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Leben

Freudlos glücklich

Für den Fall, dass Sie immer schon mal einen Ein­blick in mein Unter­be­wusst­sein haben woll­ten:

Kurz bevor ich heu­te erwach­te, stand ich auf der Besu­che­re­ta­ge des Ber­li­ner Reichs­tags, woll­te aber drin­gend nach unten zum Ein­gang. Also drän­gel­te ich mich in einen der gro­ßen glä­ser­nen Fahr­stüh­le, in dem plötz­lich Frank-Wal­ter Stein­mei­er neben mir erschien und in Jeans und Pull­over einer offen­bar befreun­de­ten Rei­se­grup­pe etwas erklär­te.

Der Fahr­stuhl fuhr hin­ab und hielt an und Stein­mei­er muss­te sei­ne Aus­füh­run­gen unter­bre­chen, weil gera­de das neu­es­te Kunst­werk im Reichs­tags­ge­bäu­de ein­ge­weiht wur­de: ein rie­si­ges höl­zer­nes Trep­pen­haus. Im Fahr­stuhl! Es sprach eine Stim­me, die sich dar­über freu­te, mit einem Haus­kauf die gan­ze Repu­blik gefoppt zu haben, und die erstaun­lich an den öster­rei­chi­schen Gesund­heits­on­kel Hade­mar Bank­ho­fer erin­ner­te. Ange­spro­chen wur­de sie vom Mode­ra­tor des Events aber mit „Herr Fritzl, der größ­te Künst­ler unse­rer Zeit.“

Bit­te ent­schul­di­gen Sie, falls ich heu­te noch ein biss­chen ver­wirr­ter sein soll­te als sonst schon.