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Die Zeitungskrise erreicht den Westen

So ein biss­chen hat­te der WDR Pech mit sei­nem Timing. Da hat man mit „Dra­ma­ti­sche Ent­wick­lun­gen bei der WAZ-Grup­pe: Zei­tun­gen erschei­nen nur noch in redu­zier­tem Umfang“ eine Top-Mel­dung, die nicht nur für Medi­en­krei­se, son­dern weit dar­über hin­aus inter­es­sant ist, aber lei­der war es schon 19:00 Uhr, als die Pres­se­mit­tei­lung dazu raus­ging. Die Medi­en­diens­te und ‑blogs (mit Aus­nah­me von Medi­en­rau­schen) waren schon im Fei­er­abend und bei der „WAZ“ war nie­mand mehr (also: noch nie­man­der), der für Rück­fra­gen zur Ver­fü­gung hät­te ste­hen kön­nen. Auch bei den Pres­se­mit­tei­lun­gen der WAZ-Medi­en­grup­pe fin­det sich noch nichts zu den aktu­el­len Ent­wick­lun­gen.

Das Bran­chen­blatt „Wer­ben & Ver­kau­fen“ hat­te das zwar schon am Nach­mit­tag ange­deu­tet, aber dass die Zei­tun­gen des Kon­zerns („West­deut­sche All­ge­mei­ne Zei­tung“, „Neue Rhein/​Neue Ruhr-Zeitung“,„Westfälische Rund­schau“ und „West­fa­len­post“) schon ab mor­gen in deut­lich gerin­ge­rem Umfang erschei­nen sol­len (32 statt 48 Sei­ten), das ist schon ein ziem­li­cher Ham­mer. Dar­über hin­aus könn­ten bis zu einem Drit­tel der Stel­len abge­baut wer­den.

Die Zei­tungs­kri­se, die schon etli­che ame­ri­ka­ni­sche Tra­di­ti­ons­blät­ter zer­legt oder ins Inter­net gedrängt hat, ist damit mit­ten im Kern­ge­schäft von Deutsch­lands dritt­größ­tem Ver­lags­haus ange­kom­men. Das Fern­se­hen hat­te die Kri­se ja schon ges­tern erwischt.