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Musik

Gesammelte Platten Januar 2010

This ent­ry is part 1 of 8 in the series Gesam­mel­te Plat­ten

Nach gut drei Jah­ren Cof­fee And TV dach­ten wir, es sei mal an der Zeit, irgend­was anders zu machen. Nach­dem die Kate­go­rie „Lis­ten­pa­nik“ (deren Titel sich übri­gens exakt nie­mand mehr erklä­ren kann) im ver­gan­ge­nen Jahr von ihrer Rang­lis­ten­haf­tig­keit befreit wor­den war, haben wir sie jetzt end­gül­tig in die Ton­ne getre­ten. Und durch etwas – wie wir fin­den – viel Bes­se­res ersetzt:

Ab jetzt wird nicht mehr Herr Hein­ser allei­ne erzäh­len, wel­che neu­en Plat­ten sei­nen „schon arg main­strea­mi­gen Geschmack“ (O‑Ton gute Freun­din) getrof­fen haben – Nein: Das gan­ze Team darf ran.

Es wird wei­ter­hin grob nach Ver­öf­fent­li­chungs­ter­mi­nen gestaf­felt (wes­we­gen wir über­ra­schen­der­wei­se mit den emp­feh­lens­wer­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen des Monats Janu­ar begin­nen) und dann ein­fach alpha­be­tisch sor­tiert.

Beach House – Teen Dream
Beach House sind angeb­lich Dream Pop, was auch immer das sein mag. Ihre letz­te Plat­te „Devo­ti­on“ kann­te ich nur, weil ich mich nach ihrem Erschei­nen ein paar­mal dazu gezwun­gen hat­te, sie neben­her lau­fen zu las­sen, wenn ich gera­de den Abwasch mach­te oder staub­saug­te. Irgend­wann muss sie dann aber doch hän­gen­ge­blie­ben sein, denn als ich davon hör­te, dass es einen Nach­fol­ger geben wür­de, stie­gen unge­kann­te Affekt­a­tio­nen für die­se Band in mir her­auf, und seit­her freue ich mich über die­se Plat­te wie ein klei­nes Kind, das sich wahr­schein­lich über etwas ande­res freut als eine Plat­te. Ver­träumt ist sie ja nun auch schon, aber das als kon­sti­tu­ie­ren­des Merk­mal zu bezeich­nen, wür­de ich viel­leicht unter­las­sen ange­sichts der durch­aus auch tonal inno­va­ti­ven Songs, die sich nur auf den ers­ten Blick wie Scha­blo­nen­pop zei­gen. (MS)

Eels – End Times
Das letz­te Eels-Album „Hombre Lobo“ ist gera­de ein hal­bes Jahr alt, da kommt auch schon der Nach­fol­ger. Die rich­tig rum­peln­den Songs sind dies­mal nicht dabei, E hat min­des­tens einen Gang zurück­ge­schal­tet, so unge­fähr „Dai­sies Of The Gala­xy“ mit weni­ger Zucker­guss. „End Times“ erin­nert mal wie­der an eine The­ra­pie­sit­zung, Dra­ma­tik und Humor prü­geln sich um die Vor­herr­schaft und am Ende sagt die ers­te Stro­phe von „A Line In The Dirt“ wahr­schein­lich alles: „She locked hers­elf in the bath­room again /​ So I am pis­sing in the yard /​ I have to laugh when I think how far it’s gone /​ But things are­n’t fun­ny any more“. Man möch­te Mark Oli­ver Ever­ett am liebs­ten in den Arm neh­men – um ihn zu trös­ten und sich zu bedan­ken. (LH)

Tom­my Fin­ke – Poet der Affen/​Poet Of The Apes
Natür­lich kann man es etwas über­am­bi­tio­niert fin­den, ein Dop­pel­al­bum zu ver­öf­fent­li­chen, bei dem jeder Song ein­mal auf Deutsch und ein­mal auf Eng­lisch ent­hal­ten sind. Und tat­säch­lich wäre „Poet der Affen“ ohne eng­li­sche Zuga­be schon eine run­de Sache gewe­sen – aber man muss ja nicht bei­de Sei­ten hören. Aber zwei CDs zum Preis von einer sind ers­tens was net­tes (Nicht wahr, Axl Rose und Con­nor Oberst?) und zwei­tens ent­wi­ckeln Songs wie das famo­se „Bor­der­line Bet­ty“, die wun­der­ba­re Sin­gle „Halt‘ alle Uhren an“ (die irri­tie­ren­der­wei­se jetzt in bei­den Ver­sio­nen „Stop The Clocks“ heißt) oder das schwer trau­ri­ge „Die Tie­re suchen Fut­ter“ noch ein­mal eine ganz ande­re Bedeu­tung, wenn man auch ihre eng­lisch­spra­chi­gen Geschwis­ter hin­zu­zieht. „Poet der Affen“ hat das an Gefühl, was dem letz­ten kett­car-Album fehl­te. (LH, Rezen­si­ons­exem­plar)

First Aid Kit – The Big Black And The Blue
Es war mit Sicher­heit eines der außer­ge­wöhn­lichs­ten Kon­zer­te des Jah­res, als die­se zwei jun­gen schwe­di­schen Schwes­tern da letz­tes Jahr am hel­lich­ten Tag in einem Zelt auf einem zen­tra­len Oslo­er Platz spiel­ten und die Kie­fer der Zuschau­er rei­hen­wei­se run­ter­klapp­ten: First Aid Kit hat­ten das by:larm im Sturm erobert. Jetzt ist ihr Debüt­al­bum erschie­nen, das ohne Fleet-Foxes-Cover­ver­sio­nen aus­kom­men muss, aber trotz­dem wun­der­voll gewor­den ist. Kla­ra und Johan­na Söder­berg sin­gen immer noch über The­men, von denen sie alters­be­dingt eigent­lich gar kei­ne Ahnung haben dürf­ten, und sie tun das nach wie vor ger­ne zwei­stim­mig und Gän­se­haut ver­ur­sa­chend. Den spar­sa­men Folk-Arran­ge­ments ame­ri­ka­ni­scher Prä­gung merkt man nicht an, dass sie in Euro­pas Pop-Nati­on Num­mer 2 ent­stan­den sind – das klingt schon sehr nach wei­ter Prä­rie und schnee­be­deck­ten Ber­gen. Aber letz­te­re hat man ja im Moment sowie­so über­all. (LH)

Owen Pal­lett – Heart­land
War­um Owen Pal­lett nun auch offi­zi­ell Owen Pal­lett heißt und nicht mehr Final Fan­ta­sy, könn­te vie­ler­lei Grün­de haben. Gehen wir davon aus, dass man als erwach­se­ner Mann nicht mit einer eher mit­tel­mä­ßi­gen Video­spiel­rei­he ver­wech­selt wer­den will, dar­auf immer­hin kön­nen wir uns sicher eini­gen, alles ande­re wäre auch Spe­ku­la­ti­on und außer­dem der kla­ren Sicht auf das Hör­ergeb­nis völ­lig im Weg. Das ist näm­lich ziem­lich schön, mei­nes Erach­tens im Gegen­satz zu älte­ren Final-Fan­ta­sy-Pro­duk­ten, bei denen ich mich meis­tens nach der Hälf­te nur noch beim unwill­kür­li­chen Durch­skip­pen erwisch­te. Hier aller­dings wur­de gut gespielt, gut arran­giert und mit Span­nung gear­bei­tet. Das Durch­hö­ren eines Albums, ohne weg­schal­ten zu müs­sen, ist zwar im Nor­mal­fall kein hoch­gra­dig qua­li­ta­ti­ves Merk­mal, aber weil mir das bei dem jun­gen Mann hier zum ers­ten Mal pas­siert, las­sen Sie mir doch bit­te die Freu­de das abzu­fei­ern und Herrn Pal­lett schul­ter­klop­fend gra­tu­lie­ren zu wol­len. (MS)

Sur­fer Blood – Astro Coast
Her­vor­ra­gen­des Album, dem man es (natür­lich auf Auto­sug­ges­ti­on begrün­det) durch­aus anhö­ren kann, dass es nicht in einem Stu­dio, son­dern kom­plett in einem Stock­bett­schlaf­zim­mer auf­ge­nom­men wor­den ist. Dass ver­stärk­te Gitar­ren und ein ech­tes Schlag­zeug invol­viert waren, min­dert den meter­ho­hen Stoß Ruhe­stö­rungs­be­schwer­den der Nach­barn an den zustän­di­gen Uni­ver­si­täts­de­kan sicher­lich nicht. Ver­hal­ten­heit und schlech­tes Gewis­sen hört man hier aber trotz­dem äußerst sel­ten. (MS)

Toco­tro­nic – Schall & Wahn
Um Toco­tro­nic zu ver­ste­hen sind mut­maß­lich bedeu­tend mehr Semes­ter Ger­ma­nis­tik von­nö­ten, als ich jemals aus­ge­hal­ten hät­te. So kann ich sie also nur hören, was aber auch wie üblich ein Erleb­nis ist: So laut und gitar­ren­be­tont klang schon lan­ge kein Toco­tro­nic-Album mehr. So düs­ter aller­dings auch nicht – bei den ers­ten vier Songs deu­ten schon die Titel an, wohin die Rei­se geht: „Eure Lie­be tötet mich“, „Ein lei­ser Hauch von Ter­ror“, „Die Fol­ter endet nie“, „Das Blut an mei­nen Hän­den“. Aber spä­tes­tens wenn Graf Mac­beth zur Halb­zeit mit „Bit­te oszil­lie­ren Sie“ den größ­ten Toco-Unter­hal­tungs­schla­ger seit unge­fähr „Die Welt kann mich nicht mehr ver­ste­hen“ anstimmt und Jour­na­lis­ten den Text im Inter­view sehr ernst­haft zu ent­schlüs­seln ver­su­chen, klopft die Fra­ge an, wie viel die Band eigent­lich noch ernst meint und wie viel Spaß am Vor­füh­ren von Feuil­le­to­nis­ten dabei ist. Die Ant­wort könn­te aller­dings auch total egal sein, denn man kann Toco­tro­nic ja auch ganz wun­der­bar hören ohne sie ver­ste­hen zu wol­len. (LH)

Mit­ar­beit an die­ser Aus­ga­be:
LH: Lukas Hein­ser
MS: Mar­kus Steidl

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Digital

I’m just a crosshair. Not!

Fritz­chen Mül­ler (inzwi­schen 9 1/​2), lang­jäh­ri­ger Chef-Gra­fi­ker von turi2.de und zwi­schen­zeit­lich bei „RP Online“ beschäf­tigt, hat einen neu­en Job. Bei Bild.de:

Mit Dank an Gre­gor K.

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Musik Digital

Von der Muse geleckt

In den Abend­stun­den des 27. Sep­tem­ber 2009 zwei­fel­te ich am Kon­zept der Demo­kra­tie. Ich fuhr mit dem Zug durch die Land­schaft, aber weder der wun­der­schö­ne Son­nen­un­ter­gang noch die wei­ten Wie­sen und Fel­der konn­ten dar­über hin­weg­täu­schen, dass Deutsch­land von einem Moment auf den ande­ren häss­lich gewor­den war. Das Volk hat­te eine schwarz-gel­be Koali­ti­on gewählt – bzw. wie Die­ter Nuhr sag­te: „Die CDU hat nicht gewon­nen, sie ist nur übrig geblie­ben!“

Als ich heu­te die Aus­wer­tung unse­rer Leser­wahl auf­rief, fühl­te ich mich ähn­lich.

Ich mei­ne: Muse?! Wirk­lich?! Muse?!

War­um nicht gleich Nickel­back oder Revol­ver­held? Das wäre wenigs­tens auf­rich­tig schlecht gewe­sen.

Aber nun gut: Über Geschmack soll man nicht strei­ten, da hat halt ein Teil der Leser­schaft ein­fach kei­nen. Egal.

Mit dem Rest kann ich im Gro­ßen und Gan­zen ganz gut leben, also dür­fen Sie die Lis­ten jetzt auch sehen.

Und zwar hier.

Die Gewin­ner unse­rer Ver­lo­sun­gen wur­den schon benach­rich­tigt.

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Digital Fernsehen

Aufguss 2009 – The wahl to end all wahls

Das Jahr nähert sich sei­nem Ende, man ist im Weih­nachts­stress, denkt schon über eine ange­mes­se­ne Sil­ves­ter­par­ty nach und im Fern­se­hen lau­fen Jah­res­rück­bli­cke. Ver­har­ren wir doch ein­mal für einen Moment in Dank­bar­keit, dass nur ein Jahr­zehnt endet und wir nicht schon wie­der auf ein gan­zes Jahr­hun­dert oder gar Jahr­tau­send zurück­bli­cken müs­sen. Denn das wäre ja wohl rich­tig anstren­gend.

Aufguss 2009

Auch in die­sem Jahr haben Sie wie­der die Gele­gen­heit, in 20 Kate­go­rien die bes­ten Irgend­was­se des zurück­lie­gen­den Kalen­der­jah­res zu bestim­men – Songs und Alben wie gehabt in Hornby’schen Top-Five-Lis­ten.

Im Gro­ßen und Gan­zen hat das mit der Abstim­mung in den letz­ten Jah­ren gut geklappt, wes­we­gen ich die Erläu­te­rung der Spiel­re­geln auf weni­ge Minu­ten beschrän­ken möch­te:

Jeder Leser darf ein­mal abstim­men. Über­le­gen Sie sich also vor­her gut, wen und was Sie zu wäh­len geden­ken.

Die Kate­go­rien soll­ten eigent­lich selbst­er­klä­rend sein. Die Bezeich­nung “… des Jah­res” legt nahe, dass es sich bei Ihrer Wahl um Ver­öf­fent­li­chung und Ereig­nis­se han­deln soll­te, die zwi­schen dem 1. Janu­ar und dem 31. Dezem­ber 2009 statt­ge­fun­den haben. Dabei sind wir so toll­kühn und beschrän­ken das nicht auf den deut­schen Markt. Bei Büchern und Fil­men, die in Deutsch­land erschie­nen sind, soll­te trotz­dem der deut­sche Titel notiert wer­den, bei hier­zu­lan­de unver­öf­fent­lich­ten Kul­tur­pro­duk­ten der jewei­li­ge Ori­gi­nal­ti­tel.

Wich­tig! Bei Alben, Songs, Vide­os und Büchern bit­te stets nach dem Mus­ter “$Künst­ler – $Titel” vor­ge­hen, also bei­spiels­wei­se „Nir­va­na – Never­mind“ oder „Her­mann Hes­se – Step­pen­wolf“ schrei­ben. Nur ohne Anfüh­rungs­zei­chen.

Zu gewin­nen gibt es auch was:

  • Das Grand Hotel van Cleef stif­tet drei (jawohl: drei) GHvC-Fan­pa­ke­te. Die­se bestehen jeweils aus der Spe­cial Edi­ti­on von „Brot­her. Sis­ter. Bores!“ von Pale, „Glass Flo­or“ von Mari­ti­me, den Sin­gles zu „48 Stun­den“ von kett­car und „Baby Melan­cho­lie“ der Han­sen Band, sowie einem GHvC-Schlüs­sel­band.
  • Die Pro­mo­ti­on-Werft stif­tet ein Mul­ti­me­dia-Paket bestehend aus der 7″-Picture-Vinylsingle „For What It’s Worth“ von Pla­ce­bo, dem Buch „Von Musi­kern Machern und Mobil­toi­let­ten – 40 Jah­re Open Air Geschich­te“ und der Sin­gle „Mas­ter & Ser­vant“ von Nou­vel­le Vague feat. Mar­tin Gore.
  • Über­zahl Pro­mo­ti­on stif­tet ein CD-Paket mit „The­re Is An Oce­an That Divi­des“ von Scott Matthew, „We Used To Think The Free­way Sound­ed Like A River“ von Rich­mond Fon­taine, „Fami­ly“ von Le Loup und „It Feels So Good When I Stop“ von Joe Per­nice.
  • Revol­ver Pro­mo­ti­on stif­tet ein exklu­si­ves Sky­pe-Kon­zert von Hel­gi Jons­son. (Die­ses Kon­zert wird unter den Teil­neh­mern hier und auf nicorola.de ver­lost.)
  • Cof­fee And TV selbst stellt wie­der ein Mix­tape mit den bes­ten Songs des Jah­res zusam­men. Nicht nur für Kas­set­ten­mäd­chen!
Gewinne, Gewinne, Gewinne

Wenn Sie am Ende der Abstim­mung Ihre Kon­takt­da­ten ange­ben, wer­den Sie auch gefragt, wel­chen Preis Sie ger­ne gewin­nen wür­den. Für jeden Gewinn wird ein­zeln gelost. Soll­ten sich für einen Preis gar kei­ne Inter­es­sen­ten fin­den, wird er unter den ver­blie­be­nen Per­so­nen ver­lost.

Jetzt ver­nei­gen wir uns alle noch kurz in Demut und Dank­bar­keit vor Horst Motor, der die gebrauch­ten Wahl­com­pu­ter aus Flo­ri­da besorgt und die gan­ze Ver­ka­be­lung gemacht hat, und dann hät­ten wir’s glaub ich auch.

Been­den Sie das „Super­wahl­jahr“ 2009 doch ein­fach mal mit einer

Abstim­mung
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Musik

Coffee And TV empfiehlt mal wieder: Jacqui Naylor live

Was nur weni­ge wis­sen: Als wir die­ses Tex­te-im-Inter­net-Maga­zin hier gegrün­det und inten­siv über mög­li­che Namen nach­ge­dacht haben, lau­te­te einer der Vor­schlä­ge in der enge­ren Aus­wahl „Freun­de von mir ham da so ’ne Band …“

Okay, das war gelo­gen. Aber man muss ja die gän­gi­gen Vor­ur­tei­le bei jeder sich bie­ten­den Gele­gen­heit bedie­nen. Ande­rer­seits ken­nen wir (also Sie, der Leser, und ich) uns jetzt lan­ge genug, dass Sie wis­sen müss­ten, dass ich hier nur Sachen über den grü­nen Klee lobe vor­stel­le, hin­ter denen ich auch voll­in­halt­lich ste­he.

Jac­qui Nay­lor jeden­falls habe ich Ihnen schon mal an der einen oder ande­ren Stel­le nahe zu brin­gen ver­sucht. Die Jazz­sän­ge­rin aus San Fran­cis­co, in inter­es­sier­ten Krei­sen berühmt für ihr „acou­stic smas­hing“ (also die Kom­bi­na­ti­on von Jazz­stan­dards und Rock- und Pop­songs), ist Ende des Monats mal wie­der in Deutsch­land auf Tour.

Beson­ders erfreu­lich fin­de ich es, dass gleich zwei Hei­mat­städ­te von Cof­fee-And-TV-Autoren auf dem Tour­plan ste­hen:

27. Okto­ber: Saar­brü­cken, Saar­län­di­scher Rudn­funk
28. Okto­ber: Kem­pen, Cam­pus
29. Okto­ber: Dins­la­ken, Ledi­gen­heim Loh­berg
31. Okto­ber: Min­den, Jazz­club

Unge­fähr so sieht so ein Jazz­kon­zert übri­gens aus:

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Mehr zu Jac­qui Nay­lor
Offi­zi­el­le Web­site
Jac­qui Nay­lor bei MySpace
Künst­ler­sei­te beim deut­schen Label

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Leben Unterwegs

Greetings From N

Gut, die Num­mer hat­ten wir schon mal.

Aber damals konn­te ich wenigs­tens auf den ers­ten Blick erken­nen, woher die Kar­te kam. Dies­mal hat’s etwas län­ger gedau­ert:

Heute anonym: Der Madison Square Garden

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Digital

Es ist doch immer das Gleiche

Twit­ter ist ja nicht gera­de als das Medi­um bekannt, das den Sie­ges­zug der Auf­klä­rung end­lich abschlie­ßen könn­te: 140 Zei­chen kann man auch eben schnell tip­pen, ohne dass man das Gehirn zwi­schen Gal­le und Fin­ger schal­ten müss­te. Twit­tern ist oft genug der Sieg des Affekts über die Reflek­ti­on, Haupt­sa­che man ist der Schnells­te — beson­ders bei der Eska­la­ti­on.

Ent­schul­di­gung, was? Das hab ich schon mal geschrie­ben?! Oh ja, Ver­zei­hung!

Anders gesagt:

Es kann doch nicht sein, dass wir immer wie­der die Infor­ma­tio­nen loben, die im Inter­net für jeden über­all und frei ver­füg­bar sind, und dann nicht mal drei Minu­ten dar­auf ver­wen­den, bei einer sol­chen Geschich­te auch die Gegen­sei­te abzu­che­cken. Statt­des­sen wird der Link blind­lings bei Twit­ter wei­ter­ver­brei­tet.

Wie bit­te? Das hab ich auch schon geschrie­ben?! Ver­dammt, Sie haben Recht!

Was ich sagen will, ist Fol­gen­des:

Die Leu­te, die den Medi­en vor­wer­fen, unkri­tisch zu sein und nur auf­zu­schrei­ben, was ihnen in den Kram passt, waren unkri­tisch und schrie­ben genau das auf, was ihnen in den Kram pass­te: „fail“ eben.

Hä? Ach so.

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Politik

Plakatastrophentourismus

Ich will das hier weder zu einem Fach­ma­ga­zin für Wahl­pla­ka­tie­rung wer­den las­sen, noch will ich irgend­wie para­no­id klin­gen, aber: Das haben die doch extra gemacht, oder?

Mein Weg vom Wohn­heim zur U‑Bahn ist voll­ge­pflas­tert mit Frank-Wal­ter Stein­mei­ers:

Frank-Walter Steinmeier Anpacken. Für unser Land.

Frank-Walter Steinmeier Anpacken. Für unser Land.

Unser Land kann mehr.

Mal davon ab, dass ich Frank-Wal­ter Stein­mei­er jetzt nicht unbe­dingt „anpa­cken“ muss, dürf­te das letz­te Motiv natür­lich eines der ehr­lichs­ten Wahl­pla­ka­te der letz­ten 60 Jah­re sein: Neben ein Foto von Stein­mei­er und unter das Logo der SPD „Unser Land kann mehr“ zu schrei­ben, das ist schon erstaun­lich offen.

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Musik

You and I, we’re gonna live forever

Von meh­re­ren Sei­ten wur­de der Wunsch an mich her­an­ge­tra­gen, ich möge mich in die­sem Publi­ka­ti­ons­or­gan doch bit­te zum Aus­stieg Noel Gal­lag­hers bei Oasis äußern. Nor­ma­ler­wei­se wäre das ein guter Grund, gar nicht erst über einen Text nach­zu­den­ken, son­dern den Bitt­stel­lern den Vogel und den Weg zur Tür zu zei­gen. Aber Oasis sind ja nicht irgend­ei­ne Band und die Dis­kus­sio­nen der letz­ten Tage legen den Ver­dacht nahe, dass das The­ma uns Pop­kul­tur­ge­schä­dig­te min­des­tens so sehr beschäf­tigt wie der Tod von Micha­el Jack­son.

Touristenfotos aus der Brtipop-HölleAlso, zunächst ein­mal: Ich glau­be nicht, dass der Aus­stieg von Dau­er sein wird. Noel Gal­lag­her ist zwar das letz­te Band­mit­glied, das vom Durch­bruch bis vor kur­zem dabei war (wir erin­nern uns: auch Liam war ja zwi­schen­zeit­lich irgend­wie mal aus­ge­stie­gen), inso­fern wiegt das viel­leicht etwas schwe­rer, aber bei Licht bese­hen sind Oasis doch wie die­se Pär­chen im Freun­des­kreis, die sich immer wie­der tren­nen und immer wie­der zusam­men­fin­den – bei­des zum Leid­we­sen aller Unbe­tei­lig­ten. Ein Nach­ruf wird das hier also nicht wer­den.

Schon gar nicht auf eine Band, die selbst wun­der­bar in Wor­te pack­te, wor­an sich nie jemand gehal­ten hat:

Plea­se don’t put your life in the hands
Of a rock ’n’ roll band
Who’ll throw it all away

Alle Dis­ku­tan­ten haben ein­hel­lig die Mei­nung ver­tre­ten, dass der letz­te rich­tig gute Oasis-Song schon län­ger her sei – nur über den genau­en Zeit­punkt und Titel ist man sich uneins. Ich wür­de vor sie­ben Jah­ren anset­zen, auf „Hea­then Che­mis­try“ mit den letz­ten Über-Bal­la­den „Stop Crying Your Heart Out“ und „Litt­le By Litt­le“ und dem Klein­od „She Is Love“. „Fal­ling Down“ auf dem letzt­jäh­ri­gen „Dig Out Your Soul“ war auch nicht schlecht, aber das darf man alles nicht mit den alten Sachen ver­glei­chen.

Ich habe in den letz­ten Tagen einen Ver­gleich bemüht, von dem ich ver­ges­sen hat­te, dass ich ihn schon beim gro­ßen Jah­res­rück­blick ver­wen­det hat­te: Näm­lich den, dass es mit Oasis sei wie mit einem alten Schul­freund – „das Wie­der­se­hen ist herz­lich, man denkt an alte Zei­ten, trinkt zwei Bier und geht wie­der getrenn­ter Wege“.

Oasis waren ja unge­fähr zwei Som­mer lang so groß, wie die Ultras sie heu­te noch sehen. Auf dem Höhe­punkt abzu­tre­ten haben nicht mal Nir­va­na geschafft. Danach kommt eben die Ver­wal­tung der eige­nen Errun­gen­schaf­ten und dafür kann man dann ruhig den Rol­ling-Stones-Weg ein­schla­gen. Und denen ging es ja in den Acht­zi­gern auch nicht beson­ders.

Ich kam (wie unge­fähr jeder ande­re) über „Won­der­wall“ zu Oasis. Auf „Bra­vo Hits 12“ und das ist ja Grund genug, den Song heu­te zu has­sen. „Solo­al­bum“ von Ben­ja­min von Stuck­rad-Bar­re – und Sie dach­ten, wir spre­chen bei Oasis von einem Absturz in die Bedeu­tug­nslo­sig­keit – häm­mer­te mir die Band ins Bewusst­sein, danach wur­den alle bis­her erschie­ne­nen CDs gekauft und bei jeder Neu­erschei­nung das Geld brav in den Laden getra­gen.

Die Pflicht­schul­dig­keit, immer noch jedes neue Album kau­fen und irgend­wie mögen zu müs­sen, habe ich bei Oasis gelernt. Eine objek­ti­ve Beur­tei­lung von Künst­lern, von denen ich mehr als drei Plat­ten habe, ist mir bis heu­te unmög­lich. (Ein­zi­ge Aus­nah­me: „Inten­si­ve Care“ von Rob­bie Wil­liams. So eine Scheiß­plat­te muss man wirk­lich erst mal machen.)

Im Gegen­satz zu ande­ren Brit­pop-Fans glau­be ich auch heu­te noch an den Glau­bens­krieg Oasis vs. Blur. Ich war immer Oasis-Fan, von Blur habe ich nur das Best Of. Cof­fee And TV heißt natür­lich trotz­dem nach einem Blur-Song, auch wenn die Band wenig aus­schlag­ge­bend war für die Wahl. Und es ist natür­lich die ganz beson­de­re Iro­nie der Pop­kul­tur, dass aus­ge­rech­net im Jahr 2009 – rund 15 Jah­re nach den Gol­den Years of Brit-Pop – Blur plötz­lich ein gefei­er­tes Come­back hin­le­gen und bei Oasis das Mas­ter­mind aus­steigt. Bes­ser tan­zen konn­te man frei­lich immer schon zu Blur.

Oasis wer­den wie­der­kom­men, dar­an habe ich kei­nen Zwei­fel. Die Band hat in ihrer Kar­rie­re ver­mut­lich mehr Kon­zer­te abge­sagt, als die Babysham­bles je gespielt haben. Sich klamm­heim­lich aus einem Fes­ti­val-Line-Up zu steh­len, ist mies, denn das Geld kriegt man nicht wie­der – auch nicht, wenn statt­des­sen Deep Pur­ple spie­len.

Und wenn Noel Gal­lag­her nicht in ein, zwei Jah­ren wie­der auf der Büh­ne steht, als sei nichts gesche­hen, dann gilt immer noch, was ein guter Freund und Ex-Oasis-Fan mein­te: „Eine Band ist doch nicht weg, wenn sie sich auf­löst. Die Plat­ten wird es immer geben.“

In die­sem Sin­ne: „You and I, we’­re gon­na live fore­ver!“

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Digital Leben

Heimspiel: A Night At The Oprah

Zu einer Zeit, in der nor­ma­le Men­schen schla­fen, habe ich mich mit Unter­stüt­zung von Ste­fan in Klatsch­blogs (auch bekannt als Kloa­ken des Inter­nets) her­um­ge­trie­ben, habe ame­ri­ka­ni­sche Gerichts­ak­ten für Geld her­un­ter­ge­la­den und hat­te hin­ter­her einen Arti­kel dar­über, wie ein Ver­rück­ter Gerich­te beschäf­tigt und Online­me­di­en um den Ver­stand bringt.

Sie fin­den die Ergeb­nis­se unse­rer Recher­chen im BILD­blog und in eng­li­scher Fas­sung in unse­rer Eng­lish Edi­ti­on.

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Musik Digital

Der Onan-Kanon

Ich habe heu­te etwas ent­deckt, das man den Lesern eines Maga­zins für Pop­kul­tur, Lis­ten und – gemes­sen an den Goog­le-Anfra­gen, die hier­her füh­ren – Selbst­be­frie­di­gung nicht vor­ent­hal­ten darf: „10 Songs I’m Pret­ty Sure Are About Mas­tur­ba­ti­on“

Bei „Pas­te“, wo man eine selbst für mei­nen Geschmack leicht besorg­nis­er­re­gen­de Lis­ten-Obses­si­on hegt, hat sich also jemand Gedan­ken dar­über gemacht, in wel­chen Songs es um nach­hal­ti­gen Rücken­mark­ab­bau gehen könn­te. Spek­ta­ku­lär ist die Lis­te nicht unbe­dingt, aber mit­un­ter schön abwe­gig.

Als Zuga­be gibt’s von mir einen lega­len Down­load-Tipp zum The­ma: „The Sun Always Shi­nes On TV“ – nicht von a‑ha, son­dern vom schwe­di­schen Elek­tro­pop-Duo Tri­be­ca.

Die ers­te Stro­phe beginnt so:

Tonight I’m in love with mys­elf
I go ber­serk in my couch
My favou­ri­te stars and my favou­ri­te me
Nata­lie Port­man comes to me (to me)

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Musik

Vergebene Blicke

Ich sit­ze gera­de eigent­lich an der Lis­ten­pa­nik für den Monat Juni (der ja auch schon ein biss­chen zurück­liegt). Es wird noch ein biss­chen war­ten, denn ich muss wohl erst noch das neue Eels-Album hören. Ande­rer­seits waren die Eels für mich immer schon eine Band, bei der ich ein­zel­ne Songs geliebt, aber nie die gan­zen Alben gehört habe …

Jeden­falls: Die­ses Lied hier, das lie­be ich. Nach einem Mal hören. Und wenn Sie ein Herz haben, wer­den Sie es auch tun.

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[„That Look You Give That Guy“]

That look you give that guy
I wan­na see
Loo­king right at me
If I could be that guy
Ins­tead of me
I’d never let you down

ist natür­lich die Sor­te Text, die einem im fal­schen Moment den Boden unter den Füßen weg­zie­hen kann. Auf dass dies kein sol­cher Moment sei!