Kategorien
Gesellschaft

Weihnachten 2017

Letz­ten Sonn­tag haben mein Sohn und ich an einer Stra­ßen­bahn­hal­te­stel­le einen viel­leicht neun­jäh­ri­gen Jun­gen getrof­fen. Er sag­te, die Bahn kom­me bald, ihm sei auch schon kalt.
„Mach doch die Jacke zu“, schlug ich in väter­li­chem Ton­fall vor.
„Geht nicht“, sag­te der Jun­ge. „Ich hab den Arm gebro­chen!“
Dann erst sah ich, dass er den rech­ten Arm nur halb im Ärmel ste­cken hat­te.
Das sei beim Fuß­ball­spie­len pas­siert, erzähl­te der Jun­ge. Mitt­woch sei er unter­sucht wor­den, Don­ners­tag dann die Ope­ra­ti­on unter Voll­nar­ko­se. Die Schrau­ben müss­ten da jetzt lan­ge drin blei­ben, er dür­fe nicht mehr Fuß­ball spie­len und wahr­schein­lich kön­ne er nie wie­der ins Tor.
Aber heu­te kön­ne er zu sei­nen Eltern fah­ren, das sei schön, weil er ja sonst in einer Wohn­grup­pe woh­ne. Und von Weih­nach­ten bis Neu­jahr dür­fe er dann sogar bei sei­nen Eltern blei­ben, er müs­se aber am 1. Janu­ar wie­der zurück in die Wohn­grup­pe, das fin­de er doof, weil doch danach eh noch kei­ne Schu­le sei.

Als wir an der drit­ten Hal­te­stel­le aus­stei­gen muss­ten, wünsch­te er uns einen schö­nen Tag, ein fro­hes Weih­nachts­fest und sag­te, wir wür­den uns ja jetzt bestimmt öfter sehen.

Ich möch­te das dies­jäh­ri­ge Weih­nachts­fest die­sem Jun­gen und all den ande­ren Tiny Tims und Char­lie Browns da drau­ßen wid­men.

Ihnen, lie­be Lese­rin­nen und Leser, und Ihren Lie­ben wün­sche ich ein fro­hes und besinn­li­ches Weih­nachts­fest!

Und wenn Sie noch ein biss­chen Musik für die Fei­er­ta­ge brau­chen, hät­te ich da mal was vor­be­rei­tet: