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Musik

Silence always wins

Es gibt Bands und Musiker, die begleiten einen ein Leben lang, ohne dass man es merkt. Als Patricia Kaas beim Grand Prix für Frankreich sang, überkam mich ein wohliger Erinnerungsschauer, der mich an viele Geburtstagsfeiern meiner Eltern denken ließ und an die unzähligen namenlosen Hits der Star-Chanteuse, die solche Veranstaltungen beschallt haben, als ich noch ein Kind war.

Bei a-ha kam diese Erkenntnis vor neun Jahren, als sich das norwegische Trio aus der Kreativpause zurückmeldete und mit “Minor Earth Major Sky” mal eben eines der besten Pop-Alben des Jahrzehnts veröffentlichte. Beim Konzert in der Arena Oberhausen (bei dem ein Freund und ich die einzigen Männer unter 30 waren und zur Strafe Reamonn als Vorgruppe ertragen mussten) dämmerte mir dann, wie viele a-ha-Lieder schon immer Teil meines Lebens gewesen waren. Allen voran natürlich “Take On Me”, diese unfassbar eingängige Achtziger-Hymne mit dem besten Musikvideo aller Zeiten, bei deren “Singstar”-Interpretation ich ungeschlagen bin.

Dreieinhalb Jahre ist das letzte a-ha-Album “Analogue” alt, das bei etwas kredibileren Künstlern als “beeindruckend dichtes Alterswerk” durchgegangen wäre, bei den ewigen Posterboys aber weitestgehend ignoriert wurde. Zeit für etwas Neues, zum Beispiel die Single “Foot Of The Mountain”, die letzte Woche beim Finale von “Germany’s Next Topmodel” in einer spektakulären Bühne der Weltöffentlichkeit präsentiert wurde:

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(Diese komischen Kisten scheinen übrigens sehr Frisurfeindlich gewesen zu sein.)

Man muss den Song vielleicht ein paar Mal hören, bevor er sich einem erschließt. Aber wenn man sich einmal an die stellenweise unkonventionelle Gesangsmelodie gewöhnt, wenn man die “Disarm”-Glocken im Refrain entdeckt und mal auf den zwischen Zynismus und Pathos schwankenden Refrain geachtet hat, dann will man den “Repeat”-Schalter gar nicht mehr zurückstellen. (Sie ahnen: Im Moment ist es etwas anstrengend, mit mir zusammenzuwohnen.)

Das Album, das auch “Foot Of The Mountain” heißen wird, erscheint in Deutschland am 19. Juni.

PS: Sehen Sie sich bitte auch unbedingt diese außergewöhnliche Liveversion von “Take On Me” an!