selbst im Fernsehen könnte man nur sehr unzureichend vermitteln, was in der Ausstellung gezeigt wird. Es blinkt und rauscht, es flackert und blitzt und hinterher hat man Kopfschmerzen. Toll war es aber trotzdem. Man sollte es sich vielleicht selbst ansehen – bis zum 14. Januar 2008 ist noch Gelegenheit.

Deutlich weniger multimedial, aber eigentlich noch toller waren die Fotoausstellungen von Diane Arbus und Neil Selkirk, die ich in der Galerie Camera Work besucht habe. Wer sich nur ein bisschen für Fotografie interessiert, wird hier mit Freude vor allem vor Arbus’ Werken stehen. Und wen die Bilder aus dem Amerika der 1960er Jahre gar nicht mehr loslassen, kann sich auch eines oder mehrere kaufen – das preisliche Spektrum reicht von 12.000 Euro bis zu 450.000 Euro und “Preis auf Anfrage”. Auch diese Ausstellungen laufen noch bis Januar.