Kategorien
Digital

Embedded journalism

In der vergangenen Woche tauchte bei YouTube ein Video auf, dass den russischen Oppositionspolitiker und Ex-Schachweltmeister Gari Kasparow auf einer Veranstaltung zeigt. Plötzlich kommt ein männliches Genital mit Rotorblättern herangeschwebt, das von einem Personenschützer Kasparows unschädlich gemacht wird.

Soweit eine ganz interessante Geschichte und ein recht witziges Video. Bei “RP Online” entschied man sich heute, darüber zu berichten – und zwar in Form eines kleinen Einleitungstextes und einer sechzehnteiligen Bildergalerie. Wer sich durch die durchgeklickt hat, wird mit einem Link zum Video belohnt.

Das ganze Elend in sechzehn Bildern (klicken Sie auf den Streifen für die Großansicht):

“RP Online” fotografiert ein YouTube-Video ab

Wer nicht so viel klicken will:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

[Direktlink]

Überhaupt scheint es bei “RP Online” keine festen Regeln zu geben, wie man mit YouTube-Clips umzugehen hat: mal werden sie in den Artikel eingebunden (wie im Falle der “Nackt-Stewardess”, des “peinlichen Microsoft-Videos” oder der Neujahrsansprache von Guido Westerwelle), mal wird das entsprechende Video immerhin verlinkt (wie im Artikel über das “irre Gespenst”, in der Bildergalerie über den “irren Youtube-Hype um Rick Astley” oder eben ganz am Ende von Bildergalerien), und mal müssten die Leser das Video schon selbst suchen (wie bei dem “mysteriösen Zwerg” oder – besonders merkwürdig – der vierundzwanzigteiligen Bildergalerie “Die besten YouTube-Videos des Jahres”).

PS: Wenn “RP Online” im Falle des fliegenden Glieds übrigens noch zwei Minuten recherchiert hätte, hätte man noch schreiben können, dass es ursprünglich zwei fliegende Phalli gab.