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Wüster Service Deutschland

Ges­tern hab ich mal wie­der ein­drucks­voll fest­ge­stellt, wie in deut­schen Super­märk­ten Ser­vice buch­sta­biert wird.

Super­markt 1
Im Ange­bots­pro­spekt war eine Web­cam für 14,99 Euro ange­zeigt, ich brauch­te noch Brot und Auf­schnitt, also ging ich in den nahe­ge­le­ge­nen Super­markt, such­te mir Web­cam, Brot, zwei Tafeln Scho­ko­la­de (zu 39 Cent im Ange­bot) und eine Packung Sala­mi zusam­men und ging zur Kas­se. Nach­dem die Kas­sie­re­rin die Waren gescannt hat­te, nann­te sie mir die End­sum­me und ich reich­te ihr mei­ne EC-Kar­te. Sowas mache ich im Super­markt nicht ger­ne, aber ich hat­te nicht mehr genug Bar­geld und 17 Euro erschie­nen mir ein ange­mes­se­ner Betrag für Kar­ten­zah­lung.

Die Dame steck­te die Kar­te ins Kar­ten­le­se­ge­rät und erhielt eine Feh­ler­mel­dung.
„Das ist schon den gan­zen Tag“, erklär­te sie mir und rief nach einer Kol­le­gin.
Nach­dem die Kas­sie­re­rin­nen auch zu zweit zu kei­nem Ergeb­nis kamen und ich die Fra­ge, ob ich nicht bar zah­len kön­ne, ent­geis­tert ver­nein­te (Wenn ich das in bar hät­te, hät­te ich ja wohl kaum mit Kar­te zah­len wol­len, nech?), frag­te man mich, ob ich nicht „eben zur Bank gehen“ und Bar­geld abho­len kön­ne.

Da die Volks­bank so fern nicht lag, wil­lig­te ich ein, pack­te die bereits in mei­ner Tasche ver­stau­ten Waren wie­der aus, und ver­ab­schie­de­te mich „bis gleich“. Kei­ne fünf Minu­ten spä­ter stand ich wie­der im Laden, das Bar­geld in den Hän­den. Die Kas­se war geschlos­sen, die Kas­sie­re­rin­nen und mei­ne unbe­zahl­ten Waren waren nir­gends zu sehen. So dreh­te ich auf dem Absatz um und ver­schwand höchst ver­är­gert.

Super­markt 2 (Dis­coun­ter)
Schon durchs Fens­ter konn­te ich sehen, dass nur eine Kas­se geöff­net war und sich die Kun­den mit gefüll­ten Ein­kaufs­wa­gen durch den gan­zen Laden stau­ten.

Mei­ne Zeit und mei­ne geis­ti­ge Gesund­heit sind mir zu scha­de, um sie für ein paar Cent Erspar­nis zu ver­plem­pern.

Super­markt 3
Ein Laden blieb mir noch auf dem Heim­weg. Ich ging hin­ein, stand etwa drei Minu­ten vor dem Regal mit abge­pack­tem Brot, bis ich ein pas­sen­des, län­ger halt­ba­res fand, schnapp­te mir eine Packung Sala­mi und ging zur Kas­se. Die­se war erfreu­lich leer, nicht mal eine Kas­sie­re­rin war zu sehen.

Im Geis­te zähl­te ich von zwölf her­un­ter. Bei „Null“ woll­te ich gehen, aber ich hat­te Hun­ger und brauch­te die­ses ver­damm­te Brot. Schließ­lich tauch­te doch noch eine Kas­sie­re­rin auf (sie hat­te gera­de Rega­le umge­räumt) und nur eine hal­be Stun­de nach dem ers­ten Ver­such hat­te ich end­lich zwei Euro an den Mann gebracht.

Die Web­cam brau­che ich nicht wirk­lich, glau­be ich.