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Musik Digital

For Me This Is Heaven

Ich war grad im Proberaum von Jimmy Eat World.

Also, nicht räumlich, aber schon irgendwie. Und dreihundert andere waren auch da.

Die Band hatte via twitter darauf hingewiesen, dass sie gerade ustream – ein Programm mit dem man live Bewegtbild ins Internet streamen kann – testen würden. Als ich ankam, hatten sie etwa 30 Zuschauer und spielten im Proberaum an ihren Laptops rum.

Im Laufe der Zeit kamen über 300 Zuschauer vorbei, was einerseits viel für so eine spontane Aktion ist, andererseits auch verdammt wenig für eine Band, die seit Jahren eher die größeren Clubs und Hallen füllt. Und so wurden wir Teil eines exklusiven Spektakels, in dessen Verlauf sie “Lucky Denver Mint”, “A Sunday” und “Just Watch The Fireworks” spielten (die Band probt gerade für die Tour anlässlich des zehnten Geburtstags ihres Albums “Clarity”).

Jimmy Eat World live im Web

Und während die Band da so spielte, konnten sich die Zuschauer direkt neben dem Videofenster im Chat unterhalten, ohne dass ihr Gemurmel jemanden gestört hätte. Einer fasste es dann auch sehr schön zusammen: “Man it’s like I’m 16 again”.

Es sind Geschichten wie diese, die mir zeigen, warum ich das Internet mag. Dieses ganze Gerede von “Demokratisierung” und “Zukunft des Journalismus” mag sich als Irrglaube und kurzer Trend herausstellen (vielleicht auch nicht, wer mag sowas schon vorhersagen?), aber solche relativ kleinen Aktionen wie einmal bei einer der eigenen Lieblingsbands in den Proberaum zu spinxen, die betreffen und begeistern mich persönlich.