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Rundfunk Digital Fernsehen

Auswärtsspiel: TVLab

Auf ZDF_​neo star­tet dem­nächst das „TVLab“, wo völ­lig neu­ar­ti­ge TV-Kon­zep­te vor­ge­stellt und erprobt wer­den sol­len.

Beglei­tet wird das Pro­jekt von einem Blog und ich hat­te die Ehre, den ers­ten Ein­trag zu ver­fas­sen. Die Aus­gangs­fra­ge lau­te­te „Wor­über sol­len wir reden, wenn nicht über das Fern­se­hen?“ und – ohne zu viel zu ver­ra­ten – ich kom­me zu dem Schluss: über nichts, bit­te!

Der Bei­trag bei blog.zdf.de

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Print Gesellschaft

Journalisten

Ich zucke immer zusam­men, wenn ich als „Jour­na­list“ vor­ge­stellt wer­de. Das hat wenig mit dem behaup­te­ten Kul­tur­kampf „Blog­ger vs. Jour­na­lis­ten“ zu tun (ich zucke auch zusam­men, wenn ich als „Blog­ger“ vor­ge­stellt wer­de) und viel mit dem, was in Deutsch­land für Jour­na­lis­mus gehal­ten wird.

„Jour­na­list“ ist kei­ne geschütz­te Berufs­be­zeich­nung, anders als zum Bei­spiel „Tier­arzt“. Metz­ger, Wil­de­rer und Auto­me­cha­ni­ker betrei­ben nach­weis­lich kei­ne Vete­ri­när­me­di­zin, das Werk von Volks­ver­het­zern, Lei­chen­fled­de­rern und sons­ti­gem cha­rak­ter­lo­sen Pack kann aber ohne wei­te­res als „Jour­na­lis­mus“ bezeich­net wer­den.

Des­halb wird Paul Ron­z­hei­mer, 25-jäh­ri­ger „Bild“-Redakteur, der auch ger­ne schon mal „den Plei­te-Grie­chen die Drach­men zurück“ gibt, mit dem Her­bert-Quandt-Medi­en-Preis (immer­hin benannt nach einem ande­ren gro­ßen Men­schen­freund und Wohl­tä­ter) aus­ge­zeich­net.

Und des­halb wer­den Druckerzeug­nis­se wie „Bild“, „Focus“ oder „Bun­te“ auch von seriö­sen Jour­na­lis­ten (die es natür­lich, um Him­mels Wil­len, auch gibt und die gut dar­an täten, die Bezeich­nung „Jour­na­list“ zu ver­tei­di­gen) als Jour­na­lis­mus ange­se­hen, obwohl es in der rest­li­chen zivi­li­sier­ten Welt eher unüb­lich ist, Bou­le­vard­jour­na­lis­mus als Jour­na­lis­mus wahr- oder auch nur ernst­zu­neh­men.

Jörg Kachelm­ann hat der „Zeit“ ein lan­ges Inter­view gege­ben und auch wenn die Inter­viewe­rin Sabi­ne Rück­ert selbst jetzt nicht gera­de als strah­len­des Bei­spiel für ordent­li­chen Jour­na­lis­mus bezeich­net wer­den kann, ist es ein beein­dru­cken­des Doku­ment.

Kachelm­ann sagt dar­in unter ande­rem:

Ich bin sicher, dass die Bou­le­vard­me­di­en über­all U‑Boote haben. In allen wich­ti­gen Orga­ni­sa­tio­nen haben die einen sit­zen, damit er mal kurz in den Com­pu­ter guckt. Wenn ich in einer Maschi­ne unter­wegs war, die nicht zu den Flug­li­ni­en des Fir­men­ver­bun­des Star Alli­ance gehört, hat mich nie ein Papa­raz­zo am Flug­platz erwar­tet.

Das lässt nur zwei Schlüs­se zu: Ent­we­der, der Mann ist ver­rückt (gewor­den), oder die­ses Land ist sehr viel upge­fuck­ter, als man sich das als Bür­ger gemein­hin vor­stel­len wür­de.

Das Inter­net­por­tal „Mee­dia“, des­sen Chef­re­dak­teur es als „ele­men­tars­te Auf­ga­be“ der Medi­en ansah, „das Dop­pel­le­ben des net­ten Herrn Kachelm­ann zu ent­hül­len“, und der es als „ruf­schä­di­gend für den Jour­na­lis­mus“ bezeich­net hat­te, den media­len Irr­sinn in Sachen Kachelm­ann zu hin­ter­fra­gen, die­ses Inter­net­por­tal jeden­falls schreibt heu­te über das Inter­view:

Schwenn habe nicht gebrüllt oder auf den Rich­ter­tisch gehau­en, wie die Bild berich­tet hat. Es ist nicht nur die­se Stel­le des Inter­views, die den Ein­druck erweckt, Kachelm­ann habe seit dem Pro­zess womög­lich eine etwas ver­scho­be­ne Wahr­neh­mung der Rea­li­tät. Zwar hat Schwenn tat­säch­lich nicht gebrüllt, aber sei­ne Art und Wei­se im Gericht vor­zu­ge­hen kann jeder, der anwe­send wahr nur als offe­ne Pro­vo­ka­ti­on emp­fun­den haben.

Kachelm­ann sagt, Schwenn habe nicht gebrüllt, und Schwenn hat nicht gebrüllt, aber Kachelm­ann hat eine „etwas ver­scho­be­ne Wahr­neh­mung der Rea­li­tät“? Was hat dann Ste­fan Win­ter­bau­er, Autor die­ser Zei­len? (Außer viel­leicht „den Schuss nicht gehört“.)

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Digital

Auswärtsspiele: Duslog & Journalist

Seit ver­gan­ge­nem Sonn­tag hal­ten Ste­fan Nig­ge­mei­er und ich in uns einem Luft­kur­ort pen­sio­nier­ter Gene­rä­le ver­steckt – in Düs­sel­dorf. Der Grund dafür ist der Euro­vi­si­on Song Con­test, der die­ses Jahr über­ra­schend in der Stadt zwi­schen Köln und Dins­la­ken statt­fin­det. Was wir hier genau machen, kann man in bereits vier Fol­gen auf duslog.tv ver­fol­gen.

Vor­her habe ich noch knapp 10.000 Zei­chen dar­über geschrie­ben, was uns hier mut­maß­lich erwar­ten wird. Die­sen Text fin­den Sie in der aktu­el­len Aus­ga­be der Zeit­schrift „Der Jour­na­list“ und auf journalist.de.

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Musik Rundfunk Digital

Wer wohnt schon in Düsseldorf?

Bochum/​Berlin, 18. Febru­ar 2011. Lukas Hein­ser und Ste­fan Nig­ge­mei­er haben heu­te in einer Pres­se­mit­tei­lung bekannt­ge­ge­ben, dass sie sich auch vom Aus­tra­gungs­ort Düs­sel­dorf nicht davon abhal­ten wer­den, den Euro­vi­si­on Song Con­test erneut mit einem Video­blog zu beglei­ten. Im ver­gan­ge­nen Jahr hat­ten sie sich ohne Sta­tiv und Wind­schutz nach Nor­we­gen durch­ge­schla­gen und mit ihrem OSLOG nach Mei­nung vie­ler Exper­ten einen maß­geb­li­chen Bei­trag zum Erfolg von Lena Mey­er-Land­rut geleis­tet.

Hein­ser und Nig­ge­mei­er selbst erran­gen in einem etwas weni­ger beach­te­ten Wett­be­werb den drit­ten Platz: in der Kate­go­rie Unter­hal­tung bei der Wahl zu den „Jour­na­lis­ten des Jah­res 2010“. Die Jury des „Medi­um Maga­zins“ fand, dass OSLOG „selbst­iro­nisch mit dem Medi­en­hype um Lena spiel­te“ und „vor­führ­te, wel­ches Poten­ti­al in einem sol­chen Blog ste­cken kann“. Hein­ser, des­sen Ehr­geiz von Ken­nern mit dem von Ste­fan Raab ver­gli­chen wird, kom­men­tier­te das mit den Wor­ten: „Beim nächs­ten Mal wer­den wir die­ses ver­damm­te Poten­ti­al aus­schöp­fen!‘ “

Wäh­rend die Per­so­nal­fra­ge nach der Absa­ge von Tho­mas Gott­schalk und Gün­ther Jauch ähn­lich schnell ent­schie­den war wie bei der deut­schen Inter­pre­tin, war der Name der OSLOG-Neu­auf­la­ge lan­ge offen. Ent­wür­fe wie dueslog.tv, dussellog.tv, und dorflog.tv wur­den schließ­lich ver­wor­fen zuguns­ten von DUSLOG.tv. Das bewähr­te Kon­zept aus ver­geig­ten Anmo­de­ra­tio­nen, exklu­si­ven Inter­views und ver­ges­se­nen Inter­pre­ten­na­men soll bei­be­hal­ten wer­den. Geplant ist aller­dings eine wei­te­re Qua­li­täts­stei­ge­rung. „Wir erwä­gen die Inves­ti­ti­on in einen Wind­schutz für das Mikro­fon“, sagt Hein­ser. Nig­ge­mei­er ergänzt: „Und ich wer­de dies­mal weni­ger Namen ver­wech­seln als letz­tes Jahr in Däne­mark.“

Die hei­ße Pha­se mit täg­li­chen Videobe­rich­ten beginnt Anfang Mai. Bereits heu­te wer­den die neu­en Sei­ten ein­ge­weiht, die von Mar­kus „Herm“ Her­mann frisch tape­ziert und mit einem noch moder­ne­ren Fern­seh­ge­rät aus­ge­stat­tet wur­den: Das Fina­le des deut­schen Vor­ent­schei­des wird ab ca. 20 Uhr in einem Live­blog auf duslog.tv beglei­tet.

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Musik Digital

Von der GEMA entstellt

Weil wir gera­de über­le­gen, wie wir inhalt­lich wie­der mehr Musik in die­ses Blog krie­gen, ohne Mona­te nach einer Ver­öf­fent­li­chung hilf­lo­se Kurz­re­zen­sio­nen in die Tas­ten zu hau­en (bzw. wie­der das Wich­tigs­te zu ver­ges­sen), habe ich mich mal über die Pod­cast-Kon­di­tio­nen bei der GEMA infor­miert.

Die Lizenz sieht unter ande­rem vor, dass ein­zel­ne Epi­so­den des Pod­casts nicht län­ger als 30 Minu­ten sein dür­fen und die Musik pro Pod­cast nicht mehr als 75% der Gesamt­län­ge der ein­zel­nen Epi­so­de ein­neh­men darf.

Außer­dem gilt:

Als Song wird jedes ver­wen­de­te Musik­werk gezählt, das weder Intro noch Out­ro ist. Dabei darf jedes Lied nur zur Hälf­te aus­ge­spielt wer­den, und es muss am Anfang und am Ende in das lau­fen­de Lied hin­ein­mo­de­riert wer­den (sog. „talk over“).

Das ist lus­tig, weil die GEMA gleich­zei­tig auf fol­gen­den Sach­ver­halt hin­weist:

Nicht umfasst ist zudem das Urhe­ber­per­sön­lich­keits­recht (§ 14 UrhG). Es muss unab­hän­gig von einer Pod­cas­ting-Lizenz beach­tet wer­den. Das bedeu­tet, dass die genutz­ten Musik­wer­ke ohne geson­der­te Ein­wil­li­gung der Berech­tig­ten nicht bear­bei­tet bzw. umge­stal­tet wer­den dür­fen (§ 23 UrhG). Eine Ver­let­zung des Urhe­ber­per­sön­lich­keits­rech­tes kann ins­be­son­de­re vor­lie­gen bei Ent­stel­lung eines Musik­wer­kes, eine uner­laub­te Bear­bei­tung kann vor­lie­gen bei Neu­tex­tie­rung oder sons­ti­gen Ver­än­de­rung eines Musik­wer­kes.

Was, bit­te, soll ein hal­ber und zuge­quatsch­ter Song sein, wenn kei­ne „Ent­stel­lung“?!

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Rundfunk

Programmhinweis: Tacheles

Die frü­he­ren Kol­le­gen von CT das radio haben neue Redak­ti­ons­räu­me (inkl. hoch­mo­der­nem News­room) bezo­gen und haben trotz klei­ner tech­ni­scher Schwie­rig­kei­ten sehr ernst­haft vor, heu­te Nach­mit­tag wie­der live auf Sen­dung zu gehen.

Aus irgend­wel­chen Grün­den hiel­ten sie es für eine gute Idee, mich an die­sem Tage ein­zu­la­den und so wer­de ich heu­te ab 20 Uhr in der Sen­dung „Tache­les“ zu Gast sein und über BILD­blog, Medi­en und Bochum (oder so ähn­lich) reden. Mit etwas Glück wird man uns außer­halb des Stu­di­os auch hören kön­nen – zum Bei­spiel per Web­stream.

Tache­les
am Mitt­woch, den 1. Dezem­ber 2010
um 20 Uhr
auf CT das radio

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Print Politik Gesellschaft

Siehste!

Hin­ter­her hat man es ja sowie­so immer gewusst. Im Nach­hin­ein ist jedem klar, dass es die rich­ti­ge Ent­schei­dung gewe­sen war, die Love­pa­ra­de 2009 in Bochum abzu­sa­gen. Aber was haben wir damals auf den Stadt­obe­ren rum­ge­hackt …

Gut, die Art und Wei­se der Absa­ge war pein­lich gewe­sen: Nach Mona­ten plötz­lich fest­zu­stel­len, dass die Stadt dann doch irgend­wie zu klein ist, deu­te­te ent­we­der auf erstaun­lich schwa­che Orts­kennt­nis­se hin – oder auf einen besorg­nis­er­re­gen­den „Das muss doch irgend­wie zu schaf­fen sein“-Aktionismus, der die Augen vor der Rea­li­tät ver­schließt. Letzt­lich haben sie es in Bochum noch gemerkt, die Schuld an der Absa­ge der Deut­schen Bahn in die Schu­he gescho­ben und Häme und Spott ein­fach aus­ge­ses­sen. Dass der dama­li­ge Poli­zei­prä­si­dent, der sich laut­stark gegen die Durch­füh­rung der Love­pa­ra­de aus­ge­spro­chen hat­te, neun Mona­te spä­ter in den vor­zei­ti­gen Ruhe­stand ver­setzt wur­de, hat­te ja ganz ande­re Grün­de.

Erstaun­lich aber: Von der Sicher­heit war in all den Arti­keln, Kom­men­ta­ren und Pres­se­mit­tei­lun­gen kaum die Rede. Das kam nur am Ran­de zur Spra­che:

Ganz ande­re Risi­ken bewe­gen Mar­tin Jan­sen. Dem Lei­ten­den Poli­zei­di­rek­tor wäre die Rol­le zuge­fal­len, den wohl größ­ten Poli­zei­ein­satz aller Zei­ten in Bochum zu koor­di­nie­ren. „Wir hät­ten die Love­pa­ra­de nur unter Zurück­stel­lung erheb­li­cher Sicher­heits­be­den­ken ver­tre­ten.“ Knack­punkt ist nach sei­ner Ein­schät­zung der Bochu­mer Haupt­bahn­hof.

Aber um die Sicher­heit der zu erwar­ten­den Men­schen­mas­sen ging es auch im Vor­feld der Duis­bur­ger Love­pa­ra­de öffent­lich nie, immer nur um die Kos­ten:

Fritz Pleit­gen, Vor­sit­zen­der und Geschäfts­füh­rer der Ruhr.2010, beob­ach­tet mit gro­ßer Sor­ge, wie sehr die Aus­wir­kun­gen der Finanz­kri­se den Städ­ten der Metro­po­le Ruhr zu schaf­fen machen. Beson­ders prä­gnant sei das aktu­el­le Bei­spiel Love­pa­ra­de in Duis­burg. „Hier müs­sen alle Anstren­gun­gen unter­nom­men wer­den, um die­ses Fest der Sze­ne­kul­tur mit sei­ner inter­na­tio­na­len Strahl­kraft auf die Bei­ne zu stel­len.“

Dabei hät­te das Argu­ment „Men­schen­le­ben“ bestimmt auch Dampf­plau­de­rer wie Prof. Die­ter Gor­ny beein­dru­cken kön­nen, der im Janu­ar mal wie­der das tat, was er am Bes­ten kann, und groß tön­te:

„Man muss sich an einen Tisch setz­ten und den Wil­len bekun­den, die Love­pa­ra­de durch­zu­füh­ren, statt klein bei­zu­ge­ben.“ Die Poli­tik müs­se sich dahin­ge­hend erklä­ren, dass sie sagt: „Wir wol­len die Ver­an­stal­tung und alle Kraft ein­set­zen, sie zu ret­ten!“

Gor­ny, der sonst kei­nen öffent­li­chen Auf­tritt aus­lässt, hat sich seit Sams­tag­nach­mit­tag zurück­ge­zo­gen. Er sei „schwer erschüt­tert“, erklär­te die Ruhr.2010 auf Anfra­ge, und füg­te hin­zu:

Wir haben beschlos­sen, dass für die Kul­tur­haupt­stadt aus­schließ­lich Fritz Pleit­gen als Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung spricht und bit­ten, dies zu respek­tie­ren.

Aber es gibt ja immer noch die Jour­na­lis­ten, die sich spä­tes­tens seit der denk­wür­di­gen Pres­se­kon­fe­renz am Sonn­tag­mit­tag als Ermitt­ler, Anklä­ger und Rich­ter sehen. Und als Sach­ver­stän­di­ge:

„We were the only news­pa­per that said: ‚No. Stop it. The city is not pre­pared. We will not be able to cope with all the­se peo­p­le,“

lässt sich Götz Mid­del­dorf von der „Neu­en Ruhr Zei­tung“ in der „New York Times“ zitie­ren.

Bei „Der Wes­ten“ for­der­te Mid­del­dorf bereits am Sonn­tag laut­stark den Rück­tritt von Ober­bür­ger­meis­ter Sau­er­land und kom­men­tier­te:

Auf die Fra­ge der NRZ, ob man nicht gese­hen habe, dass Duis­burg nicht geig­net ist für die Love­pa­ra­de ging der OB nicht ein, sprach von „Unter­stel­lung“ und wies mög­li­ches Mit­ver­schul­den der Stadt zurück.

Ich habe mich lan­ge durch alte Arti­kel gewühlt, aber nichts der­glei­chen gefun­den. Da das auch an der unfass­bar unüber­sicht­li­chen Archiv­su­che bei „Der Wes­ten“ lie­gen kann, habe ich Herrn Mid­del­dorf gefragt, nach wel­chen Arti­keln ich Aus­schau hal­ten soll­te. Eine Ant­wort habe ich bis­her nicht erhal­ten.

Wie kri­tisch die Duis­bur­ger Pres­se war, kann man zum Bei­spiel an Pas­sa­gen wie die­ser able­sen:

Die Orga­ni­sa­to­ren gaben sich am Diens­tag aller­dings sehr opti­mis­tisch, dass es kein Cha­os geben wer­de. „Die eine Mil­li­on Besu­cher wird ja nicht auf ein­mal, son­dern über den Tag ver­teilt kom­men“, so Rabe. Es sei zwar nicht aus­zu­schlie­ßen, dass der Zugang wäh­rend der zehn­stün­di­gen Ver­an­stal­tung kurz­zei­tig gesperrt wer­den müs­se, aber der­zeit gehe man nicht davon aus. Und wenn der Fall doch ein­tre­te, „dann haben wir ganz unter­schied­li­che Maß­nah­men, mit denen wir das pro­blem­los steu­ern kön­nen“, ver­spricht der Sicher­heits­de­zer­nent – bei den Details woll­te er sich nicht in die Kar­ten schau­en las­sen.

(Kri­tisch ist da der letz­te Halb­satz, neh­me ich an.)

Arti­kel wie der Kom­men­tar „Die Love­pa­ra­de als Glücks­fall“ vom 23. Juli oder die groß­spu­ri­gen Über­trei­bun­gen von Ord­nungs­de­zer­nent Rabe und Ver­an­stal­ter Lopa­vent die Kapa­zi­tät des Fes­ti­val­ge­län­des betref­fend sind plötz­lich off­line – „Tech­nik­pro­ble­me“, wie mir der Pres­se­spre­cher der WAZ-Grup­pe bereits am Diens­tag erklär­te.

Den (vor­läu­fi­gen) Gip­fel des Irr­sinns erklomm aber Rolf Hart­mann, stell­ver­tre­ten­der Redak­ti­ons­lei­ter der „WAZ“ Bochum. Anders als sei­ne Kol­le­gen, die sich hin­ter­her als akti­ve Mah­ner und War­ner sahen, schaff­te es Hart­mann in sei­nem Kom­men­tar am Diens­tag, völ­lig hin­ter dem The­ma zu ver­schwin­den:

Mei­ne Güte, war man Anfang 2009 über OB & Co her­ge­fal­len, als die Stadt Bochum die Love­pa­ra­de 2009 in Bochum absag­te.

„Man.“

Nach­trag, 1. August: Ste­fan Nig­ge­mei­er hat in der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Sonn­tags­zei­tung“ über das glei­che The­ma geschrie­ben.

Ihm hat Götz Mid­del­dorf auch geant­wor­tet:

Auf Nach­fra­ge räumt Mid­del­dorf ein, dass Sicher­heits­be­den­ken nicht das The­ma waren. „Wir waren immer gegen die Love­pa­ra­de, aber aus ande­ren Grün­den.“ Dann muss die „Inter­na­tio­nal Herald Tri­bu­ne“ ihn mit sei­nem Lob für die eige­ne, ein­zig­ar­ti­ge Weit­sich­tig­keit wohl falsch ver­stan­den haben? „Das ver­mu­te ich mal“, ant­wor­tet Mid­del­dorf. „Das ist nicht ganz rich­tig.“ Er klingt nicht zer­knirscht.

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Musik Digital

Auswärtsspiel: oslog.tv

Stat­ler & Wal­dorf, Abbott & Cos­tel­lo, Simon & Gar­fun­kel – die Lis­te glor­rei­cher Duos ist lang.

Und damit zu etwas völ­lig Ande­rem: In knapp zwei Wochen fin­det in Oslo der Euro­vi­si­on Song Con­test statt. Auf den Schul­tern von Lena Mey­er-Land­rut las­tet eine höhe­re Erwar­tungs­hal­tung als auf denen von Jogi Löw, denn es geht dar­um, nach 28 Jah­ren end­lich wie­der Welt­meis­ter Papst Meis­ter­sän­ger zu wer­den.

Aus Grün­den, die uns selbst nicht ganz klar sind und die wir noch nicht ein­mal mit „Alko­hol“ ange­ben kön­nen, fah­ren Ste­fan Nig­ge­mei­er und ich nach Oslo, um uns den gan­zen Irr­sinn aus der Nähe anzu­schau­en und klei­ne Fil­me dar­über ins Inter­net zu stel­len.

Die Pilot­fol­ge sehen Sie hier:

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Alles wei­te­re fin­den Sie dann auf oslog.tv.

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Rundfunk

Lucki de Funès

„Hal­lo, West­deut­scher Rund­funk? Ja, Hein­ser hier. Könn­te ich mal bit­te Ihren Chef-Beleuch­ter spre­chen?“

(Bei Nicht­ver­ste­hen der Über­schrift bit­te hier ent­lang.)

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Musik Digital

Programmhinweis: Simon den Hartog

Phil Coll­ins, Thom Yor­ke, James Dean Brad­field, … – die Lis­te der Sän­ger, die sich auch mal außer­halb ihrer Bands (Gene­sis, Radio­head, Manic Street Pre­a­chers) aus­to­ben woll­ten, ist lang. Jetzt also Simon den Har­tog.

Ab Sams­tag tourt der quir­li­ge Wahl-Köl­ner für eine Woche ohne sei­ne Kili­ans durch die Repu­blik, im Vor­pro­gramm spie­len die sehr emp­feh­lens­wer­ten An Hor­se (mehr zu denen bei den nächs­ten „Gesam­mel­ten Plat­ten“). Das sieht dann so aus:

03.04. Stutt­gart, Kel­ler
04.04. Erlan­gen, E‑Werk
05.04. Wies­ba­den, Schlacht­hof
06.04. Mar­burg, KFZ
07.04. Düs­sel­dorf, zakk
08.04. Osna­brück, Klei­ne Frei­heit
09.04. Ber­lin, Magnet
10.04. Hal­le, Objekt 5

Basti bei der Arbeit

Wer es (skan­da­lö­ser­wei­se) nicht zu den Kon­zer­ten schafft, muss auf eine Über­do­sis Kili­an nicht ver­zich­ten: Bas­ti Boensch, ver­ant­wort­lich für den Live­sound, wird ein exklu­si­ves Tour­blog schrei­ben. Und Sie ahnen nie, wo …

Äh, na gut.

Das Simon den Hart­blog
ab unge­fähr mor­gen
nur auf coffeeandtv.de

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Musik

Hier, dort und überall

Wenn ich end­lich mal dazu käme, mei­ne Bei­trä­ge für die „Gesam­mel­te Platten“-Rubrik im Febru­ar zu schrei­ben, könn­ten Sie mei­ne Emp­feh­lung des Debüt­al­bums „Ein biss­chen mehr Herz“ von Enno Bun­ger lesen.

Bis es so weit ist, ver­wei­se ich schon mal auf die Deutsch­land­tour des Tri­os, die mor­gen in Nürn­berg beginnt und die Band am Mitt­woch nach Köln führt.

Und für genau die­ses Köln-Kon­zert am 17. März 2010 um 20 Uhr im Blue Shell ver­lost Cof­fee And TV ein­mal zwei Gäs­te­lis­ten­plät­ze!

Alles, was Sie tun müs­sen, ist bis Diens­tag, 16. März 2010, 23:59:59 (das ist mor­gen), eine E‑Mail mit dem Stich­wort „Enno Bun­ger“ an gewinnegewinnegewinne@coffeeandtv.de schi­cken. Aus allen Ein­sen­dun­gen (jeder darf nur ein Mal schrei­ben) zieht unse­re Redak­ti­ons-Glücks­fee dann einen Gewin­ner, der am Mitt­woch +1 auf der Gäs­te­lis­te steht.

Die E‑Mails wer­den nach der Ver­lo­sung gelöscht, die Daten nicht an Drit­te wei­ter­ge­ge­ben. Der Rechts­weg ist aus­ge­schlos­sen.

Wei­te­re Tour­da­ten ste­hen auf ennobunger.de, wo es auch das Video zur neu­en Sin­gle „Hier & Jetzt“ zu sehen gibt.

Aber weil das zufäl­li­ger­wei­se auch mein Lieb­lings­lied auf dem Album ist, gibt es das Video auch hier (und jetzt) zu sehen:

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Nach­trag, 17. März:

Die Gewin­ne­rin wur­de inzwi­schen benach­rich­tigt, für alle Ande­ren gibt es noch genug Kar­ten an der Abend­kas­se.

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Leben Digital

Still wird das Echo sein

In mei­nem direk­ten Umfeld gibt es eini­ge Men­schen, die seit län­ge­rem glaub­haft vor­ge­ben, mich zu mögen. Sie haben mich unab­hän­gig von­ein­an­der auf­ge­for­dert, mit der Lek­tü­re von Tex­ten aus der Spar­te „Ero­tik“ auf Bild.de auf­zu­hö­ren. Irgend­was wer­de davon sicher in Mit­lei­den­schaft gezo­gen: Augen, Hirn, Rücken­mark – man ken­ne das ja.

Ande­rer­seits ist es auch immer wie­der ein Quell der Freu­de, sich die­se Tex­te vor­zu­neh­men – und sie sind häu­fig auf der Start­sei­te ver­linkt.

Zum Bei­spie­le die­ser hier über „15 selt­sa­me Lie­bes­krank­hei­ten“. Dass in dem Arti­kel irgend­wel­che gänz­lich unko­mi­schen Zita­te abge­feu­ert wer­den, die einen nicht gera­de dazu brin­gen, das Buch zu kau­fen, dem sie ent­stam­men, soll uns hier mal nicht inter­es­sie­ren.

Ent­schei­dend ist der Ein­stieg:

Paa­re beneh­men sich manch­mal schon selt­sam: Da kon­trol­liert SIE ihren Part­ner, ob er die Spül­ma­schi­ne in ihrem Sin­ne ein­räumt. Da wird ER miss­trau­isch, wenn ihr Orgas­mus nicht mul­ti­pel ist. Manch­mal ant­wor­ten ER und SIE frei­mü­tig vor Freun­den auf nicht gestell­te Fra­gen zu ihrem Sex­le­ben. Und dann

Ich unter­bre­che da gera­de mal und fra­ge Sie, wie es wohl wei­ter­geht mit jenem Satz, der da mit „Und dann“ durch­aus span­nungs­taug­lich anmo­de­riert wird.

Naa, haben Sie eine Idee?

Tada­aa:

Und dann wie­der star­ren bei­de schwei­gend in einen kar­gen Misch­wald.

Ich fürch­te, ich wer­de heu­te die gan­ze Nacht wach lie­gen und mich fra­gen, was das nun wie­der soll …