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Digital Unterwegs

Worstpiel statt Inhalt

Mal davon ab, dass seit der Ver­öf­fent­li­chung des UN-Kli­ma­be­richts eh die Freu­den­feu­er in den Wis­sen­schafts­re­dak­tio­nen sämt­li­cher Medi­en bren­nen (bzw. hof­fent­lich nicht, wegen CO2), hat Umwelt­mi­nis­ter Sig­mar Gabri­el mit sei­nem Vor­schlag, doch auf Flug­rei­sen in den Urlaub zu ver­zich­ten, jetzt auch noch sämt­li­che Wort­spiel­fe­ti­schis­ten in Ver­zü­ckung ver­setzt.

Cof­fee And TV prä­sen­tiert des­halb hier die gro­ße X‑statt‑Y-Lis­te mit gesam­mel­ten Kost­bar­kei­ten und Selbst­ge­dach­tem zur Wei­ter­ver­wen­dung:

  • All­gäu statt Anden (20 Minu­ten)
  • Bay­ern statt Bali (Thü­rin­ger All­ge­mei­ne)
  • Ber­lin statt Bang­kok (20 Minu­ten)
  • Chem­nitz statt Chi­ca­go
  • Dort­mund statt Dubai
  • Eifel statt Eif­fel­turm
  • Frank­furt statt Frank­reich
  • Göt­tin­gen statt Grie­chen­land
  • Hal­lig statt Hawaii (Schles­wig Hol­stein Zei­tung, online nicht ver­füg­bar)
  • Ingol­stadt statt Indi­en
  • Jülich statt Jer­sey
  • Kanal statt Kurz­ur­laub (WAZ)
  • Lübeck statt Liba­non
  • Müns­ter statt Mada­gas­kar
  • Neuss statt New York
  • Ober­ur­sel statt Ost­ti­mur
  • Pir­ma­sens statt Por­tu­gal
  • Quick­born statt Queens
  • Rügen statt Rimi­ni (Stern)
  • Sylt statt Sey­chel­len (u.a. sueddeutsche.de)
  • Tau­nus statt Tro­pen (taz, online nicht ver­füg­bar)
  • Unna statt USA
  • Vier­sen statt Ver­ei­nig­te Ara­bi­sche Emi­ra­te
  • Wes­ter­land statt Washing­ton
  • Xan­ten statt Xi’an
  • Y statt eines Orts­na­mens, der damit anfängt (gib­bet näm­lich nicht)
  • Zwö­nitz statt Zai­re

Abzü­ge wegen nicht ver­stan­de­ner Alli­te­ra­ti­ons-Vor­aus­set­zun­gen:

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Musik Rundfunk

Rock Me Amadeus

Ich mag die Öster­rei­cher. Und in den letz­ten 12 Stun­den fand ich wie­der zwei Sachen, an denen ich das fest­ma­chen konn­te:

1. Die ORF-2-Über­tra­gung vom Wie­ner Opern­ball. Wäh­rend mann im deut­schen Fern­se­hen (auch oder gera­de im öffent­lich-recht­li­chen) bei sol­chen Ereig­nis­sen hek­ti­sche, ober­fläch­li­che Inter­views mit den immer glei­chen Pro­mi­nen­ten sehen wür­de, unter­hielt sich Ara­bel­la Kies­bau­er min­des­tens drei Minu­ten mit Stel­la Deet­jen, die sich für ein Lepra-Pro­jekt in Indi­en enga­giert und den Opern­ball zum Kon­tak­te­knüp­fen und Spen­den­sam­meln nut­zen woll­te. Man mag das als Ali­bi-The­ma abtun, aber dann stel­le man sich mal vor, bei irgend­ei­nem deut­schen „Event“ (bei dem deut­schen „Event“, was auch immer das sein soll­te) käme eine nicht-pro­mi­nen­te Wohl­tä­te­rin zu Wort und rede­te drei Minu­ten über eine immer noch weit ver­brei­te­te, aber rela­tiv gut heil­ba­re Krank­heit. Klingt eher unwahr­schein­lich, oder? Dass der kur­ze Talk mit Paris Hil­ton dann auch noch gar nicht mal so ober­fläch­lich war und Mode­ra­tor Alfons Hai­der mit dem hüb­schen Neben­satz „sie ver­sucht sich als Schau­spie­le­rin, Sän­ge­rin und Model“ auch noch eine (unfrei­wil­li­ge?) Spit­ze rein­brach­te, run­de­te mei­ne Freu­de über die­ses TV-Ereig­nis ab.

2. Die­se Wor­te, die die Öster­rei­cher, und wirk­lich nur die Öster­rei­cher haben, die­se Berufs­be­zeich­nun­gen, die­se etwas anti­quiert wir­ken­de Höf­lich­keit, das alles fin­de ich ganz toll. Und ein neu­es Lieb­lings­wort habe ich jetzt auch: Pöna­le.

In die­sem Zusam­men­hang soll­te man viel­leicht dar­auf hin­wei­sen, dass der zweit dritt viert­be­rühm­tes­te Öster­rei­cher der Welt nächs­te Woche 50 Jah­re alt gewor­den wäre. Stand in der neu­en Vani­ty Fair.