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Harald

Es gibt Bevöl­ke­rungs­grup­pen, über die (fast) jeder eine Mei­nung hat, mit denen aber (fast) nie­mand spricht. Obdach­lo­se, zum Bei­spiel.

Harald ist obdach­los. Er ist (seit letz­ter Woche) 55 Jah­re alt und lebt seit 18 Jah­ren auf der Stra­ße – auf eine gewis­se Art frei­wil­lig, denn er ist stolz dar­auf, kei­ne staat­li­che Unter­stüt­zung in Anspruch zu neh­men.

Mei­ne Kol­le­gen Anja Booth und Nino Lex haben Harald über die Köl­ner Dia­ko­nie auf­ge­tan und für eine sehr beein­dru­cken­de Serie inter­viewt, die seit zwei Wochen im pro­bo­no-You­Tube-Kanal läuft. „Inter­viewt“ in dem Sin­ne: Sie haben Harald einen The­men­aspekt vor­ge­ge­ben und er hat dann minu­ten­lang erzählt, es gibt fast kei­ne Schnit­te.

Vier Fol­gen sind bis­her erschie­nen, wobei ich zum Ein­stieg Epi­so­de 3 emp­feh­le, in der Harald erzählt, wie er auf der Stra­ße gelan­det ist. Es ist eine trau­ri­ge Geschich­te, die bei ihm aber irgend­wie gar nicht so dra­ma­tisch klingt und die ver­mut­lich nicht mal son­der­lich sel­ten ist:

Die Geschich­te von Harald wird noch eini­ge Wochen wei­ter erzählt, eine neue Staf­fel mit ande­ren Prot­ago­nis­ten ist bereits in Pla­nung.

„Mahl­zeit gegen Geschich­te“ bei pro­bo­no TV.