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Uschi Blum macht Lokalredakteure schwach

Hape Kerkelings neue Komödie “Ein Mann, ein Fjord” läuft am 21. Januar um 20:15 Uhr im ZDF. Für den Film hat der Komiker ein alte Rolle reaktiviert, die auch schon in “Kein Pardon” zu sehen war: die der Schlagersängerin Uschi Blum.

Weil man das eben heutzutage so macht, bekam Uschi Blum eine Art Viralkampagne spendiert. Das ist zwar bei einem kostümierten Prominenten ein wenig albern, aber mit eigenem MySpace-Profil, offizieller und Agentur-Website (vor dem Anklicken die Lautsprecher runterdrehen!) durchaus aufwendig und mit … äh: Liebe zum Detail gemacht.

Natürlich hat man auch an eine fiktive Biographie gedacht und die besagt, dass Uschi Blum als Hildegard Sterczinski in Dinslaken geboren wurde, sie 1978 4. bei der Wahl zur “Miss Dinslaken” war und sie einige Jahre das Hunde-Nagelstudio “Uschi’s Pfötchen-Salon” in der Dinkelgasse in Dinslaken betrieb.

Nun ist es offen gestanden nur so mittelabsurd, ein Schlagersternchen ausgerechnet aus Dinslaken kommen zu lassen, wenn doch schon der König des Popschlagers dort zuhause ist. Aber als inoffizieller Stadtblogger Dinslakens habe ich natürlich trotzdem versucht, über sein Management Kontakt mit Hape Kerkeling aufzunehmen. Dass der im Moment fleißig Promo macht und nicht auf die Anfragen jedes Feld-, Wald- und Wiesenbloggers reagiert, kann ich durchaus verstehen. Offenbar ist es aber auch den Kollegen in der Lokalredaktion der “Rheinischen Post” (für die ich früher geschrieben habe) nicht gelungen, eigene O-Töne des beliebten Komikers zu bekommen, weswegen man dort den Helbseiter, der wohl unbedingt in die Samstagsausgabe sollte, irgendwie anders füllen muss.

Sie können den Artikel gerne selbst mit der offiziellen “Biographie” und den weiteren Promotexten vergleichen, ich hab Ihnen aber die wichtigste Eigenkreation des Autors hier mal kurz rüberkopiert:

Die [Internetseite] von Uschi ist der Hammer.

Nun ist es vielleicht etwas anderes, ob man eine (fiktive) Künstlerbiographie in weiten Teilen für einen redaktionellen Text übernimmt, oder einfach Werbetexte für Unternehmen abschreibt (wie “RP Online” das ja schon mal macht).

Trotzdem hat der Artikel aus der “Rheinischen Post” in meinen Augen wenig mit Journalismus zu tun. Sein Autor Ralf Schreiner versäumt es, auch nur ein Mal auf die Presseinfo hinzuweisen. Nach einer Einleitung, in der Kerkelings Verkleidung erklärt, folgt über sechs Absätze der leicht modifizierte Promotext. Sowas kann man machen, wenn man Konzerte von Bergarbeiterchören oder Nachwuchsbands ankündigen will — aber nicht, wenn man aus eigenem Antrieb ein großes Porträt für die Samstagsausgabe schreibt.

Die “Neue Rhein Zeitung”, das andere Blatt mit Dinslakener Lokalredaktion, hat am Samstag ebenfalls einen großen Artikel über Uschi Blum gebracht — der allerdings im Super-Duper-Onlineportal Der Westen nicht zu finden ist. Dort steht im Wesentlichen das Selbe drin (Dinslaken, “Miss Dinslaken”, “Uschi’s Pfötchen-Salon”), aber wesentlich kürzer und sogar anmoderiert:

Außerdem hat Uschi im Internet ihren lesenswerten Lebenslauf veröffentlicht. Daraus:

Auch dass die “NRZ” bei der Kontaktaufnahme mit Kerkeling gescheitert ist, erfährt der Leser. Verpackt in einen Infokasten, der zumindest eine nähere Auseinandersetzung mit dem Gegenstand nahelegt:

Warum ausgerechnet Dinslaken? Im vergangenen Jahr ließen ein Ehepaar, das sich mit einem anderen aus Dinslaken ein Hotelzimmer teilen musste und dafür Rabatt bekam (Cartoon "Hippenstocks Strategen", Süddeutsche Zeitung), ein weiterer Cartoon und eine Äußerung von Roger Willemsen die Frage aufkommen: Warum ausgerechnet Dinslaken? Hat Dinslaken einen lustigen Klang? Steht Dinslaken für etwas Besonderes? Für das Nirgendwo? Das Kleinstädtische? Das Geheimnisvolle? Oder für das Ende der Welt? Zumindest Hape Kerkeling konnte es uns nicht beantworten. Er sei bis Ende 2010 zu ausgebucht, um derartigen Anfragen nachzukommen, teilte sein Büro mit.

Ich glaube, ich sollte mich bei Roger Willemsen entschuldigen

Mit Dank auch an Michael M. für den Hinweis und an meine Mutter für den Scan!

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Rundfunk Digital

Von der Attraktivität deutscher TV-Nachrichten

Sie werden es mittlerweile alle mitbekommen haben: Gestern Nachmittag (Ortszeit) fielen bei einem Airbus A320 kurz nach dem Start am La Guardia Airport beide Triebwerke aus und der Pilot musste die Maschine auf dem Hudson River notlanden.

Dass alle 155 Insassen überlebt haben, darf man wohl getrost als ziemliches Glück bezeichnen: zwar ist der Hudson einigermaßen breit und frei von Brücken und damit – im Gegensatz zum East River auf der anderen Seite Manhattans – durchaus für Notwasserungen geeignet, aber ein Flugzeug auf einem viel befahrenen Fluss aufzusetzen und es anschließend zu evakuieren, während es langsam im eiskalten Wasser untergeht, das zählt schon zu den außergewöhnlicheren Aufgaben eines Linienpiloten.

Wer gestern Abend unserer Zeit beim Microblogging-Dienst twitter reingeschaut hat, wurde über die Lage bestens informiert: als eine der ersten Meldungen gab es ein Foto, das Janis Krums, der zufällig auf einer der Fähren im Hudson und damit direkt am Unfallort war, mit seinem iPhone gemacht hatte. twitpic.com brach zeitweise unter dem Ansturm zusammen und ziemlich viele Nachrichtenseiten berichteten darüber.

Wer mit einem Liveticker von Augenzeugen und ebenfalls twitternden Nachrichtenagenturen versorgt wurde, für den waren die Informationen, mit denen das deutsche Fernsehen seine Zuschauer zu beglücken versuchte, natürlich ein Desaster. Statt einfach “ins Internet” zu gucken, griff man lieber auf dünne Agenturmeldungen und Reporter vor Ort zurück.

Dabei ist es ein überholter Irrglaube der Nachrichtenmacher, bei einem Ereignis erst mal an den Ort des Geschehens schalten zu müssen. Dort steht dann ein überforderter Reporter den Rettern im Weg rum und kann seine Eindrücke schildern — wobei er sich natürlich gerade gar keine eigenen Eindrücke verschaffen kann, weil er ja in einer zwar atmosphärischen, aber weitgehend Informationslosen Schalte mit einem wissbegierigen Reporter gefangen ist. Wenn er Glück hat, hat er vorher einen Passanten fragen können, ob der einen lauten Knall gehört habe.

Nun würde ich nicht so weit gehen und sagen, das Internet könne schon jetzt das Fernsehen ersetzen. Wenn sich meine Großeltern, Eltern und viele meiner Freunde über derartige Ereignisse informieren wollen, schalten sie natürlich irgendeinen Nachrichtensender ein und auch ich hatte zwischendurch CNN laufen, wo Wolf Blitzer einen der Passagiere gerade telefonisch derart mit Fragen löcherte, als müsse er selbst noch in dieser Nacht den Untersuchungsbericht der Luftaufsichtsbehörde verfassen.

Aber was die deutschen Nachrichtensendungen da über den Äther schicken, war eine dumpfe Mischung aus Kaffeesatzlesen mit Tante Mimi, Onkel Heinz erzählt vom Angeln und Klein-Fritzchen erzählt seiner Mutti, wie es in der Kirche war, obwohl er währenddessen Fußballspielen war.

“Zahlreiche Fährschiffe versuchen, Überlebende zu retten”, teaserte RTL sein “Nachtjournal” an, was wohl ebenso richtig, aber weit weniger dramatisch war als das “Es gibt keine Anzeichen für einen Terroranschlag”, mit dem Gabi Bauer die ARD-Nachrichtenattrappe “Nachtmagazin” eröffnete, bevor sie eine Viertelstunde später Thorsten Schäfer-Gümbel mit der Frage, wie wichtig Sex im Wahlkampf sei (gemeint war wohl eher “Sexappeal”), völlig aus der Fassung brachte.

Den besonderen Ernst der Lage konnte man daran erkennen, dass n-tv seine geplanten “National Geographic”-Reportagen kippte und live auf Sendung ging. Während CNN, Fox News, MSNBC und BBC World ziemlich beeindruckende Live-Bewegtbilder aus New York hatten (die Hubschrauber der großen Networks schweben ja eh die ganze Zeit über der Stadt), hatte n-tv einen Moderator im Studio, mehrere “Breaking News”-Laufbänder, ein paar Fotos und einen Reporter am Telefon. Und der sagte, wenn ich ihn nicht völlig falsch verstanden habe, dass es wohl “bald” die ersten Handy-Fotos und -Videos im Internet zu sehen geben würde. Zu diesem Zeitpunkt war twitpic bereits down und bei flickr gab es jede Menge Fotostrecken und Einzelbilder zu sehen. Sogar erste Witze.

Es geht mir gar nicht darum, Internet und Fernsehen gegeneinander ausspielen zu wollen — und die Zeitungen von heute waren schon gedruckt, bevor das Flugzeug überhaupt abgehoben hatte. Aber ich denke, dass auch die Menschen, die nicht bei twitter, flickr und Facebook unterwegs sind, ein Anrecht auf aktuelle Informationen haben. Und die bekommt man heute nun wirklich so einfach und billig wie noch nie. Auch als Nachrichtenredakteur des deutschen Fernsehens.

Nachtrag, 20:20 Uhr: Auch meine Freunde von “RP Online” berichten über die Fotos bei twitter und bei flickr.

Das Sensationelle daran: Sie schaffen das ohne einen einzigen Link!

Nachtrag, 17. Januar, 00:23 Uhr: Zwei Tweets später hat “RP Online” alles verlinkt.

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Print Digital

Brüste – Jetzt auch in Deutschland!

Facebook findet stillende Mütter obszön und löscht Bilder von Brust und Baby.

schrieb die “taz” gestern. Auslöser war vermutlich eine Protestaktion von stillenden Müttern vor der Hauptverwaltung von Facebook, die von etwa 11.000 Menschen online begleitet wurde, indem diese Stillfotos zu ihren Userbildchen machten. Facebook hatte nämlich immer mal wieder Fotos, auf denen zu viel Brust zu sehen gewesen war, einfach gelöscht. Und in diesem “immer mal wieder” liegt der Knackpunkt, den der “taz”-Artikel verschweigt.

Anders als beispielsweise heise.de am 31. Dezember 2008 schrieb, hatte die Plattform damit nämlich nicht “im Herbst dieses Jahres angefangen”, sondern bereits im Jahr 2007 — ein Blick in die Facebook-Gruppe “Hey, Facebook, breastfeeding is not obscene!” hätte da ausgereicht.

Aber “taz” und Heise sind nicht die einzigen deutschen Medien, die erst durch die Berichte englischsprachiger Medien über die Protestaktion aufgewacht sind: Stern.de, das “Netzgeflüster” der “Hannoverschen Allgemeinen Zeitung”, der Mediendienst Meedia, “RP Online” natürlich und Zoomer.de (“Doch was sich die interne Zensur des Onlinenetzwerkes jetzt geleistet hat, geht überhaupt nicht”) — sie alle tun so, als sei der Umstand, dass Facebook solche Bilder löscht, eine Neuigkeit.

Bild.de, wo es natürlich eine Bildergalerie mit stillenden Müttern gibt, schreibt:

Ausgelöst hat den Wirbel Kelli Roman (23) aus Kalifornien.

Gemeint ist damit jene Kelli Roman, die das “Time”-Magazin kürzlich zu der ganzen Sache interviewt hatte, und neben deren Foto die “Time”-Redakteure folgenden Satz geschrieben hatten:

This photograph of Kelli Roman breastfeeding her baby was removed from Facebook a year and a half ago.

Und wenn Sie das Gefühl haben, über diese ganze Facebook-löscht-Stillfotos-Nummer schon mal vor längerer Zeit gelesen zu haben: das kann natürlich sein …

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Print Sport

Von der Bedeutung, Ernst zu sein

Ich wollte das vergangene Jahr nicht schon wieder mit der Mediengruppe RP beenden, aber das hier ist noch liegen geblieben und muss raus:

Die “Rheinische Post” ist aufgrund ihrer geographischen Verortung ein wichtiges Medium, wenn es um meinen Lieblingsverein Borussia Mönchengladbach geht. Und die Redaktion macht ihre Arbeit da in der Regel gar nicht mal schlecht.

Aber was die “RP” da am Silvestermorgen noch rausgehauen hat, das war irgendwie merkwürdig:

Borussia Mönchengladbach: Liegt über dem Klub ein Fluch?

Hat “Bild” die feindliche Übernahme der “Rheinischen Post” endlich abgeschlossen?

Nein, die Lage ist viel … ernster:

Fußball ist nicht witzig. Fußball ist eine ziemliche ernste Angelegenheit. Darüber macht man keine Späße. Ehrlich. Schon gar nicht, wenn man Fan von Borussia Mönchengladbach ist.

Sie erkennen an dem eingeschobenen “Ehrlich”, dass sich hier gleich jemand am schlimmsten und gleichzeitig unzerstörbarsten Lokaljournalismus-Genre versuchen wird: der Glosse.

Auch optisch ist der Text eine Herausforderung, werden zusammengehörende Nebensätze doch nicht nur durch einen Punkt, sondern gleich auch noch durch einen Absatz auseinandergerissen:

[…] Es wurden zwar fast nur noch Herren mit klangvollen Namen (darunter ein gewisser Kahé) verpflichtet.

Etwas in Vergessenheit ist dabei aber offensichtlich geraten, dass die Koordination zwischen Hirn und Beinen beim Fußball einen nicht zu unterschätzenden Anteil einnimmt. […]

Und weil bei der Mediengruppe RP Dada ja bekanntlich groß geschrieben wird, hier noch ein Potpourri unzusammenhängender Sätze:

Dank gilt in diesem Zusammenhang den Produzenten von Handy-Klingeltönen in Form der Vereinshymne „Die Elf vom Niederrhein“. Neulich in der Regionalbahn war es dann mal wieder so weit. Anruf, Hymne, Klagelied. „Ja, ja“, raunzt ein älterer Herr von nebenan hinüber und lächelt dabei so verständnisvoll, als ob er ein Kleinkind aufmuntern will, das beim Murmelwerfen eine ziemlich lange Pechsträhne hat, „kommen bestimmt auch wieder bessere Zeiten.“

Der Text endet übrigens mit dem Satz:

Manche verstehen einfach den Ernst der Lage nicht.

Mir geht’s da ganz anders.

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Digital

Heute im Premium-Angebot

Liebes-Aus: Boris sucht nach der großen Liebe. Nächstes Jahr: Franka Potente will heiraten. Liebes-Aus: Becker trennt sich von Sandy.

RP Online-Geschäftsführer Oliver Eckert muss derzeit viel Kritik einstecken: das Internetangebot der “Rheinischen Post” wird fast täglich von Deutschlands bekanntesten Bloggern mit Häme überzogen. Zu bunt, zu nachlässig recherchiert, zu “klickgeil” heißt es immer wieder.

Bei Meedia gibt es ein Interview mit Oliver Eckert, dem Geschäftsführer von “RP Online”.

Der beantwortet dort die Fragen, ob er der Prügelknabe der Blogosphäre sei (“Nein, überhaupt nicht.”), warum die Texte auf dem von ihm verantworteten Portal mitunter klingen, als seien sie von einem Achtjährigen geschrieben worden (diese Frage wurde leider nicht wörtlich gestellt, er schob es aber aufs “Newsflow-Prinzip”), und wie viel Boulevard “eine erfolgreiche Webseite” vertrage brauche (“Unsere beiden Ressorts Gesellschaft und Panorama machen jeweils nur einen einstelligen Prozentsatz unserer Gesamtreichweite aus.”).

Fragen wie die, ob das Redaktionssystem von “RP Online” so etwas wie eine Rechtschreibprüfung habe, oder wie es offensichtliche Schleichwerbung in das erfolgreichste deutsche Regionalportal schafft, wurden leider nicht gestellt.

Man erfährt nicht also viel neues, außer dass “RP Online” ein “Premium-Angebot” sei. Und das ist vermutlich so etwas ähnliches wie eine “Premium-Brauerei”.

Oder so.

[via Katti]

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Digital

PR Online (2)

Heute Morgen stolperte ich bei meinen Freunden von “RP Online” im Reise-Ressort über einen Artikel:

Für 39 Euro durch Deutschland: Aldi verkauft Germanwings-Tickets (RPO). Am 30. Oktober startet Aldi mit dem Verkauf von Flugtickets der Billig-Airline Germanwings. Die Flüge der Lufthansa-Tochter werden bundesweit zum Komplettpreis von 39 Euro angeboten.

“Hmmmmmm”, dachte ich. “Wenn ‘Bild’ das in der Print-Ausgabe macht, ist es Schleichwerbung…” (s. BILDblog)

Nun gilt der Pressekodex zwar noch nicht für Online-Medien, aber das ist Gerichten im Zweifelsfall auch egal. Allein der Text des Artikels legte den Schluss nahe, dass das Autorenkürzel “RPO” da mal wieder völlig fehl am Platze war.

Und siehe da: der Artikel war eine nur mäßig umgeschriebene Pressemitteilung des Reiseveranstalters Berge & Meer, der für Aldi die Reisen abwickelt.

Zum Vergleich:

Pressemitteilung “RP Online”
Am 30. Oktober startet ALDI mit dem Verkauf von Flugtickets der deutschen Günstig-Airline Germanwings. Die Flüge der Lufthansa-Tochter werden über ALDI-Reisen bundesweit zum Komplettpreis von 39 Euro angeboten. Am 30. Oktober startet Aldi mit dem Verkauf von Flugtickets der Billig-Airline Germanwings. Die Flüge der Lufthansa-Tochter werden bundesweit zum Komplettpreis von 39 Euro angeboten.
Die Tickets sind online über www.aldi-reisen.de oder telefonisch buchbar. Im Preis enthalten sind alle Steuern und Gebühren, die Kreditkartengebühr, der Kerosinzuschlag sowie der Transport eines Koffers. Die innerdeutschen Oneway-Flüge können bis zum 27. November bei ALDI gebucht werden, geflogen werden muss bis zum 31. März 2009. Die Tickets sind online über www.aldi-reisen.de oder telefonisch buchbar. Im Preis enthalten sind Steuern und Gebühren, die Kreditkartengebühr, der Kerosinzuschlag sowie der Transport eines Koffers. Die innerdeutschen Oneway-Flüge können bis zum 27. November gebucht werden, geflogen werden muss bis zum 31. März 2009.
“Die Sonderaktion”, so Reiner Meutsch vom ALDI-Reisepartner Berge & Meer, “startet zum Auftakt des erweiterten ALDI-Reiseangebotes.” Im November liegt erstmals ein 16-seitiger Katalog mit aktuellen Monats-Schnäppchen sowie Frühbucher-Angeboten für 2009 in allen Filialen von Deutschlands größtem Discounter aus. Telefonische Buchungen unter 0180 5/70 20 70 (ALDI NORD) und 0180 5/70 30 70 (ALDI SÜD), Internet: www.aldi-reisen.de  
Download von weiteren Infos und Fotos unter www.tourtipp.net im Bereich Kunden/Berge & Meer. Die Tickets sind vom 30. Oktober 2008 an bei ALDI buchbar.  
Beratung und Buchung erfolgen sieben Tage die Woche von 8 bis 22 Uhr unter 0180 5/70 20 70* für ALDI NORD und 0180 5/70 30 70* für ALDI SÜD durch Urlaubsexperten von Deutschlands erfolgreichstem Reise-Direktanbieter Berge & Meer. (* EUR 0,14/Min aus dem deutschen Festnetz, abweichende Mobilfunknetzpreise möglich). Beratung und Buchung erfolgen sieben Tage die Woche von 8 bis 22 Uhr unter 0180 5/70 20 70* für Aldi Nord und 0180 5/70 30 70* für Aldi Süd durch Urlaubsexperten. (* EUR 0,14/Min aus dem deutschen Festnetz, abweichende Mobilfunknetzpreise möglich).

Meine Fragen (“Was ist an dem Artikel auf ‘RP Online’ anders als bei dem in ‘Bild’? Inwiefern glauben Sie, dass es sich bei Ihrem Text NICHT um Schleichwerbung handelt?”) an Franziska Bluhm, die stellvertretende Chefredakteurin von “RP Online”, blieben bisher unbeantwortet — allerdings sah der Artikel kurz darauf deutlich anders aus:

Es ist ein Fehler aufgetreten: Die von Ihnen aufgerufene Seite /reise/news/630877/Aldi-verkauft-Germanwings-Tickets.html ist leider nicht verfügbar. Wählen Sie bitte eine Kategorie oder
verwenden Sie die Suche, um zum gewünschten Thema zu gelangen.

Nachtrag, 15:30 Uhr: Frau Bluhm hat mir gerade gemailt. Hier ihre, von Grußformeln bereinigte, Antwort im Wortlaut:

vielen Dank für Ihren Hinweis, wir haben den Text offline genommen.

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Digital Sport

“RP Online” macht alles richtig

Es ist wohl eine etwas kompliziertere Geschichte, das mit dem Transfer von René Adler vom VfB Leipzig zu Bayer Leverkusen, den vereinbarten Zusatzzahlungen und der anschließenden Pleite des VfB. Jetzt wurde aber wohl entschieden, dass Bayer Leverkusen keine Nachzahlungen mehr an den VfB Leipzig leisten muss.

So weit haben das wohl auch die Redakteure der “Rheinischen Post” bzw. von “RP Online” verstanden, die gleich zwei Artikel mit dem Satz

Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen kommt wohl um Nachzahlungen in Millionenhöhe für Nationaltorwart Rene Adler herum.

beginnen lassen.

Etwas merkwürdig sind allerdings die Überschriften, die die beiden (ansonsten wortgleichen) Artikel zieren:

Bayer 04 Leverkusen: Rene Adler kostet Bayer noch mehr

Nachtrag, 24. Oktober: Nachdem sich “RP Online” bis Mitternacht auch von vier Leserkommentaren zur Überschrift nicht zu einer Überarbeitung derselben hatte bewegen lassen, wurden beide Texte heute Morgen überarbeitet:

Keine Nachzahlungen für Adler

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Digital

Reisverdächtig

“RP Online” hat das coming out ((Verzeihen Sie mir hier diese Sick-igkeit, aber es heißt “coming out”. Geoutet wird man von anderen und nicht von sich selbst!)) der Fernsehmoderatorin Dunja Hayali zum Anlass genommen, eine neuneinhalbzeilige Meldung zum Thema und eine 12-teilige Bildergalerie mit den üblichen Schwuppen und Lesben rauszuhauen (man kennt das ja).

Einer der Leser kommentierte das wie folgt:

Reissack-Umfall-Zähler. Dieser wäre weitaus interessanter als solche Meldungen. Kann als Ticker auf Ihrer Startseite installiert werden. Gerne auch unterteilt nach Reisorten.....

Ich bin sicher, in der Redaktion wird bereits fieberhaft an einer Umsetzung gearbeitet.

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Digital

Heinsern für Anfänger

Ich hab keinen Bock mehr!

Hier ist ein Artikel von “RP Online”, in dem ein paar eigenwillige Schreibweisen und Produktnamen versteckt sind. Mögliche Verweise auf Achtjährige verbieten sich aus Respekt vor eben diesen.

Machen Sie selbst was damit, mir hat’s mein Arzt verboten!

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Digital

Spaß mit MS Paint

Und noch schnell eine Personalmeldung vor Feierabend: “RP Online” hat einen neuen Creative Director.

Madonna Ex-Männer und - Frauen

Er heißt Fritzchen Müller, ist acht Jahre alt, und hat bis gestern beim aufstrebenden Mediendienst turi2.de gearbeitet.

Aus Anlass seines Weggangs zeigt Coffee And TV noch einmal seine schönsten Arbeiten der letzten Wochen:

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Merkwürdige Grafik bei turi2.de

Hinweis: Bei den gezeigten Grafiken handelt es sich um Original-Screenshots der jeweiligen Seiten. Wirklich.

Nachtrag, 17. Oktober: Fritzchen Müllers Karriere bei “RP Online” scheint schon wieder beendet. Seine aufwändige Fotomontage wurde ersetzt, die Überschrift behutsam an die deutsche Sprache angepasst:

Madonna: Ihr bewegtes Liebesleben

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Digital

PR Online

Preisfrage: Was ist das?

Eine Flasche Bier

a) Eine Flasche Bier.
b) Ein Werbefoto von Bitburger.
c) Ein Teil einer Bildergalerie bei “RP Online”.
d) Wichtiger redaktioneller Inhalt.

Machen wir’s kurz: So wie es aussieht, sind alle vier Antworten richtig.

Die Brauerei Bitburger hat eine neue Flasche auf den Markt gebracht, die laut Pressemitteilung durch “stilvolles und modernes Design” überzeugt. Und offenbar überzeugte sie zumindest Christian Kurth, der für das Wirtschaftsressort bei “RP Online” einen Artikel darüber schrieb.

Nun kann man sagen, die Einführung einer neuen Bierflasche habe einen gewissen Nachrichtenwert — und über neue Automodelle würde ja auch ständig berichtet.

Schon fraglicher ist, warum man dieser Meldung eine fünfteilige Bildergalerie anhängen muss, die nicht nur die Flasche in mehreren Positionen zeigt, sondern auch offensichtliche Werbeszenarien:

Junge, hübsche Menschen trinken Bitburger.

Junge, hübsche Menschen trinken noch mehr Bitburger.

Weil man sich für solche Fotos nur schwer Bildunterschriften ausdenken kann, wurde einfach der Artikel-Text absatzweise reinkopiert. So kann der Leser Sätze wie

Selbstzweifel kamen auf. Zu viel getrunken? Nein, das ist erst die zweite Flasche. Aber was ist es dann? Ein Produktionsfehler? Schnell im Kasten nachgeschaut. Tatsächlich – alle Flaschen sind gleich, alle Flaschen haben diesen Knick. Was hat sich die Brauerei Bitburger nur dabei gedacht, die klassische NRW-Flasche zu verändern?

gleich zwei Mal lesen. (Aber das kennen wir ja schon.)

Auf die Spitze getrieben wird der redaktionelle Inhalt durch die kleine Infobox “Die Brauerei”, die unter dem Artikel verlinkt ist:

Die Brauerei: Die Bitburger Brauerei, 1817 in der Südeifel gegründet, zählt zu den bedeutendsten Premium-Brauereien Deutschlands. Mit über 4 Millionen Hektolitern ist Bitburger eine der größten nationalen Pilsmarken. Herausragend ist ihre Position in der Gastronomie, wo Bitburger Premium Pils mit seinem fassfrischen Geschmack seit Jahrzehnten die Spitzenposition einnimmt. Bitburger ist das meistgezapfte Pils an deutschen Theken. Deutschlandweit führen über 43.000 Gastronomieobjekte Bitburger Premium Pils.

Wie Sie vermutlich schon den Formulierungen “Premium-Brauerei” und “fassfrischer Geschmack” entnehmen konnten, handelt es sich dabei um einen Pressetext der Bitburger-Brauerei, den “RP Online” weiterverbreitet.

Franziska Bluhm, die stellvertretende Chefredakteurin von “RP Online”, schrieb mir auf Anfrage:

[E]s handelt sich bei dem Text weder um Werbung, Promotion oder einen anderen als Anzeigen zu kennzeichnenden Inhalt. Ein Erlebnis im Supermarkt und das Erscheinen der Pressemitteilung haben unseren Redakteur veranlasst, eine Geschichte dazu zu schreiben.

Eine Pressemitteilung von September, offenbar.

Nachtrag, 13:54 Uhr: Obwohl das ja alles total in Ordnung war, hat “RP Online” den Info-Kasten dann doch noch ein bisschen verändert:

Die Brauerei: Die Bitburger Brauerei, 1817 in der Südeifel gegründet, zählt zu den bedeutendsten Premium-Brauereien Deutschlands. Mit mehr als vier Millionen Hektolitern ist Bitburger eine der größten nationalen Pilsmarken.

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Emfohlen

Setzen Sie sich erst mal!

Atmen Sie tief durch.

Nehmen Sie einen Rotstift und umkringeln Sie das heutige Datum auf ihrem Kalender.

Ich muss Ihnen nämlich jetzt eine Klickstrecke empfehlen. Bei “RP Online”.

Ich glaube, es ist das erste Mal in der Geschichte von “RP Online”, dass eine Bildergalerie mit einem Namen versehen wurde. Insofern will ich Thomas Grulke ganz direkt loben für etwas, das eigentlich eine onlinejournalistische Selbstverständlichkeit sein sollte — aber für “RP Online” gelten ja spezielle Regeln.

Herr Grulke hat alle Trainer von Borussia Mönchengladbach von 1964 bis heute zusammengestellt und dabei nicht nur auf doofe, nichtssagende Fotos gesetzt, wie es in seinem Hause sonst üblich ist.

Das Ergebnis erinnert viel mehr an ein Autoquartett: Foto, Dauer der Amtszeit, Bundesligaspiele mit Borussia, Punkteschnitt und Erfolge sind bei jedem extra aufgeführt. Zwar wären die Daten in einer Tabelle besser vergleichbar, aber irgendwie erscheint mir auch das Konzept “Bildergalerie” in diesem Fall angemessen.

Gut, es tut ein bisschen weh, sich noch einmal an die Tage mit Hannes Bongartz, Ewald Lienen oder Dick Advocaat erinnern zu müssen und viele der Namen (Trainer von 1964-1987: drei, Trainer von 1987 bis heute: fünfzehn) hatte ich als Fan nicht ohne Grund verdrängt, aber was soll’s.

Eine Antwort auf die Frage, was bei der Borussia eigentlich falsch läuft, bietet die Klickstrecke zwar auch nicht, aber immerhin kann man noch einmal in Erinnerungen an gute und noch schlechtere Zeiten schwelgen:

“Die Trainer-Galerie von Borussia Mönchengladbach” bei “RP Online”